Hallo Gast!
Es ist doch immer wieder traurig zu sehen, wie die Umwelt mit den doch oft erheblichen Bemühungen und Anstrengungen umgeht, die man auf sich nimmt, um sich - laß es mich mal so ausdrücken - "wertvoller zu machen".
Bei mir ist es nicht so, daß meine Arbeitgeber dagegen sind, daß ich mich weiterbilde; mittlerweile haben sie tatsächlich eingesehen, daß es auch sie weiterbringt, wenn ich immer schön weiter mein Ding drehe und alles durchzuziehen versuche, was ich angefangen habe, und daß es auch auf sie ein positives Licht wirft,
wo sie doch so offensichtlich die Bemühungen ihrer Mitarbeiter fördern, die nach einem Fulltimejob noch nebenher genug Energie aufbringen, um sich weiterzubilden. Permanent weiterzubilden.
Als ich mit AKAD anfing (im Oktober 2000 erwähnte ich mein Vorhaben zum ersten Mal gegenüber einem Chef), fragte mich der Betreffende, warum ich es überhaupt erzählen würde, wenn er doch sowieso nichts dagegen unternehmen könne.

Hätte man - böswillig ausgelegt - auch negativ auffassen können. Da ich aber meinen Chef nun etwas länger kenne als damals und weiß, daß er es wahrscheinlich nicht so gemeint hat, wie es letztlich bei mir ankam, und daß wir einfach nicht besser einig wurden, gerade weil wir uns da erst ein Jahr kannten und noch nicht in jeder Hinsicht richtig einschätzen konnten, will ich es ihm nicht übelnehmen.
Heute weiß ich, daß meine Chefs - mittlerweile fünf an der Zahl - seit einiger Zeit in ständiger Angst leben, daß ich ihnen von einem Tag auf den anderen die Kündigung auf den Tisch lege, weil ich
was Besseres gefunden habe. Auf die Idee, daß ich etwas ganz anderes im Sinn haben könnte, als sie es sich vorstellen, kommt wohl keiner von ihnen. Aber das muß ja nichts Schlimmes sein...
Langer Rede kurzer Sinn - von meinen Chefs werden meine Bemühungen mittlerweile voll anerkannt und ich rede ganz offen und ehrlich mit ihnen, wenn ich wieder mal was Neues in Planung habe. Schließlich könnte es ja passieren, daß ich in Bezug auf ein solches Vorhaben mal ihre Unterstützung brauche. Nicht in Form von Geld, sondern in Form der einen oder anderen Unterschrift. Oder auch in Form des einen oder anderen mal ausnahmsweise zugedrückten Auges...
Mein eigentliches
Problem an der ganzen Sache sind die Kollegen. Genauer gesagt handelt es sich um eine Kollegin.
Mittlerweile läuft es bei uns so ab, daß sie mich phasenweise irgendwie nicht leiden mag und kaum mit mir redet bzw. daß ich an ihrem Verhalten merke, daß ich ganz offensichtlich irgendwas "falsch gemacht" habe. Da sie es mir aber nicht sagen wird, selbst wenn ich versuchen sollte, sie anzusprechen, und ich mir an sich keiner Schuld bewußt bin, warte ich idR einfach ab, bis diese Phase wieder vorüber ist.
Dann können wir tagelang wieder miteinander reden und alles ist in Ordnung.
Einer meiner Chefs, mit dem ich mich mal darüber unterhalten habe, als sich das während eines Gesprächs nebenbei so ergab, sagte mir etwas sehr Wahres. Er meinte, er habe den Eindruck, daß das, was ich da so an vermeintlichen "Stimmungsschwankungen" von meiner Kollegin geboten bekomme, schlicht und ergreifend mit
Neid zu bezeichnen ist.
Neid, weil ich, die jüngere Kollegin, die erst eine Handvoll Jahre da ist, sich so in den Vordergrund geschafft hat, die ständig neue Zeugnisse anbringt und deren Weiterbildung nebenbei dauernd irgendwo im Raum zu schweben scheint und sich beispielsweise in der Anerkennung von seiten eines Chefs ausdrückt, der mich dann um Rat fragt, wo sie doch so viel länger da ist und sooo viel mehr Erfahrung hat...
Den Rest kannst du dir denken.
Mit meinen Chefs bin ich da "gesegnet", um es mal so zu sagen, weil sie mir wirklich keine Steine in den Weg legen (dafür werde ich allerdings auch nicht direkt unterstützt, ich "darf" mich halt nur nebenbei "so ein bißchen" betätigen). Aber mit den Kollegen - manchmal erscheint es mir wie ein großer Kindergarten. Mit dem Unterschied, daß sich Kindergartenkinder oft weitaus erwachsener verhalten als dieser Haufen kindisch-trotziger Erwachsener, die dem anderen die Sahne auf dem Eis nicht gönnen wollen, weil sie sie selbst gerne gehabt hätten, aber im entscheidenden Moment verpaßt haben, zuzugreifen...
Viele Grüße und einen schönen restlichen Abend noch!