Neuling Financial Services Management - soooo viele Fragen!

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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Melcita
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Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier im Forum und hoffe, ihr könnt mir ein wenig von euren Erfahrungen berichten, bzw. mir die Entscheidungsfindung etwas einfacher machen :-).

Kurz zu mir: ich bin 27 Jahre alt und habe eine schulische Ausbildung zur geprüften Betriebswirtin - Fachrichtung Tourismus abgeschlossen. Ich habe auch 3 Jahre in Südamerika bei einem Reiseveranstalter gearbeitet. Leider habe ich es nicht geschafft, hier in Deutschland im Tourismus wieder Fuß zu fassen und bin jetzt bei einem bekannten Chips- und Snackhersteller im Bereich Disposition und Produktionsplanung tätig. Allerdings bin ich zur Zeit nicht wirklich zufrieden - im Tourismus möchte ich nicht mehr arbeiten (hab viele Freunde die in diesem Bereich tätig sind - miese Bezahlung, viele unbezahlte Überstunden, schlechte Arbeitsbedingungen etc etc), aber in der Firma bei der ich jetzt bin habe ich keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Daher möchte ich mich beruflich neu orientieren, so dass ich auch auf dem Arbeitsmarkt wieder bessere Chancen habe. Ich interessiere mich sehr für den Bachelor Studiengang "Financial Services Management" der AKAD und möchte evtl im Herbst mit dem Studium beginnen. Allerdings schwirrt mir im Moment so der Kopf von all dem was ich auch hier so lese, dass ich nicht weiß ob ich es machen soll oder nicht. Folgende Fragen hätte ich an euch:

- Man liest hier im Forum doch auch so einiges Negatives über die AKAD. Würdet ihr mir ein Studium trotzdem empfehlen oder eher abraten? Ich habe allerdings keinen anderen Anbieter gefunden, der einen Studiengang in dieser Form anbietet. Was genau ist denn an der AKAD so "schlecht"? Bzw. was gefällt euch besonders gut?
- Mit welchem Standort habt ihr besonders gute/schlechte Erfahrungen gemacht? Für mich kämen Leipzig oder Pinneberg in Frage, die Entfernung ist ungefähr dieselbe.
- Kann schon jemand konkret etwas zu dem Studiengang berichten? Bin für jeglichen Erfahrungsbericht dankbar! :-) Wie schätzt ihr die Chancen ein, nach dem Studiengang auch als Quereinsteiger eine Stelle zu bekommen?
- Ein weiteres Problem ist die Finanzierung. Ich weiß, da wurde im Forum auch schon mehrfach drüber diskutiert. Bafög etc kommt für mich nicht in Frage, es bleibt eigentlich nur der Kredit. :-( Beim Bildungskredit der KfW habe ich gelesen, dass man diesen nur für die letzten 4 Semester bekommt, ich benötige ihn aber für das komplette Studium. Hat schon jemand mit anderen Krediten Erfahrungen gemacht?
- Ich habe vor, die Sprintvariante zu wählen, da ich die Hoffnung habe, dass mir zumindest was BWL, Rechnungswesen etc anbelangt meine Vorkenntnisse von meiner Ausbildung her sehr helfen werden. Was für ein Lernaufwand ist realistisch? Lernt ihr täglich 2-3 Stunden und dann noch zusätzlich am Wochenende?

Zudem möchte ich meinen jetzigen Arbeitgeber nicht einweihen - da ich etwas völlig Branchenfremdes studieren möchte, muss er dies nicht unbedingt wissen. Schließlich ist es klar, dass ich dann nicht auf lange Sicht in der Firma bleiben möchte. Muss der Arbeitgeber das unbedingt wissen? Wie läuft das mit den Präsenztagen, sind die meist am Wochenende oder muss ich für diese Tage verstärkt Urlaub nehmen, damit ich dort überhaupt hin kann? Zudem frage ich mich jetzt schon, wie das dann laufen würde, wenn ich meine Bachelorarbeit schreibe - ideal wäre es natürlich, die dann schon in einer Bank, Versicherung o.ä. schreiben zu können (quasi um schon einmal den Fuß in die Tür zu bekommen). Wieviel Zeitaufwand muss ich für die Arbeit rechnen, bzw. über wieviel Wochen/Monate läuft das? Wie kann ich das mit meinem jetzigen Job vereinbaren, wenn ich die Bachelorarbeit definitiv nicht hier im Unternehmen in dem ich arbeite schreiben kann?

Ihr seht schon - Fragen über Fragen! Bestimmt gibt es dazu auch schon irgendwo ähnliche Threads, allerdings habe ich keinen gefunden, der mir 100% weiterhilft. Also sorry, sollte ich hier manches wiederholt haben was schon mehrmals gefragt wurde. Ich bin einfach im Moment noch sehr unsicher und hoffe, ihr könnt mir mit euren Erfahrungen die Entscheidung leichter machen.

Schon mal vielen Dank im Voraus!
Toby66
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Hallo,

eigentlich sind viele der Fragen schon öfters hier im Forum diskutiert worden, so daß ich mir erspare, alles nochmal aufzukochen. Zur "Qualität" der Studienanbieter und speziell der AKAD würde ich aber schon etwas sagen: die negativen Beiträge hier im Forum sind oft korrekt - müssen aber richtig gewichtet werden. Nicht selten sind das sehr individuelle Dinge. Wenn über alle AKAD-Studenten 10 bis 20 wirklich nachvollziehbar schlechte Erfahrungen gemacht haben, die sie hier im Forum darlegen, dann sind offenbar ja über 99 % von solcherart schlechten Erfahrungen verschont geblieben. Deshalb ist es wichtig, zwischen diesen "Individualproblemen" und den grundlegenden Problemen zu unterscheiden. Als grundlegend stufe ich beispielsweise ein, daß es eine Reihe von Seminaren gibt, die momentan immer sehr frühzeitig ausgebucht sind, was die Studienplanung erschwert. Aber auch in diesem Punkt: andere Anbieter sind da aber nicht zwingend besser. Ich selber hatte - allerdings vor etlichen Jahren - bei der FernUni Hagen das Problem, daß es Seminare gab, für die Wartelisten geführt wurden. Da hieß es damals ernsthaft, wer schon länger als 2 Jahre warten würde, würde bevorzugt behandelt.

Eine andere Dauerbeschwerde ist die angeblich mangelnde Flexibilität der AKAD. Da wird immer wieder beklagt, die Seminare würden ja nur 2 oder 3 mal im Jahr angeboten - was meist (bis auf wenige Ausnahmen) nicht stimmt - aber die Leute betrachten nur "ihren" Standort. Die Flexibilität bei der AKAD besteht ja aber auch darin, daß man eben zu einem anderen Standort reisen kann, um weitere Termine wahrzunehmen ... aber dann muß man reisen. Kleiner "Fehler" der AKAD ist sicherlich, daß das zuweilen so nicht aus den Unterlagen klar hervorgeht, daß das Reisen dann zur Notwendigkeit wird, das wird oft mißverstanden und führt dann zu den Beschwerden. Man muß aber andersherum sagen: wenn man ein bißchen flexibel beim Lernen ist, kann man sehr wohl die meisten Seminartermine in der Nähe wahrnehmen. Man plant beispielsweise dann erstmal die Seminare / Kurse, die selten angeboten werden - und danach plant die öfter angebotenen Termine drumherum. Das geht meistens.

Selbstverständlich muß man auch ganz klar sagen: es ist nicht alles super (die VH ist nicht mehr wirklich zeitgemäß), manches ist im Moment im Umbruch (siehe Studienbetreuung etc.), aber den Forumsbeiträgen nach zu urteilen kriegt die AKAD das ja langsam hin. Man sollte aber auch immer sehen: ist es bei anderen Anbietern wirklich besser? Ich hatte zuletzt mehrfach gehört und gelesen, daß dem keinesfalls so ist und je nach Anbieter vieles eher deutlich schlechter läuft. Bei den letzten Absolventenbefragungen hat die AKAD jedenfalls immer sehr gute Bewertungen bekommen.

Viele Grüße
Thomas
Pielm
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Nur in Kürze, weil ich gerade nicht viel Zeit habe:

Die Kritik an der AKAD bezieht sich hauptsächlich auf die Punkte, dass Veränderungen schlecht kommuniziert werden und an den Umstrukturierungsmaßnahmen, die die AKAD zur Zeit vornimmt. Da läuft vieles noch nicht so, wie es laufen sollte.
Daran habe auch ich deutlich Kritik geübt, weil es für die Studenten verschiedentlich zu Probleme führen kann, wenn sich Bedingungen ändern gegenüber dem Zeitpunkt, als man zu studieren begonnen hat (Planungssicherheit).

Auch die virtuelle Hochschule könnte verbessert werden - daran wird auch schon lange Kritik geübt. Allerdings: Dafür haben wir dieses Forum (nicht von der AKAD "gesteuert"), was vieles wieder wettmacht.

Ganz klar muß ich aber auch sagen, dass die AKAD fachlich meiner Meinung nach gut ist: Das Niveau ist gut (wurde auch schon mal von einem Dozenten auf einem Seminar erwähnt und ich selber habe den Vergleich im Bereich Übersetzen), die Lehrbriefe sind gut geschrieben und die Seminare sind meiner Erfahrung nach überwiegend sehr gut und von sehr guten Dozenten gehalten. Ein schlechtes Seminar habe ich persönlich jedenfalls noch nicht erlebt. Möglich, dass andere hier auch mal eine andere Erfahrung gemacht haben. Aber Ausnahmen gibt es ja immer und überall.

Ich hoffe und gehe auch davon aus, dass auch bei den Terminen irgendwann wieder Ruhe einkehren wird. Es sind jedenfalls überwiegend organisatorische Dinge, die kritisiert werden. Auch meinen Studiengang gibt es nirgendwo anders und ich bereue jedenfalls bisher auf keinen Fall, dass ich bei der AKAD studiere - trotz aller begründeter Kritik.
Melcita
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Erstmal danke Thomas und Pielm für eure schnellen Rückmeldungen. Das gibt mir zumindest ein besseres Gefühl was die AKAD anbelangt und ich denke, ich werde mich einschreiben.

Kann mir denn noch jemand bezüglich der Bachelorarbeit weiterhelfen? Wie läuft das ab wenn ich die nicht in dem Unternehmen machen kann ich dem ich gerade tätig bin und mein jetziger Arbeitgeber auch nicht über das Studium informiert ist?
sebi123
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es gibt glaub ich immer die möglichkeit (auch bei bwl oder finance studium) die bachelorarbeit über ein komplett allgemeines thema zu schreiben, so dass der arbeitgeber nix mitkriegt.
so à la "Die bedeutung von corporate governance im indonesisch-tansanischen bankensektor."
jemand gestern den tatort gesehen, wo banker den bundeskanzler umbringen wollten und sich dann selbst geohrfeigt haben? (und dafür zahlt man gez)

bezüglich akad-kritik:
http://fernstudenten.de/viewtopic.php?f=2&t=63162
mehr als die hälfte geben note 1 oder 2, und 2 der drei leute, die note 6 gaben, schreiben, dass sie dachten dass wäre die beste note.
ich find die akad toll. :)
Toby66
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Hallo nochmal,

zu der Bachelor-Arbeit: es wird ja u.a. immer hervorgehoben, daß gerade bei einem Fachhochschulstudium ein PRAXISBEZUG in den wissenschaftlichen Arbeiten (Projektbericht und Bachelor-Thesis) vorhanden sein muß - das wird Dir sicher auch begegnen. Das wird aber immer wieder mißverstanden. "Praxis" heißt in diesen Fällen nicht, daß man wirklich ein real existierendes Unternehmen mit einer real existierenden Problemstellung beschreiben und bearbeiten muß, sondern das heißt, daß man die Übertragung von Theorie in die Praxis darstellen können muß - das kann man aber sehr wohl mit fiktiven Unternehmen oder praxisnahen Beispielen machen - da muß man also auch keine Angst davor haben, wenn der eigene Arbeitgeber nicht involviert oder informiert werden darf. Man kann sehr wohl auch die Arbeiten mit einem Sperrvermerk versehen, so daß nur die Gutachter sie lesen können - und dann letztlich doch über den eigenen Arbeitgeber schreiben (dann am besten mit abgewandelten Namen). Da braucht man keine Angst haben.

Viele Grüße
Thomas
Melcita
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Danke für die Infos :-) Hört sich aufjedenfall alles super an, ich bin beruhigt und werde mich wohl Ende des Monats einschreiben :-) Bin im Moment per email mit der AKAD in Kontakt und konnte mittlerweile alle Fragen klären. Ich muss sagen, zumindest im Moment antworten sie innerhalb weniger Stunden. Ob das der Betreuer dann auch noch so machen wird, werde ich dann ja sehen ;-)
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