Funny243 hat geschrieben:Weiß jemand, ob es sowas tolles auch für Komplexaufgaben gibt?

Ich habe im Forum dazu nix gefunden... Das rote Buch ist sicherlich eine gute Übung, ich fand aber auch die Fallübungen der AKAD-Hefte nicht so schlecht. Da kann man ganz gut erkennen, wie die AKAD möchte, dass man die Fälle löst.
WIR02 habe ich die Note schon raus und es lief ganz gut. Daher beschreibe ich mal
meine persönliche Vorgehensweise:
Ich habe mir immer folgende Fragen gestellt und auch hingeschrieben (Tipp eines Mitstudenten, danke M.

)
WER Person X
WAS z.B. Herausgabe Gegenstand
VON WEM Person Y
WORAUS z.B.§985 BGB?
Evtl. Skizze zeichnen (z.B. wenn viele verschiedenen Zeitangaben gemacht wurden...)
Vertragliche Anspruchsgrundlagen vor gesetzlichen prüfen. (Gedanklich lt. Dozent kurz abklären ob: Anspruch wirksam entstanden, evtl. erloschen/untergegangen und ob noch durchsetzbar ist)
Dann sollte (lt. unserem Dozenten) immer der erste Satz etwas sein wie: "Als Anspruchsgrundlage könnte §XYZ Abs.X (z.B. §985) dienen." Hier MUSS immer ein § genannt sein!
Dann habe ich ausgehend von dem ersten § subsumiert. Wichtig dabei ist, bei der Überprüfung der Anspruchsgrundlagen abzuarbeiten, ob
alle Tatbestandsvoraussetzungen erfüllt sind, wenn nein führt der § nicht zum Erfolg. (Zu den Voraussetzungen gibt es im Forum ganz gute Zusammenfassungen)
Diese habe ich dann abgearbeitet:
1.Voraussetzung (z.B. Anspruchssteller Eigentümer) +
2.Voraussetzung (z.B. Anspruchsgegner Besitzer nach §854) +
3.Voraussetzung (z.B. Sache) +
Evtl. Gegenrechte prüfen (z.B. §986), evtl. Leistungsverweigerungsrechte prüfen
Als letzter Satz sollte wieder Bezug auf den Anfang genommen werden:
--> Ergebnis: (für Beispiel hier):"Auf Basis der Anspruchsgrundlage §985 BGB kann Person X die Herausgabe von Person Y verlangen."
Ich hoffe, mein Vorgehen ist halbwegs nachvollziehbar dargestellt.
Viel Glück allen!
LG
Nicola