Nachdem ich am Freitag bestanden habe, möchte ich hier ebenfalls meine Erfahrungen teilen. Schließlich habe ich auch während meines Studiums oft von den Einträgen hier im Forum profitieren können.
Kolloquium: meine beiden Prüfer saßen mir an einem Doppeltisch gegenüber und begrüßten mich freundlich. Sie versuchten mehr eine Atmosphäre der gemeinsamen Diskussion zu schaffen als eine strenge Prüfungssituation. Da beide bis auf die Zusammenfassung und die Gutachten nicht mit meiner Masterthesis vertraut waren, sollte ich zum Einstieg erstmal erzählen was das Ziel der Arbeit war, wie ich vorgegangen bin, welche Erkenntnisse ich gemacht habe. Während ich erzählte wurden immer mal wieder Zwischenfragen gestellt (z.B. haben Sie sich bei Ihren Recherchen auch andere Branchen angeschaut, außer der für Ihr Unternehmen?). Das war aber alles nicht so wild und wenn man seine Abschlussarbeit beherrscht, gut machbar. Insgesamt gingen für diesen Teil ca. 20 Min drauf.
Danach ging es nahtlos in den zweiten Teil über, in dem mich beide Prüfer meist abwechselnd zu verschiedenen Themen meines Studiums (BWL Master, Schwerpunkt Marketing). Ich musste kurz erklären, was Kennzeichen des Consumer Marketings sind. Danach wie sich das Investitionsgütermarketing vom Consumer Marketing unterscheidet und was hier Besonderheiten sind. Wodurch unterscheiden sich Systemen von Anlagen und warum wollen Unternehmen möglichst geschlossene Systeme aufbauen. Zum Abschluss sollte ich noch die Besonderheiten des Dienstleistungsmarketings herausstellen. Welche „7P“ hier im marketing-Mix genutzt werden können und warum die Mitarbeiter so wichtig sind. Ob ich beurteilen könne, ob mir das Studium bei der AKAD heute, nächste Woche oder in 20 Jahren etwas gebracht hat. Und schon waren die 45 Minuten vorbei. Kurz vor die Tür und am Ende eine bessere Note erhalten, als ich sie mir selbst gegeben hätte. Ich musste nur Marketing-Fragen beantworten, zu Finanz- oder anderen BWL Themen wurde nichts gefragt.
An dieser Stelle muss ich die beiden Prüfer loben! Sie haben eine wirklich lockere und unverkrampfte Atmosphäre hergestellt und so versucht große Nervosität zu nehmen. Es war mehr wie eine kontinuierlich Diskussion zu Dritt als ein starres Frage-Antwort-Spiel zwischen Prüfern und Student. Wenn immer ich nicht weiter wusste, habe sie mir sofort praktische Beispiele gegeben oder mir anders versucht auf die Sprünge zu helfen. Sie nahmen auch immer mal Bezug zu den Dingen, die ich selbst ins Spiel gebracht hatte (z.B. Ich: man könnte die verschiedenen Werte beachten. Prüfer: wie ist denn die Pyramide von Maslow aufgebaut? oder ich: mit dem richtigen Marketing-Mix. Prüfer: welche 4P gibt es denn im Marketing-Mix). Ich hatte auch das Gefühl, dass wenn man seine Abschlussarbeit und die Studiengrundlagen weitgehend beherrscht, ist das Kolloquium gut machbar. Daher viel Erfolg an alle, die es noch vor sich haben!
Kleiderordnung: von Jeans und T-Shirt bis Anzug habe ich alles gesehen. Ich hatte nicht das Gefühl, als ob man an diesem Tag wirklich „over- oder underdressed“ kommen konnte. Denke, dass vieles ok ist, was nicht allzu sehr nach Freizeit bzw. Hochzeit aussieht

Meine Prüfer selbst hatten beide einen Anzug ohne Krawatte an.