Es ist vollbracht, es ist vorbei und es ist vor allem noch ganz ganz unwirklich. Ich hoffe alle sind gestern durchgekommen? Weiß da jemand etwas?
Da ich während meines Studiums immer wieder von diesem Forum profitiert habe und mir auch gestern zur "Beruhigung" noch ein paar Kolloquiumsberichte durchgelesen habe, möchte ich zum Abschluss auch berichten und hoffentlich einigen etwas helfen und Anspannung nehmen. Da mich auch immer detailliert Fragen und Noten interessieren, werde ich einfach mal versuchen Vieles wiederzugeben.
Ich hatte einen 17:00 Uhr Termin. Doofe Zeit und so bin ich auch erst am selben Tag aus München angereist. Über eine Stunde vorher war ich da (genügend Puffer wegen der Deutschen Bahn eingerechnet ^^). Die Atmosphäre dort im Foyer ist schon relativ angespannt, jeden den das noch nervöser macht, würde ich empfehlen nicht so früh das AKAD Gebäude zu betreten. Da bei mir "nervöser" sowieso nicht mehr ging, war das eh schon egal.
Kurz vor 17:00 begrüßten mich vor dem Zimmer Frau Blumentritt und Herr Kempkes. Ich kannte beide nicht. Im Studium nie zu Gesicht bekommen, dass hat das mit der Anspannung nicht besser gemacht.
Nach einem Glas Wasser, kurzem Small Talk und der obligatorischen Frage nach dem Gesundheitszustand ging es los, und auf einmal sitzt man da mitten drin.
Da beide meine Arbeit nicht kannten, sollte ich erstmal von meiner Bachelorarbeit erzählen. (Wie bin ich zum Thema gekommen, Zielsetzung, Aufbau) Frau Blumentritt fragte stets sehr interessiert nach. Herr Kemkes unterbrach relativ oft, mit kritischen und fordernden Anmerkungen und/oder Ergänzungen. Nach einigen "Warum haben Sie das so und so und nicht so und so gemacht" ist mir auch nichts mehr eingefallen und in meinem Kopf war nur noch "Weil ich es eben anders gemacht habe, gibt ja viele Möglichkeiten

!". Auf einmal wurde ordentlich "Druck gemacht", ich sollte mal zum Schluss kommen, wir übersprangen einige Punkte und kamen ganz schnell zum Fazit. Ich schaute auf die Uhr und es war eine gute halbe Stunde rum, ich konnte es kaum fassen

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Frau Blumentritt erkundigte sich noch schnell nach meinem Schwerpunkt und zauberte hierzu ein paar Fragen aus dem Hut. Sie hat das Gespräch auch während der ganzen Zeit geführt. Alles immer an einem praktischen Beispiel. Zu meinem Schwerpunkt Personalbedarf ging es grob um folgende Themen:
- Personalbedarfsplanung
- Personalbeschaffung "Unternehmen XY braucht Personal, wir schalten eine Stellenanzeige im Internet, was halten Sie davon?" So in etwas sind die Fragen aufgebaut.
Da nur noch wenig Zeit war, wurde das Themenfeld Personal relativ schnell wieder verlassen.
"Gehen wir in die Produktion" (das war für mich persönlich fast der schlimmste Satz des Kolloquiums. Auch wenn ich nicht schlecht darin war, waren das die Schreckensfächer meines Studiums...)
Es wurde gefragt zu Fertigungsarten, speziell bezüglich der Chargenfertigung.
Dann ging es ins Rechnungswesen: kurze Fragen zur GuV und zur Bilanz, aber nichts wirklich Wildes.
Weiter dann mit etwas Finanzierung: Eigen- und Fremdfinanzierung.
Dann schnell ins Marketing: Ansoff-Matrix.
Und dann war es auch schon vorbei! Am Ende wurde es eine 2,0. Ich bin damit sehr zufrieden, ging es mir am diesen Tage doch wirklich nur darum durchzukommen. Abschließend kann ich sagen, dass euch niemand was Böses will. Allerdings dachte ich, dass ich das Gespräch eventuell in eine Richtung lenken könnte, das hat nicht geklappt. Ich habe z.B. bei meiner Bachelorarbeit bewusst vom Marketing Mix und anderen Sachen erzählt, weil ich dachte, dass man da dann evtl. weiterfragt.. Das hat gar nicht funktioniert

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Zu meinen Prüfern: Frau Blumentritt ist eine super liebe und sympathische Person. Sie hat eine super angenehme Art und hilft auch sehr nett auf die Sprünge wenn man mal nicht weiter weiß. Herr Kempkes habe ich als etwas kritischer und fordernder, aber nicht weniger sympathisch erlebt. Er hat während dem Kolloquium ab und an mal einen Schwank aus seinem Leben zu irgendeinem Thema erzählt, was die Atmosphäre natürlich aufgelockert hat. Alles in allem ein nettes Prüferduo. Ich war im Nachhinein also sehr froh, dass ich die Beiden erwischt hatte.
Zu meiner Vorbereitung, ich habe erst ca. 1,5 Wochen vorher angefangen mir Dinge durchzulesen. Das war schon relativ happig. Das war dann jeden Abend und am Wochenende und in jeder freien Minute lesen, lesen, lesen. Ich habe meine Schwerpunkte und BWL02 (ohne Produktion

) intensiv gelesen. Und die Schwerpunkte meiner Prüfer quer gelesen. Wenn ihr euch so "fächerübergreifend" vorbereitet, werdet ihr relativ viele Parallelen zwischen den Einzelnen Fächern erkennen (so ging es mir zumindest). Einige Begrifflichkeiten werden immer wieder und wieder vorkommen und das sind dann wahrscheinlich die Dinge, die man nach einem BWL Studium auch kennen sollte und gerne gefragt werden. (z.B. Balanced Scorecard, BEP, Produktlebenszyklus...). Ansonsten hat für mich vor allem lesen und Zusammenhänge erkennen besser geholfen als auswendig lernen.
Abschließend sollte man das Kolloquium nicht unterschätzen. Man bekommt hier auch nichts geschenkt, sondern es wird auch Leistung erwartet. Am Ende war es für mich aber wesentlich weniger schlimm als in all meinen Vorstellungen, denn andererseits ist an diesem Tag auch niemand darin interessiert euch auf eine 5,0 zu bringen.