BWL04 Bewertung ein Witz?

A I D A
Chrischi
Forums-Scout
Forums-Scout
Beiträge: 274
Registriert: 25.07.08 19:54
Wohnort: Stuggi-Town

Ich gehöre zu den Glücklichen, die ne 2,3 hatten.
Uns sagte der Dozent damals, dass bei der Korrektur auf knappe, präzise Antworten ohne viel Blabla Wert gelegt wird.
Insbesondere meinte er neigen viele dazu Fachbegriffe zu verwechseln und am Thema vorbeizuschreiben.
Das ist natürlich sehr allgemein, aber ich bin mit der Berücksichtigung seiner Ratschläge ganz gut gefahren.
Benutzeravatar
Buzzlmann
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 136
Registriert: 08.07.08 13:06

Gestern saßen 5 Kommilitonen in ANS04 in Stuttgart, die zuvor BWL04 über sich ergehen haben lassen.
Der Notenvergleich ergab:

1x 2,3
1x 3
1x 3,3
2x 4

Und das bei Studenten, die durchaus auch in der Lage sind 1en und 2en zu schreiben und alle der Meinung waren, sie hätten doch einiges auf die Klausur gelernt.

Das brachte mich doch zum Grüberln. Aber eigentlich sollten das nicht ich machen, sondern die, die bei der AKAD fürs QM zuständig sind. Denn die Maßstäbe die als Grundlage für das Korrigieren angelegt werden, sollten doch - auch über die Module hinweg aber vor allem für alle Korrektoren - gleich sein
The funniest thing about this particular signature is that by the time you realise it doesn't say anything it's too late to stop reading it.
Brou
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 23
Registriert: 31.01.11 09:09

Hallo zusammen,

die Noten der Klausur vom 28.01.2012 sind jetzt online, und ich muss sagen, ich bin auch von dem schlechten Ergebnis überrascht.

Im Seminar wurde uns ans Herz gelegt (meine ich zumindest), bei der Komplexaufgabe möglichst alle Alternativen aufzuführen und dann begründet eine zu wählen. Also zB nicht nur "Ich nehme Preis-Mengen-Strategie, weil", sondern darüber hinaus auch noch "Ich wähle nicht die Präferenzstrategie, bei der blablabla, sondern die Preis-Mengen-Strategie, weil blabla". Ich habe das zwar eigentlich als "zu weit weg vom Kernthema" empfunden, mir aber gedacht, dass das vielleicht mit der scheinbar etwas seltsamen Bewertung hier zusammenhängen könnte und das dann durchgezogen. Habe mir also die Finger wundgeschrieben und zB alle Möglichkeiten der Ansoff-Matrix mit je einem Satz "abgefrühstückt", und dann erst "meine" Strategie gewählt und etwas tiefer beschrieben, und das für alle Fragen der komplexaufgabe (da kam einiges zusammen, bin grad so mit der Zeit hingekommen).

Das Ergebnis zeigt: Das ist offenbar NICHT, was der Korrektor hören will, die Mühe könnt ihr euch also scheinbar sparen..
Naja, wenigstens durch, das ist die Hauptsache.. viel Erfolg allen, die es noch vor sich haben,
Grüße
Brou
Toby66
Forums-Scout
Forums-Scout
Beiträge: 1353
Registriert: 07.11.05 13:51
Wohnort: Krefeld

Hallo,

prinzipiell würde ich erstmal vermuten, daß das Aufführen der Alternativen bei der Komplexaufgabe keine schlechte Idee ist, wenn man sie nicht nur nennt, sondern auch (kurz - sonst reicht garantiert die Zeit nicht, wie erwähnt wurde) begründet, warum man die und die nicht nimmt, sondern sich für diese entscheidet. Daß man dadurch in das Problem "Zeitnot" rennt, mag stimmen.

Die Frage ist aber: wenn die Note unerwartet schlecht ist oder zumindest deutlich weniger gut als erwartet - wie genau sieht die Korrektur denn aus? Es hilft da ja wenig, zu spekulieren, da hätte man die Punkte wohl doch nicht bekommen - denn das könnte ja falsch sein. Da hilft nur Klausureinsicht. Selbst wenn schludrig korrigiert wurde, würde man ja sehen, ob man nicht vielleicht für die Komplex die volle Punktzahl bekommen hat und bei den Detailfragen allerlei Punkte nicht bekommen hat.

Insofern wäre ich jetzt erstmal vorsichtig mit der Vermutung, das sei dann doch nicht, was der Korrektor hören will.

(im Grunde ist es in solchen Fällen immer schade, daß man als Außenstehender sich nicht mal anonym zwei, drei Klausuren, die nicht so gut benotet wurden, anschauen kann, um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wo es denn hakt... die Diskussion gibt es hier ja schon länger, aber man kriegt das Problem nicht wirklich zu fassen, weil man als Nicht-Insider und "nur-Absolvent" sich zwar an seine eigenen Erfahrungen erinnert, aber nicht weiß, was die Korrektoren da so treiben).

Viele Grüße
Thomas
Benutzeravatar
JanHus
Forums-Scout
Forums-Scout
Beiträge: 303
Registriert: 19.02.11 18:33

2. Komplex- Rimowa-Koffer, auch schon mehrfach beschrieben
- Zielgruppe für hochpreisige Koffer ermitteln
- Copy-Strategie beschreiben und auch Rimowa beziehen
- Vertriebsweg für Rimowa auswählen
- 2 Marketingziele für Rimowa nennen
- Online-Shop; ja oder nein, begründen
- kritisch Stellung nehmen, das Koffer in bestimmen Luxus-Hotels repariert werden,
welcher Vorteil hat dieser Service für Rimowa, welche Nachteile.
Ich habe zu dem Thema meine BWL04-Klausur mal herausgesucht:

Von einer negativen Bewertung konnte ich, zumindest vor einem Jahr, wirklich nicht sprechen - ich hatte eine 2,3.
Was habe ich gemacht: zunächst reichlich Zeit verloren, da ich als erstes die andere Komplex gewählt habe und ungefähr nach der Hälfte der Aufgabe feststellen musste, das
ich hier überhaupt nicht weiter komme.

Dann habe ich die oben zitierte Kofferaufgabe genommen und habe einfach versucht, die Frage :!: und nur die Frage zu beantworten:
ich sehe die größte Schwierigkeit bei Marketing darin, nicht ins "Schwafeln" zu kommen bzw. einfach auf Verdacht sein Wissen (auch Praxiswissen) abzuladen.
Dies ist aber überhaupt nicht gefragt, interessiert also auch niemanden und wird scheinbar mit massiven Abwertungen bestraft.
Natürlich kann ich über meine Erfahrung berichten, aber ich denke, dass es bei BWL04 darum geht (eigentlich selbstverständlich, aber anscheinend doch häufiger ein Problem) den Kern der Frage zu treffen!
Und wenn dies gelingt, kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass dies nicht ausreichend sein soll.
Weniger ist in diesem Fall meiner Ansicht nach mehr - das zeigt auch Brou`s Bericht.
Start: 15.02.2010

Grundstudium: over and done
Hauptstudium: over and done

noch 0 von 50 bis zum Diplom...Yeah!!! Es ist vorbei :D

Ende: 14.06.2013 Diplom-Kaufmann (FH)
Toby66
Forums-Scout
Forums-Scout
Beiträge: 1353
Registriert: 07.11.05 13:51
Wohnort: Krefeld

Das ist die andere Seite bei der Beantwortung von Fragen: alles, was man gelernt hat, abladen und der Korrektor möge dann bitte den richtigen Teil heraussuchen, funktioniert natürlich auch nicht. Da hat JanHus absolut Recht! Danke für den Beitrag - würde ich 100%ig unterschreiben.

Viele Grüße
Thomas
Benutzeravatar
mrcarpelife
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 91
Registriert: 19.05.09 21:23
Wohnort: bei Freiburg

Hallo Thomas,

hast ja Recht - aber alles abladen? Dafür hat man die Zeit nicht.
Wenn man eins nicht hat, ist es Zeit - sei es zum nachdenken, zum zuviel schreiben oder zum korrekturlesen.

Ging mir jedenfalls so. Ich bin jetzt 3 Klausuren vor Toresschluss beim Bachelor und konnte erst ein einziges Mal
nachdem ich fertig war, die Klausur in Ruhe nochmal lesen und verbessern. Ich wüsste gar nicht, in welchem Zeitfenster ich noch mehr hätte schreiben können. Wäre gegangen, aber dann als Steno und unleserlich.... :wink:
Oder es liegt an mir und ich bin einfach zu langsam.

Den Kern der Frage treffen ist aber bei Marketing noch entscheidender als bei manch einem anderen Fach, wo es auf den ersten Blick nur eine logische Antwort gibt. Das stimmt schon.

Viele Grüsse,
Frank
One of the best ways to keep your brain working,
is keep on banging your head !
Toby66
Forums-Scout
Forums-Scout
Beiträge: 1353
Registriert: 07.11.05 13:51
Wohnort: Krefeld

... ähm, ja, sicher... ALLES hinschreiben klappt rein zeitlich nicht - das hatte JanHus ja auf meinen Beitrag hin geantwortet, daß das auch nicht zielführend ist - und ich hatte ja bestätigt: wenn der Korrektor sich aus einem Dutzend Antworten, die heraussuchen soll, die zu der Frage passen, bringt das auch keine Punkte. Man muß schon exakt die Fragestellung treffen ... und da gebe ich Dir absolut Recht: das ist im Marketing oft (aber nicht immer) schwieriger als bei Controlling oder Bilanzierung.

Der andere Punkt: Tatsächlich ist das mit der Schreibgeschwindigkeit ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wer sehr wenig mit Stift und Papier schreibt (sondern alles am Computer oder sonstigem Eingabegerät erledigt), der hat einen klaren, unbeabsichtigten Nachteil. Ich selber habe am Anfang des Studiums auch manchmal mit dem Handgelenk Probleme bekommen - obwohl ich im Büro und in Besprechungen durchaus auch altmodisch mit Stift arbeite. Mein Vorteil war, daß ich von Anfang an auf gute Füllfederhalter gesetzt habe - die gleiten über's Papier, man verkrampft also nicht so ... und Psychologen behaupten ernsthaft, daß sich diese Lockerheit dann auch ins Denken überträgt (bin mir selber da nicht sicher, weil ich's nicht anders kenne). Mit zunehmender Übung (auch durch Einsendearbeiten und Zusammenfassungen auf Papier) ist das immer flüssiger bei gut leserlicher Schrift gegangen, so daß selbst ich (man merkt an meinen Forumsbeiträgen, daß ich kein Fan von stichwortartigen Sätzen bin) meist in der Zeit mit der Klausur fertig geworden bin - aber nicht immer.

Zu meiner Ernüchterung gab es zu meiner Studienzeit auch eine Kommilitonin, die mit ihrem Billig-Kugelschreiber auch leserlich schreiben konnte, aber regelmäßig weit vor der Zeit mit ihrer Klausur fertig war. Da ich sie öfter getroffen habe, konnte ich mich nach den Noten erkundigen und bin regelmäßig verzweifelt - die war nämlich auf Noten im besseren 1er-Bereich aboniert. Wie sie das gemacht hat, weiß ich auch nicht - unzweifelhaft war die wirklich gut. Zeigt aber auch: es geht schon. Irgend etwas müssen wir anderen da wirklich falsch machen....

Viele Grüße
Thomas
Akadianer81
Mitglied
Mitglied
Beiträge: 26
Registriert: 21.02.11 20:26

Chrischi hat geschrieben:Ich gehöre zu den Glücklichen, die ne 2,3 hatten.
Uns sagte der Dozent damals, dass bei der Korrektur auf knappe, präzise Antworten ohne viel Blabla Wert gelegt wird.
Insbesondere meinte er neigen viele dazu Fachbegriffe zu verwechseln und am Thema vorbeizuschreiben.
Das ist natürlich sehr allgemein, aber ich bin mit der Berücksichtigung seiner Ratschläge ganz gut gefahren.


!!! Ja dass kann ich nur Bestätigen !!!

Frage gezielt beantworten ohne viel gerede drumherum und natürlich die richtigen Fachwörter nehmen. Der Korrektor soll schon erkennen dass man die Frage verstanden hat und diese auch Fachmännisch beantworten kann. Wenn man zuviel schreibt könnte man an der eigentlichen Problematik vorbeischreddern (den Korrektor nicht zu texten). Ich neige auch dazu etwas mehr zu schreiben, aber diesmal habe ich micht am Riemen gerissen und es hat für eine "gute Note" gereicht.
Jens2
Forums-Profi
Forums-Profi
Beiträge: 130
Registriert: 19.06.08 19:45

Kann mich Rennmaus nur anschließen. Im Hauptstudium habe ich ähnlich gute Erfahrungen gemacht und nur 1er und 2er im Zeugnis stehen. BWL04 war bei mir nicht so doll, aber ich hab im GS sowieso auf Risiko studiert (mut zur Lücke).
VG, Jens
Antworten