Hey Moniboni,
also ich bin jetzt mit dem MA BWL für Nichtökonomen (nicht-konsekutiv), in der Endphase und habe meine Masterarbeit begonnen. Insgesamt fand ich das Studium okay. Ich schaffe es annäherend in den 30 Monaten (sind ziemlich genau 31, liegt aber an den nur vierteljährlich angebotenen Abschlussprüfungen.
Wie vermutlich bei allen Fernstudiengängen ist aufgrund der wenigen Präsenzphasen und der meist zentralen Klausurstellungen Auswendiglernen oftmals unvermeidbar. Daher muss ich einfach sagen, dass man sich wirklich zu Beginn des Jahres hinsetzen sollte und eine objektive Jahresplanung der Seminar- und Klausurtermine betreiben muss. Ich z. B. habe oftmals Seminare so getaktet, dass ich diese möglichst zeitnah weg habe und habe dann die Klausuren so gelegt, dass ich mindesten vier Wochen zwischen jeder Prüfung Zeit hatte, um zu lernen. Das kommt aber natürlich auch auf Deinen Lerntyp an. Ich habe mir z. B. zu fast jedem Lernheft ein Skript erstellt und dieses dann gelernt. So brauchte ich für jedes Lernheft je nach Umfang und meinem Verständnis 10-20 Stunden (also je nach Freizeit: 5-10 Tage, denn mehr als 2 h pro Tag sind bei Job oder wie bei Dir bald streßigem Familienleben selten drin und das auch nur mit "Mehrarbeit" am WE) für Lesen und Skript und dann noch zwei bis drei Tage intensiveres Lernen. So war ich bei durchschnittlich 3,5 Heften je Lerneinheit nach ca. 4 Wochen bereit für die Klausur. Damit lauf ich insgesamt je nach Masterarbeitsergebnis auf eine Endnote zwischen 1,8 und 2,1 hinaus. Da fast jede Note in die Endabrechnung einfließt, kann man sich es auch nur bedingt leisten, Klausuren komplett zu versieben (im Sinne: schlechtes Bestehen mit 3,7 oder 4,0).
Die Präsenzseminare waren mal so, mal so. Entgegen der häufigen Aussage "Seminare sollen den Stoff vertiefen", waren die meisten Seminare, die ich besucht hatte, Wiederholungen der Lerneinheiten und über den Tellerrand haben nur wenige Dozenten geschaut. Oftmals ist das aber auch von den Kommilitonen nicht gewollt, da viele die Klausuren direkt im Anschluss schreiben und natürlich noch etwas Vorbereitung wollen. Es ist also wie immer: Der Inhalt eines Seminares hängt vom Dozenten ab. Da die Klausuren jedoch meist zentral gestellt sind, muss man sich sowieso vorher intensiv vorbereiten, da garnicht alles durchgenommen werden kann und die Dozenten die Klausurinhalte nur bedingt kennen. Ich hatte trotzdem schöne Tage an der AKAD. Nämlich immer dann wenn der Dozent was drauf hatte und/oder die Seminargruppe locker war. Natürlich ist es auch Themenabhängig. Buchführung kompakt hätte, glaube ich, nur dann spannend sein können, wenn der Dozent eine Dozentinn gewesen wäre, U30 und ausgesprochen große...naja, ich schweife ab...
Ich habe auch sehr davon profitiert, dann ich nur ca. 50 km von Leipzig entfernt wohne. Damit konnte ich die meisten Seminare in Leipzig besuchen, ohne ewigen Fahr- und Übernachtungsstreß zu haben. Trotzdem war ich einmal in Pinnberg, zweimal in Stuttgart und zweimal in München. Manchmal überschneiden sich Seminare, so dass es nicht anderes zu planen ging. Wenn Du weiter entfernt von den großen Standorten Stuttgart, Leipzig und Pinneberg wohnst, solltest Du da eventuell mehr Reisezeiten einplanen. Ich habe "Extern" übrigens nur eine Klausur geschrieben. Ich habe meine Familie mitgenommen und wenigstens so die Nachmittage in München, Hamburg und Stuttgart verbracht. Hätte ich da noch die Klausuren geschrieben, wäre das für mich streßiger gewesen. Aber wie gesagt, dass kommt auf jeden selbst an. Viele konzentrieren sich auf ein Modul und wollen dann an einem WE alles weg haben und einen Haken dran setzen. Habe ich bei den ersten ca. 10 Veranstaltungen auch gemacht.
Nun zu den beiden größten Hindernissen: Geld und Eigenmotivation.
Knapp 12.000€ ist kein Pappenstiel. Daher sollte man sich schon bewusst sein, bevor man beginnt: Das wird eine durchaus harte Zeit. Denn natürlich hatte auch ich zwischen drin echt mal keinen Bock mehr. Deshalb habe ich mir zwischendrin auch mal 10 Wochen Auszeit gegönnt, zwei Seminare und zwei Klausuren abgesagt und meine Freizeit auch wirklich zur Entspannung genutzt. Das fiel mir jetzt zum Ende zwar etwas auf die "Füsse" weil es streßiger war. Aber ehrlich gesagt, wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte ich vermutlich nicht durchgezogen. Daher kann ich Dir nur raten, setzt Dir ein klares Ziel, wann Du fertig sein möchtest, plane genügend Zeit zwischen den einzelnen Modulen ein und nutze diese Forum regelmäßig in der Vorbereitung, um ein Gefühl für die Klausurinhalte zu bekommen.
Insgesamt habe ich meistens die Zensuren bekommen, die ich mir auch durch Fleiß "verdient" hatte. Dazu gehörte auch mal eine 5,0

Außer bei BWL04 (Marketing) und BWL05 (Personalmanagement) fühlte ich mich immer gerecht bewertet (In diesen beiden Fächern bewertet bestimmt der "AKAD-Bot", denn wenn man nicht genau das hinschreibt, wie es im Lernheft steht, gibt es Abzüge. Da gehörte ich mit meinen beiden 2,7 gem. der Notenauswertung 2011 jeweils zu dem besten 20%

)
Also insgesamt kann ich nur sagen: Ich wollte noch einen BWL Abschluss neben meinem geisteswissenschaftlichen und ich denke den schaffe ich auch. Außerdem habe bereits ordentlich was mitgenommen.
Derzeit läuft etwas die Studienorganisation quer. So dauert derzeit die Klausur- und Hausarbeitsbewertung im Schnitt 8 Wochen, im Gegensatz zu den ca. 4-5 Wochen zu beginn meines Studiums. Aber ich hoffe, das bekommt die AKAD nochmal in den Griff. Außerdem hasse ich mittlerweile Automatenkaffee wie die Pest! Warum ist es so schwer, für die AKAD-Standorte, einfach mal vier bis fünf Thermoskannen kostenfrei zu den Hauptpausenzeiten zur Verfügung zu stellen? Finanziell dürfte das kein Akt sein und es würde die Zufriedenheit der Studenten definitiv steigern (Gem. meiner neu erworbenen BWL- Kenntnisse, würde ich daraus schließen, das das eine lohnenswerte Investition ist

)
Bis denne
Jan