EWT01 am 18./19.04.12 in Leipzig

Englisch, Französisch...
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Für alle Interessierten nachfolgend die Prüfungstexte aus Leipzig (sie sind nicht ganz identisch, aber man bekommt einen guten Eindruck).

Deutscher Text (FAZ):

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/1 ... 48608.html

Englischer Text (Financial Times):

http://www.ft.com/intl/cms/s/0/c66cd5a2 ... z1sZkEjTL1

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:!: Der Link scheint nicht zu funktionieren. Bitte einfach auf http://www.ft.com nach "Turkish growth fuels inflation fears" suchen! Sorry!
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Die Texte waren jeweils auf ca. 300 Wörter gekürzt. Ich persönlich fand die Prüfung sehr herausfordernd. Die Zeit reicht aus, allerdings kann man sich nicht lange an schönen Formulierungen oder einzelnen Wörtern aufhalten. Aber das war ja bei EAT01 genauso.

Die Dozentin Frau Herold hat ein super Seminar gehalten und mit vielen Vokabeln und Hinweisen gut auf die Prüfung vorbereitet. Ich war auch schon bei Übersetzungsseminaren in Stuttgart, dort aber nicht ganz so zufrieden. Bin sowieso der Meinung, dass die Seminare für Dipl.-Wirtschaftsübersetzer absolut nicht ausreichen, es gibt nur EIN Seminar für Wirtschaftstexte?!? Zudem fehlt die ganze Theorie, man bekommt keine Hinweise zur Terminologiearbeit (obwohl Kenntnisse in diesem Bereich in Stellenanzeigen immer wieder gefordert werden), auch ein komplettes Seminar zu Übersetzungssoftwares wie Trados wäre angesichts der heutigen Anforderungen an Übersetzer sehr wünschenswert. Stattdessen besuche ich nun nebenher noch teure Seminare des BDÜ, um hier auf den neuesten Stand zu kommen. Eigentlich schade in Anbetracht der Studiengebühren. Aber das nur am Rande.

Noch ein Tipp: ganz viel Zeitung lesen, sowohl englisch- als auch deutschsprachig, um ein Gefühl für die besondere Sprache in wirtschaftlichen Zeitungsartikeln zu bekommen.

Es scheint, als hätte die AKAD nun noch einen zusätzlichen Seminartermin am 04./05.05. in Düsseldorf eingeschoben, da ja in diesem Jahr bereits alles ausgebucht war. Viel Erfolg all denen, die noch schreiben müssen!!
Es gibt Dinge in meinem Leben, die nur in Romanen vorkommen sollten.
Pielm
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Warum bist du der Meinung, dass die ganze Theorie fehlt?
Das ist doch das Modul EUL. Hast du das noch nicht gemacht?
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Hast Du Dir schon einmal Bücher zum Thema Übersetzungstheorie angeschaut? Kein Vergleich!!
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Pielm
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Ich habe inzwischen eine Menge Bücher über Übersetzungstheorie gelesen. Aber ich muß ehrlich zugeben,
dass ich bisher die AKAD-Hefte mit am besten fand, weil sie für jemanden ohne Übersetzungskenntnisse
das vermitteln, was ich bisher als wirklich wesentlich fand.

Und mit meinen Kenntnissen der AKAD-Lektionen komme ich auch in anderen Übersetzungsübungen und -Seminaren sehr gut zurecht, z.B. an der City University London.

Allerdings: Übersetzenlernen ist ein Prozess, der eh nie ganz endet. Insofern kann jedes Ausbildungsinstitut nur die Grundlagen vermitteln.
Ständiges Weiterbilden (auch in Form von Praxis) ist sowieso vonnöten.

Aber was mich interessierst: was empfiehlst du denn, was du besser findest? Ich bin an guter Literaturempfehlung immer sehr interessiert.
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Pielm hat geschrieben:Allerdings: Übersetzenlernen ist ein Prozess, der eh nie ganz endet.
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Ständige Weiterbildung ist in unserem Beruf das A und O.
Pielm hat geschrieben:Insofern kann jedes Ausbildungsinstitut nur die Grundlagen vermitteln.
Hier kann ich leider nicht zustimmen. Du studierst doch nicht, um nur die Grundlagen zu erhalten. Nach dem Studium muss man in der Lage sein, in den Beruf einzusteigen und anspruchsvolle Texte übersetzen zu können. Da reichen Grundlagen meiner Meinung nach nicht aus. Natürlich lernt man in der Berufspraxis Dinge dazu, die ein Studium in der Breite nicht vermitteln kann. Aber meinst Du, ein Unternehmen (in welcher Berufsrichtung auch immer) engagiert Dich, wenn Du lediglich Grundkenntnisse vorweisen kannst? Ein Diplom-Übersetzer sollte schon etwas mehr bieten können...

Ich finde einfach, dass das Studium bei der Akad die sprachliche und übersetzerische Komponente ein wenig vernachlässigt. Das habe ich während des Studiums für mich persönlich festgestellt. Mir fehlen hier ein paar Module, um noch tiefer in die Sprache einzudringen. Aber ich bin eben mehr Übersetzerin als Betriebswirtin :wink:
Ganz allgemein war ich immer super zufrieden und würde das Studium jederzeit wieder machen!

Literaturtipps? Gern. Das interessiert sicher auch andere angehende Sprachmittler:

- Friederich, Wolf: Technik des Übersetzens
- Humphrey, Richard: Grundkurs Übersetzen / Aufbaukurs Übersetzen / Fachübersetzen
- Kußmaul, Paul: Verstehen und Übersetzen
- Stolze, Radegundis: Übersetzungstheorien
- Terminologie der Sprachbeschreibung
- Einführung in die Terminologiearbeit
- Handbuch Translation
- Nord, Christiane: Textanalyse und Übersetzen / Fertigkeit Übersetzen
Es gibt Dinge in meinem Leben, die nur in Romanen vorkommen sollten.
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Übersetzerin hat geschrieben:
Hier kann ich leider nicht zustimmen. Du studierst doch nicht, um nur die Grundlagen zu erhalten. Nach dem Studium muss man in der Lage sein, in den Beruf einzusteigen und anspruchsvolle Texte übersetzen zu können. Da reichen Grundlagen meiner Meinung nach nicht aus. Natürlich lernt man in der Berufspraxis Dinge dazu, die ein Studium in der Breite nicht vermitteln kann. Aber meinst Du, ein Unternehmen (in welcher Berufsrichtung auch immer) engagiert Dich, wenn Du lediglich Grundkenntnisse vorweisen kannst? Ein Diplom-Übersetzer sollte schon etwas mehr bieten können... .

Ich denke, alles was man im Großen und Ganzen an Theorie wissen muß, wird von der AKAD auch vermittelt.
Ich habe einige der von dir genannten Bücher auch gelesen sowie einige andere nicht aufgeführte.
Allerdings macht es meiner Meinung nach nicht die Menge an verschiedenen Theorien aus, die in diesen Büchern
vermittelt werden, sondern die Qualität der Theorie, die man vermittelt bekommt, vor allem, weil
es noch gar keine für allgemein gültig erklärte Übersetzungstheorie gibt. Kaum ein Buch vermittelt meiner Meinung nach
so intensiv und anschaulich das nötige Verständnis und in der Praxis umzusetzende Wissen wie es in den Heften der AKAD
der Fall ist.

Und die Texte der AKAD sind sehr anspruchsvoll. Das konnte ich inzwischen feststellen, da ich auch Erfahrung mit anderen Kursen inzwischen habe (City University London und Sommerschule Germersheim).

Allerdings: Kein fertiger Student eines Studiums wird gleich ein Meister im Übersetzen sein. Mit dem Ende der Ausbildung fängt es erst richtig an. Ist doch bei einem Medizinstudenten z.B. nicht anders.

Übrigens:
Ich kenne über das Internet eine Fernstudentin, die die deutsche staatliche Übersetzerprüfung gemacht hat und jetzt an der Bristol University einen Master im Übersetzen macht. Zuerst ist Übersetzungstheorie auf dem Plan. Das sieht so aus: Literaturliste, welche Bücher zu lesen sind und dann Übersetzungsübungen und Essay schreiben.
Auch hier wird nur auf vorhandene Bücher verwiesen. Der Rest folgt über Praxisaufgaben. Eigenes Theorie-Lehrmaterial gibt es hier nicht. Und dieser Studiengang setzt keinen Bachelor in Übersetzen voraus.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

Viele Grüße
Elke
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