Zum Berufsbild des Uebersetzers/in
Verfasst: 10.09.04 11:13
Zum Berufsbild des Uebersetzers, hier ein interessanter Artikel, der vieles nochmals deutlich auf den Punkt bringt.
Viel Spass beim Lesen und Kommentieren....
BERUF DER WOCHE von der Internetseite www.jobpilot.de
Übersetzer/in
Bücher in der Originalsprache zu lesen, ist löblich. Aber eine gute Übertragung ins Deutsche bereitet oft viel mehr Lesevergnügen, weil kein lästiges Nachblättern im Lexikon den Genuss stört. Mit der Hilfe von professionellen Übersetzern erschließt sich weniger Sprachbegabten aber die Weltliteratur, sondern auch Gebrauchstexte.
Egal ob es sich nun um Handbücher für elektronische Geräte, oder Literaturbestseller handelt - mit ihrem Sprachverständnis ermöglichen Übersetzer die schrankenlose Kommunikation zwischen den Kulturen, ob das nun die Wirtschaft, die Technik oder die Literatur betrifft. Denn auch wenn Englisch mittlerweile zur Weltsprache aufgestiegen ist, die Kompetenzen von Übersetzern sind trotzdem oder eben deshalb gefragt wie nie zuvor.
Wolfgang Sturz von Transforum, einem freien Arbeitskreis, dessen Mitglieder versuchen, den Wissenstransfer zwischen Lehre und Praxis in der Übersetzungsbranche zu fördern, sieht den Trend grundsätzlich positiv, nicht jedoch ohne zu relativieren: "Der gute Übersetzer wird sich vor Angeboten nicht retten können, der Schlechte bleibt ohne Beschäftigung."
"Gute Leute werden natürlich gesucht"
Norbert Zänker vom Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) schließt sich dieser Einschätzung an: "Gute Leute werden natürlich gesucht", betont er, "vor allem Übersetzer in die Fremdsprache, vornehmlich ins Englische, ebenso sind Spezialisierungen beispielsweise in den Gebieten Wirtschaftsprüfung oder Medien gefragt."
An den Beurteilungskriterien, die einen guten Übersetzer auszeichnen, arbeitet Transforum schon länger. Ein dazu mittlerweile veröffentlichtes Memonrandum verdeutlicht, dass Übersetzungsarbeit sehr viel mehr erfordert als exzellente Fremdsprachenkenntnisse. Dieses "Mehr" beinhaltet technische Kompetenz, IT-Fachwissen, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kritikverträglichkeit und Belastbarkeit.
Bin ich geeignet?
Ohne Ausdauer, Belastbarkeit und den festen Willen, sich auf dem freien Markt durchzusetzen, bleiben auch gute Übersetzer auf der Strecke. Die Grundvoraussetzung, um überhaupt zu bestehen, ist die Wahl der richtigen Sprachkombination. "Orchideenfächer haben nur eine geringe Chance. Englisch ist und bleibt die weltweit gebräuchlichste Sprache und sollte deshalb immer in die Wahl mit einbezogen werden", betont Wolfgang Sturz.
Für diesen Job eignen sich vor allem:
Absolventen eines Studiums zum/r Diplom-Übersetzer/in
Absolventen einer Ausbildung zum/r Diplom Fachübersetzer/in
Quereinsteiger mit herausragenden Fremdsprachen- und Fachkenntnissen
Was müssen Übersetzer können?
Übersetzer übertragen schriftliche Texte in eine andere Sprache. Meist konzentrieren sie sich dabei auf Fachübersetzungen in Spezialgebieten. Wolfgang Sturz unterscheidet grundsätzlich zwischen Literatur- und technischen Übersetzern. "Das sind zwei völlig verschiedene Berufe, die eigentlich nichts miteinander zu tun und auch verschiedene Anforderungsprofile haben", erklärt er. "Der Bedarf an Literaturübersetzern ist viel geringer und ihr Verdienst ist oft minimal."
Mehr noch als die technischen Übersetzer müssen sich die Literaturübersetzer mit den kulturellen Gegebenheiten aus dem Herkunftsland des zu übersetzenden Textes auskennen und zu landestypischen Eigenheiten, Sprachexperimenten und Anspielungen möglichst adäquate Pendants finden. Wenn es sich nicht um Bestsellerautoren handelt, bleiben solche Übersetzungsprojekte oft nur das Privatvergnügen von Literatur- und Sprachliebhabern, die mit großem Engagement ihren persönlichen Vorlieben nachgehen.
Den weitaus größeren Teil in der Translationsbranche macht die technische Übersetzung aus, der sich auch Wolfgang Sturz mit einem Teil seines Unternehmenskomplexes transline widmet. Bei transline wird nach ganz normalen betriebswirtschaftlichen Gesetzen akquiriert: Natürlich existiert auch in dieser Firma eine Abteilung Vertrieb und Marketing, die versucht, möglichst attraktive Kunden von der Qualität der eigenen Arbeit zu überzeugen. Übersetzungsprojekte erreichen die Firma transline in unterschiedlichen Phasen.
Japanisch ist teurer als Deutsch
Selten kommt ein Kunde tatsächlich bevor er mit der Ausarbeitung seines Projektes beginnt und erkundigt sich, wie er beispielsweise ein Softwareprogramm am besten konzipiert und schreibt, um eine optimale Übersetzung zu ermöglichen. "Die gängigere Praxis ist", so Wolfgang Sturz, "dass der Kunde an uns mit der Bitte herantritt, eine fertige Dokumentation zu übersetzen."
Als Beispiel, wie so ein Prozess vonstatten geht, nennt er das Bedienerhandbuch des neuen Luxuswagens einer großen Automobilfirma. "Die Autofirma reicht ihr Manuskript im Übersetzungsbüro ein und gibt ihre Vorstellungen bezüglich der gewünschten Sprachen an. Wir errechnen, abhängig von der jeweiligen Zielsprache, die anfallenden Kosten", erklärt Wolfgang Sturz und ergänzt; "Japanisch ist viel teurer als Dänisch." Danach werden dann muttersprachliche Translatoren aus dem jeweiligen Zielland kontaktiert und mit der Erstellung der Übersetzung beauftragt. Übersetzer für gängige Sprachen sind im Stammhaus auch angestellt.
Ein Übersetzer muss kritikbereit sein
Nach der Fertigstellung der Übertragung wird der Text im Lektorat überprüft und korrigiert. "Ganz wichtig dabei ist, dass der Übersetzer kritikbereit ist, ohne jedoch alles abzunicken. Zudem ist Team- und Kommunikationsfähigkeit erwünscht, weil gerade bei längeren Dokumentationen mehrere Personen an einem Projekt sitzen und problematische Stellen durchdiskutiert werden müssen", berichtet Wolfgang Sturz.
Neben der sprachlichen und der sozialen Kompetenz weist er aber auch noch auf einen anderen Aspekt hin: "Wer etwas über Halbleitertechnik übersetzen soll und keine Ahnung hat, um was es da geht, kann qualitativ nicht hochwertig übersetzen." Ohne die Fähigkeit sich in ein Fachgebiet einzuarbeiten steht ein technischer Übersetzer auf verlorenem Posten.
Wolfgang Sturz selbst hat eine Ingenieurausbildung und weiß deshalb besonders gut, wie wichtig Fachkenntnisse in diesem Bereich sind. Auch Norbert Zänker betont: "Bei Übersetzern ist die Fachkenntnis von allerhöchster Bedeutung, vielmehr als beispielsweise bei den Dolmetschern." Dass der routinierte Umgang mit EDV vorausgesetzt wird, ist selbstverständlich.
Typisch ...
Übersetzer fertigen schriftliche Übersetzungen aller Textsorten aus anderen Sprachen in ihre Muttersprache an. Meist sind sie dabei auf ein bestimmtes Fachgebiet, beispielsweise Wirtschaft, Technik, Medizin oder Jura spezialisiert.
Wo kann ich studieren?
Die Ausbildung in diesem Bereich ist unterschiedlich organisiert. Kenntnisse vermitteln Fachakademien, Fachhochschulen und Universitäten. Vor allem bei internationalen Tätigkeiten wird oft ein universitärer Abschluss verlangt. Unter anderem bieten die Institute in Leipzig und Germersheim eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben. Die Universität Hildesheim hat seit kurzem den neuen Bachelorstudiengang Internationale Kommunikation und Übersetzung eingeführt. An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf existiert der Studiengang Literaturübersetzen. Als private Einrichtung hat sich das Sprachen & Dolmetscher Institut München (SDI) einen Namen gemacht. Der Abschluss Diplom-Technikübersetzer ist unter anderem an der Fachhochschule Bildungsinformation zu erwerben. Eine ausführliche Übersicht über die Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Übersetzer findet sich auch auf der Internetseite von Transforum.
"Die Zukunft der Übersetzungsindustrie liegt in der verbesserten Ausbildung", so Wolfgang Sturz. Transforum ebenso wie der BDÜ versuchen, hier positive Vorschläge zur Verbesserung der Ausbildung einzubringen und durch Anforderungsprofile klare Vorgaben zu schaffen. Wert gelegt wird dabei vor allem auf den verstärkten Praxisbezug, wodurch die reinen Übersetzerqualifikationen beispielsweise durch technisches Wissen ergänzt werden.
Wo und wie kann ich mich weiterbilden?
An der Universität Hildesheim ist ab dem Wintersemester 2002/03 erstmals im Anschluss an das Bachelorstudium der Masterstudiengang Internationale Fachkommunikation, Sprachen und Technik belegbar. Gerade durch solche Umstrukturierungen bisheriger Studiengänge in Bachelor- und Masterstudiengänge sieht Wolfgang Sturz die große Chance des Aufbruchs und der Erneuerung der Übersetzeraus- und weiterbildung. Transforum, ebenso wie der BDÜ engagieren sich, um mit eigenen Veranstaltungen im Bereich Translation weiterzubilden.
Wo gibt es Jobs?
Die Einsatzbereiche für Übersetzer sind vielfältig. Sie arbeiten für Behörden, etwa Ministerien oder internationale Organisationen, für globale Unternehmen, in Übersetzungsbüros oder in Medien- und Kommunikationsagenturen. Die weitaus häufigste Beschäftigungsform in diesem Metier ist die Freiberuflichkeit, die jedoch vor allem für Berufsanfänger Gefahren birgt. "Berufseinsteiger können glücklich sein, wenn sie eine Festanstellung bekommen. Freiberuflichkeit ist gerade am Anfang eher ein Risiko, weil noch kein Beziehungsnetz vorhanden ist, auf das man aufbauen kann", verdeutlicht Wolfgang Sturz die Situation. Und Norbert Zänker ergänzt: "Die ersten fünf Jahre sind eine einzige Durststrecke. Erst nach dieser Zeit hat sich ein berufliches Umfeld aufgebaut, das ein angenehmes Arbeiten und Leben ermöglicht."
Stellen für Übersetzer finden Sie in Stellenbörsen auch unter den Suchbegriffen:
Translator/in
Technik-Übersetzer/in
Sprachmittler/in
Viel Spass beim Lesen und Kommentieren....
BERUF DER WOCHE von der Internetseite www.jobpilot.de
Übersetzer/in
Bücher in der Originalsprache zu lesen, ist löblich. Aber eine gute Übertragung ins Deutsche bereitet oft viel mehr Lesevergnügen, weil kein lästiges Nachblättern im Lexikon den Genuss stört. Mit der Hilfe von professionellen Übersetzern erschließt sich weniger Sprachbegabten aber die Weltliteratur, sondern auch Gebrauchstexte.
Egal ob es sich nun um Handbücher für elektronische Geräte, oder Literaturbestseller handelt - mit ihrem Sprachverständnis ermöglichen Übersetzer die schrankenlose Kommunikation zwischen den Kulturen, ob das nun die Wirtschaft, die Technik oder die Literatur betrifft. Denn auch wenn Englisch mittlerweile zur Weltsprache aufgestiegen ist, die Kompetenzen von Übersetzern sind trotzdem oder eben deshalb gefragt wie nie zuvor.
Wolfgang Sturz von Transforum, einem freien Arbeitskreis, dessen Mitglieder versuchen, den Wissenstransfer zwischen Lehre und Praxis in der Übersetzungsbranche zu fördern, sieht den Trend grundsätzlich positiv, nicht jedoch ohne zu relativieren: "Der gute Übersetzer wird sich vor Angeboten nicht retten können, der Schlechte bleibt ohne Beschäftigung."
"Gute Leute werden natürlich gesucht"
Norbert Zänker vom Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) schließt sich dieser Einschätzung an: "Gute Leute werden natürlich gesucht", betont er, "vor allem Übersetzer in die Fremdsprache, vornehmlich ins Englische, ebenso sind Spezialisierungen beispielsweise in den Gebieten Wirtschaftsprüfung oder Medien gefragt."
An den Beurteilungskriterien, die einen guten Übersetzer auszeichnen, arbeitet Transforum schon länger. Ein dazu mittlerweile veröffentlichtes Memonrandum verdeutlicht, dass Übersetzungsarbeit sehr viel mehr erfordert als exzellente Fremdsprachenkenntnisse. Dieses "Mehr" beinhaltet technische Kompetenz, IT-Fachwissen, betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse und Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kritikverträglichkeit und Belastbarkeit.
Bin ich geeignet?
Ohne Ausdauer, Belastbarkeit und den festen Willen, sich auf dem freien Markt durchzusetzen, bleiben auch gute Übersetzer auf der Strecke. Die Grundvoraussetzung, um überhaupt zu bestehen, ist die Wahl der richtigen Sprachkombination. "Orchideenfächer haben nur eine geringe Chance. Englisch ist und bleibt die weltweit gebräuchlichste Sprache und sollte deshalb immer in die Wahl mit einbezogen werden", betont Wolfgang Sturz.
Für diesen Job eignen sich vor allem:
Absolventen eines Studiums zum/r Diplom-Übersetzer/in
Absolventen einer Ausbildung zum/r Diplom Fachübersetzer/in
Quereinsteiger mit herausragenden Fremdsprachen- und Fachkenntnissen
Was müssen Übersetzer können?
Übersetzer übertragen schriftliche Texte in eine andere Sprache. Meist konzentrieren sie sich dabei auf Fachübersetzungen in Spezialgebieten. Wolfgang Sturz unterscheidet grundsätzlich zwischen Literatur- und technischen Übersetzern. "Das sind zwei völlig verschiedene Berufe, die eigentlich nichts miteinander zu tun und auch verschiedene Anforderungsprofile haben", erklärt er. "Der Bedarf an Literaturübersetzern ist viel geringer und ihr Verdienst ist oft minimal."
Mehr noch als die technischen Übersetzer müssen sich die Literaturübersetzer mit den kulturellen Gegebenheiten aus dem Herkunftsland des zu übersetzenden Textes auskennen und zu landestypischen Eigenheiten, Sprachexperimenten und Anspielungen möglichst adäquate Pendants finden. Wenn es sich nicht um Bestsellerautoren handelt, bleiben solche Übersetzungsprojekte oft nur das Privatvergnügen von Literatur- und Sprachliebhabern, die mit großem Engagement ihren persönlichen Vorlieben nachgehen.
Den weitaus größeren Teil in der Translationsbranche macht die technische Übersetzung aus, der sich auch Wolfgang Sturz mit einem Teil seines Unternehmenskomplexes transline widmet. Bei transline wird nach ganz normalen betriebswirtschaftlichen Gesetzen akquiriert: Natürlich existiert auch in dieser Firma eine Abteilung Vertrieb und Marketing, die versucht, möglichst attraktive Kunden von der Qualität der eigenen Arbeit zu überzeugen. Übersetzungsprojekte erreichen die Firma transline in unterschiedlichen Phasen.
Japanisch ist teurer als Deutsch
Selten kommt ein Kunde tatsächlich bevor er mit der Ausarbeitung seines Projektes beginnt und erkundigt sich, wie er beispielsweise ein Softwareprogramm am besten konzipiert und schreibt, um eine optimale Übersetzung zu ermöglichen. "Die gängigere Praxis ist", so Wolfgang Sturz, "dass der Kunde an uns mit der Bitte herantritt, eine fertige Dokumentation zu übersetzen."
Als Beispiel, wie so ein Prozess vonstatten geht, nennt er das Bedienerhandbuch des neuen Luxuswagens einer großen Automobilfirma. "Die Autofirma reicht ihr Manuskript im Übersetzungsbüro ein und gibt ihre Vorstellungen bezüglich der gewünschten Sprachen an. Wir errechnen, abhängig von der jeweiligen Zielsprache, die anfallenden Kosten", erklärt Wolfgang Sturz und ergänzt; "Japanisch ist viel teurer als Dänisch." Danach werden dann muttersprachliche Translatoren aus dem jeweiligen Zielland kontaktiert und mit der Erstellung der Übersetzung beauftragt. Übersetzer für gängige Sprachen sind im Stammhaus auch angestellt.
Ein Übersetzer muss kritikbereit sein
Nach der Fertigstellung der Übertragung wird der Text im Lektorat überprüft und korrigiert. "Ganz wichtig dabei ist, dass der Übersetzer kritikbereit ist, ohne jedoch alles abzunicken. Zudem ist Team- und Kommunikationsfähigkeit erwünscht, weil gerade bei längeren Dokumentationen mehrere Personen an einem Projekt sitzen und problematische Stellen durchdiskutiert werden müssen", berichtet Wolfgang Sturz.
Neben der sprachlichen und der sozialen Kompetenz weist er aber auch noch auf einen anderen Aspekt hin: "Wer etwas über Halbleitertechnik übersetzen soll und keine Ahnung hat, um was es da geht, kann qualitativ nicht hochwertig übersetzen." Ohne die Fähigkeit sich in ein Fachgebiet einzuarbeiten steht ein technischer Übersetzer auf verlorenem Posten.
Wolfgang Sturz selbst hat eine Ingenieurausbildung und weiß deshalb besonders gut, wie wichtig Fachkenntnisse in diesem Bereich sind. Auch Norbert Zänker betont: "Bei Übersetzern ist die Fachkenntnis von allerhöchster Bedeutung, vielmehr als beispielsweise bei den Dolmetschern." Dass der routinierte Umgang mit EDV vorausgesetzt wird, ist selbstverständlich.
Typisch ...
Übersetzer fertigen schriftliche Übersetzungen aller Textsorten aus anderen Sprachen in ihre Muttersprache an. Meist sind sie dabei auf ein bestimmtes Fachgebiet, beispielsweise Wirtschaft, Technik, Medizin oder Jura spezialisiert.
Wo kann ich studieren?
Die Ausbildung in diesem Bereich ist unterschiedlich organisiert. Kenntnisse vermitteln Fachakademien, Fachhochschulen und Universitäten. Vor allem bei internationalen Tätigkeiten wird oft ein universitärer Abschluss verlangt. Unter anderem bieten die Institute in Leipzig und Germersheim eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Berufsleben. Die Universität Hildesheim hat seit kurzem den neuen Bachelorstudiengang Internationale Kommunikation und Übersetzung eingeführt. An der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf existiert der Studiengang Literaturübersetzen. Als private Einrichtung hat sich das Sprachen & Dolmetscher Institut München (SDI) einen Namen gemacht. Der Abschluss Diplom-Technikübersetzer ist unter anderem an der Fachhochschule Bildungsinformation zu erwerben. Eine ausführliche Übersicht über die Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Übersetzer findet sich auch auf der Internetseite von Transforum.
"Die Zukunft der Übersetzungsindustrie liegt in der verbesserten Ausbildung", so Wolfgang Sturz. Transforum ebenso wie der BDÜ versuchen, hier positive Vorschläge zur Verbesserung der Ausbildung einzubringen und durch Anforderungsprofile klare Vorgaben zu schaffen. Wert gelegt wird dabei vor allem auf den verstärkten Praxisbezug, wodurch die reinen Übersetzerqualifikationen beispielsweise durch technisches Wissen ergänzt werden.
Wo und wie kann ich mich weiterbilden?
An der Universität Hildesheim ist ab dem Wintersemester 2002/03 erstmals im Anschluss an das Bachelorstudium der Masterstudiengang Internationale Fachkommunikation, Sprachen und Technik belegbar. Gerade durch solche Umstrukturierungen bisheriger Studiengänge in Bachelor- und Masterstudiengänge sieht Wolfgang Sturz die große Chance des Aufbruchs und der Erneuerung der Übersetzeraus- und weiterbildung. Transforum, ebenso wie der BDÜ engagieren sich, um mit eigenen Veranstaltungen im Bereich Translation weiterzubilden.
Wo gibt es Jobs?
Die Einsatzbereiche für Übersetzer sind vielfältig. Sie arbeiten für Behörden, etwa Ministerien oder internationale Organisationen, für globale Unternehmen, in Übersetzungsbüros oder in Medien- und Kommunikationsagenturen. Die weitaus häufigste Beschäftigungsform in diesem Metier ist die Freiberuflichkeit, die jedoch vor allem für Berufsanfänger Gefahren birgt. "Berufseinsteiger können glücklich sein, wenn sie eine Festanstellung bekommen. Freiberuflichkeit ist gerade am Anfang eher ein Risiko, weil noch kein Beziehungsnetz vorhanden ist, auf das man aufbauen kann", verdeutlicht Wolfgang Sturz die Situation. Und Norbert Zänker ergänzt: "Die ersten fünf Jahre sind eine einzige Durststrecke. Erst nach dieser Zeit hat sich ein berufliches Umfeld aufgebaut, das ein angenehmes Arbeiten und Leben ermöglicht."
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