Hallo an alle, die es interessiert!
Nachdem ich gestern die mündliche Prüfung bestanden habe und mich nun staatlich geprüft nennen darf, möchte ich einen kurzen Bericht abgeben.
Die schriftlichen Prüfungstexte werden sicherlich bald auf der Homepage des Oberschulamtes Karlsruhe ins Netz gestellt. Sie waren allesamt schwer aber machbar. Eine gute Vorbereitung ist unheimlich wichtig! Dann werfen einen komplizierte Satzstrukturen oder unbekannte Wörter nicht so leicht aus der Bahn.
Mündliche Prüfung:
-Text ins Deutsche über die Rechtschreibreform (der kam mir relativ einfach vor)
-Text ins Englische über den Subventionsstreit Boeing / Airbus (Fachterminologie in Richtung Subventionen; der Text war etwas schwieriger)
-Dann gings gleich ans Wirtschaftliche auf Englisch:
Subventionen (Arten, Unterschiede EU / USA)
Wirtschaftliche Vorteile/Nachteile der EU und der USA
Arbeitsmarkt in den USA (hire+fire, Mindestlöhne, soziale Absicherung, Sozialversicherung)
Wirtschaftsorganisationen (NAFTA, ASEAN)
-dann weiter mit Wirtschaft auf Deutsch:
Hartz IV, 1-Euro-Jobs, Montagsdemos (geschichtlicher Hintergrund)
-dann kam Landeskunde USA (ich wurde gefragt, welches Land ich machen möchte):
Situation der Afro-Amerikaner heute (geschichtlichen Hintergrund)
Situation der Native Americans heute (geschichtlichen Hintergrund)
als ich dann darauf ansprach, dass beide Bevölkerungsgruppen eine schlechtere Schulbildung haben als der Durchschnitt, wollte er wissen, woran das wohl liegen könnte und auch wie das Schulsystem grob organisiert ist und ob es denn keine Schulpflicht gäbe, wenn die Leute so schlecht sind
Einwanderung in die USA (wer kam wann? da hatte ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Zuordnung, aber ich kann mir generell solche geschichtlichen Daten nicht merken)
Und dann wollte er noch wissen, ob denn die Streifen und Sterne auf der Flagge eine Bedeutung haben, oder eher zufällig sind (DAS sollte man ja nun wissen)
-zum Schluss noch ein wenig Landeskunde Deutschland:
Meinung zur Rechtschreibreform
Warum lesen und schreiben die jungen Leute so schlecht? Kann das durch die Reform geändert werden? (da wollte die Dame auf SMS und E-Mail raus und dass die Jungen sich da gar keine Mühe geben müssen, richtig zu schreiben)
Gefahren und Potenziale des Internets
Alles in allem waren die alle sehr nett und ich glaube auch, dass sie ein wenig Nachsicht üben, wenn etwas nicht so perfekt ist.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich auf die mündliche Prüfung gut vorzubereiten (Stegreifübersetzungen üben, denn Übung macht hier wirklich den Meister, über alle aktuellen Themen informiert sein (Economist, Spiegel, gute Tageszeitung), und natürlich alle landeskundlichen Grundlagen beherrschen).
Letztendlich bleibt noch zu sagen, dass die Vorbereitung bei der AKAD sehr sehr hilfreich war. Denn das Üben der mündlichen Übersetzungen (wenn es einem, so wie mir, nicht so gut liegt) hat schon sehr geholfen. Zudem waren die Übungstexte beim Seminar wesentlich schwieriger. Danke also an Frau Hafermann und Frau Frey!!!
Ich hoffe, dass dieser Bericht manch einem ein wenig hilft!
Viele Grüße
Tatjana
Staatl. Übersetzerprüfung in Karslruhe - Erfahrungsbericht
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Übersetzerprüfung!
Dein Erfahrungsbericht ist sehr interessant. Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht: Dir wird dort niemand den Kopf abreißen, aber du solltest schon sehr gut vorbereitet in die Prüfung gehen. Das trifft auch schon für den schriftlichen Teil zu. Die Texte sind wirklich sehr anspruchsvoll (s. Website des OSA Karlsruhe). Dass man ohne Hilfsmittel, unter Zeitdruck und von Prüfungsangst geplagt keine druckreifen Übersetzungen zu Papier bekommt, ist den Prüfern auch klar. Allerdings werden "grobe Schnitzer" gnadenlos bestraft, was sich wohl auch in den hohen Durchfallquoten widerspiegelt.
Die mündliche Prüfung begann auch bei mir gleich mit den Stegreifübersetungen. Ich war aufgeregt, aber dennoch habe ich versucht, diesen Teil der mündlichen Prüfung irgendwie zu bestehen bzw. zu überstehen. Auch hier gebe ich Tatjana uneingeschränkt Recht: Übung macht den Meister.
Landeskunde spielt in der mündlichen Prüfung natürlich auch eine große Rolle. Bei mir wollte man wohl zunächst herausfinden, ob ich zu den Themen, die damals aktuell waren, etwas sagen konnte. Also: vernünftige Tageszeitungen und Zeitschriften lesen. Man muss natürlich auch mit allgemeinen Fragen zur Landeskunde rechnen (Bildungswesen, Geschichte, Politik etc.).
Dass die Vorbereitung bei der AKAD sehr hilfreich war, kann ich ebenfalls bestätigen. Es ist aber auch ein gehöriges Maß an Eigeninitiative nötig.
Ich hoffe nicht, dass wir euch mit unseren Erfahrungsberichten abgeschreckt haben. Der Weg zur staatlichen Übersetzerprüfung ist zwar etas uneben, aber er lohnt sich. Ich wünsche jedem, der sich gerade auf diese Prüfung vorbereitet, viel Glück und eine große Portion Durchhaltevermögen.
Herzliche Grüße
Buddel

Dein Erfahrungsbericht ist sehr interessant. Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht: Dir wird dort niemand den Kopf abreißen, aber du solltest schon sehr gut vorbereitet in die Prüfung gehen. Das trifft auch schon für den schriftlichen Teil zu. Die Texte sind wirklich sehr anspruchsvoll (s. Website des OSA Karlsruhe). Dass man ohne Hilfsmittel, unter Zeitdruck und von Prüfungsangst geplagt keine druckreifen Übersetzungen zu Papier bekommt, ist den Prüfern auch klar. Allerdings werden "grobe Schnitzer" gnadenlos bestraft, was sich wohl auch in den hohen Durchfallquoten widerspiegelt.
Die mündliche Prüfung begann auch bei mir gleich mit den Stegreifübersetungen. Ich war aufgeregt, aber dennoch habe ich versucht, diesen Teil der mündlichen Prüfung irgendwie zu bestehen bzw. zu überstehen. Auch hier gebe ich Tatjana uneingeschränkt Recht: Übung macht den Meister.
Landeskunde spielt in der mündlichen Prüfung natürlich auch eine große Rolle. Bei mir wollte man wohl zunächst herausfinden, ob ich zu den Themen, die damals aktuell waren, etwas sagen konnte. Also: vernünftige Tageszeitungen und Zeitschriften lesen. Man muss natürlich auch mit allgemeinen Fragen zur Landeskunde rechnen (Bildungswesen, Geschichte, Politik etc.).
Dass die Vorbereitung bei der AKAD sehr hilfreich war, kann ich ebenfalls bestätigen. Es ist aber auch ein gehöriges Maß an Eigeninitiative nötig.
Ich hoffe nicht, dass wir euch mit unseren Erfahrungsberichten abgeschreckt haben. Der Weg zur staatlichen Übersetzerprüfung ist zwar etas uneben, aber er lohnt sich. Ich wünsche jedem, der sich gerade auf diese Prüfung vorbereitet, viel Glück und eine große Portion Durchhaltevermögen.
Herzliche Grüße
Buddel
Hallo Tatjana, hallo Buddel, vielen Dank für euren ausführlichen und klasse informativen Bericht! Auch ich habe vor gut 11 Jahren schon eine staatl. Übersetzerprüfung abgelegt und ganz ähnliche Erfahrungen gemacht wie ihr, jetzt bereite ich mich auf die Übersetzerprüfung in einer zweiten Sprache vor. Allerdings muss ich sagen, dass es damals leider doch einige Prüfer gab (ich habe hier in München die Prüfung abgelegt, in Englisch, Fachgebiet Naturwissenschaften), die es darauf angelegt haben, Prüflinge zu verunsichern und absolut irrelevante Daten abfragten (was ist die älteste Uni Europas? Wann wurde sie gegründet? so und ähnlich) bzw. Naturwissenschaftler mit speziellen Rechtsfragen plagten oder literaturwissenschaftliche Abhandlungen hören wollten mit der Begründung, das gehöre alles zur Allgemeinbildung. Ich hatte damals Glück und es lief alles problemlos, aber Freundinnen von mir ist es auch ganz anders ergangen. Ganz wichtig, und das kann man nicht genug betonen, sind wirklich gute Kenntnisse der aktuellen Ereignisse. Und vor allem: Bloß nicht stumm vor den Prüfern sitzen, auch wenn man mal etwas nicht weiß, sondern reden, reden, reden. Wenn einem zu dem einen Thema nichts einfällt, dann kann man geschickt auf ein ähnliches Thema umleiten, wo man vielleicht mehr weiß. Einen wirklich schlechten Eindruck macht nur ein Prüfling, der den Mund nicht aufkriegt. Was bei mir übrigens auch abgefragt wurde, sind Hilfsmittel zum Übersetzen, also welche Wörterbücher, warum ausgerechnet die und keine anderen, wo holt man sich Infos usw. In München gehört übrigens auch noch Verhandlungsdolmetschen mit Fachgebietsbezug zur Übersetzerprüfung. Hier ist es wichtig, die entsprechende Terminologie parat zu haben. Damals waren das in NatWi die aktuellen Geschichten rund um Genmanipulation, das Human Genome Project usw. Es wäre übrigens klasse, wenn mehr "frische" staatl. gepr. Übersetzer ihre Erfahrensberichte hier einstellen könnten, das ermutigt ungemein und bereitet einen auch schon darauf vor, was so abgefragt werden könnte. Nochmals vielen Dank euch beiden und frohes Schaffen, Anja
Hallo zusammen.
Ich bin morgen dran mit der mündlichen Prüfung. Danach kriegt Ihr auch von mir einen Erfahrungsbericht. Die Spanier kommen wohl erst am Freitag dran.
Bis bald,
Martin
Ich bin morgen dran mit der mündlichen Prüfung. Danach kriegt Ihr auch von mir einen Erfahrungsbericht. Die Spanier kommen wohl erst am Freitag dran.
Bis bald,
Martin
-
- Forums-Profi
- Beiträge: 113
- Registriert: 10.08.04 09:32
Hallo Martin,
auch wennn du diese Antwort höchstwahrscheinlich nicht mehr vor der mündlichen lesen wirst: toi, toi, toi für die Prüfung. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, bin schon auf deinen Erfahrungsbericht gespannt. Allen anderen herzlichen Dank für ihre Infos, sie sind Gold wert!
Irmgard
auch wennn du diese Antwort höchstwahrscheinlich nicht mehr vor der mündlichen lesen wirst: toi, toi, toi für die Prüfung. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, bin schon auf deinen Erfahrungsbericht gespannt. Allen anderen herzlichen Dank für ihre Infos, sie sind Gold wert!
Irmgard
Hallo zusammen.
Vielen Dank denjenigen, die an mich gedacht haben. Das Daumendrücken war von Erfolg gekrönt, denn ich habe bestanden. Damit bin ich jetzt auch ein frischgebackener staatlich geprüfter Übersetzer für die spanische Sprache. Das ist prima. Die Noten weiß ich nicht. Mein Erfahrungsbericht folgt in den nächsten Tagen. Im Zug habe ich die Fragen notiert, die man mir gestellt hat. Es war schwierig.
Herzliche Grüße an alle und ich freue mich schon auf Reinold Seminar,
Euer Martin
Vielen Dank denjenigen, die an mich gedacht haben. Das Daumendrücken war von Erfolg gekrönt, denn ich habe bestanden. Damit bin ich jetzt auch ein frischgebackener staatlich geprüfter Übersetzer für die spanische Sprache. Das ist prima. Die Noten weiß ich nicht. Mein Erfahrungsbericht folgt in den nächsten Tagen. Im Zug habe ich die Fragen notiert, die man mir gestellt hat. Es war schwierig.
Herzliche Grüße an alle und ich freue mich schon auf Reinold Seminar,
Euer Martin
- Reinold Skrabal
- Forums-Scout
- Beiträge: 298
- Registriert: 19.01.03 19:32
- Wohnort: Göppingen
- Kontaktdaten:
Hallo Martin,
ich gratuliere Dir ganz herzlich zur bestandenen Prüfung!!!
Jetzt hat die Unsicherheit ein Ende, jetzt gehts zu neuen Ufern.
Heute Abend beim Italiener werde ich mein Glas auf Dein Wohl erheben.
Viva!
Bis Samstag beim Seminar!
Reinold
ich gratuliere Dir ganz herzlich zur bestandenen Prüfung!!!
Jetzt hat die Unsicherheit ein Ende, jetzt gehts zu neuen Ufern.
Heute Abend beim Italiener werde ich mein Glas auf Dein Wohl erheben.
Viva!
Bis Samstag beim Seminar!
Reinold
Hallo Martin!
Auch ich gratuliere dir ganz herzlich zur bestandenen Prüfung.
Gruß
Buddel
Auch ich gratuliere dir ganz herzlich zur bestandenen Prüfung.



Gruß
Buddel
Hallo zusammen. Anbei mein Erfahrungsbericht. Tut mir leid für die Verspätung.
Here you are:
Erfahrungsbericht von der mündlichen Übersetzerprüfung Spanisch am 15.Oktober 2004 in Karlsruhe
von Martin Henking, staatlich geprüfter Übersetzer Spanisch
Zum Glück habe ich bestanden. Die Prüfung war jedoch nicht leicht. Im ersten Teil musste ich 2 Wirtschaftstexte übersetzen, die es in sich hatten. Danach wurde ich kurz rausgeschickt. Im zweiten Teil wurden mir Fragen zu meinem Fachgebiet, Wirtschaft, und zu landeskundlichen Themen (Deutschland, Spanien und Lateinamerika) gestellt. Die meisten Fragen habe ich richtig beantwortet. Als Anhang nun die Auflistung der Fragen:
- Wirtschaft:
Was ist die Inflationsrate?
Was bedeutet Defizit und was tun die Regierungen dagegen und woher rührt es?
Wer war John Maynard Keynes? Was sind seine Ideen?
Welche andere volkswirtschaftliche Theorie gibt es?
Wo wurde Milton Friedmans Theorie angewandt?
Was sind Subventionen?
Was sind Fondos (gute Frage, damit sind eigentlich Geldmittel gemeint und nicht die Fonds)
Was ist eine Aktie?
Welche Bedingungen muss eine Aktie erfüllen, um an der Börse gezeichnet zu werden?
Was ist der share holder value?
Was ist der gold value (oder hieß es golden value?, weiß ich nicht mehr)?
Welche Industrien gibt es in Deutschland und wo sind sie angesiedelt?
Was ist die Staatsverschuldung?
Ich hoffe keine Frage vergessen zu haben.
Ein Teil der Fragen wurde auf Deutsch und ein Teil auf Spanisch gestellt.
- Landeskunde und allgemeine Themen:
Aus welchen Elementen setzt sich eine Rechnung für eine Übersetzung zusammen?
Nennen Sie ein paar deutsche Maler und ihre Werke.
Nennen Sie einen berühmten Schweizer Maler (die Frage kam, weil ich Schweizer bin).
Wo waren Sie schon in Spanien und Lateinamerika und was fiel Ihnen dort besonders auf oder gefiel Ihnen?
Welche Besonderheiten und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet Galicien?
Was interessiert Sie besonders an den Ländern Lateinamerikas?
Welche Funktionen hatte der Inka außer der religiösen und militärischen?
Was war das Besondere an den Inkas?
Besaßen die Inka eine Schrift?
Welchen deutschen Schriftsteller mögen Sie besonders?
Da ich hier Goethe nannte, kamen dazu ein paar Fragen, vor allem zu Goethes "Faust"
Welche Weltkulturerbe gibt es in Deutschland und welche sollten Ihrer Meinung nach dazu erklärt werden
Wo wird Deutsch gesprochen und in welchen Ländern gibt es deutsche Minderheiten?
Mit wie viel Ländern hat Deutschland eine gemeinsame Grenze und welche sind es?
Abschließend möchte ich allen, die in Zukunft die staatliche Übersetzerprüfung ablegen werden, viel Glück wünschen. Natürlich stellen diese Fragen nur einen Teil der möglichen Fragen dar. Die Prüferinnen waren aber sehr nett und wollten mir nichts Böses.
Gruß,
Martin
Here you are:
Erfahrungsbericht von der mündlichen Übersetzerprüfung Spanisch am 15.Oktober 2004 in Karlsruhe
von Martin Henking, staatlich geprüfter Übersetzer Spanisch
Zum Glück habe ich bestanden. Die Prüfung war jedoch nicht leicht. Im ersten Teil musste ich 2 Wirtschaftstexte übersetzen, die es in sich hatten. Danach wurde ich kurz rausgeschickt. Im zweiten Teil wurden mir Fragen zu meinem Fachgebiet, Wirtschaft, und zu landeskundlichen Themen (Deutschland, Spanien und Lateinamerika) gestellt. Die meisten Fragen habe ich richtig beantwortet. Als Anhang nun die Auflistung der Fragen:
- Wirtschaft:
Was ist die Inflationsrate?
Was bedeutet Defizit und was tun die Regierungen dagegen und woher rührt es?
Wer war John Maynard Keynes? Was sind seine Ideen?
Welche andere volkswirtschaftliche Theorie gibt es?
Wo wurde Milton Friedmans Theorie angewandt?
Was sind Subventionen?
Was sind Fondos (gute Frage, damit sind eigentlich Geldmittel gemeint und nicht die Fonds)
Was ist eine Aktie?
Welche Bedingungen muss eine Aktie erfüllen, um an der Börse gezeichnet zu werden?
Was ist der share holder value?
Was ist der gold value (oder hieß es golden value?, weiß ich nicht mehr)?
Welche Industrien gibt es in Deutschland und wo sind sie angesiedelt?
Was ist die Staatsverschuldung?
Ich hoffe keine Frage vergessen zu haben.
Ein Teil der Fragen wurde auf Deutsch und ein Teil auf Spanisch gestellt.
- Landeskunde und allgemeine Themen:
Aus welchen Elementen setzt sich eine Rechnung für eine Übersetzung zusammen?
Nennen Sie ein paar deutsche Maler und ihre Werke.
Nennen Sie einen berühmten Schweizer Maler (die Frage kam, weil ich Schweizer bin).
Wo waren Sie schon in Spanien und Lateinamerika und was fiel Ihnen dort besonders auf oder gefiel Ihnen?
Welche Besonderheiten und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet Galicien?
Was interessiert Sie besonders an den Ländern Lateinamerikas?
Welche Funktionen hatte der Inka außer der religiösen und militärischen?
Was war das Besondere an den Inkas?
Besaßen die Inka eine Schrift?
Welchen deutschen Schriftsteller mögen Sie besonders?
Da ich hier Goethe nannte, kamen dazu ein paar Fragen, vor allem zu Goethes "Faust"
Welche Weltkulturerbe gibt es in Deutschland und welche sollten Ihrer Meinung nach dazu erklärt werden
Wo wird Deutsch gesprochen und in welchen Ländern gibt es deutsche Minderheiten?
Mit wie viel Ländern hat Deutschland eine gemeinsame Grenze und welche sind es?
Abschließend möchte ich allen, die in Zukunft die staatliche Übersetzerprüfung ablegen werden, viel Glück wünschen. Natürlich stellen diese Fragen nur einen Teil der möglichen Fragen dar. Die Prüferinnen waren aber sehr nett und wollten mir nichts Böses.
Gruß,
Martin
- Reinold Skrabal
- Forums-Scout
- Beiträge: 298
- Registriert: 19.01.03 19:32
- Wohnort: Göppingen
- Kontaktdaten:
Klasse Bericht, Martin, sehr informativ!
Ich schließe mich Anjas Bitte an alle Absolventen an, einen kurzen Bericht über die Fragen im mündlichen Teil zu veröffentlichen. Vielen Dank.
Viele Grüße
Reinold Skrabal
Ich schließe mich Anjas Bitte an alle Absolventen an, einen kurzen Bericht über die Fragen im mündlichen Teil zu veröffentlichen. Vielen Dank.
Viele Grüße
Reinold Skrabal
- pinkpanther
- Forums-Profi
- Beiträge: 158
- Registriert: 11.11.04 08:00
- Wohnort: Wiesbaden
Hallo,
erstmal herzlichen Glückwunsch an alle, die die Prüfung auch bestanden haben!
Kaum zu glauben, daß es schon vier Wochen her ist!
War ein hartes Stück Arbeit insgesamt und ich bin doch mehr als froh, es hinter mir und gepackt zu haben. Davon war ich zwischendurch nicht mehr so ganz überzeugt, aber ich denke, daß dieses Problem nicht wenige mit mir teilen...
Ja, wie lief die Mündliche bei mir?
Insgesamt muß ich sagen, daß die Leute vom OSAK sehr nett waren und, wie ich weiter oben schon in einem Beitrag gelesen habe, einem nichts Böses wollten. Sie wollten eben nur noch ein bißchen Wissen abfragen und sehen, ob der/die Betreffende das Zeugnis auch wirklich verdient hat. In die Pfanne hauen wollte mich aber niemand!
Die zwei Stegreif-Texte waren nicht ganz einfach, aber machbar. Der eine (E-D) handelte von der Regierung Bush und ihrer Einstellung zum Umweltschutz im Hinblick auf Kyoto. Der andere (D-E) betraf das Einkaufsverhalten in Verbindung mit Genußfaktor.
(Sorry, genauer kriege ich es nicht mehr auf die Reihe; ich war zwischenzeitlich in Urlaub und habe in den vergangenen vier Wochen doch vieles verdrängt...
)
Was die Fragen angeht, so wurde ich zuerst nach meinem Landeskunde-Wunsch (GB/USA) gefragt, was ich sehr nett fand.
Und hier nun stichpunktartig, was mir überhaupt noch einfällt:
Landeskunde:
- Parlament GB
- Parlamentswahlen -- wie durchgeführt (d.h. constituencies etc.), warum "unfair"
- Premierminister = Oberhaupt stärkster Partei im Unterhaus
- Oberhaus - warum undemokratisch (keine direkte Wahl, sondern Ernennung)
- British Isles/United Kingdom/England - Unterschied
- was sind "by-elections"? (wußte ich nicht, konnte mich nur erinnern, etwas darüber gelesen zu haben)
Wirtschaft:
- betriebliche Mitbestimmung
- (damals) aktueller Anlaß: Karstadt (eine Prüferin bezog sich auf etwas, das am Prüfungstag morgens in der Zeitung stand, aber da mußte ich passen, auch weil ich ganz früh morgens dran war!)
- was ist eine Aktie? gibt es verschiedene Arten von Aktien? (der zweiten Frage bin ich ausgewichen, indem ich sehr ausführlich auf die erst geantwortet habe)
- wie hat sich (auf den einen Übersetzungstext bezogen) das Einkaufsverhalten der Menschen in den letzten 100 Jahren verändert? warum war das so? (ich habe die Industrielle Revolution mit reingebracht, das war OK)
- Globalisierung
- "Wissen Sie, wie viele Mitarbeiter WalMart weltweit hat?" (Nein!)
- was ist Konjunktur?
- erklären Sie den Wirtschaftskreislauf
Mehr fällt mir auf Anhieb nicht mehr ein, tut mir leid!
Was ich weiß, ist allerdings, daß ich hätte nach Hause gehen können, wenn man mir einige der Fragen gestellt habe, die ich von anderen gehört bzw. hier gelesen habe...
Alles in allem kann ich zufrieden sein, besonders in Anbetracht der Tatsache, daß dieses Jahr für mich sehr stressig war und ich fast die schriftliche nicht bestanden hätte (eine 5 war dabei, gleich im ersten Text, D-E! war aber nur ein Ausrutscher). Besser hätte ich es nicht machen können. Und nach dem Zeugnis kräht ohnehin später kein Hahn mehr, Nachweis ist Nachweis, der Bürokratie sei Dank!
Was macht ihr anderen nun mit eurem frisch erworbenen Zeugnis?
Viele Grüße
Judith
erstmal herzlichen Glückwunsch an alle, die die Prüfung auch bestanden haben!

War ein hartes Stück Arbeit insgesamt und ich bin doch mehr als froh, es hinter mir und gepackt zu haben. Davon war ich zwischendurch nicht mehr so ganz überzeugt, aber ich denke, daß dieses Problem nicht wenige mit mir teilen...
Ja, wie lief die Mündliche bei mir?
Insgesamt muß ich sagen, daß die Leute vom OSAK sehr nett waren und, wie ich weiter oben schon in einem Beitrag gelesen habe, einem nichts Böses wollten. Sie wollten eben nur noch ein bißchen Wissen abfragen und sehen, ob der/die Betreffende das Zeugnis auch wirklich verdient hat. In die Pfanne hauen wollte mich aber niemand!
Die zwei Stegreif-Texte waren nicht ganz einfach, aber machbar. Der eine (E-D) handelte von der Regierung Bush und ihrer Einstellung zum Umweltschutz im Hinblick auf Kyoto. Der andere (D-E) betraf das Einkaufsverhalten in Verbindung mit Genußfaktor.
(Sorry, genauer kriege ich es nicht mehr auf die Reihe; ich war zwischenzeitlich in Urlaub und habe in den vergangenen vier Wochen doch vieles verdrängt...

Was die Fragen angeht, so wurde ich zuerst nach meinem Landeskunde-Wunsch (GB/USA) gefragt, was ich sehr nett fand.
Und hier nun stichpunktartig, was mir überhaupt noch einfällt:
Landeskunde:
- Parlament GB
- Parlamentswahlen -- wie durchgeführt (d.h. constituencies etc.), warum "unfair"
- Premierminister = Oberhaupt stärkster Partei im Unterhaus
- Oberhaus - warum undemokratisch (keine direkte Wahl, sondern Ernennung)
- British Isles/United Kingdom/England - Unterschied
- was sind "by-elections"? (wußte ich nicht, konnte mich nur erinnern, etwas darüber gelesen zu haben)
Wirtschaft:
- betriebliche Mitbestimmung
- (damals) aktueller Anlaß: Karstadt (eine Prüferin bezog sich auf etwas, das am Prüfungstag morgens in der Zeitung stand, aber da mußte ich passen, auch weil ich ganz früh morgens dran war!)
- was ist eine Aktie? gibt es verschiedene Arten von Aktien? (der zweiten Frage bin ich ausgewichen, indem ich sehr ausführlich auf die erst geantwortet habe)
- wie hat sich (auf den einen Übersetzungstext bezogen) das Einkaufsverhalten der Menschen in den letzten 100 Jahren verändert? warum war das so? (ich habe die Industrielle Revolution mit reingebracht, das war OK)
- Globalisierung
- "Wissen Sie, wie viele Mitarbeiter WalMart weltweit hat?" (Nein!)
- was ist Konjunktur?
- erklären Sie den Wirtschaftskreislauf
Mehr fällt mir auf Anhieb nicht mehr ein, tut mir leid!
Was ich weiß, ist allerdings, daß ich hätte nach Hause gehen können, wenn man mir einige der Fragen gestellt habe, die ich von anderen gehört bzw. hier gelesen habe...

Alles in allem kann ich zufrieden sein, besonders in Anbetracht der Tatsache, daß dieses Jahr für mich sehr stressig war und ich fast die schriftliche nicht bestanden hätte (eine 5 war dabei, gleich im ersten Text, D-E! war aber nur ein Ausrutscher). Besser hätte ich es nicht machen können. Und nach dem Zeugnis kräht ohnehin später kein Hahn mehr, Nachweis ist Nachweis, der Bürokratie sei Dank!

Was macht ihr anderen nun mit eurem frisch erworbenen Zeugnis?
Viele Grüße
Judith
Hallo Judith,
Willkommen im Club der staatlich geprüften Übersetzer und vielen Dank für deinen überaus interessanten Erfahrungsbericht.
Mein Zeugnis liegt noch in der Schublade, ohne dass ich davon bisher Gebrauch gemacht habe. Beruflich habe ich momentan überhaupt nichts mir Sprachen zu tun, aber das kann sich ja ändern, und dann könnte dieses Zeugnis durchaus sehr nützlich für mich sein. Ich warte einfach mal ab.
Gruß
Buddel
Willkommen im Club der staatlich geprüften Übersetzer und vielen Dank für deinen überaus interessanten Erfahrungsbericht.

Gruß
Buddel
Hallo zusammen,
ich bin der Vito. Meine Frau hat vor kurzem die staatl. Übersetzerprüfung mit Erfolg abgelegt. Leider ist sie nicht zufrieden, denn so sieht das Zeugnis aus:
schriftlich ausreichend
mündlich befriedigend
Nun stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob diese Bewertungen "normal" sind oder doch eher schlecht. Wie seht ihr das?
Wenn man sich mit so einem Zeugnis bei Arbeitgebern bewirbt: Wie hoch ist die Chance, damit eine Stelle zu bekommen?
Hat da jemand von euch Erfahrungen?
lg Vito
ich bin der Vito. Meine Frau hat vor kurzem die staatl. Übersetzerprüfung mit Erfolg abgelegt. Leider ist sie nicht zufrieden, denn so sieht das Zeugnis aus:
schriftlich ausreichend
mündlich befriedigend
Nun stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob diese Bewertungen "normal" sind oder doch eher schlecht. Wie seht ihr das?
Wenn man sich mit so einem Zeugnis bei Arbeitgebern bewirbt: Wie hoch ist die Chance, damit eine Stelle zu bekommen?
Hat da jemand von euch Erfahrungen?
lg Vito
Hallo Vito,
wer den Schwierigkeitsgrad der Staatl. Übersetzerprüfung und die hohen Durchfallquoten kennt (50-60, manchmal 70 %), ist zunächst mal heilfroh, es überhaupt geschafft zu haben. Die meisten schließen mit der Gesamtnote "befriedigend" ab, auch "ausreichend" ist gut vertreten.
Wie bei jeder Prüfung spielt auch hier ein bisschen Glück mit, d.h. Texte, die einem "liegen". Das beeinflusst natürlich auch die Noten.
Von alledem hat der Arbeitsgeber natürlich keine Ahnung, er starrt auf die Noten wie das Kaninchen auf die Schlange. "Noten sind noch immer das A und O", sagt die Gütersloher Karriereberaterin Elke Schumacher. Auch Norbert Wangnick, Vorstand der Kölner Access AG, die sich mit Personal- und Hochschulmarketing beschäftigt, sieht das ähnlich: "Die Note ist das allererste Auswahlkriterium".
Da nicht alle Arbeitgeber so denken, bleibt für die schwächeren Absolventen nur ein Trost: Nach zwei bis fünf Jahren sind Noten völlig egal, dann fragt keiner mehr danach. Dann zählt nur noch die nach dem Abschluss gewonnene Berufserfahrung und was man bisher geleistet hat.
Die Schwierigkeit ist nur die: Wie kriege ich den Erstjob, um überhaupt Erfahrungen zu sammeln und um mich zu bewähren? Hier gilt es, den Arbeitgeber trotzdem vom eigenen Können zu überzeugen.
Vor ca. 30 Jahren sah ich im Personalbüro einer Firma durch Zufall das Zeugnis eines mir persönlich bekannten Juristen, der in beiden Staatsexamen mit Note "ausreichend" abgeschlossen hatte. Mein Gott, dachte ich, der wirds auch nicht leicht haben, Karriere zu machen. Zwanzig Jahre später prangte sein Bild auf dem Titelblatt einer erstrangigen deutschen Wirtschaftszeitung: Er wurde als Manager des Jahres und AG-Vorstandsvorsitzender gefeiert!
Noten sind immer nur die Ergebnisse von Tagesleistungen und Prüfungsstress und spiegeln nur relativ selten das wahre Können wider.
Wenn ich meine eigenen Noten betrachte (ich hatte alle von 1,0 bis 4,0), dann muss ich feststellen, dass selbst damals erzielte Bestnoten in keiner Weise mit meinem heutigen fachlichen Kenntnisstand identisch sind. Was uns gut macht, wirklich gut macht, das ist der Sprung ins Wasser, um schnellstmöglich Erfahrungen zu sammeln. Wenn es mit den Bewerbungen nicht gleich klappt, dann muss Ihre Frau eben den Weg der Selbständigkeit beschreiten und versuchen, Kunden zu akquirieren. Leicht gesagt in der heutigen Zeit, aber in anderen Berufen ist es ähnlich.
Ich wünsche ihr viel Glück, Ausdauer und Kampfgeist!
Cordiali saluti
Reinold Skrabal
wer den Schwierigkeitsgrad der Staatl. Übersetzerprüfung und die hohen Durchfallquoten kennt (50-60, manchmal 70 %), ist zunächst mal heilfroh, es überhaupt geschafft zu haben. Die meisten schließen mit der Gesamtnote "befriedigend" ab, auch "ausreichend" ist gut vertreten.
Wie bei jeder Prüfung spielt auch hier ein bisschen Glück mit, d.h. Texte, die einem "liegen". Das beeinflusst natürlich auch die Noten.
Von alledem hat der Arbeitsgeber natürlich keine Ahnung, er starrt auf die Noten wie das Kaninchen auf die Schlange. "Noten sind noch immer das A und O", sagt die Gütersloher Karriereberaterin Elke Schumacher. Auch Norbert Wangnick, Vorstand der Kölner Access AG, die sich mit Personal- und Hochschulmarketing beschäftigt, sieht das ähnlich: "Die Note ist das allererste Auswahlkriterium".
Da nicht alle Arbeitgeber so denken, bleibt für die schwächeren Absolventen nur ein Trost: Nach zwei bis fünf Jahren sind Noten völlig egal, dann fragt keiner mehr danach. Dann zählt nur noch die nach dem Abschluss gewonnene Berufserfahrung und was man bisher geleistet hat.
Die Schwierigkeit ist nur die: Wie kriege ich den Erstjob, um überhaupt Erfahrungen zu sammeln und um mich zu bewähren? Hier gilt es, den Arbeitgeber trotzdem vom eigenen Können zu überzeugen.
Vor ca. 30 Jahren sah ich im Personalbüro einer Firma durch Zufall das Zeugnis eines mir persönlich bekannten Juristen, der in beiden Staatsexamen mit Note "ausreichend" abgeschlossen hatte. Mein Gott, dachte ich, der wirds auch nicht leicht haben, Karriere zu machen. Zwanzig Jahre später prangte sein Bild auf dem Titelblatt einer erstrangigen deutschen Wirtschaftszeitung: Er wurde als Manager des Jahres und AG-Vorstandsvorsitzender gefeiert!
Noten sind immer nur die Ergebnisse von Tagesleistungen und Prüfungsstress und spiegeln nur relativ selten das wahre Können wider.
Wenn ich meine eigenen Noten betrachte (ich hatte alle von 1,0 bis 4,0), dann muss ich feststellen, dass selbst damals erzielte Bestnoten in keiner Weise mit meinem heutigen fachlichen Kenntnisstand identisch sind. Was uns gut macht, wirklich gut macht, das ist der Sprung ins Wasser, um schnellstmöglich Erfahrungen zu sammeln. Wenn es mit den Bewerbungen nicht gleich klappt, dann muss Ihre Frau eben den Weg der Selbständigkeit beschreiten und versuchen, Kunden zu akquirieren. Leicht gesagt in der heutigen Zeit, aber in anderen Berufen ist es ähnlich.
Ich wünsche ihr viel Glück, Ausdauer und Kampfgeist!
Cordiali saluti
Reinold Skrabal