WASG -Studium & Kostenlose Bildung für alle

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WASG - Studium & Chancengleicheit und Kostenlose Bildung für alle - Wahlkampf 2005
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marcomondavi
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bild5000 hat geschrieben:WASG - Studium & Chancengleicheit und Kostenlose Bildung für alle - Wahlkampf 2005
1. Unbezahlbar.

2. Gysi und Lafontaine haben sich, als es brenzlig wurde, aus dem Staub gemacht. Diese Menschen haben Land und Leute verraten, solche Leute gehören nicht in die Politik.

3. Marxismus und Sozialismus sind nichts weiter, als ein intelektueller Irrtum.

4. Weniger Staat, mehr Freiheit - für alle :wink: .

marcomondavi
Gast

bild5000 hat geschrieben:WASG - Studium & Chancengleicheit und Kostenlose Bildung für alle - Wahlkampf 2005
Kostenlose Bildung = null Qualität = zu lange Studienzeiten = international nicht konkurrenzfähige Absolventen.

Warum sollen alle für etwas bezahlen, was nur 20% der Bevölkerung in Anspruch nehmen? Weg mit den Quersubventionierungen! Weg mit der weltfremden und nur idiologisch geprägten Linken!
Gast

Und ich darf ca. 250 Euro im Monat für einen Kindergartenplatz bezahlen (ohne Mittagessen)!!!
Das macht 1500 Euro pro Semester :)
Da haben die Studenten ja noch glück, dass sie in NRW nur 500 Euro zahlen sollen.
Gast

Hallo zusammen,

Ich denke, dass die ganze Diskussion über Studiengebühren allein schon daran krankt, dass von vielen Beteiligten die Chancengleichheit aller Bürger mit dem kostenlosen Studium gleichgesetzt wird. Studiengebühren gelten damit als per se unsozial.

Das ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Chancengleichheit im Bildungsbereich bedeutet, dass Kinder aus allen sozialen Schichten die Möglichkeit erhalten sich nach ihren intellektuellen Potentialen zu entwickeln. Das hat mit einem kostenlosen Hochschulstudium, welches ja am Ende der formalen Bildungslaufbahn steht erst einmal nichts zu tun. Vielmehr ist es nötig Kinder aus niederen sozialen Schichten überhaupt erst einmal die Möglichkeit zum Hochschulzugang, will heißen Abitur zu verschaffen. Wie sicherlich allgemein erlangen nur ca. 15% aller Kinder aus sozial niederen Schichten das (Fach)Abitur, während es ca. 80% aus sozial höheren Schichten tun. Beim Studium ist die Quote ähnlich.
Daraus folgt, dass die Chancengleichheit bereits beseitigt worden ist, bevor es überhaupt zu einem Wettbewerb um Studienplätze kommt.
Nun kann man einwenden, dass die Einführung von Studiengebühren die Zahl der Studienanfänger aus niederen sozialen, will heißen finanziell schwachen Schichten weiter zurückdrängen würde.
Dieses Argument greift meiner Meinung nach aber zu kurz, weil es kurzerhand den bereits vorhandenen Zustand völliger Chancenungleichheit als gegeben hinnimmt und sozusagen eine Chancengleichheit auf niedrigem Niveau postuliert.
Anstatt also gegen die vermeintliche Verschiebung der Chancengleichheit durch Studiengebühren zu polemisieren, sollte man sich erst einmal Gedanken machen, wie überhaupt erst einmal Chancengleichheit beim Studienanfang geschaffen werden kann.

Nehmen wir jetzt mal den hypothetischen Fall an, es wäre so. Kann man nun Studiengebühren als unsozial bezeichnen. Ich glaube nicht. Studiengebühren erfüllen nämlich im wesentlichen zwei Funktionen:

1. Sie schrecken Abiturienten davon ab einfach ein Studium anzufangen, weil sie nichts "besseres" zu tun wissen. Studenten, welche nur sinnlos an der Hochschule "herumhängen" kosten den Steuerzahler und damit die Allgemeinheit nämlich viel Geld und das ist wirklich unsozial.

2. Sie ermöglichen es der Hochschule durch finanziellen Mittelzufluss ihrer Lehre und Forschung zu verbesserten und damit auch den Studenten, welche sich bewusst für ein Studium entschieden haben etwas zu bieten.

Durch diese Funktionen sinkt zur die Gesamtzahl der Studenten, aber die Qualität der Lehre und Forschung und damit auch die Fähigkeiten der Absolventen steigt. Bessere Absolventen bedeuten aber einen Wettbewerbsvorteil im internationalen Wettkampf der Nationen. Dieser Wettbewerbsvorteil wird dazu führen, dass auch bei uns wieder Arbeitsplätze, auch für Nicht - Akademiker entstehen und das finde ich wirklich sozial.

Was nun die Studenten aus ärmeren Schichten betrifft, so stellt es doch kein Problem da begabte Studenten über Stipendien oder Darlehen zu fördern. Die Kosten dafür trägt bei einem staatlichen Stipendium oder Darlehen zwar auch die Allgemeinheit, aber da zu erwarten ist, dass der begabte Student sein Studium auch zügig beendet und danach selbst überproportional in die Staatskassen einzahlt, amortisiert sich diese Investition.

Zusammenfassend zeigt sich also, dass Chancengleichheit nicht erst beim Hochschulstudium beginnt, sondern bereits in der Schule und dort organisiert werden muss. Gleichzeitig konnte deutlich gemacht werden, dass Studiengebühren nicht per se unsozial sind, sondern über ihre Selektions- und Finanzierungsfunktion helfen die Qualität der Hochschulen zu verbesserten und damit auch einen sozialen Beitrag leisten.

Agondor
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Bin mal wieder rausgeflogen.

Der Beitrag ist von mir.

Agondor
Gast

Ich sehe das genau so wie Agondor. Chancengleichheit kann nicht durch eine nur vordergründig soziale Quersubventionierung des Studiums durch die Allgemeinheit gewährleistet werden.
Gast

Bei 500 Euro pro Semester wird schon sehr deutlich Quersubventioniert.
Es kann auch zukünftig jeder studieren. Das Geld kann als Darlehen genommen werden und dann, bei Berufstätigkeit, zurückgezahlt werden.

Nur weil es schon immer das Privileg war, dass ein Studium kostenlos ist, ist es nicht unbeding Richtig.

Es kann nicht sein, dass

Kinderkärten geringer subventioniert werden,
ein Meister nicht subventioniert wird,
ein Techniker nicht subventioniert wird,
...

aber ein Erststudium soll kostenlos sein. Sorry, hier fehlt mir das Verständnis.

500 Euro bei 10 Semester macht 5000 Euro Darlehen. Normalerweise verdienen Akademiker etwas mehr als Meister, Techniker, "normale" Auszubildende.

Einige Vorteile bietet es auch noch:

- weniger "Luststudenten"
- vorher etwas mehr gedanken machen, was einem liegt. evtl. vorher ein Praktikum?!!
- Hoffentlich wird das Geld den Universitäten zusätzlich zur Verfügung gestellt, um die Ausstattung zu verbessern
- ...

Gruß
Armin
Gast

Anonymous hat geschrieben:Hallo zusammen,

Zusammenfassend zeigt sich also, dass Chancengleichheit nicht erst beim Hochschulstudium beginnt, sondern bereits in der Schule

Agondor
Chancengleichheit bzw. -ungleichheit beginnt noch viel früher. Z.B. wenn kleine Kinder aus Kostengründen oder durch mangelnde Angebote keine Kita besuchen können oder wenn ihre Eltern nicht genügend Geld für kulturelle Unternehmungen haben oder die Kitabetreuung derart kostspielig ist (s. Beitrag v. Gast), daß darüber hinaus nichts mehr geht. Keine Studiengebühren für studentische Mütter - das wär' in dem Zusammenhang mal eine Idee.

Und ganz vorurteilslos gesprochen: in den neuen Bundesländern gabs das alles als es noch DDR war.
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marcomondavi
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Anonymous hat geschrieben:
Und ganz vorurteilslos gesprochen: in den neuen Bundesländern gabs das alles als es noch DDR war.
Das ist richtig. Die DDR gibt es aber nicht mehr, was verschiedene Gründe hat. Einer war die Nicht-Finanzierbarkeit.

Gruß,
marcomondavi
Martin0815
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Ich finde es scheiße, wenn jemand seine politischen Ansichten als WICHTIG hier postet. Und das unabhängig vom Inhalt!!! Das hat nämlich zur Folge, dass der Thread auch nach der Wahl für immer oben stehen wird und das macht keinen Sinn!

Mein Senf zum Thema: Ich halte die WASG für nötig, damit man sowas wie eine echte Opposition im Bundestag hat. Unsere Demokratie lebt davon, dass es verschiedene Meinungen und Richtungen gibt. Und die SPD und CDU haben sich schon ziemlich angenähert (auch wenn beide Lager bestimmt da protestieren). Im Großen und Ganzen wird sich die Politik nicht viel ändern, egal wer da das Rennen machen wird.

Allerdings ist es klar, dass die WASG nicht in Regierungsverantwortung sein darf. Das sieht man wenn man sich das Programm genau ansieht. Da hat man nämlich vergessen, dass die BRD ziemlich Pleite ist und die Lizenz zum Gelddrucken nunmal bei der EZB liegt ^^

Aber wie gesagt, als Opposition bestimmt eine Bereicherung für den neuen Bundestag!
LineLuxe

WASG - eine Opposition ohne Verantwortung? Echte Alternativen sollten auch in der Lage sein Verantwortung zu übernehmen, ansonsten sind sie wenig aussagefähig-

Abgesehen von der Konsequenz, stimme ich meinem Vorredner zu - Wahlkampf-Postings gehören nicht unter "Wichtig" in dieses von mir sonst so geschätzte Forum...
Gast

Die Vielfalt im Bundestag geht doch verloren.

SPD hat sich dank Schröder der CDU so extrem angenähert, dass es eine Alternative links davon geben muss. Ich glaube auch nicht, dass sie bei einer Regierung mitmischen sollten. Im Prinzip ist die Situation mit den früheren Grünen vergleichbar. Auch sie konnte man nicht in eine Regierung stecken aber in den Bundestag gehörten sie. Es ist ja nicht so, dass sie nur unwichtige Themen anssprachen (siehe Umweltkatastrophen).
Gast

Anonymous hat geschrieben:Die Vielfalt im Bundestag geht doch verloren.

SPD hat sich dank Schröder der CDU so extrem angenähert, dass es eine Alternative links davon geben muss. Ich glaube auch nicht, dass sie bei einer Regierung mitmischen sollten. Im Prinzip ist die Situation mit den früheren Grünen vergleichbar. Auch sie konnte man nicht in eine Regierung stecken aber in den Bundestag gehörten sie. Es ist ja nicht so, dass sie nur unwichtige Themen anssprachen (siehe Umweltkatastrophen).
Die Diskussion über die mögliche Zusammensetzung des Bundestages gehört nicht in dieses Forum. Dies ist kein politisches Forum, sondern eines rund um das Thema Fernstudium. Natürlich kann man hier einzelne Sachthemen diskutieren, die in einem direkten Zusammenhang zum Studium stehen (wie z.B. die Einführung von Studiengebühren), aber die Zusammensetzung des Bundestages, die Rolle der Oppostion, Umweltkatastrophen oder das für und wider der DDR haben hier absolut nichts verloren.
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Ralf Thesing
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Anonymous hat geschrieben: Dies ist kein politisches Forum, sondern eines rund um das Thema Fernstudium. Natürlich kann man hier einzelne Sachthemen diskutieren, die in einem direkten Zusammenhang zum Studium stehen (wie z.B. die Einführung von Studiengebühren), aber die Zusammensetzung des Bundestages, die Rolle der Oppostion, Umweltkatastrophen oder das für und wider der DDR haben hier absolut nichts verloren.
Sorry, aber das sehe ich genauso. 8)

Deswegen schliesse ich den Thread hiermit.

Gruesse,
Ralf

PS:
Eine fuer politische Diskussionen empfehlenswerte Website ist
IMHO http://www.politikforum.de/forum/
(eine parteienunabhaengige Informations- und Kommunikations-
plattform)
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