Verwaltung von Vokabeln

Englisch, Französisch...
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DRault

Hallo liebe Forummitglieder,

ich bin Studentin bei der AKAD und bereite mich seit einiger Zeit auf die staatlich geprüfte Übersetzerprüfung für Französisch vor.

Das Studium macht mir riesigen Spass, vielleicht auch, weil ich seit acht Jahren in Frankreich lebe. Das Studium hilft mir dabei, Frankreich noch tiefgehender zu erkunden (und natürlich lieben zu lernen) und Deutschland nicht zu vergessen, sondern aus der Entfernung besser verstehen zu können.

Was mir bei diesem Studium jedoch tagtägliches Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte bereitet, ist die Verwaltung dieser unüberwindlich scheinenden Anzahl von Vokabeln. Ich gehe bereits nach dem Leitner-Prinzip vor und lerne somit leicht und problemlos Vokabeln. Doch es ist mir schleierhaft, wie ich die Vokabeln und deren Definitionen und Beispielsätze ohne grossen Zeitaufwand ordnen und verwalten soll. Ich habe die Karteikartenmethode versucht, die mich nicht wirklich überzeugt hat. Nun lege ich Word- und Excel-Dateien an, habe aber das Gefühl, dass ich dadurch den Überblick verliere und einige Vokabeln in den Tiefen meiner lieben Datenverarbeitungsmaschine für immer verloren gehen.

Kann mir jemand hierbei helfen? Vielleicht gibt es ja auch interessante, nicht zu teure Vokabelverwaltungsprogramme? Ich würde mich sehr über Eure Antworten freuen!

Viele liebe Grüsse,
Dorothee
Doro
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Entschuldigung, ich bin's nochmal: ich hatte vergessen, mich einzulogen.

Dorothee
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Reinold Skrabal
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Hallo Doro,

lange nichts mehr von Dir gehört. Bist Du schon im Stadium der unmittelbaren Prüfungsvorbereitung auf die Staatliche?

Mit der systematischen alphabetischen Erfassung von Vokabeln und vor allem von Beispielsätzen habe ich schon vor über 25 Jahren begonnen, alles noch handschriftlich, weil ich damals noch keinen PC hatte. Inzwischen habe ich zwei A5-Ringordner voll (A-K / L-Z) und arbeite mit diesem "vorsintflutlichen" Modell auch heute noch mit großem Erfolg weiter, weil die Übertragung in den PC aus Zeitgründen (Auftragsvolumen)
zu aufwändig wäre.

Jeder (Fach-)Wörterbuchbenutzer weiß aus Erfahrung, dass ein dringend gesuchter Begriff einfach nicht aufzufinden ist. Aus diesem Grund ist die Anlage eines "Privatwörterbuchs" die einzige Alternative. Wie ich das im Einzelnen gemacht habe (Inhalte, Schwerpunkte), sage ich Dir gern mal am Telefon (s. Website), es würde den Platzrahmen dieses Forums sprengen. Oder bist Du ab und zu mal in Deutschland? Dann könntest Du Einsicht nehmen und zugleich eine Menge Fachwörterbücher kennenlernen (Göppingen liegt zwischen Stuttgart und Ulm) und erfahren, wie man als Selbständiger die später hinzukommende, äußerst umfangreiche Terminologie übersichtlich erfasst und einen schnellen Zugriff sichert. Die Art der Organisation lässt sich aber leider schlecht in Zeilen fassen, das muss man gesehen haben.

Zeitaufwändig ist dieses System unbestritten (zumindest am Anfang), aber es lohnt sich über die Jahre hinweg, weil sich die Terminologie schneller vermehrt als die Hasen und man das Gewünschte immer griffbereit verfügbar haben sollte, ohne endlos lange suchen zu müssen.

Würde mich freuen, von Dir zu hören!
Amitiés
Reinold
Doro
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Hallo Reinold,
vielen lieben Dank für Dein Angebot - ich habe mich sehr darüber gefreut und finde es sehr grosszügig. Auch, weil Du als schwerbeschäftigter Übersetzer sicherlich mehr als genug zu tun hast. Ich würde gerne darauf zurückkommen, wenn möglich, in der Zukunft, denn es würde mich brennend interessieren, das Büro und die Terminologiesammlung eines wirklichen Übersetzers kennenzulernen und davon lernen zu dürfen.

Bezüglich der Terminologiearbeit und dem Verwalten von Wörtern und Definitionen suche ich jedoch ehr ein System, dass ich am Computer bearbeiten kann. Zwar versuche ich jetzt noch, meine Übersetzungen handschriftlich anzufertigen: bei der Prüfung, die ich übrigens erst im Mai nächsten Jahres ablegen werde, darf ich ja auch nur den Kuli benutzen. Aber später möchte ich doch hauptsächlich am Computer arbeiten. Es geht einfach schneller.

Ich bekomme nun von einem 'expert dans la matière' eine Datenbank für Access angefertigt und hoffe, dass ich so mein Verwaltungsproblem einigermassen lösen kann.

Ich danke Dir vielmals für Deine Hilfe und für Deine interessanten Beiträge in diesem Forum.

Bonne journée et à bientôt,
Dorothee
Irmgard Wildangel

Hallo Dorothee,
ich bin durch eine AKAD-Kollegin auf folgende Alternative zur Vokabelverwaltung gestossen: es ist ein einfaches Software-Programm in Form einer CD-Rom. Informationen wie du dieses Programm nutzen kannst, findest du unter www.Phase6.de.
Es kann wie eine Lernkartei benutzt werden (folgend dem Karteikartenprinzip), aber bietet auch die Möglichkeit, seinen eigenen Wortschatz quasi kapitelweise anzulegen. Ende des Jahres soll eine neue und bessere Version auf den Markt kommen.
Du kannst eine Demoversion kostenlos herunterladen und ausprobieren. Vielleicht ist dies ja auch eine nützliche Sache für dich.
Liebe Grüße,
Irmgard Wildangel
-Christian-
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Beiträge: 422
Registriert: 17.11.04 21:13

Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Glossar- bzw. Vokabelverwaltungsprogramm. Momentan benutze ich die so genannte PC-Bibliothek (http://www.pc-bibliothek.de/pc-bibliothek/index.html) und einige Exceltabellen. Die PC-Bibliothek ist an sich nicht schlecht, aber vielleicht kennt ihr ja noch andere Programme dieser Art, die zum Verwalten von Glossaren und Vokabeln noch besser geeignet sind. Ich arbeite auch recht oft mit meinen Exceltabellen, aber so richtig komfortabel ist das ja auch nicht unbedingt.

Zwar greife ich auch recht häufig auf meine handschriftlichen Aufzeichnungen zurück, aber ich kann mir vorstellen, dass die Bearbeitung von Vokabeln und Glossaren am Computer etwas unkomplizierter und weniger zeitraubend ist.

Viele Grüße und herzlichen Dank im Voraus für eure Vorschläge
Christian
Alexandra

Hallo Christian,

ich wuerde mir vielleicht ueberlegen, ob es nicht Sinn macht, gleich in ein CAT-Tool (Computer Assisted Translation Tool) mit integrierter Terminologie-Verwaltung zu investieren, falls du planst, dir in diesem Berufsfeld eine berufliche Saeule aufzubauen. Da gibt es ja einige auf dem Markt von Across (relativ neues Programm) bis zu Trados (sehr bekannt, aber auch nicht billig!). Die Preise sind unterschiedlich, aber wenn jemand wirklich professionell in das Uebersetzer-Geschaeft einsteigen will, denke ich, dass der/diejenige ohne eines dieser Programme auf Dauer kaum auskommen wird, vor allem wenn es sich um groessere Terminolgie-Datenmengen handelt und diese somit effizient gehandhabt werden koennen.


Vielleicht noch ein paar Terminologie-Datenbanken, die vielleicht fuer dich und andere interessant sind:

http://www.duhaime.org (Duhaime`s Law dictionary)

Vom Beck Verlag (juristischer Verlag) gibt es fuer das Sprachenpaar Deutsch-Englisch-Deutsch ein zweibaendiges Woertbuch von Romaine fuer den Bereich Wirtschaft, Recht und Handel. Bald kommt auch eine komplett ueberarbeitete CD-ROM neu auf den Markt. Der Preis liegt bei ueber EUR 250,-. Es ist eines der Standardwerke in diesem Feld.

Fuer die Franzosen unter euch, der Brandstetter Verlag gibt eine CD fuer Deutsch-Franzoesisch und vice versa im Bereich Wirtschaft und Recht heraus. Preis ca. EUR 180,- Gibt es auch als zweibaendiges Hardcover.

Die Terminologie-Datenbank des Eurodicautom, http://www.europa.eu.int der EU-Kommission fuer verschiedene europ. Sprachen kennt ihr sicherlich

Hier nochwas fuer die Franzosen, das grand dictionnaire terminologique unter http://www.granddictionnaire.com

...und fuer diejenigen, die sich mit politischen Begriffen im Sprachenpaar Deutsch-Englisch anfreunden wollen, schaut unter:

http://www.mathematik-uni-ulm.de (Deutsch-Englisches glossar zu politischen Begriffen Deutschland

Unter http://www.iim.fh-koeln.de/webterm/webtermsamm_d.htm findet ihr weitere Terminologie-Datenbanken zu verschiedenen Themengebieten, teilweise in den Sprachen Deutsch-Englisch und Deutsch-Franzoesisch,

Et voilà...my contribution to this thread!

Bye for now,

Alexandra
-Christian-
Forums-Scout
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Beiträge: 422
Registriert: 17.11.04 21:13

Hallo Alexandra,

vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Sicherlich wäre ein CAT-Tool die einfachste Lösung, aber dennoch lohnt sich ein solches Programm in meinem Fall (noch) nicht - ein einfaches Terminologieverwaltungsprogramm würde es auch tun. Vielleicht finde ich ja doch noch ein für mich geeignetes Programm, von denen es sicherlich viele gibt - man muss sie nur im Internet finden. 8O

Viele Grüße
Christian
Irmgard Wildangel
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Beiträge: 113
Registriert: 10.08.04 09:32

Hallo Alexandra,
deine Infos über die CAT-Tools finde ich sehr wertvoll. Auch ich beschäftige mich momentan intensiv mit der Frage, wie ich am besten meine Wortschatzverwaltung usw. realiesieren soll. Mein Betrag zum Vokabel-Programm ist ja noch vom letzten Jahr und für mich eigentlich überholt - zum Glück entwickelt man/frau sich ja weiter.

Nachdem ich auf dem Tools-Seminar war und auch mit "fertigen" Übersetzern im Dialog stehe, sehe ich jetzt vieles anderes.
Du hast Recht: Wer während des Lehrgangs schon weiß, dass nach der Prüfung etwas Professionelles gebraucht wird, sollte sich tatsächlich überlegen, ob sich nicht eine größere Investition lohnt.
Ich liebäugel jetzt mit ACROSS/Personal Edition, da dies für mich die beste Lösung erscheint und auch im Hinblick auf Preis-Leistung sehr interessant erscheint. Außerdem ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um sich in die Software einzuarbeiten: Nach der Prüfung werden solche Fähigkeiten einfach vorausgesetzt.
Allerdings muss ich mich wegen der Kosten (€400,-) bis Juli noch gedulden , aber dann geht´s los.
Gute Software ist auch unter dem Gesichtspunkt der Lokalisation relevant.
Liebe Alexandra, deine Beiträge sind eine Bereicherung für dieses Forum. Für weitere Tipps wäre ich dir - und andere bestimmt auch - dankbar.
Herzliche Grüße,
Irmgard
Alexandra

Hallo Irmgard und der Rest der Community,

schoen, wenn die Tipps hilfreich sind.

Ich bin ja auch ein absoluter "Frischling" was die Uebersetzer-Profession angeht, aber wir sitzen ja alle im gleichen Boot und als Fernstudent hat man es wirklich alles andere als leicht...(Gottseidank, verpufft der Stress hinterher sehr schnell und man erinnert sich nur noch an die schoenen Momente...)

Deine Einschaetzung, sich rechtzeitig mit den Uebersetzertools wie z.B. Across auseinanderzusetzen, teile ich hundertprozentig und es ist sicherlich nicht schlecht, schon in der Ausbildung sich mal mit diesen Instrumenten beschaeftigt zu haben oder sich einen groben Ueberblick verschafft zu haben.

Persoenlich finde ich Across auch nicht schlecht, habe mir jedoch bisher ein Uebersetzertool auch noch nicht zugelegt, da ich von meiner Hauptberufung passionierter "Marketer" bin und die Uebersetzung/Dolmetschen fuer mich bisher im Rahmen des Eventmarketings und der Marketing-Kommunikations Beruehrungspunkte hat.

Ich denke jedoch, dass sich so eine Anschaffung fuer diejenigen lohnt, die frueher oder spaeter das Ueberstzen zur ihrer Profession machen wollen.

Ich werde zwar in Zukunft aus beruflichen Gruenden weitaus weniger Zeit haben, die Diskussionen in diesem Forum zu verfolgen, werde mich jedoch bemuehen, weiter Tipps und Links hineinzustellen.

Alles Gute und vor allem erstmal viel Energie fuer das AKAD-Studium. Ihr koennt alle miteinander stolz sein, auf das, was ihr geleistet habt bzw. da im Moment ableistet!

Ich drueck euch allen die Daumen,

Lieben Gruss aus London,

Alexandra
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