Hallo Uwe,
ich dachte mir schon, daß du das Hintergrundwissen gemeint hast.
Ja, es ist wirklich ziemlich viel, was sie wissen wollen. Allerdings - es ist wirklich machbar, auch wenn dir das im Augenblick ziemlich aussichtslos erscheinen mag!
Glaub mir, die AKAD bereitet einen auf sowas sehr gut vor; die Seminare sind somit zwar mitunter sehr anstrengend (anstrengender als acht Stunden oder mehr pro Tag im Büro

),
aber sie sind auch überaus wirkungsvoll. Ganz gleich, wie oft du vorher das Gefühl hattest, allein auf weiter Flur zu stehen und gar nichts zu wissen.
Bei mir kam im letzten Jahr erschwerend hinzu, daß die einzige Kollegin, die außer mir ganztags arbeitet, kurz vor der schriftlichen Prüfung ziemlich krank wurde und insgesamt bestimmt zwei Monate ausgefallen ist. Für mich bedeutete das Überstunden ohne Ende und jede Menge Streß - und viel zu wenig Vorbereitungszeit, denn
dazu war ich dann abends wirklich nicht mehr in der Lage...
Hätte ich die Prüfung da noch nicht bezahlt gehabt, hätte ich es mir wohl noch mal überlegt, aber so hatte ich das Geld längst überwiesen und beschloß, es wenigstens zu versuchen.
Entsprechend "gut" war meine Vorbereitung auf die Landeskunde. Davor graute es mir am meisten: ich wußte im Prinzip nichts über GB und nichts über die USA, womit ich die vorgegebene Wortzahl auch nur annähernd hätte schaffen können. So mußte ich mich darauf verlassen, daß das dritte Aufsatzthema ein "Laberthema"

sein würde - was es zu meinem großen Glück war...
Will heißen, ich weiß schon sehr gut, was du meinst, wenn du von den hohen Anforderungen im landeskundlichen Teil sprichst. Aber ich denke mir, hätte ich die Zeit gehabt, "richtig" Zeitung zu lesen (ohne darüber einzuschlafen

) und mich besser zu informieren, hätten mich vielleicht auch die beiden Aufsatzthemen nicht schrecken können, die so richtig tief in die Landeskunde von GB/USA eintauchten.
Wenn du jedoch bei AKAD immer mitziehst und wirklich nebenher viel machst, stehst du relativ sicher und trocken, Unvorhergesehenes ausgeklammert.
Zu deiner Frage, wie ich das gehandhabt habe. Hm... Naturgemäß bin ich wohl ein ziemlicher Einzelkämpfer, wenn es an Prüfungsvorbereitungen geht. Da habe ich noch nie gut mit anderen zusammenarbeiten können, was aber wahrscheinlich auch daran liegt, daß ich zu den Leuten gehöre, die erst auf den letzten Drücker anfangen können.

Oder es liegt mit daran, daß ich gern "spontan" was mache, z.B. wenn ich gerade Zeit und Lust habe, ein bißchen zu lernen (kommt manchmal auch vor

) - da erst noch jemanden anzurufen, und bis derjenige sich dann aufgerafft hat... Nee, das liegt mir einfach nicht. Mir reicht ein gelegentlicher Austausch per E-Mail.
Das Ganze hat in meinen Augen nämlich nicht nur Vorteile, sondern es kann auch einen ganz entscheidenden Nachteil haben. Wenn du nämlich gerade selbst nicht so gut vorankommst, aus welchen Gründen auch immer, und dein Lernpartner erzählt dir, was er schon alles gemacht hat, dann frustriert das nur. Und solche Phasen mit Null-Produktion hatte ich vor allem in der Endphase zuhauf... Das wäre bei mir nur schiefgegangen.
Von anderen, die mit mir auf Seminaren waren und die auch mit mir die Prüfung gemacht haben, weiß ich aber, daß sie sich mit wieder anderen zusammengeschlossen haben, besonders um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Es soll sogar welche gegeben haben, die das Stegreifübersetzen kurz vor der Mündlichen übers Telefon praktiziert haben, weil es anders nicht ging...
Leider kann ich dir nicht raten, wie du am besten vorgehst. Am einfachsten ist es vielleicht, wenn du dir überlegst, welcher "Lerntyp" du bist. Wenn dir das Lernen in Gruppen nicht liegt, wirst du naturgemäß in einer solchen Gruppe wenig erfolgreich sein (mein Beispiel!), sondern das Lernen als Einzelkämpfer wird dir mehr bringen. Andersrum ist es genauso: wenn du eher ein "Rudeltier" als ein einsamer Wolf bist, solltest du dir eher eine Gruppe Mitstudierender suchen - es gibt so viele, daß sich da sicher Leute finden lassen. Sollte man meinen.
Ja, man hat es als Einzelkämpfer schwer. Vor allem wenn man sowas noch nie oder lange nicht mehr gemacht hat. Auch mich kostete es anfangs Überwindung, und das, obwohl ich gerade kurz vorher mein erstes Fernstudium bei AKAD erfolgreich abgeschlossen hatte und eigentlich wissen sollte, was auf mich zukommt.
Zwischendurch gibt es immer mal Phasen, wo man einfach alles hinschmeißen möchte, wo man denkt, daß das alles sowieso nichts bringt - mich rufen ab und an zwei Leute an, die ich während des ersten Fernstudiums kennengelernt habe, die sich nun auch am Übersetzer versuchen und die gelegentlich etwas Unterstützung (seelisch-moralischer oder praktischer Natur) brauchen. Aber die Sache ist es trotz allem wert; diese Phasen gehen wieder vorbei.
Ich denke, das Schwierigste an der ganzen Sache ist, damit klarzukommen, daß du trotz regelmäßiger Hausaufgabenüberprüfung keine Kontrolle hast. Und wer setzt sich schon gerne hin und übersetzt nur für sich irgendwelche Texte, die einen nicht die Bohne interessieren, wenn ich das jetzt mal so hart formulieren darf?!
Das Problem liegt meines Erachtens darin verborgen, sich selbst bei der Stange zu halten. Zwei Jahre mögen schnell verfliegen; gleichzeitig ist es aber trotzdem eine recht lange Zeit.
Den Lernstoff bekommst du vermittelt, für die nötige Disziplin und das Durchhaltevermögen - den "Biß" - bist du verantwortlich. Aber das weißt du schon selbst, denn wenn du's nicht wüßtest, hättest du dich bestimmt nicht zu diesem Schritt entschlossen.
Ist die Anmeldung denn schon unterwegs?
So, ich belasse es jetzt mal dabei. Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach!
Viele Grüße
Judith