Übersetzerprüfung nicht bestanden
Verfasst: 28.03.04 10:16
Hallo allerseits,
die Mitteilung "Übersetzerprüfung nicht bestanden" wirkt auf jede(n) Prüfungsteilnehmer/in schockierend, ist aber in nicht wenigen Fällen leider harte Realität. Damit es nicht so weit kommt, möchte ich Euch heute mal knallhart vor Augen führen (auch das muss sein), welche Kommentare die vom Staatl. Prüfungsamt beauftragten PrüferInnen unter die schriftlichen Klausuren setzen und Euch tiefere Einblicke in die Art der Bewertung geben nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Die Leistungsbeurteilung erfolgt in aller Regel unter Beachtung folgender Kriterien:
* Formale Sprachrichtigkeit (Grammatik, Rechtschreibung)
* Textverständnis
* Ausdrucksvermögen (Wortschatz, Idiomatik, Stil, Sprachregister)
* Übersetzungstechnik (Genauigkeit, Vollständigkeit)
Und hier die Prüferkommentare in wahlloser Reihenfolge:
Die Arbeit ist übersät von einer extrem hohen Zahl an Grammatikfehlern. Die/der Verfasser/in beherrscht nicht die Grundlagengrammatik des (Englischen/Französischen/Italienischen/Spanischen etc.). Note 6.
Zu monieren sind vor allem auch lexikalische Fehler, die ein schwaches Ausdrucksvermögen erkennen lassen. Note 5 bzw. 6.
Insgesamt eine schwache Leistung mit ungenügend ausgebildeter Übersetzungstechnik. Note 5.
Für die Bewertung ist neben dem eigentlichen Fehlerprofil ausschlaggebend, dass zwei Passagen sinnentstellend wiedergegeben worden sind. Damit genügt die Arbeit nicht mehr den gestellten Anforderungen. Note 5.
Das Textverständnis kann nicht immer attestiert werden. Es sind drei gravierende Textverständnisfehler zu monieren, die Bedeutungsinhalte betreffen. Des Weiteren sind lexikalische Ungenauigkeiten und grammatische Defizite in nicht geringer Zahl zu verzeichnen.
Note 6.
Markante Defizite im Tempusgebrauch.
Es sind einige stilistische Defizite zu bemängeln, die auf eingeschränkte Sprachkenntnisse hinweisen. Die Kommasetzung ist gerade noch ausreichend.
Mangelhafte Rechtschreibung, die bei diesem Berufsprofil nicht mehr zu vertreten ist. Note 5.
Und zum Schluss noch ein positiver Kommentar:
Sichere fachsprachliche Wiedergabe mit gutem Ausdrucksvermögen und klarem Textverständnis.
Anhand dieser Kommentare könnt Ihr fast checklistenmäßig prüfen, was erwartet bzw. moniert wird und welche Schwachpunkte eventuell noch auszubügeln sind.
Wahrlich schockierend, dass solche Fehler nach mehrjährigem Studium überhaupt noch passieren, aber es ist ein heilsamer Schock, wenn er dazu beiträgt, die Augen zu öffnen, denn die berufliche Praxis wird noch um ein Vielfaches härter sein.
Bei der mündlichen Prüfung ist es als gutes Zeichen zu werten, wenn die Prüfer bis zum Schluss "durchprüfen", denn bei zwei Mal Note 5 oder einmal Note 6 wird sofort abgebrochen.
Allen AKAD-Studierenden und künftigen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich - insbesondere für unmittelbar bevorstehende Prüfungen - viel Erfolg!
Reinold Skrabal
die Mitteilung "Übersetzerprüfung nicht bestanden" wirkt auf jede(n) Prüfungsteilnehmer/in schockierend, ist aber in nicht wenigen Fällen leider harte Realität. Damit es nicht so weit kommt, möchte ich Euch heute mal knallhart vor Augen führen (auch das muss sein), welche Kommentare die vom Staatl. Prüfungsamt beauftragten PrüferInnen unter die schriftlichen Klausuren setzen und Euch tiefere Einblicke in die Art der Bewertung geben nach dem Motto: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Die Leistungsbeurteilung erfolgt in aller Regel unter Beachtung folgender Kriterien:
* Formale Sprachrichtigkeit (Grammatik, Rechtschreibung)
* Textverständnis
* Ausdrucksvermögen (Wortschatz, Idiomatik, Stil, Sprachregister)
* Übersetzungstechnik (Genauigkeit, Vollständigkeit)
Und hier die Prüferkommentare in wahlloser Reihenfolge:
Die Arbeit ist übersät von einer extrem hohen Zahl an Grammatikfehlern. Die/der Verfasser/in beherrscht nicht die Grundlagengrammatik des (Englischen/Französischen/Italienischen/Spanischen etc.). Note 6.
Zu monieren sind vor allem auch lexikalische Fehler, die ein schwaches Ausdrucksvermögen erkennen lassen. Note 5 bzw. 6.
Insgesamt eine schwache Leistung mit ungenügend ausgebildeter Übersetzungstechnik. Note 5.
Für die Bewertung ist neben dem eigentlichen Fehlerprofil ausschlaggebend, dass zwei Passagen sinnentstellend wiedergegeben worden sind. Damit genügt die Arbeit nicht mehr den gestellten Anforderungen. Note 5.
Das Textverständnis kann nicht immer attestiert werden. Es sind drei gravierende Textverständnisfehler zu monieren, die Bedeutungsinhalte betreffen. Des Weiteren sind lexikalische Ungenauigkeiten und grammatische Defizite in nicht geringer Zahl zu verzeichnen.
Note 6.
Markante Defizite im Tempusgebrauch.
Es sind einige stilistische Defizite zu bemängeln, die auf eingeschränkte Sprachkenntnisse hinweisen. Die Kommasetzung ist gerade noch ausreichend.
Mangelhafte Rechtschreibung, die bei diesem Berufsprofil nicht mehr zu vertreten ist. Note 5.
Und zum Schluss noch ein positiver Kommentar:
Sichere fachsprachliche Wiedergabe mit gutem Ausdrucksvermögen und klarem Textverständnis.
Anhand dieser Kommentare könnt Ihr fast checklistenmäßig prüfen, was erwartet bzw. moniert wird und welche Schwachpunkte eventuell noch auszubügeln sind.
Wahrlich schockierend, dass solche Fehler nach mehrjährigem Studium überhaupt noch passieren, aber es ist ein heilsamer Schock, wenn er dazu beiträgt, die Augen zu öffnen, denn die berufliche Praxis wird noch um ein Vielfaches härter sein.
Bei der mündlichen Prüfung ist es als gutes Zeichen zu werten, wenn die Prüfer bis zum Schluss "durchprüfen", denn bei zwei Mal Note 5 oder einmal Note 6 wird sofort abgebrochen.
Allen AKAD-Studierenden und künftigen Kolleginnen und Kollegen wünsche ich - insbesondere für unmittelbar bevorstehende Prüfungen - viel Erfolg!
Reinold Skrabal