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Diplomarbeit: mit Thema überfordert

Verfasst: 08.05.09 16:20
von Dumbo
Moin,

seit kurzem läuft meine Frist für die Diplomarbeit. Ich hatte im Vorfeld Literatur recherchiert, aber natürlich noch nicht alles gelesen und durchgearbeitet. Mir erschien logisch, was ich machen will. Ich habe seit ein paar Tagen das Gefühl, ich habe mich total verschätzt, wie komplex die Zusammenhänge sind und das wird so nix. Hatte mal jemand eine ähnliche Situation? Ich habe total Angst, am Ende nichts zustande zu bringen, wenn man jetzt schon merkt, es geht nicht so, wie man sich das vorgestellt hat. In meinem ersten Studium habe ich eine empirische Arbeit geschrieben, diesmal habe ich ein theoretisch-konzeptionelles Thema gewählt und komme überhaupt nicht mehr klar :cry: Dabei war ich so froh, mit den Klausuren fertig zu sein. :cry:

Gruß!

Verfasst: 08.05.09 22:22
von Asis
Hi Dumbo,

mir gehts grad ähnlich! War super glücklich ziemlich auf anhieb ein Thema gefunden zu haben und fing auch gleich begeistert an mit der Literatursuche etc. Jetzt bei der Bearbeitung kommen immer wieder Zweifel, ob das im Kopf gestrickte Konzept wirklich so funktionieren kann. Verliere ich nicht roten Faden im Laufe der Arbeit? Wo ist eigentlich dieser verdammte rote Faden??????
Ich glaub da hilft nur eins: immer tiefer in die Materie einsteigen! Zumindestens rede ich mir das ein, dass es irgendwann :idea: machen wird :roll:

Gruß

Verfasst: 09.05.09 16:38
von Dumbo
Hi Asis,

tut gut zu wissen, es geht nicht nur mir so! Ich habe dieselbe Strategie eingeschlagen und arbeite die Literatur durch. Und versuche, die eigenen Ansprüche erstmal herunterzusetzen. Vielleicht kommt dann die Zuversicht zurück irgendwann.

Hast Du eine empirische Arbeit? Da hat mir "damals" geholfen, dass man das grobe Konzept zumindest hatte und wenn man im theoretischen Teil nicht weiterkam, konnte man immer irgendetwas an den Daten machen oder einfach erstmal Design, Methoden und Stichprobe beschreiben oder so.

Gruß!

Verfasst: 10.05.09 18:53
von Gewitterhexe
Ich hatte zwischendurch auch das Gefühl, dass ich nach ca 50 Seiten, die ich bereits geschrieben hatte, mich irgendwie im Thema verloren hatte. Mir hat geholfen, dass ich mal 2 Tage Pause gemacht hab. Danach hab ich mir mein Anfangskonzept angesehen und geschaut, inwiefern ich noch in meinem Thema bin. Zusätzlich habe ich ein Gespräch mit meinem Betreuer geführt, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Ansonsten hilft echt nur stringentes Abgrenzen und ein klares abgestimmtes Konzept. Ich hätte in meinem Thema auch noch viel zusätzlich erwähnen und vertiefen können, hab aber dann im Endeffekt einen ziemlich harten Schnitt in Übereinkunft mit dem Betreuer gesetzt. Sprich mal mit Deinem Betreuer, vielleicht könnt Ihr da eine Übereinkunft treffen, in welche Richtung es laufen kann, denn grundsätzlich hast Du ja schon einen Bereich mit ihm abgesteckt, der als Diplomarbeit auch machbar ist.

Viel Erfolg!

Verfasst: 11.05.09 15:22
von FX
Ich hab grad mit der Bachelor Thesis angefangen, also den PB und diverse Assignments, die plötzlich auch 20 Seiten wurden, hinter mir.

Was hilft, wie angesprochen:

1.) 2 Tage Pause
2.) Gebt das Teil jemandem zu lesen, der damit gar nix zu tun hat. Meine Frau ist Erzieherin; die hat mein Zeugs immer lesen müssen, weil sie dann sagen kann: Aja, ist alles am roten Faden oder: Wasn das? Du springst wie ein Pferd im Galopp durch das Thema.
3.) gebt es jemanden zu lesen, der in der Materie drin steckt. Der alles versteht und auf Feinheiten achten kann.

Ihr werdetr Euch wundern, was dabei rauskommt, ehrlich !!! :-)

FX

Verfasst: 12.05.09 14:34
von hallokoeln
Hallo Ihr Leidgeprüften,

habe auch solche Situationen hinter mir (DA ist glücklicherweise abgegeben), die letzte am Wochenende vor der Abgabe, wo ich eigentlich "nur noch" an Vorwort und Fazit arbeiten wollte und plötzlich die Krise kriegte, weil ich das Gefühl hatte, das passte hinten und vorne nicht zusammen und ich müsste noch größere Teile umschmeißen.

- erstmal tief Luft holen, evtl. einen Spaziergang machen oder sonst etwas, was Euch gut tut
- überlegen, ob das, wo man sich gerade festbeißt, wirklich für die Arbeit wesentlich ist (ist nämlich meist nicht so, außerdem erwarten die auch keine Perfektion)

Aber für am Allerwichtigsten hielte ich: mit dem Betreuer reden, die Bedenken durchsprechen. Bei mir kam dann an mehreren Stellen, wo ich das Konzept nicht für schlüssig hielt raus: nein, das können Sie so machen, das müssen Sie nicht ausführlicher machen etc.

Ich hab mir immer mein Abgabedatum vor Augen gehalten und mir gesagt "dann isses vorbei"!

Ich muss aber zustimmen - die Diplomarbeit fand ich letztendlich auch schwerer als noch ein paar Klausuren. Dafür hat man den Trost, dass es danach vorbei ist.

Viel Erfolg und nur Mut!

S.

Verfasst: 12.05.09 16:00
von Dumbo
Hallo,

danke für Eure Hinweise und Rückmeldungen! Ich habe jetzt auch erstmal mit meinem Betreuer einen Termin vereinbart. Allein das gibt einem ja echt schon mal ein erleichterndes Gefühl zu wissen, da ist jemand erreichbar.

Beste Grüße!

Verfasst: 13.05.09 12:26
von Toby66
Hallo zusammen,

auch bei meiner Diplomarbeit war es so, daß ich beim Recherchieren plötzlich (auch weil ich an bestimmte notwendige Daten nicht herankommen konnte) vom rechten Pfad abgekommen bin. Wichtig ist, daß man immer beim Thema bleibt. Wenn man hinterher viel zu viel Material hat (und immer noch mehr findet, je weiter man recherchiert), dann sollte man versuchen, festzustellen, was das Wesentliche ist. Man entwickelt eine Neigung dazu, Dinge in die DA zu schreiben, die einem interessant erscheinen, ohne das sie wesentlich für den Inhalt sind. Ich habe am Schluß noch ein ganzes Kapitel ersatzlos gestrichen.

Mehr oder weniger (wenn man nicht zufällig schon vorher auf dem gewählten Gebiet Experte war) hat wahrscheinlich jeder zwischendurch das Gefühl, die Erwartungen nicht erfüllen zu können - aber man schafft es (manchmal sogar richtig gut).

Viel Erfolg weiterhin
Thomas

Verfasst: 18.05.09 11:46
von SebastianMA
Da hilft nur Arschbacken zusammenkneifen und durch. Der Betreuer sollte dir eigentlich schon die Richtung weisen (können), sonst hat er seinen Zweck verfehlt.
Hast du ihn über deine derzeitigen Zweifel informiert? Vielleicht kann er dich in der Hinsicht etwas aufbauen.
Ich persönlich habe letztens auch eine Diplomarbeit fremdbetreut (Lesen, roten Faden "suchen"). Such dir auf jeden Fall Jemand, der sich dein Geschreibsel mal reinzieht. :P

Wird schon. *chaka*