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Technische Informatik

Verfasst: 31.07.13 21:48
von Netapp
Hallo ihr fleißigen AKAD Studenten,

also ich bin seit 30 Jahren aus der Schule und überlege den TI bei der AKAD zu machen. Bin seit 18 Jahren als IT Systemadmin beschäftigt. Kein Abi, sondern Weiterbildung zum Meister.
Wie ist das Niveau des TI einzustufen? Sollte ich den AKAD Vorbereitungslehrgang zur Sicherheit machen? Die Studienberatung war da nicht wirklich beratungsfreudig.

Gruß

Netapp

Re: Technische Informatik

Verfasst: 01.08.13 07:46
von BastiTI
Hallo,

ich studiere selber TI und ein Kommilitone von mir (der ebenfalls TI studiert) müsste auch in deinem Alter sein, deswegen kann ich da ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern.

Das Niveau von TI ist wie bei allen Ingenieurstudiengängen: sehr anspruchsvoll und zeitintensiv. Mein wöchentl. Lernpensum liegt bei ca. 8 - 10 Std die Woche, je nachdem wie es mein innerer Schweinehund zulässt :-)

Aufgrund deiner langjährigen Berufserfahrung wirst jedoch definitiv Vorteile bei so manchen Modulen in den späteren Semestern haben (z.B. Betriebssystem- und Informationstheorie). Aber auch bei den Grundlagen (Informatik, Programmierung, Digitaltechnik) solltest aufgrund deiner Qualifikationen und Berufserfahrung überhaupt keine Probleme haben.

Jetzt komm ich aber zum großen ABER:
Da du schon einige Zeit aus der Schule raus bist und TI ein Ingenieursstudiengang ist der zu 60 % auf Elektrotechnik und 40 % Informatik besteht solltest du auf jedenfall ein solides Grundwissen der Mathematik und Physik mitbringen. Da rede ich von solchen mathematischen Gegebenheiten wie Differenzieren und Integrieren von Funktionen
Was genau in dem Vorbereitungslehrgang jedoch vermittelt wird kann ich dir nicht sagen da ich diesen nicht in Anspruch genommen habe.

Ich finde es jedoch gut das du in deinem Alter nochmal die (akademische) Schulbank drücken möchtest! Dafür zollt dir (wie meinen erwähnten Kollegen) mein allergrößter Respekt!

Viele Grüße,
Basti

Re: Technische Informatik

Verfasst: 01.08.13 11:07
von Netapp
Hallo Basti,

vielen Dank für das große Lob :-)
Das ist genau auch der Punkt wo ich verunsichert bin. Läßt sich sowas überhaupt in absehbarer Zeit nachholen? Wie gesagt ich habe kein Abi, also muß ich dieses Niveau auch erreichen.
Oder wäre in diesem Fall der Wirtschaftsinformatiker die bessere Wahl?

Gruß

Tom

Re: Technische Informatik

Verfasst: 01.08.13 12:05
von BastiTI
Absehbare Zeit ist ja ein dehnbarer Begriff :-) Für mich bedeutet absehbare Zeit z.B. 5-6 Jahre für ein Ingenieursstudium neben dem Beruf. Das mag vllt. für jemand anderen zu Lange erscheinen, aber man darf nicht vergessen dass da mehr Faktoren reinspielen u.a.:
a) Wie viel Zeit lässt dir dein Job übrig
b) Wie viel Zeit lässt dir deine Familie übrig
c) Wie sehr hast du deinen inneren Schweinehund im Griff
d) Willst du das Zeug nur sturr auswendig lernen und am Ende des Studiums ein Zertifikat mit Bachelor haben oder willst du wirklich nochmal fürs Leben "lernen & verstehen". Du wirst lachen, man tritt so manchen Studenten (zumindest aus Nicht-Ingenieurskreisen) der eher das sturr auswendig lernen Paradigma anwendet. Allein die Einstellung hierzu kann schon ein Unterschied von 1,5 Jahren ausmachen.

Zwecks Studiengang (WI oder TI):
Tja, da kann ich dir leider keine objektive Meinung bieten. Studiengänge sind schon fast wie eine Lebenseinstellung d.h.:
a) Bist du mehr der Bürohengst, der sich mit Wirtschaftsmagazinen, Betriebsprozessen und Informatik auseinander setzt dann wäre WI eher der Favorit
b) Bist du eher der Bastler, darauf fixiert selber was zu entwickeln, Steuerungen zu bauen, Mikrocontroller zu programmieren, einfach in der Welt der Technik Fuß zu fassen, bist du bei TI besser aufgehoben.

Meiner persönlichen Meinung (als TI-Vorgeschädigter) nach ist WI deutlich einfacher (da Mathe sehr stark eingeschränkt ist und Physik / E-Technik komplett wegfällt) und von der Zeit her schneller durchziehbar als TI. TI ist eher darauf ausgerichtet nicht nur im Beruf sondern auch im Alltag zu entwickeln. Ein WI wird dir natürlich was ganz anderes predigen ;-) Desweiteren herrscht ja aktuell ein deutlicher Ingenieursmangel in Deutschland, weswegen sich auch Ingenieursstudium im Beruf gut machen würde.

Re: Technische Informatik

Verfasst: 01.08.13 12:22
von Netapp
Also mit 5 bis 6 Jahre rechne ich auch schon. Aber werde ich noch weit mehr brauchen, weil ich in Mathe viel nachholen muß (Grundlagen)?

zu a) Ich verkürze die Arbeitszeit und verzichte aufs Geld um das Studium durchziehen zu können. Ich rechne mit 15 Stunden Workload ohne Präsenzen (Studium).
zu b) Sehr viel. Alle Kinder groß und machen Ihren Weg.
zu c) Mal so mal so. Der Matheschweinehund ist sehr stark, weil Mathe so theoretisch ist. Ich hinterfrage da einfach viel zu viel. :-)
zu d) Auswendiglernen? NIEMALS. Verstehen und gleich anwenden wollen. So arbeite ich in meinem Job so auch. Weiß ich was nicht wird gegoogelt/geforscht und dann gleich an den Systemen umgesetzt. Wie machen die das und bestehen dann eine Klausur? Kann man das wirklich "auswendig" lernen?

WI/TI
a+b) ich hab mal früher noch den Betriebswirt(IHK) gemacht. Ist gut gegangen (2,4 Note), aber die Technik liebe ich halt mehr.

Und du sprichst mir es aus der Seele, der TI ist halt ein Ingenieur und kann vielseitig eingesetzt werden.

Re: Technische Informatik

Verfasst: 03.08.13 16:42
von BastiTI
Hast du dich schon entschieden ob und was du studierst (WI / TI). Mir ist da noch was eingefallen: Soweit ich weiß ist es auch möglich den Studiengang unter Zahlung einer gewissen Gebühr (glaube ich habe mal was von 250 € gehört, bei genauer Auskunft bitte an die Studienbetreuung wenden) zu wechseln. D.h. falls dir WI / TI nicht gefällt kannst du in den jeweils anderen Studiengang wechseln UND deine bisherigen Leistungen aber mitnehmen (zumindest für die Module die bei WI / TI gleich sind)! Das wirkt sich natürlich dann auch auf deine mtl. Kosten aus.

Gruß,
Basti