Unterschied Uni (staatlich) und FH

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
Guido
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Martin0815 hat geschrieben:Die Umstellung auf Bachelor, Master kann langfristig derartige Veränderungen bringen. In 20 Jahren werden sich eventuell hauptsächlich die FHs mit dem Bachelor beschäftigen und die UNIs mit dem Master. Dies ist eine Entwicklung, die möglich sein könnte. Das UNIs und FHs beide Masterprogramme anbieten, die per Definition gleichwertig sein sollen, mag in der Übergangszeit so sein, aber zweckmässig ist es langfristig wohl nicht.
Der Bachelor als Regelabschluss der Fachhochschulen dürfte sich wohl kaum durchsetzen. Am Arbeitsmarkt gibt es kaum Verwendung für Studenten mit Bachelor, die dort mit hoch qualifizierten Kammerbetriebswirten, staatlich geprüften Technikern und Fachkaufleuten konkurrieren.

Die exakte Trennung zwischen Uni und FH wird es wohl in zwanzig Jahren kaum noch geben. Zum einen ist das ohnehin ein deutscher Sonderweg, der die faktische Abschaffung der Diplome nicht lange überstehen wird. Zum anderen wird in den derzeitigen Regeln zu Bachelor / Master nicht genau geregelt, wie die "Herkunft" dieser Abschlüsse (Uni, FH, BA, etc. ) abzugrenzen ist. Das ist politisch auch gar nicht gewollt, da es ja um eine Homogenisierung von Abschlüssen bei gleichzeitiger Beibehaltung der Vielfalt an Möglichkeiten sie zu erwerben geht. Schon daher ist ein "Master (FH)" oder ein "Bachelor (Uni)" gar nicht vorgesehen.

Davon mal abgesehen werden Universitäten als universelle Lehranstalten mit breitem Fächerangebot bald verschwinden. Im Zuge der Sparmaßnahmen werden sie sich spezialisieren und profilieren müssen; faktisch also nur noch einen kleinen Ausschnitt ohres früheren Fächerkanons anbieten können. Hinzu kommt die zunehmende Privatisierung des öffentlichen Hochschulsekors. Spätestens dann werden aus FHen, früheren Universitäten, Berufsakademien und hochschulartigen Lehranstalten anderer Art ganz allgemeine Hochschulen, die sich aber bzgl. Inhalten, Lehrmethoden, Lehrqualität und Forschung sehr stark unterscheiden können. Und die über Rankings, Akkreditierungen und mehr oder weniger (un)durchsichtige Vergleichsverfahren miteinander konkurrieren.

Gruß, Guido
Martin0815
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Ich denke, dass es sicher istg, das sich langfristig der Bachelor durchsetzen muss.

Gegenüber Technikern oder Fachkaufmännern ist der "Wert" sicherlich höher auch wenn das sich erst rumsprechen muss.

Ansonsten gibt es eine natürliche Entwicklung. Nämlich die, dass die meisten Hochschulen das Masterprogramm an Abschlußnoten koppeln werden. Daher wird es nur noch für einen Teil (eventuell weniger als 25%) die Möglichkeit für einen Master an einer staatl. Institution geben. Natürlich kann man bei Firmen wie der AKAD gegen viel Geld wohl immer seinen Master machen, aber der Bachelor wird irgendwann der Hauptabschluß sein.

Schließlich muss man auch sicherstellen, dass das erklärte Ziel (kürzere Studienzeiten) sich auch durchsetzen kann. Aktuell denkt ja jeder, dass er den Bachelor macht und danach idR einen Master dranhängt. Die Folge ist, dass man im Schnitt ein Semester mehr benötigt als bei einem Diplom. Das war ja nicht das Ziel.

Auch wenn es die meisten wollen, wird es den Master dann eben nicht mehr für jeden geben. Ansonsten kenne ich einige Absolventen des Bachelor of Computer Science die keinen Master gemacht haben und nun arbeiten. Insofern ist es möglich mit diesem Abschluß eine Stelle zu finden.
Gast

Martin0815 hat geschrieben:Dafür löst er mir die tollsten homogenen Differentialgleichungen und kann alles mögliche mathematisch beweisen.
Homogene Differentialgleichungen kann jedes Kind lösen. :)
Gast

aber nicht der gewöhnliche AKAD-Student ^^

Der muss es zumindest nicht. Daher gibts da nen Unterschied
Gast0606

Hallo,

ich denke aus eigener Erfahrung (Uni-Präsenz-Studium und FH-Studium an der AKAD), man kann es so zusammenfassen:

Die FH ist praxisnäher und weniger wissenschaftlich ausgerichtet und deshalb auch vergleichsweise "leichter".

An der Uni lernt man aber eher eigenständig, konzeptionell und analytisch zu arbeiten, problemlösungsorientiertes Denken und methodische Herangehensweisen.

Die Vermittlung von Soft-Skills kommt bei beiden eher zu kurz. Letztlich hängt es vom späteren Betätigungsfeld ab. Ich bin derzeit in einer Stabsabteilung mit starker betriebswirtschaftlicher Ausrichtung tätig. Hier sind analytisches und konzeptionelles Arbeiten sehr gefragt, mein Uni-Abschluss ist deshalb klar von Vorteil. Vorher war ich einem zentralen, aber eher operativ ausgerichteten Bereich. Ein FH-Abschluss hätte hier auch "gereicht".

Grüsse
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