Hallo,
ich hänge jetzt seit Stunden über der letzten PA Frage aus BWL202. Kann mir jemand erklären, warum man beim Konzept der Fortschrittszahlen nicht von just-in-time spricht? Egal in welchen Büchern oder Internetseiten ich lese, ich kann den Unterschied nicht erkennen.
Bin für jeden Hinweis dankbar.
Von einer JIT-Produktion spricht man, wenn keine bzw. minimale Lagerbestände existieren. Dabei ist die Produktion so gestaltet, dass die Teile vom Lieferanten direkt in die Produktionsstätte gelangen, dort verarbeitet werden und gleich am Markt wieder abgesetzt werden können.
Das Konzept der Fortschrittszahlen basiert auf Prognosen von Absatzzahlen. Hier werden Werte errechnet, wann welche Menge auf dem Markt sein soll. Dieser Gedanke spricht gegen eine JIT-Produktion.
Denke da mal an die japanischen Autohersteller, die lassen die Bänder sinngemäß erst dann loslaufen, wenn der Wagen bestellt ist. Sobald die Teile das Band verlassen, werden sie nicht zwischengelagert sondern weiterverarbeitet.
Bei den Fortschrittzahlen wird geschätzt zu welchem Zeitpunkt der Absatz welche Höhe hat. Die Produktion wird entsprechend gesteuert und zwischendurch werden die Teile gelagert.
Zusammenfassend kann man sagen, es ist kein echtes just in time, weil die Losgrößen Prognosen sind und weil zwischen den verschiedenen Stationen der Wertschöpfungskette Lager bestehen. Gemeinsam mit der JIT-Produktion hat es den gerichteten Materialfluss.