Wirtschaftsinfomatiker(FH)

Unternehmensführung, Datenbanken, C/C++, Java, Anwendungssysteme II, Betriebssysteme/Datenbanken, Funktionsbezogene Betriebswirtschaftslehre, Anwendungssysteme I, Systemanalyse
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tomkra
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Hallo,

kurz zu meiner Person: Bin knapp 47 Jahre, Lehre als Offsetdrucker, Betriebswirt(HWK) , seit 1995 in der IT tätig. Seit kurzem stellv. Amtsleiter und gut bezahlt. Da ich seit 12 Jahren(gähn) in der gleichen Behörde tätig bin, möchte ich endlich andere interessante Aufgabengebiete in der IT ausprobieren. Z.B. als IT-Profiler bei der Polizei. Das hätte ich alles nach einer kurzen Einarbeitungszeit im Kreuz("die Arbeit ist auch mein Hobby"). Kenn mich aus mit ITIL, Systemen, Netzen, SQL Datenbanken, Exchange, Firewalls, CISCO Callmanager, VOIP, etc. Kurz halt alles was ein technischer Systemadmin halt so macht.
ABER old Germany schreit immer nach großen Urkunden mit vielen Stempeln. Und am besten gleich Master. Ohne das wirst du im öffentlichen Dienst leider nicht vernünftig eingestellt. Bei der jetzigen Arbeitsstelle ging das nur wegen dem Betriebswirt und weil damals keine Fachkräfte da waren.
Nun dachte ich mir, ich versuche es vielleicht mit einer Ausbildung zum Wirtschaftsinfomatiker(FH) bei der AKAD. Meine Fragen an Euch dazu:

1) Sollte ich das als "Opa" das lieber bleiben lassen(d.h.,zu lange aus dem schulischen System, keine Chance neben einer 45-50 Stunden Woche)?
2) Bei der AKAD steht 20 Stunden wöchentlicher Aufwand. Reicht dieser? Oder nur ein Marketinggag?
3) Bei den Seminarterminen bei der AKAD Seite(http://www.akad.de/Wirtschaftsinformati ... 5f4.0.html, die PDF) komme ich auf 64 Tage Präsenz. Die AKAD schreibt aber es sind nur 54 Tage. Sind nicht alle Tage in der Tabelle Präsenztage? Oder sind alle obligatorisch? Da hätte ich schon Probleme "so häufig" nach Stuttgart zu fahren.
4) Wie schaut’s aus mit Mathe? Dreimal durchgefallen und man ist raus. Oder? Also ich mein nicht das Finanzrechnen. Das kann ich noch. Die Differenzialrechnungen. Da bekomme ich schon ein leichtes Grausen. Soll ich die Kurse aus dem Kolleg als Vorbereitung nehmen?


Vielen Dank für Eure Tipps!

Gruß aus dem Raum München

Thomas
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mcneuhaus
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Hallo Thomas,

hier meine Antworten zu Deinen Fragen:

1. Ich selbst bin auch nicht mehr der Jüngste, es gibt bei den AKAD-Studenten eine Gruppe 40+ in der überraschend viele Mitglieder sind. Du wärst sicherlich bei den Älteren, aber nicht alleine. Ich denke, wenn Du die finanziellen Möglichkeiten hast und die berufliche Perspektive, dann mach es. Es ist sicherlich am Anfang eine Umstellung und es gehört auch eine große Portion Selbstdiziplin dazu sich 3 bis 4 Jahre lang immer wieder zu motivieren, da musst du Dich halt selbst einschätzen. Das Studium ist so aufgebaut, dass es neben einer Vollzeitstelle zu bewältigen ist (Wenn du natürlich noch 3 weitere Ehrenämter hast und für den Iron Man trainierst, dann wirds eng :D ).

2. Das hängt davon ab, ich komme eher mit 15 Stunden/Woche aus, aber das hängt von Deinem Lerntempo, deiner Vorbildung usw. ab. Ich glaube aber, dass die wenigsten mehr wie 20 Stunden die Woche lernen.

3. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Tage noch nie gezählt habe, aber ich denke die 54 Tage sind auch eher knapp bemessen. Ich glaube die mehrtätgigen Seminare sind da nur einfach gezählt. Optional ist eigentlich nur das Einführungsseminar fürs Hauptstudium. Alle anderen Seminare sind verplichtend. Stelle Dich bei der 3 jährigen Sprintvariante auf knapp 2 Seminartage pro Monat ein. Aber etwa die Hälfte der Seminare für Dich sollten in München angeboten werden. Den Rest musst Du in Stuttgart absolvieren, aber das gibts doch eine gute ICE-Verbindung, ich habe das gleiche Problem und fahr auch oft Samstags morgens mit dem Zug von Mainz nach Stuttgart und abends zurück. Der Zug hat den Vorteil, dass man da noch ein wenig für die Klausur lernen kann.

4. Tja hierzu kann ich nicht viel sagen, mir liegt Mathe, aber eigentlich (global) gesehen sind die Anforderungen an Mathe im WI-Studium erträglich. Vielleicht musst Du hier die doppelte Lern-Zeit aufbringen wie für andere Module. Manche nehmen auch ein wenig Nachhilfe oder Zusatzliteratur, aber es ist machbar, wenn Du Dich dahinterklemmst. Wenn du kein Abitur hast, sind die Mathe-Vorbereitungskuste eh verpflichtend. Geh doch mal in das Studienzentrum in München, dort kannst Du dir die Unterlagen mal anschauen und so ein wenig den Schwierigkeitsgrad abschätzen. (Duchfallen darf man übrigens nur ein mal, dem dritten Versuch geht ein Härtefallantrag voraus, der nicht automatisch genehmigt wird.)

Viel Erfolg
lp344
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mcneuhaus hat geschrieben: 1. Ich selbst bin auch nicht mehr der Jüngste, es gibt bei den AKAD-Studenten eine Gruppe 40+ in der überraschend viele Mitglieder sind. Du wärst sicherlich bei den Älteren, aber nicht alleine. Ich denke, wenn Du die finanziellen Möglichkeiten hast und die berufliche Perspektive, dann mach es. Es ist sicherlich am Anfang eine Umstellung und es gehört auch eine große Portion Selbstdiziplin dazu sich 3 bis 4 Jahre lang immer wieder zu motivieren, da musst du Dich halt selbst einschätzen. Das Studium ist so aufgebaut, dass es neben einer Vollzeitstelle zu bewältigen ist (Wenn du natürlich noch 3 weitere Ehrenämter hast und für den Iron Man trainierst, dann wirds eng :D ).
Wir gehts ähnlich und kann das nur bestätigen...
mcneuhaus hat geschrieben: 2. Das hängt davon ab, ich komme eher mit 15 Stunden/Woche aus, aber das hängt von Deinem Lerntempo, deiner Vorbildung usw. ab. Ich glaube aber, dass die wenigsten mehr wie 20 Stunden die Woche lernen.
Ich glaub auch, dass die 20 std ein bischen viel sind - ich persönlich lerne immer in der S-Bahn (2 x 40 Min /Tag) - das hat für die meisten Module ausgereicht - bis auf die Mathefächer, bei denen man üben muss. Da bin ich dann auch abends gesessen. Und dann kommt noch die Zeit für Assignments dazu.
mcneuhaus hat geschrieben: 3. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Tage noch nie gezählt habe, aber ich denke die 54 Tage sind auch eher knapp bemessen. Ich glaube die mehrtätgigen Seminare sind da nur einfach gezählt. Optional ist eigentlich nur das Einführungsseminar fürs Hauptstudium. Alle anderen Seminare sind verplichtend. Stelle Dich bei der 3 jährigen Sprintvariante auf knapp 2 Seminartage pro Monat ein. Aber etwa die Hälfte der Seminare für Dich sollten in München angeboten werden. Den Rest musst Du in Stuttgart absolvieren, aber das gibts doch eine gute ICE-Verbindung, ich habe das gleiche Problem und fahr auch oft Samstags morgens mit dem Zug von Mainz nach Stuttgart und abends zurück. Der Zug hat den Vorteil, dass man da noch ein wenig für die Klausur lernen kann.
2 Tage im Monat kommt hin. Ich bin auch aus München, die ICE Verbindung ist ganz gut, auch wenn man um 5:15 wegfahren muss, will man pünktlich zum Seminar in Stuttgart sein. Hab mir meist nur ein Hinfahrt per Sparticket gekauft, und mir dann vorort eine Rückfahrgelegenheit organisiert. Hat meist gut geklappt - und wenn nicht, bin ich mit dem Zug zurückgefahren.

Allerdings musste ich feststellen, dass - speziell in den späteren Semestern - nur ganz wenige Seminar in Muc abgehalten werden. Die ganzen Informatikthemen sind meist in Stuttgart zu absolvieren.
mcneuhaus hat geschrieben: 4. Tja hierzu kann ich nicht viel sagen, mir liegt Mathe, aber eigentlich (global) gesehen sind die Anforderungen an Mathe im WI-Studium erträglich. Vielleicht musst Du hier die doppelte Lern-Zeit aufbringen wie für andere Module. Manche nehmen auch ein wenig Nachhilfe oder Zusatzliteratur, aber es ist machbar, wenn Du Dich dahinterklemmst. Wenn du kein Abitur hast, sind die Mathe-Vorbereitungskuste eh verpflichtend. Geh doch mal in das Studienzentrum in München, dort kannst Du dir die Unterlagen mal anschauen und so ein wenig den Schwierigkeitsgrad abschätzen. (Duchfallen darf man übrigens nur ein mal, dem dritten Versuch geht ein Härtefallantrag voraus, der nicht automatisch genehmigt wird.)
Mathe war auch für mich ein schwieriges Thema, ist aber mit ein wenig Selbstdiziplin und Zeit zum über zu schaffen
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dnk
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ich wuerde mich an deiner stelle nochmal erkundingen ob es eine fachhochschule oder ba in deutschland gibt die direkt auf deinem vorwissen aufbaut (wobei ja unterschiedliche fachgebiete vorliegen) oder du dich erkundigst ob bereits erbrachte leistungen von dir angerechnet werden koennen um so deine geplante studienzeit enorm zu verkuerzen.



zu den mathemodulen: es gibt studienfaecher bei denen die mathemodule tests sind (unendlich oft wiederholbar) oder klausuren (nach 3 mal durchfallen ist man raus). informiere dich dies bezueglich einfach bei der akad und wirf einen blick in die studien- und pruefungsordnung.
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lenhart08
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Hallo,

ist ein großer Schritt, den man sich echt überlegen muss.
Nur wenn man mal dabei ist, ist es hart.

Ich denke bereits morgens nach dem Aufstehen, dass man abends wieder lernen muss.
Bin jetzt knapp vier Jahre dabei und mittlerweile ists echt hart. Nachwuchs zwischen durch bekommen, da wirds noch härter.

Die Konzentration aufs Studium neben Beruf (40 - 45 Stunden Wochen) und Familie lässt zu wünschen übrig.

Aber wenn Du natürlich Zeit hast, dann kann man sich das überlegen.

Ich habe leider nur den Realschulabschluss und habe mit den Mathefächern ziemliche Probleme gehabt.
Differentialrechnen habe ich auch wiederholt.
Habe dann auch Nachhilfe bekommen, dann hats funktioniert.

Es gibt nur 1 oder 0, um den Weg zu testen.

Gruss
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dnk
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evtl kannst du auch vor dem studium die module (mathe) belegen und ausserhalb der pruefungsordnung bestehen und sie spaeter fuers studium anrechnen lassen?
wuerde ich bei der beratung hinterfragen
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Burkhard
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tomkra hat geschrieben: 1) Sollte ich das als "Opa" das lieber bleiben lassen(d.h.,zu lange aus dem schulischen System, keine Chance neben einer 45-50 Stunden Woche)?
2) Bei der AKAD steht 20 Stunden wöchentlicher Aufwand. Reicht dieser? Oder nur ein Marketinggag?
3) Bei den Seminarterminen bei der AKAD Seite(http://www.akad.de/Wirtschaftsinformati ... 5f4.0.html, die PDF) komme ich auf 64 Tage Präsenz. Die AKAD schreibt aber es sind nur 54 Tage. Sind nicht alle Tage in der Tabelle Präsenztage? Oder sind alle obligatorisch? Da hätte ich schon Probleme "so häufig" nach Stuttgart zu fahren.
4) Wie schaut’s aus mit Mathe? Dreimal durchgefallen und man ist raus. Oder? Also ich mein nicht das Finanzrechnen. Das kann ich noch. Die Differenzialrechnungen. Da bekomme ich schon ein leichtes Grausen. Soll ich die Kurse aus dem Kolleg als Vorbereitung nehmen?

zu 1)
Ich habe it 45 angefangen und mit 47 beendet. Ich war meist der Senior. Das schadet aber m.E. nichts. Mein eigentlicher Job geht nicht unter 50h pro Woche. Priorität war der aktuelle Job, dann das Studium, danach alles andere.

zu 2)
Ich habe mehr als 20h die Woche investiert. Ich wollte aber auch besonders schnell fertig werden (34 Monate) und trotzdem mit 1 abschließen. Das hat jeweils geklappt, war aber wirklich anstrengend. Ich bin jetzt seit zwei Monaten fertig und immer noch in der Cooldownphase und erhole mich. Wenn ich mit einer beliebigen Note zufrieden gewesen wäre, hätte ich vielleicht 5h die Woche was tun müssen.

zu 3)
Hmm, die Präsenstage - da muss ich zugeben nie gezählt, ich kann nur beisteuern dass ich in der gesamten Studienzeit 34 Tage meines Urlaubs benötigt habe, um die Seminare abzudecken. Einige Veranstaltungen beim BoS haben z.B. kein Seminar und nur eine Klausur WI (z.B. VWL), vielleicht liegt die Differenz darin begründet.

zu 4)
Trotz eines Abiturs (vor damals 26 Jahre) war Mathe für mich stressig und ich habe dafür richtig klotzen müssen. In Differentialrechnung bin ich mit einer 2,7 raus auf die ich stolzer war als auf die meisten anderen besseren Noten. Bei Mathe hilft üben, üben, üben. Hier und da mal Recherche in anderen Büchern oder dem Web, wenn man es aus den Lektionen nicht blickt. Im Vergleich zu allen anderen WI Studiengängen, die ich bisher gesehen habe ist der Matheanteil hier allerdings ausgesprochen einfach.

Fazit:
Wenn ich Deinen Werdegang sehe werden die möglicherweise die Module C++ und Java schwer fallen. Ich habe mich da, obwohl aus der IT-Entwicklung kommend, sehr reinknien müssen. Ich habe für WIM03, CPP01, JAV01 jeweils das doppelte der veranschlagten Zeit benötigt.
Ich sehe ähnlich Startbedingungen. Deine reichhaltige berufliche Erfahrung wird Dir sehr helfen. Viele Dinge aus dem Bereich BWL/UFU/IUK evtl. ANS werden Dir sehr leicht fallen. Motivation für 3 oder mehr Jahre ist vielleicht Dein Problem, das musst Du abschätzen.

Gruß
Burkhard
I / II / III / IV / V / VI: erledigt :-)
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