Französisch - Wechslerprobleme und Übersetzungstechnik

Englisch, Französisch...
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Doro
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Hallo liebe Mitstudenten,

ich bereite mich seit einiger Zeit auf die staatl. Übersetzungsprüfung für Französisch vor und gehöre zu den sogenannten 'Wechslern', d. h. den Studenten, die bereits vor der Einführung des Modulsystems studierten.

:( Mein Status bereitet mir ziemliches Kopfzerbrechen, da ich z. B. zwar an Seminaren teilnehmen und Klausuren ablegen muss, hierzu jedoch keine Unterrichtsmaterialien vorliegen habe. AKAD verspricht zwar seit zwei Jahren, dass dieses Problem gelöst werden wird; das Chaos wird aber leider einfach immer grösser. Wer von Euch befindet sich in einer ähnlichen Lage? Bitte schreibt mir direkt an theophile.witt@wanadoo.fr.

Ansonsten freue ich mich über jegliche Literaturvorschläge oder sonstige Ratschläge bezüglich Übersetzungstechnik.

Bon courage und einen schönen Tag,
Dorothee
Irmgard Wildangel
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Hallo Doro,
oh wie "wunderbar" - eine Leidensgenossin, ich bin nämlich auch Wechslerin. Ich gehe mal davon aus, dass seitens der AKAD GAR NICHTS passieren wird. D. h. wir werden gar kein wie auch immer aktualisiertes, bw. modularisiertes Material bekommen. Mir ist bei der AKAD gesagt worden (nach dem Wechsel selbstverständlich), dass ich ja die "neuen" (heißt alter Schrott im neuen Gewand) ja dann haben könnte, wenn ich nochmal die Kursgebühr zahlen würde. Ansonsten hätte ich mich damit zu begnügen, dass meine Materialien im Prinzip mit den modularisierten inhlatlich identisch seien.
Du wirst vielleicht dann Unterstützung seitens der Geschäftsstelle bekommen, wenn du dich anbietest, nochmal zu zahlen.
Ist traurig, aber so scheint die Sachlage zu sein.
Liebe Grüße und toi, toi, toi für die Prüfung,
Irmgard
mareike
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Oh, fein, es hat sich mal jemand gemeldet :)

Gibt es denn sonst keine weiteren Wechsler hier?

Ja, es steht wohl fest, dass wir die neuen Bücher nie bekommen werden. In meinem Fall ist es dann auch noch so, dass Akad mir auch nicht mehr alle alten Bücher zuschickt mit der Begründung, dass ich diese im neuen, modularisierten System nicht mehr brauche. Ich weiss immer noch nicht recht, was ich davon zu halten habe.

Irmgard, ich habe mir eben Deine Beiträge im "Italienisch-Thread" durchgelesen, es scheint, dass wir ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Dennoch wünsche ich Dir viel Glück und Spass,
Grüssle,
Mareike
Irmgard Wildangel
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Hallo Mareike,
also, ich bin nach wie vor froh, dass ich meine Übersetzerausbildung überhaupt bei der AKAD machen kann, da ich eben leider keine Präsenzschule besuchen kann. Un d ohne Schule keine Prüfung: alle Prüfungsämter bestehen auf einen Nachweis. Ich habe mir dieser Tage die Mühe gemacht, für verschiedene Prüfungsämter die Prüfungsordnungen und alles andere per Internet zu recherchieren und auszudrucken.
Mal von den formalen Bedingungen abgesehen ist mir eins bewusst geworden: als Fernstudenten treten wir bei der Prüfung mit einer sehr starken "Konkurrenz" an, die sehr gut ausgebildet sein wird. Wenn man überlegt, dass z. B. das Dolmetscher- und Übersetzerinstitut über drei Jahre ihre Studenten quasi ganztägig ausbildet (allerdings in zwei Sprachen), man sich den Lehrplan mal genauer ansieht, dann kann man eigentlich nur zum Schluss kommen, dass man als AKAD-Absolvent sehr viel Fachliches in Eigeninitiative nachkarten muss.
Prinzipiell liegt es in der Natur eines Fernstudiums, dass man als Einzelkämper für vieles selbst sorgen muss, worum man sich als Schüler einer Präsenzschule nicht zu kümmern braucht. Aber es gibt halt Grenzen.
Aktualität des Materials: ich fange jetzt mit dem Fach Landeskunde GB/USA an (Texte bekanntlich bis zu 20 Jahre alt) und werde mir jetzt zusätzlich neues Material kaufen.
Glück im Unglück: wir Deutsche jammern ja schon mal gern und viel. Mir bringt es sehr viel, dass wir uns jetzt übers Internet vernetzen können. Deshalb, Mädels, Kopf hoch! Ich habe mir jetzt vorgenommen, bei allem berechtigten Ärger vieles nach Möglichkeit mit mehr Humor zu nehmen und einige Dinge als AKAD-Slapstick zu verbuchen. Wichtig ist mir, dass ich mein Ziel nicht aus den Augen verliere, nämlich die Prüfung.
Aber ist viellleicht auch mal anderen aufgefallen, dass der Austausch über unsere Schulsorgen hier viel intensiver und nützlicher ist als in der VH? Mareike, da du im schönen Rennes wohnst, denke ich, dass du die Prüfung bestimmt sehr gut bestehen wirst.
Und wenn wir dann alle fertig sind: vielleicht schreiben wir dann gemeinsam ein Buch mit dem Titel"Wie ich trotzdem Übersetzer wurde". Und übersetzen es dann nicht nur in alle AKAD-Sprachen, sondern auch ITALIENISCH!
Liebe Grüße,
Irmgard
a.giese

Hallo Irmgard,
da ich vor 11 Jahren das SDI mit der Übersetzerprüfung in Englisch abgeschlossen habe und nächstes Jahr mit der AKAD-Vorbereitung in die Italienisch-Übersetzerprüfung gehen will, kann ich dir bestätigen, dass die Vorbereitung am SDI natürlich naturgemäß sehr viel intensiver ist, auf der anderen Seite habe ich aber auch miterlebt, wie wenig von vielen Leuten von dem angebotenen Stoff doch "mitgenommen" wird. Am SDI sind hauptsächlich junge bis jüngste Studierende, die noch keinen Überblick darüber haben, was wichtig ist und wie dieses dann wo gespeichert werden sollte. Ich denke, wir in unserem reifen (...) Alter sind besser in der Lage, aus weniger mehr zu machen. Aber auch am SDI habe ich viel neben dem Unterricht machen müssen. Ich hatte damals auch zwei Fachzeitschriften abonniert, eine in Englisch, eine in Deutsch, sowie eine englische Wochenzeitung und The Economist ... Das nimmt einem auch das SDI nicht ab. Und die Vorbereitung für Landeskunde Deutschland und Deutsche Sprache ist eindeutig bei der AKAD besser und umfangreicher als (zumindest damals) am SDI! Also nur Mut, wir schaffen das schon! Grüße, Anja
Felix

Hallo, ich denke darüber nach, auch ein Übersetzerstudium anzufangen, bin aber natürlich unentschlossen aufgrund der üblichen Gewissensbisse (schaffe ich das...). Wäre es möglich, dass mich jemand, der die Übersetzerprüfung schon geschaft oder die Gewissensbisse überwunden hat, ein bisschen aufmuntert, oder mir Informationen zum Material gibt (ich bin mir ziemlich sicher dass keiner bereit ist, mir einfach ein paar Übungsblätter zur Ansicht zu überlassen...); d.h. was kann man lesen um sich zu informieren...
Meine email-Adresse ist felixbrender@web.de
Ich danke euch im Vorraus.
Irmgard Wildangel
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Hi Felix,
schön, dass du dich für den Beruf des Übersetzers interessierst. Aber eigentlich ist dies hier ein alter Thread und hat nicht wirklich etwas mit deinem Anliegen zu tun.
Mein Vorschlag: Hier sind von nicht wenigen anderen gleiche oder ähnlicher Fragen gestellt worden, nimm dir einfach mal die Zeit und lies die entsprechen Beiträge in den entsprechenden Threads.
Ansonsten bietet die AKAD die Möglichkeit der individuellen Studienberatung und den damit verbundenen Sprachtests. Da du nicht viel über dich bzw. über deinen jetzigen Kenntnisstand verrätst, kann dir auch niemand gezielt Anwort geben - und eher allgemeine Antworten werden dir ja nicht konkret weiter helfen.
Sicherlich ermuntern wir hier prinzipiell alle Interessierten, aber es bleibt bei der "Ermunterung" auch immer kritisch, verbunden mit dem Appell, selbst seine eigene Position und Bereitschaft kritisch zu hinterfragen. Solange nicht eigentlich klar ist, auf welchem Niveau sich deine fremdsprachlichen Kenntnisse "bewegen" und wo du mit deiner Weiterbildung (etwas) genauer hin willst, gestaltet sich eine Beantwortung oder Ermunterung für uns etwas schwierig.
Mein konkreter Rat: Wende dich direkt an die AKAD. Ansonsten kannst du hier natürlich deine Fragen stellen, aber gestalte sie bitte konkreter. Und wappne dich bitte für den eventullen Fall, dass du im Gegenzug kritisch Fragen als Denkanregung mit auf den Weg bekommen wirst, die dir vielleicht etwas unangenehm sein können, da sie auch dazu führen könnten, die Finger von dieser Ausbildung oder diesem Beruf zu lassen.
So, bei deinen Entscheidungen wünsche ich dir alles Gute,
lieben Gruß,
I. Wildangel
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pinkpanther
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Hallo!

Auch wenn der eigentliche Beitrag prinzipiell längst "out" ist, kann ich mir jetzt doch einen Kommentar nicht verkneifen... 8)

Ich gehörte ebenfalls zu den Wechslern. Bei den Seminaren waren wir einfach so mit dabei, gehörten aber nicht wirklich dazu (Frau Frey fragte mich bei unserem ersten Zusammentreffen, was ich denn in dem Seminar wolle, wenn ich die ganzen anderen noch nicht hinter mir hätte; meine Antwort, daß man mir das bei AKAD so am Telefon erklärt habe, wollte sie mir anfangs einfach nicht glauben, bis sie denn nach oben ging und dort eines Besseren belehrt wurde - ich hatte also ein "Bleiberecht" :wink:). Einen "Status" in dem Sinne hatten wir nicht. Eine Nummer, hinter der sich etwas verbirgt, mit der niemand so recht etwas anfangen konnte...

Einen Vorteil hatte die Geschichte - für den Mangel an Qualität, der wohl noch so lange vorherrschen wird, bis auch der/die Letzte aus der Generation der Wechsler die Prüfung hinter sich und bestanden hat, waren wenigstens nicht die horrenden neuen Gebühren fällig, sondern die alten, "billigeren". Aber irgendwas hatten die da wohl verwechselt - die Unterlagen waren billig, und das in jeder nur denkbaren Hinsicht; das hatte man wohl mit "günstig" verwechselt? :?
Irmgard Wildangel hat geschrieben:Und wenn wir dann alle fertig sind: vielleicht schreiben wir dann gemeinsam ein Buch mit dem Titel"Wie ich trotzdem Übersetzer wurde".
Eine Superidee, auch heute noch!! :lol: Wer schreibt freiwillig das erste Kapitel? :wink:

Liebe Grüße
Judith
Felix

Sorry, vollkommen richtig. Wiedermal nicht nachgedacht.
Also. Ich lerne nach dem "muttersprachlichen Prinzip" vulgo geh' hin und sprich einfach seit meinem dritten Lebensjahr Englisch. Um das ganze mal in einen Rahmen zu bringen (das Problem bei mir war, dass ich vieles wusste aber a) nicht wusste dass ich es weiß, b) keine Verbindungen ziehen konnte (Beispiel: dis- als Vorsilbe wird immer so geschrieben. Ich habe früher oft vor einem dieser Wörter gesessen und überlegt, ob man es denn jetzt mit einem oder zwei -s- schreibt. Des Weiteren wurde ich im Englischunterricht oft zu Grammatik gefragt, konnte zwar die Antwort geben aber nicht erklären und für Englischlehrer entspricht nicht-erklären-können dem nicht-können. "Bilde dochmal das Past Perfect von ..." "Ähhhh?") und c) konnte ich bestimmte Dinge im Englischen Dinge nicht die im weiteren Leben notwendig sind (Briefe schreiben...).
Im letzten Sommer habe ich dann das CPE (Cambridge Proficiency Examination) gemacht; ich weiß nicht in wie fern euch das ein Begriff ist...
Naja. Das ist die Situation. Ich bin Zeit meines Lebens vom Englischunterricht freigestellt, ich mag aber trotzdem noch etwas englisches machen...
-Christian-
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Hallo Felix!

Deine bestandene CPE-Prüfung beweist, dass deine Englischkenntnisse sehr gut sind. ABER: Beim Übersetzen handelt es sich sozusagen um eine völlig eigenständige Disziplin. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind nur eine Voraussetzung, um als Übersetzer bestehen zu können. Häufig unterschätzt werden die Kenntnisse in der eigenen Muttersprache, was man daran sieht, dass viele - wenn nicht sogar die meisten - Prüflinge an den Übersetzungen aus der Fremdsprache kläglich scheitern.

Mit (Fremd-)Sprachenkenntnissen allein ist es aber immer noch nicht getan. Ferner werden von dir translatorische Fähigkeiten und Fertigkeiten verlangt, die du dir in einem Studium erst mühsam erarbeiten musst - hier helfen Fremdsprachenkenntnisse allein wenig.

Des Weiteren wird von dir verlangt, dass du dich mindestens auf ein Fachgebiet spezialisiert. Nur mit allgemeinsprachlichen Kenntnissen kommt man als Übersetzer in der Regel nicht sehr weit.

Wenn du einfach nur deine Englischkenntnisse verbessern möchtest, bieten möglicherweise die vielen Sprachenschulen geeignete Kurse an. Hast du allerdings wirklich vor, dich auf eine Übersetzerprüfung vorzubereiten, solltest du dich mit der AKAD in Stuttgart in Verbindung setzen, um dich ausführlich beraten zu lassen. Du kannst ja im Prinzip nichts falsch machen: Solltest du das Studium aufnehmen und merken, dass du damit nicht zurecht kommst, kannst du ja immer noch aufhören.

Mit der bestandenen CPE-Prüfung erfüllst du m. E. auf jeden Fall die fremdsprachlichen Voraussetzungen.

Felix, du kannst uns ja mal demnächst berichten, wie du dich letztendlich entschieden hast.

Viele Grüße
Christian
Irmgard Wildangel
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Hallo Felix,
ich kann in allem Christian nur zustimmen.
In der Übersetzerausbildung wirst du einige Fächer belegen, die entweder
sehr speziell sind oder eher allgemein. Du wirst dich z. B. mit Fächern wie "Deutsche Grammatik","Kultur Deutschland" und "Landeskunde GB/USA" sowie "Economics" usw. vergnügen dürfen. Je nachdem, wieviel Zeit du dir bis zu deinem Lehrgangsbeginn lassen möchtest, kannst du aber jetzt schon einfach anfangen, einfach indem du dich jetzt schon tagesaktuell auf dem Laufenden hälst (Politik, Wirtschaft, Kultur). Sehr schön: Dank Internet kannst du die großen Themen parallel lesen und schon mit einem kleinen Wortschatz loslegen.
Grammatik: Auch eine feine Sache, da du zumindest für die Klausuren nicht darum kommen wirst, dir auch die Theorie anzutun. Tut aber nicht weh, mit dem Unterrichtsmaterial wird man ja schrittweise quasi von Stufe zu Stufe geführt. Dank der AKAD-VH kannst du auch mit den Dozenten der einzelnen Fächer Kontakt halten und deine Fragen zum Stoff in der Newsgroup klären.
Aber bei aller Sprachpraxis wirst du um Theorie nicht rumkommen, aber sie ist auch immer praxisbezogen und wird nicht einfach so verlangt.
In der Studienberatung müsste man dir eigentlich auch die Materialien zeigen können, vielleicht nicht das Gesamtwerk. Wenn du einen Termin hast, dann kannst du ja vorher noch gezielt fragen oder sagen, dass du genau das tun möchtest - dir auch die Hefte usw. ansehen.
Berichte uns mal demnächst, wie du dich entschieden hast.
Viel Glück,
Irmgard
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