lernblockade

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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kawi
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hallo an alle, die es interessiert und die vielleicht einen tipp haben -

mir ist es leider immer nur möglich, mich den heften (sgü englisch) in den sommerferien zu widmen - tief einzutauchen, mich fit zu machen, wissen zu speichern, hausaufgaben einzusenden.

seit meinem studienbeginn 2005 freue ich mich daher jedes mal umso mehr auf diese "auszeit - lernzeit", weil ich bisher immer soviel geschafft habe, um damit in den anstehenden klausuren (gewöhnlich in den herbstferien) entsprechend gute und sehr gute noten zu erhalten.

derzeit sind hier bei uns sommerferien - und ich schiebe die hefte, die ich eigentlich durcharbeiten sollte (klausurtermine im herbst stehen fest, zumindest bin ich angemeldet), planlos vor mir her....

immer gibt es etwas mehr oder minder "profanes", von dem ich erst noch glaube, es erledigen zu müssen: materialausmisten, fensterputzen, vogelkäfig reinigen, büüüügeln...!!! (mal ganz extrem gesprochen..)

einerseits weiß ich, dass ich nur diese paar wochen habe, um (dazu) zu lernen - andererseits komme ich "irgendwie nicht dran".

hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht und vielleicht sogar einen tipp dazu, wie ich diesen zustand beenden kann oder durch welchen umstand er sich von allein beendet?

mit leicht frustrierten grüßen -

kawi
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BWLJackson
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Hallo Kawi,
kann ich alles gut nachvollziehen.
ich kann dir nur einen tip geben, der aber zwangsläufig nicht bei dir funktionieren muss.
ich persönlich habe auch sehr viel zu tun und bin beruflich sehr eingespannt. trotzdem habe ich es geschafft, mein studium zur routine zu machen. d.h., jeden tag etwas lernen - meistens nie unter einer stunde. dann versuche ich jede 6 wochen eine prüfung zu legen.
durch diese routine bin ich immer drinne und schon recht weit gekommen - es gehört zum Tagesablauf wie das zähne putzen - das macht es einfacher für mich obwohl es auch nicht immer leicht ist - wenn ich dann mal einen tag nichts machen muss weil ich gut im rennen liege, ist das wie weihnachten!
meine noten sind nicht die besten aber es geht auch bei mir viel mehr darum, das alles zu schaffen.
kurzum die routine bringt es - das punktuelle lernen taugt für mich nicht

gruss
mFg

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mlu
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mir geht es auch oft so, dass ich vor einer Klausur stehe, eigentlich lernen müsste, aber irgendwie alles andere, sei es noch so banal, plötzlich irgendwie wichtiger ist. Ich helfe mir oft damit, dass ich meine Hefte schnappe und rausfahre (wir haben einen schönen Schloßpark mit vielen versteckten Ecken). Meistens bekomme ich dann in der Tat die "Lust" zu lernen und fahre wieder heim, um mich dort konzentriert und intensiv dem Stoff zu widmen. Wenn das auch nicht geht, hilft nur Zwang.
SeeYou
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Hallo Kawi,

jepp - kenn ich auch sehr gut. Es gibt immer etwas wichtigeres als das Lernen...auf jeden Fall, wenn ich hier zuhause sitze. Selbst Bad-Putzen ist dann echt attraktiv.

Meine Konsequenz ist, dass ich einfach zum Lernen weg gehe. Eigentlich egal wohin. Meine Favoriten sind: Der Lesesaal der Uni-Bibliothek und mein Lieblingscafe. Manchmal tuts auch ein McDonalds auf der Heimfahrt von der Arbeit.
Der Trick ist, dass ich dann nichts anderes dabeihabe als meine Lernunterlagen. Und ganz wichtig - ich versuche mir das Lernen "schön" zu machen. Eben mit einem leckeneren Cappuccino nebenbei...oder einem Eis nach der Unibibliothek. Für mich klappt das richtig gut.

Viele Grüße/Chris
+++Lesen gefährdet die Dummheit.+++
kawi
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hallo an alle, die so lieb waren und prompt reagiert haben -

vielen dank für eure tipps!

kontinuierliches lernen, bwljackson, ist natürlich am sinnvollsten und genau das, was ich meinen students immer "predige" - leider kann ich mir diesen "luxus" nicht leisten, weil ich als freiberufliche dozentin buchstäblich von montags 7.00 bis (meistens) samstags 17.00 in sachen in-company training, etc. unterwegs bin und nur zum schlafen und vor- und nachbereiten des unterrichts nach hause komme (der kalender muss halt voll bleiben, damit unsereins über die runden kommt).

ein standortwechsel zum lernen kommt für mich derzeit am ehesten in frage, und genau das werde ich in angriff nehmen.
mit dem cappu beim italiener werde ich mal anfangen, und wenn auch das nicht hilft, gibt es immer noch einen bekannten, der seinen wohnwagen am see abgestellt hat - zur not werde ich dort mit kaum mehr gepäck als meinem material dort einziehen.

nochmals vielen dank für eure ratschläge - es tut schon mal gut zu wissen, dass auch andere diese unangenehme und ungewohnte situation kennen und nachempfinden können.

lg
kawi
Toby66
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Hallo zusammen,

auch ich habe mal im Studium mit Entsetzen festgestellt, daß selbst Fenster putzen und Bügeln erstaunlichen Spaß machen kann, wenn die Alternative die Wirtschaftsmathematik ist.

Bei mir kam der Frust, weil ich mit Differentialrechnung in der Schulzeit überhaupt keine Probleme hatte - aber dann selbst einfache Zusammenhänge nicht mehr rekonstruieren konnte. Aus dieser "Blockade" bin ich herausgekommen, in dem ich dann wirklich in ganz kleinen Häppchen gelernt habe. Täglich eine Seite, nicht mehr. Das hat dann wieder geklappt.

Mit dem Mitnehmen von Lehrmaterial habe ich so wechselhafte Erfahrungen gemacht. Eine Zeit lang bin ich morgens eine Stunde VOR der Arbeitszeit ins Büro gefahren, um dort ein Stunde lernen zu können. Das war gar nicht schlecht.

Nachdem ich einige recht gut verlaufende Lernphasen hatte (der Stoff hat Spaß gemacht, las sich gut und die Klausur fiel dann auch gut aus), hatte ich auch mal mein Tempo erheblich angezogen. Da kam dann aber tatsächlich nach 6 Monaten eine Art Burn-Out-Effekt. Da brauchte ich dann als Konsequenz 6 Wochen Ruhe.

Prinzipiell finde ich auch die Methode "regelmäßig" am besten und ich fand es auch mal ganz nett, zu sehen, daß ich schneller fertig werde und mir mal eine Woche Auszeit gönnen konnte.

Was ich übrigens auch motivierend fand: von Leuten erfahren, denen es auch nicht besser geht und die sich auch an dem einen oder anderen Material die Zähne ausbeißen. Man fühlt sich dann nicht so alleine und als einziger Nicht-Versteher. Und: die Stammtische. Mal mit Leuten zusammentreffen, die sich auch durch das Studium bemühen und auch so allerlei Stolperfallen entdecken, hilft auch. Und helfen hilft. Wird leider vielfach unterschätzt.

Viele Grüße
Thomas
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mlu
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Das mit dem Stammtisch kann ich nur bestätigen. Das hilft mtunter auch über "Schwächephasen" hinweg. Ich kann jedem nur empfehlen, zu einem Stammtisch in der Nähe zu gehen. Man lernt Leute kennen, die weiter sind als man selbst und von denen Tips einholen. Man lernt Leute kennen, die nicht so weit sind, denen man Tips geben kann. Also in jeder Hinsicht erfrischend. Aber das Thema hier war ja nicht pros und cons von Stammtischen, sondern Lernblockaden. Aber auch diesbezüglich können Stammtische durchaus hilfreich sein...

Gruß
Micha
Toby66
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... es gibt ja noch Lernmethoden, auf die man erstmal kommen muß: es ließ sich auch jemand (auch so ein Vorschlag vom Stammtisch) die Lehrmaterialien auf CD sprechen, um dann das Material quasi als Hörbuch auf dem Weg zur Arbeit zu nutzen.

Das kann ja (je nach Stimme und je nachdem wie vorgelesen wird) auch sehr motivierend sein - und im Auto im Stau sitzen muß im Zweifelsfall sowieso.

Ich persönlich habe auch das Fitness-Studio für's Lernen entdeckt. Das hat meistens drei positive Effekte, denn ich setze mir dann immer ein Ziel, wieviel ich schaffen will, begebe mich auf ein Ausdauergerät (außer Laufband, da stolpert man zu schnell und es sieht nicht sehr elegant aus, wenn man im hohen Bogen nach hinten vom Laufband weg befördert wird) und rackere mich so lange ab, bis ich mein Lernpensum geschafft habe. Da ist das Ausdauertraining nicht so langweilig, man erfüllt zwei Ziele gleichzeitig und angeblich soll die Lernfähigkeit wegen der verbesserten Durchblutung und Sauerstoffversorgung auch besser sein. Kann auch motivieren.

Eine Methode, die bei mir auch relativ gut wirkt: sich Etappenziele setzen und am Ende der Etappe eine Belohnung erlauben - z.B. eine neue Digitalkamera oder einen schönen Kurzurlaub (nach dem Vordiplom und nach dem Diplom) oder einen Rieseneisbecher nach dem Seminar.

Viele Grüße nochmal,

Thomas
kawi
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ende gut – alles gut…
naja, noch habe ich die klausur vor mir, aber der sehe ich jetzt gelassener entgegen, hat sich doch meine lernblockade mittlerweile - nicht zuletzt auch wegen eurer hilfreichen tipps – verflüchtigt.

die sache mit dem cappuccino beim italiener war insofern klasse, als dass sich, sobald ich angefangen hatte mich einzulesen, der eine oder die andere nette bekannte dazu hockte und ich auf diese weise so manche entspannte und kurzweilige stunden (bei geschlossenen lernheften) im eiscafé verbrachte. hatte auch was und musste wohl so sein…

danach bin ich dann wirklich die ganz harte tour gefahren: gratis-klausur am see mit nichts anderem im gepäck als meinem englisch-kram, notebook und diktiergerät (mit dem man sich wunderbar selbst „abhören“ kann/m.E. durchaus eine alternative zur CD) und siehe da: es funktionierte! zugegebenermaßen nicht zuletzt auch deswegen, weil es tagelang in strömen regnete, so dass ich gar keine lust auf etwas anderes bekam, als die nase in die bücher zu stecken.
(allerdings war ich wohl der einzige mensch am platz, der wegen des wetters n i c h t frustriert war *g)

ich habe in diesen paar tagen enorm viel bearbeitet und merke, dass es jetzt wieder „flutscht“ - sogar zu hause in gewohnter umgebung, mit all den kleinen verrichtungen, die sich ständig dafür anbieten, nun doch auch endlich mal verrichtet zu werden.

dies nur mal so als auch eine art „erfahrungsbericht“ – und vielen dank nochmals für die wertvollen und aufbauenden beiträge!
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Orzelska
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Hallo!

Kennt einer von Euch auch das Gefühl das der Kopf einfach voll ist?
Früher bin ich noch schnell vorangekommen und nun brauche ich immer länger um mir die Lektionen einzutrichtern. Ich muß die Abschnitte mitunter mehrfach lesen um zu raffen was die von mir wollen. Wobei manche Texte auch echt gestelzt geschrieben sind.
Beim Abrufen des Wissens klappt es auch nicht so recht, weil mir vieles nicht von alleine einfällt obwohl ich es weis. Es ist wie wenn man in einer rammelvollen Tasche etwas sucht- da findet man ja auch meist nix wieder.
Das kann zu den Prüfungen heiter werden...

Viele Grüße!
Toby66
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Hallöle,

das Gefühl kenne ich allerdings. Das ging mir letztes Jahr nach stressigen 15 Seminaren plötzlich auch so. Der Witz war: erst war ich ganz begeistert, wie schnell ich mit dem Material durchgekommen bin, dann ganz begeistert darüber, daß auch noch die Noten gut waren - und trotzdem war plötzlich irgendwie die Luft 'raus. Erst nach 4 Wochen "Abschalten" ging es wieder besser. Offenbar hat es keinen Zweck, solche Signale zu ignorieren.

Solche Phasen hat aber beinahe jeder - nur wollen es viele nicht zugeben. Insofern: mach Dir keine Sorgen, das geht wieder besser. Man muß einfach akzeptieren, daß man mal eine Phase hat, in der es nicht läuft. Besser man reagiert gleich mit AKAD-Urlaub (also abends einfach mal was anderes machen) als bis zur Frust-Phase zu warten!

Viele Grüße
Thomas
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Orzelska
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Hallo Thomas,

ich hab jetzt eine Woche Seminare und im Oktober 4 Prüfungen. Danach muss ich aber dringend Pause machen. Allerdings bin ich nun schon recht weit und möchte endlich durchs Ziel- hab aber auch noch gar keine Idee zum Thema für Projektbericht und Diplomarbeit. Aber bevor ich die anfange muss ich pausieren. Man ist schon gar kein richtiger Mensch mehr. Entspannung ist nicht mehr und daher bin ich dann immer so hibbelig und gehe mir und anderen auf den Keks. So kann es ja nicht weitergehen. Macht ja auch beim Kolloquium keine guten Eindruck... Ich dachte an eine Kur.

Hast Du schon bei Langzeitstudenten nachgeschaut? Ich hab mal reingeschrieben wie lange ich schon mache und was da unterwegs alles dazwischenkam. Hängt eben alles zusammen.

Viele Grüße,

Sabine
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