ich habe gestern in München die STL01 Klausur geschrieben und vorab das Seminar besucht.
Das Seminar bei Herrn Dr. Fieber war extrem gut. Er hat gezielt auf die Inhalte der Klausur vorbereitet und war wirklich sehr gut im Thema.
Klausurthemen:
1.1) Beschreiben Sie die Abgabenordnung. Was charakterisiert die Abgabenordnung?
1.2) Nennen Sie die Inhalte der Abgabenordnung!
2.1) Nennen Sie die Festsetzungsfirsten für den Veranlagungszeitraum 2012 (leichtfertige Steuerverkürzung, Steuerhinterziehung und die "normale")
3.1) Nennen Sie die 7 Einkunftsarten.
3.2) Wie kann man die Einkunftsarten weiter unterteilen und was unterscheidet Sie?
4.1) Man kann Steuern unterteilen in der Behandlung im betrieblichen Rechnungswesen. Welche vier Steuern werden dort unterschieden?
5.1) Nennen Sie die Unterschiede in der Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG und dem § 5 EStG
Komplexaufgabe 2:
Umsatzsteuergesetz:
2.1) Beschreiben, welche Umsätze steuerpflichtig sind
2.2) Unterscheiden, ob zwei angegebene Vorgänge steuerbar waren oder nicht (bitte mit §-Angabe).
2.3) Umsatzsteuerzahllast berechnen
Gewerbesteuergesetz:
3.1) Es war ein Vorgang gegeben bei dem die Gewerbesteuer berechnet werden musste. Lt. unserem Dozenten sind die Rechnungen meist eh falsch, wichtig ist, dass man den korrekten Weg aufzeigen kann.
Beschreibung der Aufgabe: Es war ein Gewinn (nach Jahresabschluss) gegeben, der um z.B. Spenden, Geschäftsführergehälter, gezahlte Steuern usw. erst nach oben berichtigt werden musste. Dann konnte man mit dem Schema die Gewerbesteuer errechnen. Hinzurechnungen gab es in Form von unbeweglichen Wirtschaftsgütern, beweglichen Wirtschaftsgütern, Kapitalkosten und einem stillen Gesellschafter.
Kürzungen gab es in Form von Spenden und nach § 9 Abs. 1 (100%, musste noch auf 140% hochgerechnet werden, meine ich).
Angeben sollte man am Ende die Gewerbesteuer bzw. Erstattung (es wurden bereits unterjährig Vorauszahlungn geleistet) und die festzusetzende Gewerbesteuer nennen.
Komplexaufgabe 3:
Einkommensteuergesetz (nicht gemacht, daher keine Informationen).
Bearbeitungshinweise zu STL01:
Ich habe mir zunächst zwei Zusammenfassungen erstellt (siehe unten) und bin dann Seite für Seite der Zusammenfassungen durchgegangen und habe die Stellen im Gesetzestext nachgelesen und ggf. markiert.
Mein Gesetzestext hatte dementsprechend viele Eintragungen. Ich habe sehr viel mit Unterstreichungen und "Eselbrücken" gearbeitet um mir möglichst wenig merken zu müssen

Kleines Beispiel:
In § 2 Abs. 1 EStG sind die 7 Einkunftsarten genannt. Wenn man die drei Gewinneinkünfte blau markiert und die vier Überschusseinkünfte rot markiert kann man das schon mal in Gruppen teilen.
Wenn man nun bei der Gewinneinkunft "Einkünfte aus Gewerbebetrieb" noch das "Gew" unterstreicht, ist eigentlich klar, dass die blaue Gruppe die "Gew"-inneinkünfte enthält. Die vier Überschusseinkünfte habe ich jeweils am "ü" aus Einkünfte kenntlich gemacht.
Anderes Beispiel:
Zur Berechnung der Gewerbesteuer habe ich kein Schema gefunden. Im Inhaltsverzeichnis stehen aber eigentlich die wichtigsten Punkte schön untereinander
"Gewerbeertrag", "Hinzurechnungen", "Kürzungen", "Maßgebender Gewerbeertrag", "Steuermesszahl und Steuermessbetrag". Damit hat man in meinen Augen eigentlich schon das ganze Schema vorliegen.
Bernd Stromberg hat mal gesagt: "Du musst nicht wissen wie es geht, du musst nur wissen wo es steht" - Den Eindruck hatte ich bei dem Modul auch etwas.
Grundsätzlich ist es natürlich hilfreich, wenn man z.B. Personen- und Kapitalgesellschaften auseinanderhalten kann und den Unterschied zwischen juristischen und natürlichen Personen kennt.
Was mir aufgefallen ist, dass die Gesetztexte von der AKAD nicht kontrolliert wurden. Es waren also auch Anmerkungen auf den Markierungsfähnchen oder im Text selbst möglich, was mich sehr gewundert hat. Ich weiß aber nicht, ob das immer so ist - Der Modulwegweiser sagt ja etwas anderes.
Extrem hilfreich ist auch das Heft 3 von den Lernmaterialien, mit denen habe ich mich erst ganz am Schluss der Lernphase beschäftigt. Die Einkommensteueraufgaben sind da zwar wahnsinnig komplex, aber es übt. Ich glaube aber nicht, dass die Komplexaufgabe 3 in der Klausur so komplex war wie die im Heft 3.
Hilfreich ist auch, wenn man ungefähr weiß, welches die wichtigsten Paragraphen sind (z.B. Werbungskosten, Definitionen usw.)
Ich bin mal auf das Ergebnis gespannt. Mein Ziel war es zu bestehen, möglichst gut, aber nicht um jeden Preis.
Euch allen frohe Weihnachten,
Moritz