Weiterbildungsstudium und Aufwand

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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taubenfänger
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Registriert: 16.06.08 14:10

Hallo,

es gibt ja mittlerweile eine Menge von Aufbaustudiengängen (Abschluß Master). Ich beziehe mich hier auf den Beriech der Sozialarbeit, aber vermutlich ist das Thema fachübergreifend zu behandeln und sowohl für Fern- als auch Teilzeitstudiengänge.

Wenn man sich die Studiengänge so aussieht, so wird bei vielen eine Berufsätigkeit erwartet oder sogar vorausgesetzt (Teilzeitstudiengänge) oder sie werden als Fernstudiengänge angeboten.

Da diese Studiengänge (fast) allesamt Berufserfahrung voraussetzen, dürfte ja auch klar sein, dass sehr viele potentiell Studierenden arbeiten werden, denn man lebt ja meist davon.

Gleichzeitig werde diese Studiengänge in 3 oder 4 Semestern mit 90 - 120 ects angeboten, wobei für einen ects 25 Std. Aufwand angesetzt werden.
Pro Semester also 30 x 25 Std. = 750 Std. = 93 Vollzeit-Arbeitstage = 18 Arbeitswochen usw.. Und das neben einer Vollzeitberufstätigkeit oder aber mindestens Halbtagstätigkeit?

Wenn man das mal ernst nimmt und diese Zeit in Std. und Tage, Wochen und Monate umrechnet,ist der Aufwand für einen Berufstätigen enorm und häufig würden auch noch Fahrtzeiten (kostet auch noch) anfallen, da die Angebote nicht unbedingt immer nebenan sind.

Das Studium würde also viel Zeit kosten und auch noch einiges Geld (Gebühren, Fahrten usw.), wodurch Arbeiten wiederum angesagt wäre.

Zu meinen konkreten Fragen:
-Ist die angesetzte "Workload" (90 - 120 x 25 Std.) in der Praxis ernst zu nehmen ? Oder verhält es sich in der Realität so, dass da ordentlich auf den Putz gehauen und übertrieben wird, aber eigentlich nur ein Teil des Stoffes zu lernen ist und sich damit dieser große Anspruch und AUfwand drastisch reduziert?

-Gibt es hier Leute, die das gemacht haben? Wie sind Eure Erfahrungen? Wie zieht ihr diesen Aufwand durch, wenn er tatsächlich so hoch sein sollte wie angegeben?

Danke und Grüße
Occitane
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Hallo Taubenfänger,
nunja, da dies ein Forum für Akadianer ist, kannst du wohl davon ausgehen, dass die meisten hier berufsbegleitend studieren (die wenigsten Menschen mit viel Zeit und Geld suchen sich wohl ein Fernstudium aus).
Also oute ich mich mich mal: Ich studiere berufsbegleitend. Ich arbeite Vollzeit und mache nebenbei den BWL-Aufbaustudiengang. Wie ist der Zeitaufwand einzuschätzen? Tja, das hängt vom Stoff ab und wieviel Zeit du pro Woche aufbringen kannst. Manche Sachen lernen sich schneller, andere langsamer. Ich habe z.B. pro Woche 1,5 Tage Zeit zum Lernen, also ungefähr 15 Stunden. Im Durchschnitt brauche ich pro Lektion 6 Wochen, inkl. Klausurvorbereitung. In manchen Fällen ging es auch schon schneller und in manchen langsamer. Das hing aber teilweise auch von dem Seminarangebot ab. Sprich: Wenn keine Klausur zum richtigen Zeitpunkt angeboten wird, kann man sie auch nicht schreiben. Nichtsdestotrotz kann ich sagen: Es ist machbar. Allerdings muss man das Privatleben etwas hinten anstellen und man sollte auch unbedingt vorher mit der Partnerin/ dem Partner sprechen. Es sind schon einige Beziehungen am Weiterbildungsstudium gescheitert.
Noch eine Anmerkung zum Creditsystem: Nicht jedes Seminar ist mit der gleichen Anzahl Credits ausgestattet. Das macht die Sache mit der zeitlichen Belastung und deren Berechnung noch schwieriger.
Du findest zum Thema zeitliche Belastung immer wieder Threads, guck einfach mal in ältere Beiträge. Auch in anderen einschlägigen Foren wird die Frage immer wieder diskutiert.
Viel Erfolg bei deiner Suche und viele Grüße
Occi
harr
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Registriert: 08.05.07 15:53

Servus,

nach meiner persönlichen Erfahrung würde ich von 10-15 Stunden/ect ausgehen, das scheint mir realistisch. Wobei es natürlich auch stark typabhängig ist und mir vieles eher leicht fällt. Wenn man keinen großen Ehrgeiz hat was die Noten angeht, kommt man wahrscheinlich auch noch mit weniger Aufwand durch, aber auch der darf nicht unterschätzt werden und das Privatleben wird wirklich stark eingeschränkt. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

harr
taubenfänger
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Hallo,

danke erstmal für Eure Einschätzungen.

Könnt ihr mir weitere einschlägige Foren (Fern- und Teilzeitstudenten) nennen (die nicht vorrangig auf die AKAD bezogen sind), die etwas taugen. Ich habe zwar gegoogelt, aber auf den ersten Blick ist schwer einzuschätzen, wo die Leute aktiv sind.

Danke und Grüße
hallokoeln
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Würde das mit dem tatsächl. Aufwand ähnlich sehen wie Harr. Ich glaube, im Grundstudium waren es ca. 25-30 Credits pro Semester. Die habe ich mit durchschn. Lernzeit pro Tag von 1,5-2h auch geschafft. Das wären dann auch so 10-15 Stunden pro Credit.

Oft korrespondieren die Credits auch so ungefähr mit der Anzahl der Lerneinheiten. Für 1 Lerneinheit brauche ich so 6-8h. Dann je nach Prüfungsleistung noch was drauf (ca. 2-3 h für Einsendeaufgaben, mehr für Klausurvorbereitung, Seminarvorbereitung etc.). Eigentlich muss man hier sicher auch noch Seminarzeiten, Klausurzeiten etc. dazuzählen.

Also 10-15 sind sicher zieml. realistisch.

Du musst aber bedenken, dass die Stundenzahl pro Credit sicher ein heikles Thema in punkto Akkreditierung ist. Weiß nicht, ob die Präsenzstudenten tatsächl. 25 Stunden pro Credit investieren. Jedenfalls könnte dieses Thema arg nach hinten losgehen.

Argumentiert wird da sicher auch mit dem Fakt, dass dies ja Durchschnittsangaben sind u. jeder Student anders lernt.

Generelle denke ich aber, dass der Zeitaufwand, den AKAD für's Studium für die beiden Varianten nennt, ziemlich realistisch ist. Ich liege generell eher drunter als drüber.

Gruß, Sibylle
taubenfänger
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Hallo zusammen,

also erstmal vorab: Ich beziehe mich überhaupt nicht auf die AKAD, weil ich von dieser keine Ahnung habe.

Ich lese nur beim Akkreditierungsrat über Teilzeitstudiengänge (in allen Fachrichtungen), die teilweise 120 ects in 4 Semestern bringen sollen oder 90 in 3 Semestern. Also je Semester 30 ects, nebenbei mind. Halbtagsjob.
Andererseits kann man bei Vollzeitstudiengängen "überall" lesen, dass pro Semester auch 30 ects erworben werden sollen. Ein ects bedeute dabei immer 25 - 30 Std. Aufwand.
Das beißt sich doch.
Ich weiss schon, dass solche Diskussionen auch nach hinten losgehen könnten (allerdings nicht auf unserer Ebene ;-) ), aber irgendwo ist da einfach der Wurm drin und ich fände es ganz gut, wenn da Klartext gesprochen und geschrieben würde, damit man sich orientieren kann.
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