Lektorat Abschlussarbeit - Wie sind eure Erfahrungen?

Ratschläge und Tipps zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeitem sowie Diskussion zur (fächerübergreifenden) mündlichen Prüfung
Carsten82
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Hallo zusammen,

ich wollte auch noch meine Erfahrung mit dem Lektorat meiner BWL Masterarbeit mitteilen. Ich hatte diese als Nicht-Muttersprachler auf Englisch geschrieben. Vielleicht ist dieser Fall für den einen oder anderen interessant. Mir war es dementsprechend besonders wichtig neben der reinen Rechtschreibprüfung auch eine sprachliche Kontrolle und Kommentierung zu bekommen.
Das Lektorat hat Frau Magson-Mann übernommen (http://www.so-to-speak.de). Sie ist englische Muttersprachlerin und ich war mit dem Lektorat sehr zufrieden. Es gab neben den gefundenen Rechtschreibfehlern wie gewünscht auch eine Vielzahl an Kommentaren zu meinem Englisch die wir dann gemeinsam besprochen hatten. War auch an 1 oder 2 Stellen interessant zu sehen, dass ein Muttersprachler mit einem englischen Satz mit "deutscher Logik" nicht viel anfangen konnte :).

Für meine Arbeit habe ich eine 1,3 bekommen und ich denke es wurde von den Professoren positiv aufgenommen, dass ich die Arbeit auf Englisch verfasst habe. Mein Betreuer hat dies am Anfang der Arbeit auch vorgeschlagen und als positiv bewertet.

Viele Grüße
Carsten
Jens2
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Hallo Carsten,

herzlichen Glückwunsch und vor allem Respekt für eine solche Leistung! Leider habe ich eine 1,3 nciht einmal in deutscher Sprache geschafft 8O
Und danke für den Erfahrungsbericht - man kann ja nie wissen, ob man so eine Unterstützung nicht doch einmal braucht.

Ciao und viel Erfolg fürs Kolloquium!
VG, Jens
eva23
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hihi

so ich bin jetzt auch kurz vor Vollendung meine Studienarbeit und habe schon sher viel drüber nachgedacht über Korrektorat, kein Lektorat!

wollte nun wissen ob ihr schon damit Erfahrung gemacht habt?

Ich habe auch schon eine Agentur ausgesucht, hier könnt ihr darüber mehr erfahren.

Kennt einer von euch diese Agentur und wenn ja welche Erfahrung habt ihr gemacht?

Liebe Grüße Eva
Jens2
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Hi Eva,

die Agentur, die du reingestellt hast, überprüft m. E. lediglich die Rechtschreibsachen, den sprachlichen Ausdruck usw. Ist mit Sicherheit eine sehr hilfreiche Angelegenheit, selbst wenn es am Ende nicht viele Korrekturen geben sollte (dann hat man zumindest die Sicherheit, dass man auch so richtig lag. Diese Sicherheit allein ist auch viel wert.).

Es gibt noch weitergehende Lektorate, die HInweise zur Herangehensweise an deine Arbeit - also v. a. hinsichtlich der Methodik geben (z. B. logische Gliederung, sind den entsprechenden Aussagen in deiner Arbeit auch immer Quellen zugewiesen, wenn es denn sein muss etc.). Das finde ich persönlich noch besser; man lernt auch viel dabei. Wenn man unter dem Stichwort "wissenschaftliches Lektorat" + z. B. "Thesis" im Netz sucht, müsste einiges dazu zu finden sein.

Ich hatte bei meiner Diplomarbeit ein Lektorat "verpasst" und mich am Ende ein bisschen drüber geärgert, weil ich ein paar Fehler gemacht hatte, die nicht hätten sein müssen (z. B. das Ziel zu weit gesteckt formuliert, was mir gar nicht bewusst war). Für seine eigenen Unzulänglichkeiten ist man oft ein wenig blind, wenn man tief in der Materie drin steckt (man verliert den Helikopterblick ;-)
Wenn ich noch einmal eine Arbeit schreiben müsste, würde ich zumindest zum Abschluss noch einen Profi drüberschauen lassen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Viel Erfolg dir.
VG, Jens
Palm700
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Mir hat das Lektorat (allerdings nur Grammatik und Rechtschreibung, Interpunktion) sehr gut geholfen für den letzten Schliff. Die Korrektur wirkte sich positiv auf den durchgehenden Redefluss aus. Ich kann es nur empfehlen - allerdings kannst für ein gutes Lektorat locker 500-600 Euro nochmals loswerden.

Viel Erfolg
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Andi04
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... weil es zum Thema passt ... und auch nicht nur für die Augsburger 8)

http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 68341.html
Jens2
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Es spielt doch eigentlich keine Rolle (soll heißen: muss nicht unbedingt ein Unterschied sein), ob ich meine Freunde, die beispielsweise auch Profis sein können, oder ein offizielles Lektorat in Anspruch nehme. Für meine Begriffe gehört auch das (also dass sich im gewissen Umfang Kümmern) zum wissenschaftlichen Arbeiten. Allerdings müssten die 8O Grenzen, was erlaubt ist und was nicht, genau definiert und abgesteckt sein. Und genau genommen, müssten auch diese Quellen (alle, die die Arbeit gelesen und dazu beigetragen haben) angegeben werden.

Ich habe mich inzwischen auch hinsichtlich der Lektorate im Netz umgesehen und das Ganze nicht so verstanden, dass da Fehler korrigiert oder gar inhaltliche Änderungen vorgenommen werden (dann kann ich mir die Arbeit ja gleich schreiben lassen :wink: ), sondern dass man v. a. Unterstützung hinsichtlich der Methodik erhält, so dass man die Chance hat, entweder den richtigen Weg zu finden (oder auch nicht, wenn man es halt nicht versteht). Vielleicht auch mal nen Erfahrungswert/Hinweis in der Art, dass z. B. ein wörtliches Zitat nur dann fallen sollte, wenn es unbedingt (!) notwendig ist etc. Für mich klang das mit dem "Lektorat" bisher eher nach einer intensiveren Betreuungsarbeit, als das bei der AKAD vielleicht möglich ist.

Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn auf die Abschlussarbeiten seitens der Hochschulen besser vorbereitet werden würde, z. B., wenn man bei der AKAD-Projektarbeit eine solche intensive Zusammenarbeit mit dem Betreuer/Lektor haben könnte, dass man bei der Thesis/Diplomarbeit dann wirklich weiß, worauf es ankommt ... wobei ich diese "Maßnahme" von der AKAD, die Projektarbeit als Übung für die Abschlussarbeit zu schreiben, schon richtig toll fand. Aber das gilt ja auch nicht nur für die Abschlussarbeit, sondern finde ich v. a. für's Berufsleben wichtig.
VG, Jens
olgica
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Hallo also ich habe meine Arbeit von einem Lektor von studi-lektor lesen und korrigieren lassen.

Inhaltlich oder strukturell hat die Lektorin nicht viel zu meckern gehabt das hat mir auf jeden Fall viel Sicherheit gegeben denn die lesen ja wirklich viele Arbeiten und können das wohl einigermassen einschätzen. Sehr viele Verbesserungsvorschläge gab es bei Formulierungen und formalen Aspekten und dadurch hat die Arbeit sicher viel gewonnen. Allerdings ersetzt auch ein Lektorat nichnt dass man selbst ordentlich die Vorgaben der Akad einhält denn das kontrollieren die nicht. Eine formale Sache die die Lektorin vorgeschlagen hatte haben meine Korrektoren nachher als falsch bemängelt, das kam mir aber auch komisch vor. Wenn man sich wo unsicher ist also besser nochmal Rücksprache mit dem Betreuer halten.

Allerdings fiel der kleine Fehler nicht gross ins Gewicht, ich habe eine 1,3 für die Arbeit gekriegt :D :D :D Und ansonsten wurde die Arbeit sehrgelobt weil Formalia, Orthografie und Sprachstil wohl positiv aufgefallen sind. Das wäre ohne lektorat sicher ausZeitgründen nicht ganz so toll geworden. Das Lektorat ging auch sehr schnell, 5 tage für über 100 Seiten.

Allerdings hatte das natürlich auch seinen Preis, ich habe ca 700 € bezahlt meine Arbeit hatte aber auch wie gesagt über 100 Seiten.

Mir hat es auf jeden Fall Sicherheit gegeben und ich würde es wohl wieder machen schon um Freunde und Familie von der Korrekturarbeit zu entlasten ;-)
fiedel43
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Achtung: Scheißhausparole!

In einem Gespräch mit dem Prüfungsamt Stuttgart wurde mir telefonisch mitgeteilt, dass selbst Korrektorate seitens der AKAD nicht zugelassen sind. Angeblich hätte es mit einem Studenten Probleme gegeben, der die Inanspruchnahme eines Korraktorates vor dem Prüfungsausschuß zugegeben hatte.

Ich persönlich kann mir das überhaupt nicht vorstellen und schieb das mal darauf, dass die Prüfungsamtmitarbeiterin das falsch aufgefasst hat. Wenngleich sie mir versuchte zu erklären, dass selbst die Rechtschreibung ein nicht unwesentlicher Bestandteil der Prüfungsleistung sei.

Wie dem auch sei- ich wollte das nicht vorenthalten.
student1980
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t
Zuletzt geändert von student1980 am 28.02.14 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
fiedel43
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Wenn ich deine oberlehrerhafte Anspielung mal übergehe, bin ich davon ausgegangen, dass ein Korrektorat auf richtige Rechtschreibung, Zeichensetzung und und Grammatik achtet, während ein Lektorat zusätzlich auf Ausdruck, Lesbarkeit und Verständlichkeit abzielt.

Da aber laut telefonischer Aussage bereits das Korrektorat nicht erlaubt sei, wäre es ein Lektorat also auch nicht, da dies ja eine über das Korraktorat hinausgehende Dienstleistung ist.

Allerdings war die Dame der Meinung, dass es wohl kein Problem sei, dass "Bekannte mal über die Arbeit schauen" - Insofern gebe ich nicht viel auf die Aussage...
Karim91
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Für die Legalität eines Korrektorats bzw. Lektorats ist immer wichtig, auf welche Art und Weise das Lektorat durchgeführt wird. Es ist also zu unterscheiden, hat der Lektor die Arbeit nur überprüft oder eben selbst bearbeitet.

Hier ein Beispiel um das Ganze zu veranschaulichen:
Der Prüfling schreibt in seiner Bachelorarbeit, die Tomate sei ein Gemüse. Ein Lektor, der mit dem Lektorat dieser Arbeit beauftragt wird, hat jetzt zwei Optionen:

1. Er merkt an, dass die Tomate eine Frucht ist und gibt die Arbeit unverändert (jedoch mit dieser Anmerkung) an den Prüfling zurück, der den Fehler selbst behebt. --> Legal

2. Der Lektor erkennt und korrigiert den Fehler, daraufhin liefert er dem Studenten eine abgabefertige Version. --> Illegal

Auch wenn sich in der Realität deutlich komplexere Fragestellung als die Charakterisierung einer Tomate als Frucht oder Gemüse ergeben, ist das Prinzip dasselbe. Der Prüfling hat seine Arbeit vollständig selbst zu erstellen und auch eine kleine Bearbeitung durch Andere ist prüfungsrechtlich nicht zulässig. Eine Überprüfung und der Hinweis auf Fehler, die dann selbst korrigiert werden, es jedoch erlaubt.

Hier noch eine Seite auf der der Unterschied zwischen Lektorat und Korrektorat ausführlich dargestellt wird.
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stwaidele
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Ja … Nein … Doch … Eventuell … NIEMALS! … Außer wenn … Warum nicht? … Meiner Meinung nach … Der Fritz hat aber! …
Das hört sich nach einem Tagesordnungspunkt für die nächste Senatssitzung an :)
Done: B.Sc. Wirtschaftsinformatik (AKAD)
Todo: M.Sc. Wirtschaftsinformatik (FU Hagen)
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Jens2
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Ich bin eigentlich nie davon ausgegangen, dass ein Lektorat die Abschlussarbeit bearbeitet - dann könnt ich sie mir gleich von dort schreiben lassen (Anspruch 1, ) :lol:

Meines Erachtens geht es da doch um die Methodik, Herangehensweise usw. Da ich mitunter auch Professoren bei diesen Netz-Anbietern gefunden hatte, bin ich immer davon ausgegangen, dass das eine legale Angelegenheit ist. Alles andere wäre doch, wenn's offiziell ist, viel zu riskant ...

Gruß, Jens
VG, Jens
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TK1984
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Ein Lektorat ist rechtlich (selbstverständlich) zulässig. Von daher muss das Thema auch nicht zwangsläufig auf die Tagesordnung der Senatssitzung. Wenn beim Prüfungsamt jemand was anderes behauptet, hat der oder die mit Verlaub, keine Ahnung.

Wer es nachlesen möchte:

Buch: Wissenschaftliches Arbeiten, Seite 78.
Ich bereue diese Liebe nicht!
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