Hi again,
möglich, daß dieser Beitrag vom Studi der Wirtschaftsinformatik von mir war

. Im
DIPLOMstudiengang verläuft das Kolloquium anders.. da ist es dreigeteilt in Abschlußarbeit, Hauptstudium und Gesamtstudium zu je 20 min. Nicht gut. Hatte in den zwei Monaten nach der Abgabe und bis zum Kolloquium tatsächlich noch das Zeug aus dem Grundstudium durchgeblättert. Das Studium umfaßte.. kein Witz.. 48 Module o.ä. Habe mich natürlich nur auf die wesentlichen konzentriert, aber dennoch kurz nach der Abgabe damit angefangen.
Beim Master ist es im Vergleich ein Spaziergang! Also.. kannst Dich entspannen. Es geht nur um die Arbeit - und wer könnte das besser beantworten, als der Autor?
Als Warm-Up würde ich als Prüfer auch erstmal ein bißchen plauern lassen.. erzähl mal, wie bist Du auf das Thema gekommen, was hast Du gemacht.. blabla.. und da fragen die Jungs dann immer mal geschmeidig dazwischen. Es geht insgesamt auch darum (denke ich mir mal so..), ob Du die Arbeit wirklich geschrieben hast. Ich meine.. es gibt ja auch hier im Board so einige Angebote über.. wie heißt das noch.. "Lektorat" und "Ghostwriting" usw. Keine Ahnung, ob das wirklich jemand in Anspruch nimmt. Denke auch nicht, daß sich das wirklich herausfinden läßt, wenn derjenige nicht völlig dämlich vorgeht. Wenn man beispielsweise ein Thema vor Augen hat, aber beruflich zu ist bis unters Dach.. dann könnte ich mir vorstellen, daß fremdschreiben wirtschaftlicher ist. Das wird man niemals herausfinden, wenn der Studi dem Schreiber Vorgaben gibt und die Arbeit "managed", nur nicht selber formuliert/tippt. Aber wer halt keinen Bock hat und fett schreiben läßt.. den kann man sicher mit manchen Fragen ins Schleudern bringen.. "wo war das noch mit der Erkenntnis sowieso..? Zeigen Sie doch mal." So eine Arbeit einmal durchzulesen.. das dauert ja je nach Umfang locker einen Tag. Und wenn man 30 Tage mit dem intensiven Studium von Arbeit und Literatur verbringt.. dann kann man auch gleich selber schreiben.
Wie dem auch sei.. Du mußt Dir übers Kolloquium keine Sorgen machen. Ist wie gesagt lockerer Talk über die Arbeit. Natürlich ist nicht vermeidbar, daß man auch mal über die darunterliegende Thematik spricht. Das geschieht aber nicht als Frage-Antwort-Prüfer-Spiel. Aber die Grundlagen in der Arbeit beziehen sich ja auf Studienmodule, sonst hätte die Arbeit ja nicht genügend Bezug zum Studium.
Wart mal.. ich suche Dir mal meinen Plan für die letzten 14 Tage raus.. ah.. da:
3 Tage:
Aufgabenplan verfeinern: Gutachten lesen, Kritikpunkte herausarbeiten/auflisten mit Spalte für Referenz Master-Arbeit, Kurzfassung lesen, Raster mit Eckpunkten für Vorgehensweise und Motivation gemäß Reports aus fernstudenten.de ableiten, Kurzfassung einpassen.
Du solltest der Kritik aus den Gutachten Aufmerksamkeit schenken.. die Stellen also herausfinden, nachlesen und kapieren, was die Jungs meinen und Dir dazu etwas überlegen. Vielleicht haben sie es ja auch nicht kapiert

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2 Tage:
Arbeit lesen mit Focus auf Kritikpunkten, Kritikpunktraster füllen und in neuer Kurzfassung Kritikpunkte ansiedeln und neue Vorgehensweise erwähnen, stichpunktartig Fragen nach Vorgehensweise beantworten.
4 Tage:
Arbeit lesen und in neuer Kurzfassung Kritikpunkte ansiedeln und neue Vorgehensweise erwähnen, stichpunktartig Fragen nach Vorgehensweise beantworten, wichtigste Literatur vergegenwärtigen und kurz umreißen
2 Tage:
den ganzen Scheiß lernen
Day 0:
den Scheiß rocken
..so stand es da

. In meinem Script hatte ich die Anforderungen, die im Anschreiben benannt waren, für mich beantwortet. Also
Sie stellen die Kernergebnisse Ihrer Abschlussarbeit vor und beantworten daraus resultierende Fragen zur Themenbearbeitung. Kernergebnisse der Arbeit können z.B. sein: Motivation, zentrale Forschungsfrage, benutzte Methoden, Ergebnisse.
Da hab ich dann z.B. die Vorbereitung, Themenfindung kurz umrissen, meine Motivation.. da hatte ich noch nachgesehen, was das eigentlich heißt. In meinem Script steht
• Warum lohnt es sich, die genannten Probleme zu lösen?
• Wer wird welchen Nutzen von dieser Abschlussarbeit haben?
• Warum ist die Arbeit wichtig?
• Wer wartet sehnlichst auf die Fertigstellung der Arbeit?
Dann etwas zur Vorgehensweise, auch die wichtigste Literatur und die Grundideen daraus.. welche Lieblingsbücher ich mit relevanten Erkenntnissen hatte. Vielleicht auch, welche Literatur nichts war.
Es wurde auch gefragt, welche Module aus dem Studium Relevanz zur Arbeit hatten.. ist ja nichts neues. Hatte das für mich aufgelistet (PRD, SYA, SYD, SDH, GPM.. bei mir jedenfalls).
Auch wichtig: was würde ich anders machen. War bei mir einfach: weil die Note "ordentilch" war, konnte ich locker raushauen.. "nicht viel - hat sich ja gezeigt, daß das Ergebnis nicht schlecht war".
Was man noch machen könnte.. sollte sich aus dem Schlußteil.. Ausblick ergeben.
Ich hatte das wie gesagt für mich mal aufgeschrieben, damit ich zumindest für Standardfragen schonmal eine Antwort gefunden hatte. Erlaubt dann ein entspannteres Auftreten, weil wohl nur wenige unbekannte Fragen kommen können, auf die man sich dann besser konzentrieren kann.
Ich hatte mich am Ende gefragt, was das ganze überhaupt sollte. Es stand ja alles in der Arbeit und der Haupt-Hauptaufwand mit Studium, Klausuren, Assignments und Masterarbeit war gemacht. Das Kolloquium erfordert dann nochmal über zwei Monate "Verzögerung" - für 2-3 Credits (glaub ich, weiß nicht ganz genau), die mir ja keine echten neuen Erkenntnisse bringen. Sehr, sehr, sehr komprimiert ausgedrückt ist das Kolloquium ja so etwas wie "lies die Kurzfassung mal vor und drehe hier und da eine kleine Schleife".
Durch die 2+ Monate Abstand muß man vor dem Termin den ganzen Mist mehrfach nochmal lesen und sich neu vergegenwärtigen - bei mir hatten sich viele Arbeiten aufgestaut (wird wohl bei jedem sein, der nicht Rentner ist), so daß ich nach der Arbeit viel, viel aufzuarbeiten hatte. Dann ist die Arbeit trotz der monatelangen Beschäftigung ganz schnell wieder aus dem Gedächtnis. Damit man nicht den letzten Termin noch verkackt, muß man sich aber doch brauchbar vorbereiten - und das wiederum kostet mehrere Tage. Wobei einige hier geschrieben hatten zum Thema Vorbereitung: "bin im Hotel mit der Arbeit auf der Nase bei Seite 5 eingeschlafen und hab dann in der Bahn am nächsten Morgen mal ins Inhaltsverzeichnis geschaut" - so sinngemäß

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Hau rein,
WIStudent