AKAD Leipzig goes DSDS

Ratschläge und Tipps zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeitem sowie Diskussion zur (fächerübergreifenden) mündlichen Prüfung
muceb
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Hallo Kommilitonen,

hatte mein Koll. am 20.11.09 in Leipzig.
Ich habe mir lange überlegt ob ich das hier posten soll.

Anbei meine Erfahrung zum Kolloquium in Leipzig.

Fragen kamen zur Diplomarbeit relativ kurz. Da wurde wohl gemerkt, daß man einigermaßen vorbereitet war. (unbedingt Kritikpunkte aus dem Gutachten aufarbeiten). Das wars dann aber schon.

Danach Fragen quer aus allen Fächern. Und da wo Lücken waren wurde das Fach nicht gewechselt, sondern gebohrt.

Die Erwartungshaltung der Profs. war definitiv so, daß man alles und sofort auf den Punkt haben mußte. Z. T. wurde ich im Satz unterbrochen und durfte nicht aussprechen.

Dafür wurden dann Themen wie z. B. Controlling (mein Schwerpunkt) überhaupt nicht gefragt, sondern ein Thema wie Finanzierung, wobei mein Kalkül war, nachdem meine DA über Investitionsrechnung ging, daß Finanzierung nicht dran kommen würde. (Pech gehabt).

Grundsätzlich habe ich nur sehr oberflächlich den Stoff der letzten Jahre
rekapituliert. (auch aufgrund der Fülle; kürzlich habe ich meine Skripte - 26 DIN A4 Ordner in Umzugskartons in den Keller getragen). Ich dachte wenn man Bescheid weiss um was es geht und wenn man ein paar Fachausdrücke kann müsste es für ein angenehmes Gespräch reichen.

Denkste! Die Fragen sollten bis in die Tiefe erläutert werden. Dementsprechend wurde nachgefragt.

Oder ganz super:"Da gibt es im Marketing vier so Dinge."....????
Ja, da denkt mal nach. Was soll man denn da drauf antworten.
Hm. Marktbearbeitungsstrategien? (Wie die genau heißen weiß ich nicht mehr. Ich könnte aber in einem meiner 26 Ordner nachsehen, wenns einen interessiert)

... "Die mein ich aber nicht!!!" (Ja leck mich doch, hab ich mir gedacht - aber natürlich nicht gesagt!)


Mit Ablauf der Zeit wurde die Stimmung ätzender. Die Überheblichkeit der Prüfer immer größer.

Als ich nach dem Kolloquium wieder reingeholt wurde, durfte ich mir ca. 5 min. anhören wie schlecht mein Wissen wäre, daß ich keinem erzählen sollte, daß ich bei AKAD studiert hätte, daß meine Frau, falls Ärztin, das genauso gut gekonnt hätte usw. (Originalzitat)
Ich dachte echt, da hockt der Bohlen vor mir.
Irgendwann muß wohl mein Gesichtsausdruck angedeutet haben, daß es mir jetzt reicht.
Das hat die sensibler wirkende Prüferin wohl bemerkt und angemerkt, daß Sie mein Durchkommen doch vertreten können.
Was die Beiden dann noch gefaselt haben, habe ich nicht mehr gehört.

Mir war nach dem Kolloquium - trotz bestanden - nicht mehr zum Feiern zumute.

Bei der Zeugnisverleihung konnte ich mir dann anhören, wer wie schnell studiert hat und mit welchem Notendurchschnitt und daß - wie toll - dieses Jahr alle durchgekommen wären.

Neben mir saß ein Typ, dem ich flüsterte:" und wenn einer durchgefallen wäre, dann ich." Darauf er:" Nein ich."????
Wir haben uns dann unterhalten, und seine Geschichte ging ähnlich wie meine. Er hat dann noch erzählt, daß vor Ihm ein Mädchen heulend aus dem Kolloquium gekommen ist.

Wir haben dann nach der Zeugnisverleihungsfeier (der man nicht entkommt und die echt Scheiße ist!) mit weiteren Kommilitonen gefeiert.
(Das SolyMar in Leipzig wäre sehr zu empfehlen - aber vorher reservieren!)

Es war eine Kommilitonin bei der Feier dabei, welche einen Notendurchschnitt von 1,2 hatte. Grundsätzlich erstmal Respekt. Als Sie uns erzählt hat, daß Sie am Studienanfang gemerkt hat, daß die Noten nicht so toll waren und Sie die Arbeitszeit von 30 auf 20 Wochenstunden reduziert hat haben wir (Ingenieure Wochenarbeitszeit zw. 45 u. 55 h) uns angesehen aber keinen Ton gesagt.

Oft haben auch Zler (Zeitsodaten) einen kurze Studienzeit und gute Noten. Diese werden oft zum Lernen freigestellt. Das sollte auch mal gesagt werden. (Siemensianer und BMWler habens da auch oft leichter, was man so hört)

An alle die Normal arbeiten (>40 Wochenstunden) - Ihr seid die wahren Kämpfer!! Und nur die Harten kommen in den Garten!

Wahrscheinlich arbeite ich sogar länger wie die Professoren und kann mich dann für meine "Schlechtleistung" in einem Ton anmachen lassen der einem Akademiker nicht entspricht.

Das muß hier auch einmal relativiert werden!

Allen die das Kolloquium noch vor sich haben wünsche ich viel Glück. Wenn ich das schaffe, schafft Ihr das erst recht! (Wobei ich mir den Notendurchschnitt erst durch mein Kolloquium versaut habe).

Man sollte sich mit ein paar markigen Sprüchen nicht aus der Ruhe bringen lassen. In meinem Bekanntenkreis sind Juristen denen es ähnlich ging und sogar ein Pfarrer hat mir berichtet, daß er in seinem 2. Examen von seinem Bischof so richtig zusammengefaltet wurde. (Ein Hoch auf die Nächstenliebe).

Trotzdem ein super Gefühl wenn man das alles hinter sich hat. Wenn man wieder Schifahren gehen kann, am Wochenende feiern und danach ausschlafen, ohne ein schlechtes Gefühl haben zu müssen, daß man nicht gelernt hat.

Alles Gute und Viel Glück!
dnitsche
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muceb hat geschrieben:
Oder ganz super:"Da gibt es im Marketing vier so Dinge."....????
Die 4P's oder was?
paullox
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hey muceb,

zunächsteinmal vielen Dank für deinen Bericht. Ich denke auch ein Bericht, der nicht so tolle Seiten eines Kolloquiums zeigt, ist wichtig, denn alles hat ja seine guten und schlechten Seiten. Das die Profs aber so derbe abgegangen sind, finde ich dagegen schon wirklich heftig. Wer waren denn deine Prüfer? :) Ich jedenfalls, gratuliere dir zum erfolgreichen Abschluss deines Studiums!
Gerade wenn man einen Vollzeitjob hat und 40+ die Woche arbeitet, kann man verdammt stolz auf die eigene Leistung sein, egal was andere meinen, sagen zu müssen. Also alles gute und danke für den Bericht.
Gruß
monday55
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@vier Dinge @Marketing. würde spontan vermuten
preispolitik
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Ansonsten auch von mir herzlichen glückwunsch! Ich wär auch gern schon fertig aber mir stehen noch 2 1/2 Jahre bevor...

Am ende zählt doch eh nur der schein...also scheiß auf noten.

tschööö
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AlexR
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Ich klopfe Dir auch solidarisch auf die virtuelle Schulter. Ärgere Dich nicht über die Note. Genieß die neue Freiheit und freu Dich über die 2 akademischen Grade (Ing. und BWL), hat ja auch nicht jeder... :wink:

Ich selbst bin auch sehr ehrgeizig und habe mit einer 40 - 45 Stunden Woche nen Schnitt mit nem Einser vorm Komma gehalten (Kurz vor Ende Dipl. GS), aber auch ich halte es für unmöglich, beim Kolloquium den ganzen Studienstoff in der Tiefe wie bei einer Modulklausur wiederzugeben. Für mich vollkommen unrealistisch - klar sollte man überall Bescheid wissen und ein Fachgespräch führen können, aber tiefstes Detailwissen sollte nur in den Schwerpunktfächern abgefragt werden.
Dipl.-Betriebswirt (FH) I Student of the Year 2013 HS Stuttgart (beste Gesamtnote)
SebastianMA
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Nenn doch mal bitte Namen. Ich hätte glaub ich nicht so gelassen reagiert. Klar bekommt man nichts geschenkt, aber sowas ist schon dreist hoch 3.

Da ist ein passendes Aufnahmegerät in der Hosentasche ganz nützlich.
Status: Alumnus
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FX
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Kann ich die Namen per PN haben bitte?

Danke,
Chris
jms
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na prima, das macht mut sowas zu lesen. auch wenn mir die endnote eigentlich wurscht ist. ich glaube ich hätte mir so etwas nicht bieten lassen und fast alle modernen handys haben doch eine aufnahmefunktion ...

ich hatte vor 1,5 jahren eine umfangreiche mündliche prüfung. vorbereitungszeit war ein knappes jahr. alle fragen die dann gekommen sind waren weit ab vom prüfungsthema und überhaupt nicht relevant. einer (eine!) der 3 prüfer war zudem von vornherein auf volle konfrontation eingestellt, was ihr auch schon rein optisch anzumerken war. eine beobachterin der prüfung (die das auch deutlich bemerkt hat) meinte im anschluss, sie hätte mich bewundert wie gelassen ich mit dieser situation klar gekommen wäre. man hatte durchweg das gefühl man soll die prüfung nicht bestehen. alle 3 prüfling sind am ende dann auch durchgefallen. naja, was soll ich sagen, am ende bin ich durchgefallen, 15 von 100 punkten :) aber ich darf nach 3 jahren (ausnahmsweise) nochmal wieder kommen und nochmal ein paar 1000 euronen auf den tisch legen ... sollte dann wieder sowas passieren, dann werde ich ordentlich rebellieren und ggf. bis weit nach ganz oben gehen.
gericool
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"...Notendurchschnitt von 1,2 [...] Als Sie uns erzählt hat, daß Sie am Studienanfang gemerkt hat, daß die Noten nicht so toll waren und Sie die Arbeitszeit von 30 auf 20 Wochenstunden reduziert hat [...]"

@ muceb: War auch dabei,hatte denselben Notendurschnitt und arbeite im Schnitt 40Std./Woche. Aber ehrlich: Ich hatte auch viel Glück. Das gehört eben manchmal im Leben dazu... Ich hatte Controlling und Personal, wurde aber nur auf Letzteres geprüft. Mein Prüfer waren ok - aber das habe ich ja hier alles schonmal gepostet.
Bei mir auf Arbeit war (und ist) der "Dipl"-Titel wichtig. Die Note wurde wohlwollend z.K. genommen - das wars aber auch!

Ciao,

Geri
Toby66
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Hallo zusammen,

hm, der Erfahrungsbericht hat ja zwei Seiten. Einerseits habe ich durchaus auch schonmal von Prüfern gehört, die entweder einen grottenschlechten Tag hatten oder aus sonstwelchen Gründen etwas auf "Krawall" gebürstet waren und die Kolloquiumsteilnehmer bis zur Beleidigung angemotzt haben.

Andererseits stolpere ich ein bißchen darüber, daß die 4Ps des Marketing mutmaßlich abgefragt wurden und nicht gewußt worden und sich darauf ein wenig die Klage stützt. Wer die 4Ps des Marketing nicht kennt, darf sich aber m.E. nicht wundern, wenn das Kolloquium da einen kleinen Knacks bekommt - das ist schon eine Grundlage.

Gefährlich wird die Situation an dieser Stelle vermutlich dann, wenn man sich (als Delinquent) anfängt darüber zu ärgern und das im Tonfall die Prüfer spüren läßt (ob absichtlich oder unabsichtlich). Das könnte seitens der Prüfer als Arroganz ausgelegt werden - und dann reagieren die Prüfer meistens eher unerbittlich.

Das Problem ist ja auch: mancher wirkt durch sein selbstsicheres Auftreten vielleicht etwas überheblich, ohne das wirklich zu sein. Wenn man denjenigen besser kennt, stellt man fest: der ist ganz normal. Die Prüfer kennen aber die Leute nicht besser und wollen sie auch gar nicht so gut kennen lernen, da sind solchen Mißinterpretationen natürlich schon Tür und Tor geöffnet.

Das nur so als Hinweis für künftige Kolloquiumsteilnehmer als Hinweis auf mögliche Schwachstellen - wie die konkrete Situation von muceb war, kann man ja schwer beurteilen - wie gesagt: es gibt durchaus auch schwierige Prüfer, auch wenn das die Ausnahme ist. Manchmal stimmt auch einfach die Chemie nicht - gibt es ja auch. Leider kann man da wenig dran ändern.

Viele Grüße
Thomas
gericool
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An Thomas: In die Richtung ging auch einer meiner Gedankengänge. Toller Beitrag! Ich hätte es nicht besser verfassen können.
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stag3k
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naja, prüfungen sind extrem persönlichkeitsabhängig. das gilt sowohl für den prüfer, als auch für den geprüften. passt die harmonie nicht, dann knallt's. sind sich alle sympathisch, dann ist die prüfung ein selbstläufer.

generell gilt bei prüfungen, dass auf jedem fall professionalität zu wahren ist. mag der prüfer dich nicht, gilt es keine miene zu verziehen und den text einfach runter zu spulen. ist sympathie da, prima! aber dennoch vorsichtig bleiben, man kann auch mit einem lächeln durchfallen. als fasutregel gilt: ohne erwartungen in die prüfung gehen, nett und unverbindlich bleiben und sich nicht in scharmützel ziehen zu lassen.

prüfungen sind nun mal prüfungen.
jms
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stag3k hat geschrieben:... mag der prüfer dich nicht, gilt es keine miene zu verziehen und den text einfach runter zu spulen...
der i-punkt ist wäre dann, wenn man hier trotzdem eine miene zieht - und zwar eine sehr positive. dann müsste es einem auch leichter fallen. aber wie schon beschrieben, alles sehr abhänig von der persöhnlichkeit der beteiligten.
Toby66
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... naja, aber MEISTENS paßt die Chemie schon ausreichend gut, wenn der Student sich einfach normal-respektvoll gegenüber den Prüfern verhält. Die mögen es (verständlicherweise) nunmal einfach nicht, wenn da jemand den Respekt vor den Prüfern und dem Kolloquium an sich vermissen läßt (fehlender Respekt vor dem Kolloquium dokumentiert sich nach Meinung der meisten Prüfer auch dadurch, daß man durch betont lässige Kleidung auffällt - sollte man sich nur bei ausgeprägtem Fachwissen erlauben).

Aber wie gesagt: es gibt wohl auch in einigen wenigen Ausnahmefällen Prüfer, die wirklich ihrer wo auch immer herrührenden schlechten Laune mal Luft machen müssen und sich da ihrerseits im Ton etwas vergreifen. Letztlich sind das auch Menschen - und die haben auch Schwächen. Da kann man auch mal schlicht Pech haben, so ärgerlich das auch ist. DANN sollte man das auch bei der AKAD deutlich machen. Dort merkt man das sehr wohl (soweit ich das mitbekommen habe), wenn da ein Prüfer wiederholt negativ auffällt.

Viele Grüße
Thomas
matze_BT
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jms hat geschrieben:
stag3k hat geschrieben:... mag der prüfer dich nicht, gilt es keine miene zu verziehen und den text einfach runter zu spulen...
der i-punkt ist wäre dann, wenn man hier trotzdem eine miene zieht - und zwar eine sehr positive. dann müsste es einem auch leichter fallen. aber wie schon beschrieben, alles sehr abhänig von der persöhnlichkeit der beteiligten.
Tasche auf....."Mag jemand ein Flens?" :twisted:
Matthias K.
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je höher man kommt,umso mehr Kräfte sind verbraucht; aber umso weiter sieht man."
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