Übersetzer Italienisch abgeschafft!

Englisch, Französisch...
heistock
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Hallo!

Ich wollte mich eigentlich für das Studium zum Übersetzer in Italienisch anmelden. Leider wurde mir jetzt am Telefon mitgeteilt, daß die AKAD dieses Fernstudium abgeschafft hat. Ich hatte das vergangene halbe Jahr einen ital. Fernstudienlehrgang bei der AKAD belegt, um mich etwas auf das Übersetzerstudium vorzubereiten. Man hat mir nie etwas davon gesagt, daß es abgeschafft werden soll. Ich bin wahnsinnig enttäuscht, weil es für mich die einzige Möglichkeit war, neben dem Beruf zu studieren. Und auch sonst bietet keine Hochschule in Deutschland das Fernstudium Italienisch an.
Hat von euch irgendwer Tips, wie man die ital. Sprache beruflich einsetzen kann? Vielleicht auch direkt in Italien? Freue mich über alle Tips!
Lieben Dank schon mal!

Heike
Gast

Hallo Heike,

ich wuerde einfach ueber Google nach Italienischen Hochschulen suchen, die ein Uebersetzungsstudium anbieten und die dann gezielt kontaktieren. Vielleicht gibt es ja da direkt eine Moeglichkeit. Oder lass dir ueber das italienische Konsulat/DAAD (Deutsch Akademischer Austauschdienst) Adressen von Hochschulen in Italien geben. Ein Versuch ist es auf alle Faelle wert, wenn du den Abschluss nicht an einer Praesenzhochschule machen kannst. Vielleicht hast du ja Glueck und eine Ital. Uni bietet einen Abschluss im Fernstudium an.

Es ist natuerlich schade, jedoch kann ich verstehen, dass AKAD aus Kostengruenden diese Entscheidung getroffen hat. Denn die Kosten sind ja die gleichen, egal ob da ein oder zwei Leute in einem Seminar sitzen und das ist ja schon die ganze Zeit ein Thema, in wieweit das so rentabel ist und die Kosten fuer die Dozenten muessen irgendwie getragen werden und die Gruppe, die sich in Italienisch auf Uebersetzerniveau ausbilden lassen will, ist hoechstwaehrscheinlich noch kleiner als die Gruppe, die Englisch und Franzoesisch waehlt. Die Probleme sind jedoch aehnlich weil auch hier die Kosten die AKAD hat was die Seminarorganisation angeht, mit ein paar Teilnehmern (zumindest im Diplom-Uebersetzer Studiengang) nicht reinholt. Bei mir war es dann auch noch so, dass einige, dann aufgehoert hatten bzw. durch die Diplompruefung in Franzoesisch durchgefallen sind, so dass sich die Gruppe weiter verkleinert hat.


Im Grund- wie auch im Hauptstudium waren es in den Sprachen jeweils nur eine handvoll Teilnehmer/innen, die im Seminar sassen. Das hat sich natuerlich auch kaum getragen. Die Teilnehmer hat es natuerlich gefreut, da so das Seminar sehr intensiv war und gezielt Probleme ansprechen konnten. Jedoch fuer jeden Seminarveranstalter ein Alptraum, weil die Kosten kaum gedeckt wurden.

Vielleicht gibt es ja in Italien ueber ein Fernstudium etwas zu machen. Ich wuensche dir jedenfalls viel Erfolg

Gruss,
AS
heistock
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Hallo AS!

Vielen Dank für deine Tips! Ich war schon auf der Seite vom DAAD und da stehen ganz interessante Sachen drin. Ich erkundige mich jetzt auch über Präsenzschulen, vielleicht gibt es ja auch Möglichkeiten für mich.

Gruß Heike
Irmgard Wildangel
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Liebe Heike,
also ich muss schon sagen, dass das, was dir da passiert ist, eine absolute Frechheit ist. Ich gehe fest davon aus, dass die Verantwortlichen bei der AKAD das alles schon seinerzeit gewusst haben müssen und ihnen auch bekannt war, dass du mittelfristig den Übersezer Italienisch machen wolltest. Falls nicht, dann bleibt nur noch Inkompetenz übrig.
Mir fällt schon seit längerem auf, dass es mit der AKAD in vielerlei Hinsicht insbesondere im Fremdsprachenbereich bergab zu gehen scheint. Ich kann mir diese Einschätzung erlauben, da ich mich das erste mal 1996 zu einem Fremdsprachenkurs eingeschrieben habe und relativ viele Ansatzpunkte für Vergleiche habe.
Vom ursprünglichen Konzept scheint vieles verloren zu sein - d. h. dass einerseits enorme Preissteigerungen zu beobachten sind, die gleichzeitig mit einer enormen Qualitätsminderung einhergehen: fehlerhaftes, oft veraltetes Material, keine eigentliche persönliche Betreuung, keine Anlaufstellen, Honorarkräfte, die nicht wirklich mit den Kursen und Inhalten vertraut sind. Wer Genaueres wissen möchte, kann sich gern an mich wenden, da ich konkrete Ereignisse nennen kann und nur um der Kürze halber mich hier so allgemein halte.
Der letzte "Hammer" ist mir auf dem Seminar "Kultur Deutschland" passiert: eine ansonsten sehr gebildete und fachlich bestimmt kompetente Dozentin hat mehr oder weniger Propaganda für die DDR gemacht; abgesehen davon wurde in diesem Seminar nicht wirklich effektiv für die Klausur unterrichtet, da es methodisch ziemlich brutaler und finsterer Frontalunterricht war. Ich bin immer noch schockiert.
Wer seine eigenen und besonderen Erfahrungen sammeln möchte, braucht sich nur mal an die AKAD wenden (Standort egal) und fragen, ob er verbindliche Informationen zum Hochschulzertifikat Wirtschaftsübersetzer bekommen kann UND inwiefern sich dieser Studiengang INHALTLICH vom staatl. gepr. Übersezter unterscheidet (also nicht nach nur einer Sache fragen). Hintergrund: AKAD wirbt ja mit dem ach so tollen Modulsystem und Flexibilität; demnach müsste man ja beide Abschlüsse machen können,da die meisten Module identisch sind - auch wenn im Einzelfall eventuell Zulassungsbedingungen zu klären sind.
WEM AUSSER MIR IST NOCH AUFGEFALLEN; DASS DIE AKAD EHER DARAN INTERESSIERT IST, GELD ZU MACHEN ALS "IHRE LEUTE" AUSZUBILDEN? Die Kursgebühren haben sich in den den letzten drei Jahren VERDOPPELT!
Liebe Heike, ich drücke dir die Daumen, dass du doch noch deinen Abschluss in Italienisch machen kannst,
liebe Grüße,
Irmgard
heistock
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Liebe Frau Wildangel!

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe Ihre Meinung mit Interesse gelesen. Mittlerweile bin ich auch der Meinung (weil ich sowieso überzeugter Optimist bin), daß das Schicksal es vielleicht sogar gut mit mir gemeint hat, indem mir jetzt das AKAD-Studium verweigert wurde. Mein Sprachenstudium ziehe ich auf jeden Fall durch, weil das schon ein langgehegter Wunsch ist. Wie es scheint, werde ich ab Februar eine Präsenzschule besuchen.
Trotzdem finde auch ich es einen "Hammer" von der AKAD, weil ich in den letzten Wochen ja einen Italienischkurs dort belegt hatte. Ich habe auch erst kürzlich einige Male mit den Zuständigen telefoniert, die mich über die Zulassungsprüfung zum Übersetzerstudium sehr genau informiert haben. Und NIEMAND hat etwas von einer Abschaffung des Italienisch-Studiums verlauten lassen! Wirklich sehr seltsam und somit ist meine bislang sehr positive Meinung über die AKAD ganz schön abgefallen.
Jetzt muß es halt anders gehen, was aber vielleicht auch eine Chance ist!

Viele Grüße, Heike
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Reinold Skrabal
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Hallo Frau Heike,

ein Fernunterrichtsstudium für Übersetzer an einer ital. Schule - wenn es ein solches für die Richtung italiano-tedesco e viceversa) überhaupt gibt, ist mit Vorsicht zu genießen, weil die Leistungen insbesondere der Privatschulen in aller Regel nicht dem hohen deutschen Standard nach den Richtlinien der deutschen Kultusministerkonferenz entsprechen.

Ein solches Zeugnis mag in Deutschland im günstigsten Fall für die Zulassung zur staatl. Übersetzerprüfung reichen, aber kaum zur "Gleichstellung mit einer deutschen Prüfungsurkunde durch das örtlich zuständige Ministerium nach sorgfältiger Bewertung des ausländischen Ausbildungsnachweises durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswsen in Bonn".

Letztere hat z.B. das Hochschuldiplom (!) der "Scuola Superiore per Interpreti e Traduttori mit Sitz in Mailand, Bologna, Florenz, Rom Neapel und Bari" für Deutschland nur als "staatlich anerkannte Prüfung" bewertet, mit der Berechtigung zur Führung der Bezeichnung "staatl. anerk. Übers.", die aber für die öffentl. Bestellung und Beeidigung in Bayern und BW nicht reicht.

Hier steckt also der Teufel im Detail und allen InteressentInnen für ein Präsenz- oder Fernstudium in Italien rate ich zu größter Vorsicht, um zu vermeiden, dass Zeit und Geld buchstäblich zum Fenster hinausgeworfen werden. Außerdeutsche Bildungsnachweise werden in der Regel nur dann gleichgestellt, wenn die im Detail bescheinigten Ausbildungsinhalte mit den deutschen Anforderungen "in etwa" übereinstimmen. Es mag sinnvoll sein, schon im Vorfeld Kontakt mit der Zentralstelle in Bonn aufzunehmen!

Bei der Suche nach einer "geeigneten" Ausbildungsstätte wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Viele Grüße
Reinold Skrabal
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Lieber Herr Skrabal,

vielen Dank für die Infos! Ich denke sowieso an ein Präsenzstudium an einer deutschen Fachakademie. Dort hat man auch die Möglichkeit für einige Monate an einer ital. Partnerhochschule zu studieren. Das ist aber dann im sogenannten Erasmusprogramm abgesichert. Ich finde es nur sehr bedauernswert, daß es nun in Deutschland keine Möglichkeit mehr für ein Fernstudium gibt!

Viele Grüße,
Heike
Irmgard Wildangel
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Liebe Heike,
nur kleine Anmerkung am Rande: du brauchst mich nicht zu siezen, in den Foren duzen sich die Studenten und Studieninteressierten. Ich hoffen, dass es ok ist, wenn ich dich also mit "du" anrede.
Anyway, wenn du in Rosenheim wohnst, dann gibt es für dich vielleicht im Einzugsbereich deines Wohnortes vielleicht gute Alternativen von Präsenzschulen. Falls du die Möglichkeit hast, eine Ausbildung an einer guten Präsenzschule wahrzunehmen, dann ist das in meinen Augen sowieso immer einem Fernstudium vorzuziehen. Grund: anders als andere Fächer leben Fremdsprachen ja vom Sprecheun und ein Fremdsprachenstudium als Fernlehrgang kann eigentlich nur dann erfolgreich absoviert werden, wenn man heftig die systembedingten Defizite kompensiert (dafür kann kein Fernlehrgang, es liegt leider in der "Natur" des distance learning). Bei genauerer Betrachtung stellt man dann auch fest, dass viele Teilnehmer der fremdsprachlichen Fernlehrgänge schon längere Zeit im Ausland gearbeitet haben oder andere intensive Kontakte zur Fremdsprache pflegen.
Wer dies noch nicht hat, ist in einem Präsenzstudiun besser aufgehoben, da der direkte Austausch mit Dozenten und Studenten allein durch die Häufigkeit intensiver schult als jede simulierte Übung per CD o. ä.
Aber ganz wichtig ist, was Herr Skrabal gesagt hat: es ist unbedingt auf die Leistung zu achten, die die Schule zu erbringen hat, sowohl in Hinsicht auf Qualität der Ausbildung als auch auf Anerkennung des Abschlusses. Ich denke, dass es für dich unbezahlbar wertvoll ist, dir von Herrn Skrabal nochmal einen Rat einzuholen, bevor du dich endgültig für eine Schule entscheidest. Allerdings denke ich, dass Ausbiludungen, die ins Erasmus-Programm eingebettet sind, diese Forderungen erfüllen müssen. Aber: Glauben ist nicht Wissen.
Ansonsten: viel Erfolg bei der Wahl deiner Schule,
liebe Grüße,
Irmgard
Gast

Hallo,

dass Akad den "Staatlich geprüften Übersetzer Italienisch" ohne Vorankündigung abgeschafft hat, finde ich auch ein starkes Stück. Aber bei den derzeitigen Studiengebühren hat sich wohl keiner mehr angemeldet. Vor 2 Jahren wollte auch ich auf das neue, modularisierte System (in Italienisch) umsteigen. Das Kursangebot auf dem Papier hat mir sehr gut gefallen, und so habe ich mich gleich zu 3 Sprachkursen angemeldet. Doch alle 3 Kurse wurden abgesagt, da ich als einzige Teilnehmerin angemeldet war. Ich habe dann eben doch nach dem alten System weitergemacht.

Das Studium bei Akad fand ich schon immer überteuert, aber Akad war und ist eben der einzige Anbieter. Das zugesandte Material ist fehlerhaft und veraltet. Der mitgelieferte Grammatikteil ist zum großen Teil wortwörtlich aus der Reumuth-Winkelmann-Grammatik abgekupfert.

Das Landeskundebuch ist eine billige Kopie eines italienischen Buches aus dem Jahr 1989, das schon seit längerer Zeit nicht mehr im Handel erhältlich ist. Die ursprünglich farbigen Abbildungen sind in der Schwarzweißkopie kaum mehr zu erkennen. Jede Seite dieses "Buches" hält man bereits nach dem ersten Umblättern als Einzelblatt in der Hand. Themen wie Staatsaufbau, Gesetzgebung oder italienische Geschichte fehlen völlig.

Die schriftlichen Hausaufgaben (Übersetzungen und Aufsätze) werden nicht an Muttersprachler, sondern je nach Sachgebiet zur Korrektur weitergeleitet.

Dies alles ist nur ein kleiner Teil meiner gesamten Mängelliste.

Sollte ich mich eines schönen Tages tatsächlich "Staatlich geprüft" für Italienisch nennen können, dann ist dies mit Sicherheit nicht das Verdienst des Wucherunternehmens Akad.

Liebe Grüße
Gabi
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Gabi K.
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Hallo,

ich dachte vorhin, ich hätte mich eingeloggt, aber vielleicht klappt's ja jetzt mit dem "login". Gabi K.
Sabina Krüger

Hallo Heike,
akad in der Schweiz bietet verschiedene italienische Kurse (auch Fernstudium) mit einem Abschluss (Diplom ist auch dabei, so viel ich weiß) an, welche im Einzelnen, kann ich dir gar nicht so genau sagen und wie diese aufgebaut sind, auch nicht im Detail. Am Besten du schaust unter akad.ch nach, dort findest du eine eine Rubrik Sprachen und Kultur und vielleicht ist da was für dich dabei.
Viel Erfolg und Grüße
Sabina
Hast du noch Italienischmaterial, ich suche die Fernstudienmodule Italienisch II und III, oder vielleicht hat ja sonst jemand noch dieses Material und würde es mir verkaufen. Bitte unter sabina.krueger@akad.de melden, danke!
heistock
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Hallo Sabina!

Akad Schweiz bietet zwar einige Sprachkurse an, z.T. auch Diplome wie das CELI 1 und CELI 2, aber keinen Fernstudienlehrgang zum Übersetzer. Langsam frage ich mich aber auch, ob das überhaupt Sinn macht, wenn man kein Muttersprachler ist. Präsenzunterricht hat doch viele Vorteile. Einziger Nachteil ist, daß es neben dem Beruf nicht funktioniert und man sich über die Finanzierung der Ausbildung Gedanken machen muß.
Trotzdem vielen Dank!

Viele Grüße, Heike
Alessandra

Hallo Heike und alle anderen,

auch ich wollte die Eingangsprüfung für den Übersetzerlehrgang schreiben. Ich hatte sogar schon einen Termin - 09.Oktober. Leider wurde mir am Montag telefonisch mitgeteilt, dass es diesen Lehrgang nicht mehr gibt. - Nun frage ich mich, ob es sich vielleicht lohnt, wenn sich ein paar Leute zusammentun und sich gemeinsam anmelden, ob es dann vielleicht die Möglichkeit gibt noch einen Kurs ins Leben zu rufen? In der Vergangenheit gab es hier noch andere Stimmen, die Interesse an dieser Fortbildung hatten... Was meint ihr??? --- Ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben...

Liebe Grüße

Alessandra

Meine E-mail:
marconi_alessandra@yahoo.de
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Reinold Skrabal
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Hallo Alessandra,

ich habe leider eine schlechte Nachricht. Wenn bei der ZFU (Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht in Köln) vom Veranstalter ein Lehrgang abgemeldet wird, dann gilt er als erloschen, will heißen: Das gesamte Prozedere einer staatlichen Neuzulassung muss von vorne beginnen. Selbst wenn Sie 10 InteressentInnen zusammenbringen, darf die AKAD diesen Kurs nicht mehr weiterführen, weil die staatl. Zulassung mit der Abmeldung unwiderruflich entfällt.

Der Wegfall dieses Lehrgangs ist ein Schlag ins Gesicht der Freunde der italienischen Sprache, die in Deutschland zahlenmäßig gewiss nicht mit Englisch oder Französisch gleichziehen können, aber trotzdem einen harten Kern bilden. Es handelt sich ja gewiss nicht nur um die Schönheit dieser Sprache, denn Italien belegt seit vielen vielen Jahren einen Platz in den vordersten Rängen der Außenhandelsstatistik (4. Platz nach USA, Frankreich, GB, mit einem Warenaustauschvolumen von ca. 70 Milliarden Euro pro Jahr!).

Als Betriebswirt muss ich andererseits die Kostenrechnung im Auge behalten. Betriebswirtschaftlich ist es auf die Dauer unrentabel, für einen einzigen (oder zwei) Teilnehmer ein Seminar zu veranstalten. Und ständige Absagen liegen auch nicht im Interesse der TeilnehmerInnen.

Gibt es eine "Notlösung"? Ja, die so genannte "Ochsentour", (die ich ja vor vielen Jahren mit vier externen Prüfungen "auf dem kurzen Dienstweg" selbst durchgezogen habe): Anmeldung zur staatlichen Prüfung als externer Kandidat. Aber das Staatl. Prüfungsamt fordert einen Ausbildungsnachweis. Dieser kann in Form einer regulären Ausbildung (die ja nun entfallen ist) oder in Form entsprechender Praxiserfahrung (sprich Tätigkeit in der freien Wirtschaft) nachgeweisen werden.

Wer diese Nachweise nicht führen kann, dem bleibt als "Hilfskrücke" zunächst (völlig unverbindlich) nur der Weg über den "Fremdsprachenkorrespondenten Italienisch IHK", um das Staatl. Prüfungsamt wenigstens davon zu überzeugen, dass zumindest "einschlägige Kenntnisse" vorliegen, zumal die diesbezügliche bundesweit geltende Prüfungsordnung (2000) ja auch Übersetzungen hin und her fordert. In einigen Bundesländern gibt es zudem die Möglichkeit des Abschlusses "Staatl. gepr. Fremdsprachenkorrespondent Italienisch"!
Informationen liefert "Google" etc. Diese Ausbildungsmöglichkeiten stehen aber nur im Präsenzunterricht zur Verfügung. Auch der von mir betreute FU-Lehrgang "Wirtschaftskorrespondent/in Italienisch" wurde von der ILS in Hamburg schon vor Jahren wegen mangelnder Nachfrage aus dem Programm genommen. Nach dem offiziellen Abschluss "Fremdsprachenkorrspondent/in Italienisch IHK" (wenn er überhaupt noch vereinzelt angeboten wird), bleibt nach heutigem Stand nur die Möglichkeit der "Selbstvorbereitung" auf die staatl. Übersetzerprüfung , mit dem Hinweis an das Staatl. Prüfungsamt, dass andere Ausbildungsmöglichkeiten neben der Berufstätigkeit eben nicht nur Verfügung stehen. Entsprechende Bestätigungen stelle ich gerne aus.

Man muss sich also buchstäblich durchkämpfen, aber wer von Natur aus mit "gesegnetem Durchsetzungsvermögen und Zielbewusstsein" ausgestattet ist und sein Ziel unbedingt erreichen will, der schafft das auch. Man muss das Prüfungsamt eben zu überzeugen versuchen, dass keine andere Möglichkeit (mit Ausnahme der Präsenzausbildung) geboten wird. Diesbezüglich rate icih auch, das örtliche Ausbildungsangebot (auch im Abendstudium!) sorgfältig zu prüfen.

Ein steiniger Weg, fürwahr, aber auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt!

Cordiali saluti
Reinold Skrabal
SonTom

Hallo,

mit Italienisch habe ich gar nichts am Hut und ich weiß auch nicht, ob mein Eintrag hier irgendwie weiterhilft.

Ich möchte hier nur kurz von der Erfahrung einer Freundin berichten, die die staatliche Übersetzerprüfung für die Sprache Slowenisch abgelegt hat. Für diese Sprache gab (gibt) es in Deutschland keine reguläre Vorbereitung zur staatlichen Prüfung. Meine Freundin hat sich daraufhin an die ihr nächstgelegene Universität gewandt, wo sie alle zum Fach Slowenisch angebotenen Kurse als Gasthörerin belegt hat. Zuvor hatte sie ein nettes Gespräch mit dem Dekan der Fakultät, dem sie ihr Ziel erläutert hat. Mit ihm zusammen hat sie dann eine Art "Studienplan" ausgearbeitet, also eine Liste aller Kurse, die sie besuchen und an den jeweiligen Klausuren teilnehmen sollte. Nachdem sie diesen erfüllt hatte, legte sie bei einem Dozenten für Slowenisch noch zwei Prüfungen ab - eine schriftliche (Übersetzung) und eine mündliche (Stegreif, Landeskunde, usw.). Danach erhielt sie vom Dekan ein Empfehlungsschreiben (sowas wie eine Art Zeugnis), in dem er ihr bestätigte, dass sie sich auf die Prüfung vorbereitet hat und dass er sie für befähigt hält, an der Prüfung teilzunehmen.

Ich weiß nicht, ob das in diesem Falle zulässig ist oder irgendwie machbar ist (immerhin muss man ja doch an eine Präsenzuni gehen).

Viel Glück,

Sonja ;)
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