Prüfungsbericht - Akademisch gepr. Wirtschaftskorrespondent

Englisch, Französisch...
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Andreas1980
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Hallo liebe Mitstudierenden und interessierte Fernstudenten!

Da ich als Akad-Studierender schon so viel Nutzen aus den Berichterstattungen anderer Studenten und Prüfungsteilnehmer ziehen konnte, habe ich mir geschworen, bei passender Gelegenheit dies gerne dem Forum zurückzugeben. Das möchte ich nun hiermit tun.

Im Februar und März habe ich an der Staatl. Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Geislingen die Prüfung zum „Akademisch geprüften Wirtschaftskorrespondenten in Englisch (HfWU)“ abgelegt. Dieses Hochschulzeugnis kann neben Englisch auch in Französisch, Italienisch und Spanisch erworben werden. Die Hochschule selbst bildet keine Wirtschaftskorrespondenten und Übersetzer aus, sie nimmt diese Prüfungen lediglich auf der Grundlage bestehender Qualifikationen oder langjähriger Praxis extern ab.

Nach meiner Prüfung zum Fremdsprachenkorrespondenten Englisch IHK habe ich eine weitere Prüfung gesucht, die auf meinem bisherigen Kenntnisstand aufbaut, mich allerdings höherqualifiziert und auch in der Außenwirkung besser ankommt als der klassische Fremdsprachenkorrespondent, den mittlerweile Hinz und Kunz haben.

Hier im Forum habe ich dann einige Berichte über die an der Hochschule in Geislingen durchgeführten Prüfungen gelesen, die Herr Senator Reinold Skrabal mit Genehmigung des Rektorats vor ein paar Jahren ins Leben gerufen hat. Nach einigen Telefonaten mit ihm stand schnell fest: die Prüfung zum Wirtschaftskorrespondenten ist eine großartige Möglichkeit, sich aus der Masse von Fremdsprachenkorrespondenten herauszuheben, da die Außenwirkung eines akademischen Abschlusses bei weitem besser ist. Nachdem die Prüfung an einer Hochschule abgenommen wird, trägt die Prüfungsurkunde den Untertitel „University Diploma in Commercial English“.

So meldete ich mich zur Prüfung an und wurde in der Zwischenzeit von Herrn Skrabal mit reichlich Vorbereitungsmaterial versorgt. Das war wirklich klasse, dass ich nicht allein gelassen wurde.

Die Prüfung bestand aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Der schriftliche Part fand an zwei Tagen im Februar statt und umfasste die folgenden 7 Bereiche:

Tag 1:
1) Verfassen eines Geschäftsbriefes in der Fremdsprache nach Angaben in deutscher Sprache
2) Beantworten eines fremdsprachlichen Geschäftsbriefes in der Fremdsprache
3) Übersetzen eines fremdsprachlichen Geschäftsbriefes in die deutsche Sprache
4) Übersetzen eines deutschen Geschäftsbriefes in die Fremdsprache

Tag 2:
5) Übersetzen eines Wirtschaftstextes mittleren Schwierigkeitsgrades aus der Fremdsprache ins Deutsche
6) Übersetzen eines Wirtschaftstextes mittleren Schwierigkeitsgrades aus dem Deutschen in die Fremdsprache
7) Diktat in der Fremdsprache

Die Zeit war mit 70 Minuten pro Prüfungsteil (Diktat 30 Min) mehr als fair bemessen. Soweit ich es überblicken konnte, war die Zeit für alle ausreichend. Das gab jedem von uns Prüflingen ausreichend Zeit, die Lösungen nochmals auf Fehler oder Auslassungen zu prüfen. Neben mir nahmen weitere Kandidaten teil, die in Italienisch und Französisch geprüft wurden, darunter zwei Absolventinnen des staatl. zugelassenen ILS-Fernlehrgangs „Wirtschaftskorrespondent/in Französisch“, den Herr Skrabal seit vielen Jahren beim ILS betreut.

Das Niveau der schriftlichen Prüfung war recht anspruchsvoll (eben Hochschule), gleichzeitig jedoch praxisorientiert (!) und in jedem Falle machbar. Wer sich intensiv und umfassend vorbereitet, kann wirklich ruhigen Gewissens in die Prüfung gehen.

Wörterbücher (allgemeinsprachlich und fachbezogen) waren übrigens zugelassen!

An den beiden Prüfungstagen herrschte eine sehr angenehme, freundschaftliche Atmosphäre, die einen schnell die Aufregung vergessen ließ. Der Raum, in dem die schriftliche Prüfung abgenommen wurde, hatte eine riesige Glasfront, die die Sicht auf die Ausläufer der Schwäbischen Alb ermöglichte. Ich kam mir vor wie in einem exklusiven Nobel-Penthouse :-)

Bereits kurze Zeit nach der Prüfung hatte ich die ersten Ergebnisse vorliegen, ohne wochen- oder gar monatelanges Warten wie bei Cambridgeprüfungen oder beim Fremdsprachenkorrespondenten und der IHK. Eine Woche nach der Prüfung und der Korrektur meiner Arbeiten durch Muttersprachler stand fest: ich hatte die schriftliche Prüfung mit 1,47 bestanden und war damit zur mündlichen Prüfung zugelassen.

Diese fand am 15. März wiederum in der Hochschule statt und war in 4 Bereiche unterteilt:

1) Sich selbst und die Firma sowie deren Produkte in der Fremdsprache vorstellen
2) Kurzes Dolmetschgespräch zwischen Kunde und Lieferant
3) Fragen aus dem Außenwirtschaftsbereich (Zahlungsmethoden, Lieferbedingungen etc)
4) Stegreifübersetzung eines wirtschaftsbezogenen Textes aus der Fremdsprache ins Deutsche

In der Prüfungskommission saßen hoch qualifizierte Fachkräfte (Muttersprachler, Lehrbeauftragte), die selbst über Hochschulabschlüsse sowie jahrelange Exportpraxis- und Prüfungserfahrung verfügen.

Ich hatte mich 2 Wochen auf die mündliche Prüfung vorbereitet, meine ganzen Fremdsprachenkorrespondenten-Unterlagen wieder hervorgekramt und fleißig Wirtschaftstexte gelesen, um das Stegreifübersetzen zu üben (hatte das noch nie gemacht und wirklich ein bisschen Bammel davor).

Die ersten drei Teile habe ich recht gut hinbekommen, der Übersetzungstext im 4. Prüfungsteil lag mir persönlich jedoch nicht und ich kam nicht so recht hinein. Jemand, der im Bereich EU fit ist, hätte das jedoch sicherlich noch besser schaffen können.

Ich wurde nach draußen gebeten und die Prüfungskommission beriet über meine Note. Nach einigen Minuten, die mir aber wie Stunden vorkamen, stand meine endgültige Note inkl. des schriftlichen Teils fest: 1,3. :-)

Herr Skrabal gratulierte mir zu meiner neuen Berufsbezeichnung und ich fuhr freudestrahlend bei Sonnenschein wieder nach Hause.

Zusammenfassung:
Die Prüfung hat Hochschulniveau, ist aber auf alle Fälle mit einer gewissenhaften und intensiven Vorbereitung machbar. Außer mir haben alle anderen Teilnehmer in ihren jeweiligen Sprachen ebenfalls bestanden.

Herr Skrabal hat mir geduldig Rede und Antwort gestanden und war jederzeit mit Rat und Tat zur Stelle. Auch wenn er das als Selbstverständlichkeit empfindet, so ist es das bei Weitem nicht.

Mit der Prüfung zum Wirtschaftskorrespondenten bin ich meinem Ziel, dem Staatlich geprüften Übersetzer, wieder ein Stück näher gekommen.

Es war eine sehr gute und richtige Entscheidung, diese Prüfung abzulegen. Ich kann sie nur jeder/jedem von Euch empfehlen! Die Außenwirkung wegen der Hochschulprüfung (University Diploma in Commercial English) ist hervorragend und die Prüfungsurkunde (unterschrieben vom Rektor der Hochschule, vom Dekan der Fakultät III und von Senator Skrabal als Vorsitzendem der Prüfungskommission) macht wirklich was her. Ihr könnt Euch aus der grauen Masse herausheben.

Bei Fragen am besten direkt an Herrn Skrabal wenden (http://www.reinoldskrabal.de).
Pielm
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Hallo Andreas,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich hätte gleich eine Frage dazu:

Andreas1980 hat geschrieben:Ich kann sie nur jeder/jedem von Euch empfehlen! Die Außenwirkung wegen der Hochschulprüfung (University Diploma in Commercial English) ist hervorragend (http://www.reinoldskrabal.de).
wie hat sich denn die Außenwirkung bei dir konkret bemerkbar gemacht?
Und war den entsprechenden Personen auch klar, dass es sich nicht um ein Diplom, sondern ein Weiterbildungs-Zeugnis einer Uni handelt?

Nachträglich noch meine Gratulation und viele Grüße

Elke
Andreas1980
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Hallo Elke,

Danke für Deine Glückwünsche. :)

Da ich mir ein zweites Standbein in dem von mir heißgeliebten Fremdsprachenbereich aufbauen will und vertriebsmäßig bereits international tätig bin, schätze ich die Außenwirkung eines akademischen Fortbildungsabschlusses höher ein, als ein IHK- oder staatliches Zeugnis, die im Ausland nur als schulische Abschlüsse gewertet werden. Davon abgesehen ist mir der Nachweis export- und außenwirtschaftlicher Kenntnisse wichtig, die in der Übersetzerausbildung (mach ich zur Zeit bei der Akad) nur am Rande – wenn überhaupt - vermittelt werden.

Die Prüfungsinhalte der akademischen Prüfung sind gegenüber der IHK-Prüfung, die ich vorher mit Note 1 absolviert habe, eindeutig anspruchsvoller. Auf Grund des starken Wettbewerbs auch im sprachl. Bereich ist mir deshalb das Beste gerade gut genug.

Aus diesem Grund werde ich an der Fakultät III der Hochschule Nürtingen auch noch die externe außercurriculare Projektmanager-Hochschulprüfung ablegen, denn Sprache allein bringts nicht, wie ich aus der Praxis weiß. Die Kombination Sprache/Management passt gut in mein Firmenkonzept und ich möchte später in beiden Bereichen auch unterrichten.

Ich habe zwar keine Managementausbildung, werde aber zur Prüfung zugelassen, weil ich vor 10 Jahren eine eigene Firma gegründet habe und darüber auch eine 20-seitige Projektarbeit schreiben will, wie in der Prüfungsordnung vorgeschrieben. Danach folgt eine dreistündige schriftliche Klausur an der Hochschule unter dem Vorsitz von Herrn Skrabal, der – soweit ich weiß - an einer bayerischen Uni drei akademische Managementprüfungen absolvierte und in diesem Bereich seit Jahren an Universitäten unterrichtet.

Ob Diplom oder praxisorientierte akademische Fortbildung: wichtig ist für mich der Abschluss an einer Hochschule schlechthin, alles andere ist Erbsenzählerei! Als erfahrener Berufspraktiker habe ich da einen etwas anderen Blickwinkel...

Aus den Gesprächen mit den anderen (bereits berufstätigen und praxiserfahrenen) Prüflingen ist mir lediglich bekannt, dass sie sich von diesen Abschlüssen einiges versprechen. Eine der Absolventinnen ist bereits im Unterrichtsbereich selbständig tätig.

Beste Grüße und Frohe Ostern!
Andreas
Pielm
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Andreas1980 hat geschrieben:Hallo Elke,

Ob Diplom oder praxisorientierte akademische Fortbildung: wichtig ist für mich der Abschluss an einer Hochschule schlechthin, alles andere ist Erbsenzählerei! Als erfahrener Berufspraktiker habe ich da einen etwas anderen Blickwinkel...

Andreas
Hallo Andreas,

die Qualität und das Niveau der akademischen Prüfung möchte ich keinesfalls abstreiten. Diese sind sind bestimmt gegeben.

Ich wollte lediglich wissen, wie die Aussenwirkung, von der du schriebst, dass sie hervorragend sei, sich in der Praxis darstellt. Es kann ja durchaus sein, dass man als Absolvent genau weiß, dass man einen ausgezeichneten Abschluß in der Tasche hat, potentielle Auftraggeber /Arbeiteber im In- und Ausland dem Abschluß aber skeptisch
gegenüber stehen oder nicht anerkennen.

Deswegen hat mich eben interessiert, ob du schon Erfahrungen mit der Aussenwirkung gemacht hast, oder ob die Aussage der hervorragenden Aussenwirkung eher auf den Einschätzungen der Prüfungskandidaten selbst, etc. beruht. Ich denke, das ist schon ein Unterschied.

Verstehe meine Fragen nicht als Hinterfragen im Sinne von Kritik an der akademischen Sprachprüfung, sondern als ehrliches Interesse, da ich Sprachen ebenfalls sehr liebe und mich gerade an der Akad für ein Studium vorbereite. Momentan interessiert mich alles, was es an Möglichkeiten zur sprachlichen Aus- und Fortbildung gibt.

Auch wenn es dir als Erbsenzählerei erscheint, Fakt ist nunmal, dass man sich anfangs je nach Ausbildung leichter oder schwerer tut, in den sprachlichen Markt einzusteigen. Wenn man sich beispielsweise selbständig machen möchte z.B. als Übersetzer (wäre mein Ziel), und man würde sich an Übersetzungsbüro zur Mitarbeit bewerben, um einen Einstieg in den Markt zu bekommen und erste Berufserfahrung zu sammeln, dann kann ich mir vorstellen, dass es einen Unterschied macht, welche Ausbildung ich vorweisen kann, um überhaupt genommen zu werden.

Natürlich sieht es anders aus, wenn man in diesem Markt schon seit vielen Jahren tätig ist. Aber das ist eben nicht immer gegeben. Deswegen finde ich es wirklich sehr interessant, wie Beispielsweise potentielle Auftraggeber (in meinem Beispiel die Übersetzungsagentur) auf diese Sprachprüfung reagieren. Vielleicht gibt es hierzu ja konkrete Erfahrungen. Das verstehe ich unter echter Aussenwirkung.

Ich wünsche Dir schöne Ostern.

Elke
Pielm
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Andreas1980 hat geschrieben:Hallo Elke,

Ob Diplom oder praxisorientierte akademische Fortbildung: wichtig ist für mich der Abschluss an einer Hochschule schlechthin, alles andere ist Erbsenzählerei! Als erfahrener Berufspraktiker habe ich da einen etwas anderen Blickwinkel...

Andreas
Hallo Andreas,

die Qualität und das Niveau der akademischen Prüfung möchte ich keinesfalls abstreiten. Diese sind sind bestimmt gegeben.

Ich wollte lediglich wissen, wie die Aussenwirkung, von der du schriebst, dass sie hervorragend sei, sich in der Praxis darstellt. Es kann ja durchaus sein, dass man als Absolvent genau weiß, dass man einen ausgezeichneten Abschluß in der Tasche hat, potentielle Auftraggeber /Arbeiteber im In- und Ausland dem Abschluß aber skeptisch
gegenüber stehen oder nicht anerkennen.

Deswegen hat mich eben interessiert, ob du schon Erfahrungen mit der Aussenwirkung gemacht hast, oder ob die Aussage der hervorragenden Aussenwirkung eher auf den Einschätzungen der Prüfungskandidaten selbst, etc. beruht. Ich denke, das ist schon ein Unterschied.

Verstehe meine Fragen nicht als Hinterfragen im Sinne von Kritik an der akademischen Sprachprüfung, sondern als ehrliches Interesse, da ich Sprachen ebenfalls sehr liebe und mich gerade an der Akad für ein Studium vorbereite. Momentan interessiert mich alles, was es an Möglichkeiten zur sprachlichen Aus- und Fortbildung gibt.

Auch wenn es dir als Erbsenzählerei erscheint, Fakt ist nunmal, dass man sich anfangs je nach Ausbildung leichter oder schwerer tut, in den sprachlichen Markt einzusteigen. Wenn man sich beispielsweise selbständig machen möchte z.B. als Übersetzer (wäre mein Ziel), und man würde sich an Übersetzungsbüro zur Mitarbeit bewerben, um einen Einstieg in den Markt zu bekommen und erste Berufserfahrung zu sammeln, dann kann ich mir vorstellen, dass es einen Unterschied macht, welche Ausbildung ich vorweisen kann, um überhaupt genommen zu werden.

Natürlich sieht es anders aus, wenn man in diesem Markt schon seit vielen Jahren tätig ist. Aber das ist eben nicht immer gegeben. Deswegen finde ich es wirklich sehr interessant, wie Beispielsweise potentielle Auftraggeber (in meinem Beispiel die Übersetzungsagentur) auf diese Sprachprüfung reagieren. Vielleicht gibt es hierzu ja konkrete Erfahrungen. Das verstehe ich unter echter Aussenwirkung.

Ich wünsche Dir schöne Ostern.

Elke
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Gabi K.
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Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung und vielen Dank für den ausführlichen Bericht.

Viele Grüße und frohe Ostern,
Gabi
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Reinold Skrabal
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Hallo Frau Pielm,

in Sachen „Außenwirkung der akademischen HfWU-Fachübersetzerprüfung auf auftragsvergebende Übersetzeragenturen“ hier auszugsweise Kommentare einer deutschen Absolventin, die in Frankreich seit 10 Jahren als freiberufliche Übersetzerin in der Fachrichtung Medizin tätig ist und vor ihrer akademischen HfWU-Prüfung (Fachr. Wirtschaft und Medizin) am Kultusministerium Saarbrücken die staatl. Übersetzerprüfung Französisch (Fachrichtung Wirtschaft) ablegte:

(......)
Wichtig für mich war, dass eine akademische Prüfung dieser Art nun überhaupt angeboten wird, denn die von mir bereits im Vorfeld absolvierte staatliche Übersetzerprüfung beim Staatl. Prüfungsamt Saarbrücken ist in Frankreich leider nicht aussagefähig genug und kann – im Gegensatz zu dieser neuen akademischen Prüfung – abschlussmäßig schlecht eingeordnet werden. Direktkunden sind daher häufig verunsichert und französische Agenturen akzeptieren inzwischen leider oft nur noch Hochschulabsolventen. Auch die Möglichkeit, bei dieser Prüfung eine Fremdsprache mit zwei Fachgebieten zu verbinden, erschien mir von Anfang an interessant und überaus praxisnah. (....)

Die Kommentare, auch von Seiten meiner Kunden, fallen durchweg positiv aus, und ich selbst bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin, auch wenn die Prüfung alles andere als leicht war.

Freundliche Grüße
G. L.
Akademisch geprüfte Fachübersetzerin (HfWU) Französisch, Fachr. Wirtschaft und Medizin (Staatl. Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen“ – März 2006)

Mail-Nachtrag der Absolventin G.L. (30.04.07), Fachübersetzerabschluss Französisch 2006

Sehr geehrter Herr Skrabal,

zuerst einmal eine kurze Rückmeldung, die Sie vielleicht freuen wird: Ich bin nun seit einem Jahr beruflich wirklich ausgelastet und habe das unter anderem wohl auch Ihrer Fachübersetzerprüfung zu verdanken, die ich letztes Jahr in Geislingen und Nürtingen abgelegt habe. Es hat sich also zumindest in meinem Fall gelohnt, und das wollte ich Ihnen nicht vorenthalten!

(.....)

Eine andere HfWU-Fachübersetzer-Absolventin (Fachr. Wirtschaft und Geisteswissen-schaften) hat bei Initiativ-Bewerbungen eine „zunehmende Reaktion vor allem kleinerer und mittelgroßer Ü-Büros“ festgestellt.

Andere Ü-Büros verlangen in erster Linie eindeutige und aussagekräftige schriftliche Referenzen von Behörden und/oder Betrieben und legen weniger Wert auf Abschlüsse irgendwelcher Art. Darüber hinaus gibt es hoch praxiserfahrene Übersetzer/innen, die ohne jeden Fachabschluss hervorragende Arbeit leisten und deren „Außenwirkung“ allein auf ihrem Können und ihrer Erfahrung beruht. Der Auslastungsgrad speziell dieser Kolleginnen und Kollegen ist sinnigerweise am höchsten!

Vereinzelt kam es auch vor, dass sich Arbeitgeber sehr erfreut über den HfWU-Abschluss äußerten und spontan die Hälfte der Prüfungskosten übernahmen. In einem konkreten Fall wurde die Absolventin (Englisch) vom Arbeitgeber (mittelgroße internationale Patentanwaltskanzlei) ab sofort mit Übersetzungsarbeiten betraut, erhielt eine Gehaltserhöhung und ein eigenes Büro. Die zwei Jahre zuvor absolvierte und dem Arbeitgeber bekannte staatl. Ü-Prüfung ging dabei völlig unter.

Es gibt aber auch Arbeitgeber, die völlig teilnahmslos reagieren bzw. befürchten, der Absolvent werde sich nun beruflich verändern und die Firma verlassen. Auch solche Meldungen sind bei mir eingegangen. Den Absolventen waren aber ihre eigenen beruflichen Ziele (vor allem die Selbständigkeit) wichtiger als das Wohlergehen des Chefs.

Soweit zum Thema „Außenwirkung“ und „papierne Qualifikationsnachweise“! Da wir jedoch in einer „Schein“-gläubigen Welt leben, sind berufliche Kenntnisse in allen qualifizierten Berufen zunächst einmal schwarz auf weiß nachzuweisen. Das ist anerkannter Standard und wird auch so bleiben, wobei der Anteil akademischer Abschlüsse im globalisierten Umfeld steigen wird.

Beste Grüße und angenehme Osterfeiertage

Senator E.h. Univ.-Lektor Reinold Skrabal
VVU-Fachgutachter für die Bewertung berufsqualifizierender fachsprachlicher Abschlüsse –
Vorsitzender der Prüfungsausschüsse für Wirtschaftskorrespondent(inn)en, Fachübersetzer/innen, Projekt-, Qualitäts- und Marketingmanager/innen
Pielm
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Sehr geehrter Herr Skrabal,

Vielen Dank für Ihren Beitrag, das klingt sehr interessant. Hoffen wir, dass diese Prüfungsmöglichkeit lange erhalten bleibt.

Viele Grüße
Elke Pielmeier
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Reinold Skrabal
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Sehr verehrte Frau Pielmeier,

ich darf noch nachtragen, dass die Ordnungsmäßigkeit der externen akademischen Fachübersetzerprüfung an der Fakultät III der HfWU vom Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg Ende September 2008 schriftlich bestätigt worden ist (!!!).

Das ist eine gute Nachricht für alle Quereinsteiger, deren berufliche Vita (auch mehrjährige einschlägige Praxiserfahrung ohne Ü-Prüfung, auch bestandene AKAD-interne Abschlussprüfung etc.) eine Zulassung zur Prüfung in den Sprachen En, Fr, Sp und It rechtfertigt. Zugelassen werden auch "Durchfaller" (Darmstadt, Karlsruhe, München etc.), nicht aus purer Menschenfreundlichkeit, sondern weil wir unter die Rubrik "anderer Prüfungsveranstalter" fallen, wobei nicht vergessen werden darf, dass auch unsere 11-teilige Ü-Prüfung sehr anspruchsvoll ist. Auf den Aufsatz haben wir zugunsten eines zweiten Fachgebiets (z.B. Wirtschaft und Recht) verzichtet.

Bei dieser Gelegenheit HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH allen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen, die im 2. Halbjahr 2008 die Abschlüsse "akademisch gepr. Wirtschaftskorrespondent/in HfWU", "akademisch gepr. Fachübersetzer/in HfWU" (Nürtingen University of Applied Sciences)
und "hochschulgepr. Projektmanager/in HfWU" bestanden haben.

Viele Grüße
Reinold Skrabal
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