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Diplomarbeit/-prüfung AKAD Wirtschaftsübersetzer Englisch

Verfasst: 14.06.06 15:27
von Cara
Guten Tag zusammen,

auch ich spiele mit dem Gedanken, evtl. das Studium zur Dipl.-Wirtschaftsübersetzerin Englisch aufzunehmen und habe auch schon die AKAD-Homepage und entsprechende Info-Unterlagen durchgeackert.

Aber folgende Info fehlt mir noch: Wie kann das Thema der Diplomarbeit in diesem Fach aussehen?

Ich gehe davon aus, dass die komplette Arbeit in Englisch geschrieben wird, auch wenn ich im Hauptstudium ein wirtschaftliches Modul als zweiten Schwerpunkt habe?

Ist die Diplomarbeit theoretischer Natur oder geht die AKAD davon aus, dass man ein Thema aus der Firma seines Arbeitgebers oder eines anderen Unternehmens erarbeitet?

Man schreibt die Diplomarbeit doch alleine (d.h. nicht als Projektteam zu zweit oder zu dritt? Gibt es z.B. beim Staatl. gepr. Betriebswirt)?

Sind hier vielleicht Absolventinnen oder aktive Studentinnen im Forum, die (wie ich) als Sekretärin/Assistentin arbeiten und das erworbene Wissen aus dem Studium für ihren Job (z.B. Vorstandssekretariat) einsetzen können?

Meine "Vorkenntnisse" sind: Kfm. Ausbildung (sehr lange her), Fremdsprachenkorrespondentin IHK (lange her) und, noch gar nicht lange her, CAE und BEC Higher.

Ich weiß, dass diese Frage sehr subjektiv ist, aber....kann man das Studium mit diesen Voraussetzungen schaffen?

Und....nochmal subjektiv..... 40 Stunden-Job plus 2 Stunden Autofahrt pro Tag als "Nicht-Single", der auch seine Beziehung leben will....reicht die Zeit für ein Fernstudium?

Ja, ich weiß, Disziplin und Organisation ist alles, aber es wäre nett, wenn mir jemand in ähnlicher Situation einige persönliche Erfahrungswerte mitteilen könnte.

Danke schon mal im voraus für die hoffentlich zahlreichen Antworten.

Viele Grüße

Cara :)

Re: Diplomarbeit/-prüfung AKAD Wirtschaftsübersetzer Englisc

Verfasst: 15.06.06 10:15
von marcomondavi
Hi Cara

Cara hat geschrieben: Aber folgende Info fehlt mir noch: Wie kann das Thema der Diplomarbeit in diesem Fach aussehen?

Ich gehe davon aus, dass die komplette Arbeit in Englisch geschrieben wird, auch wenn ich im Hauptstudium ein wirtschaftliches Modul als zweiten Schwerpunkt habe?

Die Diplomarbeit ist nicht unbedingt in Englisch anzufertigen. Die meisten Studenten nehmen ein Fach aus dem Bereich Wirtschaft und schreiben auch in diesem Bereich.
Cara hat geschrieben: Ist die Diplomarbeit theoretischer Natur oder geht die AKAD davon aus, dass man ein Thema aus der Firma seines Arbeitgebers oder eines anderen Unternehmens erarbeitet?
Wie du die Diplomarbeit gestaltest bleibt dir überlassen. Du musst dich allerdings an einige Kriterien in Bezug auf Gliederung, Zitate, Fußnoten, Umfang etc. halten. Das ganze lernst du aber im Studium (es gibt extra ein Seminar „wissenschaftliches Arbeiten“).
Cara hat geschrieben: Man schreibt die Diplomarbeit doch alleine (d.h. nicht als Projektteam zu zweit oder zu dritt? Gibt es z.B. beim Staatl. gepr. Betriebswirt)?
Du musst die Arbeit alleine schreiben.
Cara hat geschrieben: Sind hier vielleicht Absolventinnen oder aktive Studentinnen im Forum, die (wie ich) als Sekretärin/Assistentin arbeiten und das erworbene Wissen aus dem Studium für ihren Job (z.B. Vorstandssekretariat) einsetzen können?
Im Vorstandssekretariat kannst du die Mischung aus BWL und Fremdsprachen, die du im Wirtschaftsübersetzer hast, sicher sehr gut gebrauchen. Beispielsweise sind Fächer wie Controlling oder Rechnungswesen häufig in diesem Bereich gefragt.
Cara hat geschrieben: Meine "Vorkenntnisse" sind: Kfm. Ausbildung (sehr lange her), Fremdsprachenkorrespondentin IHK (lange her) und, noch gar nicht lange her, CAE und BEC Higher.

Ich weiß, dass diese Frage sehr subjektiv ist, aber....kann man das Studium mit diesen Voraussetzungen schaffen?
Die Zugangsvoraussetzunge hast du auf jeden Fall erfüllt, alles andere musst du ausprobieren. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du aber zunächst den Hochschulökonom Wirtschaftsenglisch machen (Teilstudiengang). Wenn du erfolgreich warst, kannst du den Rest aufbauen. Ist dann aber ein wenig teurer.

Gruß
marcomondavi

Danke!

Verfasst: 15.06.06 13:01
von Cara
Hallo marcomondavi,

vielen Dank für deine interessante Antwort!

Wer mag, kann mir aber gerne noch weitere Infos über Diplomarbeiten im Bereich Wirtschaftsübersetzen geben... :wink:


Danke und Gruß

Cara

Verfasst: 15.06.06 18:50
von markusob
Hallo Cara

In einer Diplomarbeit für Übersetzer wählst du entweder ein theoretisches oder ein praktisches Thema.

Bei einem theoretischen Thema würdest du ein generelles Problem beim Übersetzen in der Einleitung vorstellen, dann würdest du alle bisher veröffentlichten Aufsätze zu diesem Problemgebiet zusammenfassen und beurteilen und evtl. zum Schluss untersuchen, inwieweit sich die Theorie in selbst gesammelten Stichproben bestätigt oder eben nicht. Die AKAD bietet allerdings keine sprachtheoretischen Veranstaltungen an, die einen auf so eine Arbeit vorbereiten würden. Die Module, die du beim AKAD Diplom-Wirtschaftsübersetzer belegst, sind die selben, die man für den staatl. gepr. Übersetzer belegt. Deshalb bin ich mir 99% sicher, dass man so eine Art von Diplomarbeit in dem Studiengang nicht schreiben kann.

Bei einem praktischen Thema würdest du z.B. die Institution vorstellen, die Verkehrsvergehen zwischen den Ländern GB und D abgleicht. Dann würdest du die Verkehrsregeln darstellen und auf nationale Besonderheiten eingehen. Der Hauptteil würde aus einer aus mehreren hundert Wörtern bestehenden Terminologiesammlung bestehen, zum Schluss weist du auf besondere Probleme hin. Ich habe keine Ahnung, ob man sowas bei AKAD als Diplomarbeit einreichen kann. Theoretisch wäre es aber hinsichtlich der vermittelten Inhalte möglich.

Der Studiengang Diplom-Wirtschatsübersetzer ist eigentlich nur ein abgesprecktes BWL-Studium, bei dem man zusätzlich noch die Module des staatl. gepr. Übersetzers belegt. Deshalb vermute ich ganz stark, dass du ein BWL-Thema bearbeiten musst.

Fragen über Fragen ....

Verfasst: 20.07.06 11:38
von Susi007
Hallo alle zusammen :)

Interessiere mich auch für den Studiengang an der AKAD zur Diplom-Wirtschaftsübersetzerin.
Du sagtest jetzt, man belege zusätzlich die Modele zum staatl. gepr. Übersetzer - muss man denn dann auch als solchen die Prüfung vor dem Oberschulamt in Karlsruhe ablegen, oder wird die Prüfung bei der AKAD abgelegt?

Sollte man bereits vorher den staatl. gepr. Übersetzer bei der AKAD gemacht haben, lässt sich das zeitlich (eventuell auch finanziell) auf den Diplom-Studiengang anrechnen?

Darf man sich nach erfolgreichem Abschluss des Studienganges "Diplom-Übersetzer, bzw. Diplom-Wirtschaftsübersetzer in FH" nennen?

Ist das Studium wirklich mit dem Alltagsstress im Berufsleben vereinbar?

Wie hoch ist hier die Durchfallquote? Bzw. schaffen es auch die meisten Studenten, dieses Studium erfolgreich zu beenden?

Und ich habe gehört, dass man an der HfWU eine Prüfung ablegen kann und sich dann "hochschulgeprüfte Übersetzerin" nennen kann - was ist sinnvoller für den beruflichen Erfolg - AKAD Diplom-Studiengang oder diese Prüfung - oder eventuell beide? Wo genau liegt hier der Unterschied?

Fragen über Fragen
würde mich freuen, wenn jemand Antworten hätte

liebe Grüße
Susi

Übersetzerstudium

Verfasst: 22.07.06 06:39
von Reinold Skrabal
Hallo allerseits,

die beiden Abschlüsse (Diplom-Wirtschaftsübersetzer der privaten Hochschule AKAD) und die akademische Fachübersetzerprüfung der HfWU (Staatliche Hochschule) sind parallel schlecht miteinander zu vergleichen, weil jeweils andere Zielgruppen angesprochen werden.

Die betreffende AKAD-Ausbildung im Fernstudium ist ein grundständiger Studiengang mit
abgespecktem BWL-Studium, während die externe akademische HfW-Fachübersetzerprüfung
mehr den Charakter eines akademischen Aufbauabschlusses für bereits staatl. gepr. Übersetzer bzw. in- und ausländische Hochschulabsolventen mit vertieften sprachlichen Studienanteilen (z.B. Licence oder Maîtrise der sprachlichen Richtung) hat, auch im Hinblick auf die Transparenz unter den europäischen Berufsabschlüssen.

Die aus diesem Bereich kommenden Interessenten verfügen meist schon über eine mehrjährige Praxiserfahrung im Übersetzen und wollen nicht nochmals ein teures und zeitraubendes Vollstudium dranhängen, um sich den Wunsch nach einem eigenständigen Übersetzerabschluss zu erfüllen. Sie wissen bereits, was in der Praxis verlangt wird und streben im Wahlfach eine Richtung an, die ihnen aus langjähriger Arbeit vertraut ist (z.B. Technik, Medizin, Chemie, Sozialwissenschaften, Recht, Politik), Fachrichtungen also, die von der AKAD gar nicht angeboten werden.

Beiden Abschlüssen gemeinsam sind sicherlich die harten translatorischen Kernkompetenzen. In der HfWU-Prüfung werden sechs anspruchsvolle Übersetzungen verlangt, davon vier aus zwei Fachrichtungen (Wirtschaft plus Wahlfach).

Die akademische Fachübersetzer-Prüfungsurkunde der HfWU wird vom Rektor und vom Dekan der Fakultät III (BWL / Wirtschaftsrecht; Prof. Dr. jur. und Richter am Landgericht) unterzeichnet und mit dem Hochschulsiegel (mit Staatswappen!) versehen.

Ein direkter Vergleich zwischen beiden Prüfungen ist also schlecht möglich. „Sinnvoll für den beruflichen Erfolg“ sind auf jeden Fall anwendungsbezogene (!) und vertiefte Kenntnisse in einem oder zwei der so genannten „harten“ Sachfächer (BWL und Technik, Recht, Medizin etc.) mit teilweise schon vorliegenden Abschlüssen („MTA“, Dipl.-Chemiker, Betriebswirt, Ingenieur etc.). Mit Sprachkenntnissen allein – und seien sie noch so gut – kann man in der heutigen Zeit keinen Blumentopf mehr gewinnen, weder im Angestelltenverhältnis noch als Selbständiger. Sie werden von vielen Personalchefs meist nur als „schmückendes Beiwerk“ angesehen; an Wert gewinnen sie erst in Verbindung mit soliden Fachkenntnissen in einem oder zwei Sachfächern, „denn richtig übersetzen kann ich nur das, was ich auch fachlich verstehe oder zumindest nachvollziehen kann“.

Viele Grüße
Senator E.h. Univ.-Lektor Reinold Skrabal
Vorsitzender der HfWU-Prüfungsausschüsse für Fachübersetzer und Wirtschaftskorrespondenten