Fernstudium gleichwertig mit Vollzeitstudium?

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
Pielm
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Schwani hat geschrieben:Ich denke, dass der springende Punkt nicht im Unterschied Vollzeit- oder Fernstudium liegt sondern eher in der Frage Universitäts- vs FH-Studium.

Und dass ein Universitätsstudium wesentlich wissenschaftlicher angelegt ist als ein FH-Studium ist m. E. völlig klar. Vor diesem Hintergrund mag jeder selber wählen, was für ihn der bessere Weg ist.
Das sehe ich ganz genauso.

Die "Vergleicherei" ist vielleicht interessant, wenn man gerade das Abitur gemacht hat und sich überlegt, was ist besser: Vollzeit oder Fernstudium.
Aber für uns stellt sich diese Frage normalerweise gar nicht, weil die meisten von uns arbeiten (müssen) und ohne ein Fernstudium gar nicht die Möglichkeit zum Studieren hätten - davon gehe ich jetzt mal zumindest aus.

Elke
paullox
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ich finde sogar, das wir - wenn wir in konkurrenz zu "reinen" vollzeitstudis stehen - im vorteil sind. denn was bringt die aussage, vollzeitstudium sei mehr wert, als ein fernstudium? Die Wertigkeit ergibt sich doch aus der Nachfrage nach bestimmten Akademikergruppen.Ist also abhängig von der ausgeschriebenen Stelle. Und wenn ich mir so die Stellenanzeigen ansehe, wird doch überall auch bei Absolventen Berufspraxis gefordert. Und Fremdsprachenkenntnisse haben die meisten auch hier. Und wenn nicht.AKAD Module gibts da auch zu genüge :)
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AlexR
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Ich versuche das Thema mal mathematisch zu lösen: :D

Schwierigkeit theoretischer Stoff

Vollzeit-Uni Faktor 10
Fernstudium-FH Faktor 7

Ich glaube, dass ist ganz realistisch – jeder FH-Student, der ein wenig Affinität zur Mathematik hat, hat auch mit Uni-Klausuren keine Probleme. Ich habe VWL- und Mathe-Scheine eines Freundes zur Übung durchgerechnet und muss sagen, die kochen auch nur mit Wasser. Oft verwenden die nur andere Formelzeichen und andere formale Darstellungen. Es sieht dadurch komplizierter aus, aber die Berechnungen waren jedenfalls keine unüberwindbare Hürde.

Jetzt kommt der zweite Faktor, die Gewichtung bezüglich der verfügbaren Zeit, die einen pro Woche fürs Lernen zu Verfügung steht.

Schwierigkeit bedingt durch knappe Ressource „Lernzeit“

1-15 Stunden Lernzeit Gewichtung 3,0
15-25 Stunden Lernzeit Gewichtung 2,0
Mehr als 25 Stunden Lernzeit Gewichtung 1,0

Da nahezu jeder Vollzeitstudent pro Woche erheblich mehr als 25 Stunden zum Lernen zur Verfügung hat, vergebe ich hier die Gewichtung 1,0.
Beim Fernstudenten gehe ich von mir aus – ich kann aus beruflichen und privaten Gründen nur zw. 1-15 Stunden Lernzeit aufbringen – also Gewichtung mit 3,0

Fazit

Vollzeit-Uni = 10*1 = 10
Fernstudium-FH = 7*3 = 21

21>10 ergo ist unser Studiengang schwieriger. :lol:

Bitte mit einem zwinkernden Auge sehen – ist sicherlich ne Milchmädchenrechnung, aber mit nem guten Schuss Wahrheit drin – wollte eigentlich nur mal die Augen öffnen, was es eigentlich heißt, nach oder vor einem 9 Stunden Tag noch für ein FH-Studium zu büffeln.

Allgemein finde ich, dass dieser ständige Vergleich wer besser ist, zu nichts führt. Jeder findet sicher Argumente für „seine“ Variante.

Es kommt ja zum Beispiel auch keiner darauf Doktortitel miteinander zu vergleichen. Der medizinische Doktortitel ist beispielsweise im Vergleich zu Promotionsweihen anderer Wissenschaftsrichtungen leicht zu erlangen. Umfang der Mediziner-Dissertation ist durchschnittlich nur ca. 60 Seiten (also für uns eher ne Bachelor-Thesis oder ne kleinere Diplomarbeit) und die Arbeit darf bereits während des Studiums geschrieben werden.

Ein Physiker, dessen Dissertation nach dem Studium eine Seitenzahl von gut 120-150 Seiten aufweisen soll, ist sicher auch noch nicht auf die Idee gekommen, den Dr. med. daher abzuwerten.

:twisted:
Dipl.-Betriebswirt (FH) I Student of the Year 2013 HS Stuttgart (beste Gesamtnote)
bmx83
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AlexR hat geschrieben:Ein Physiker, dessen Dissertation nach dem Studium eine Seitenzahl von gut 120-150 Seiten aufweisen soll, ist sicher auch noch nicht auf die Idee gekommen, den Dr. med. daher abzuwerten.
:twisted:
...da kenne ich aber andere promovierte Physiker, Ing.´s und Informatiker - Die lassen ihren Dr. nicht in einem Atemzug mit einem medizinischen nennen!

Wie auch immer: Mir gehen die Vergleiche auch auf die Nerven. Ich persönlich glaube, dass da einfach eine Menge Neid mitspielt (die Neid-Seite kann man sich gern frei wählen). Fakt ist, dass ich mit meinem Jahreseinkommen um einiges über dem eines (normalen) direkten FH-Absolventen (Vollzeit) liege und nach erfolgreichen Diplom noch einiges drauf legen werde. Warum? BERUFSERFAHRUNG :-)
Neidisches herumlamentieren nervt dann einfach. Bei Diskussionen würde ich einfach immer den Markt entscheiden lassen bzw. darauf verweisen - und das sehe ich als Fernstudent ganz gelassen. Ganz fies könnte man auch auf zukünftige Praktikanten mit Prädikatsexamen verweisen - wäre natürlich unsachlich und deshalb auch nicht angebracht.

Beste Grüße
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marcomondavi
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....und zu letzt kommt es vorallem auch darauf an, wie du dich und deinen Abschluß "verkaufst" bzw. verargumentierst. Wenn das nicht sogar das Wichtigste ist.

Bei mir war es in Vorstellungsgesprächen bisher nie Thema, an welcher Hochschule und in welcher Form der Abschluß erworben wurde.
Beste Grüße
marcomondavi
vandyk
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Die Frage ist doch nicht Fernstudium vs. Vollzeitstudium, sondern vielmehr FH-Studium vs. Uni-Studium, und da ist wohl kaum die Frage, was einem mehr abfordert ...

Wer sich nicht selbst in die Tasche lügen will sollte wissen, dass ein FH-Studium deutlich weniger fordert als ein Uni-Studium, ergo ist ein FH-Studium prädestiniert für ein berufsbegleitendes Fernstudium. Wer dagegen ein Vollzeitstudium machen möchte, ist wohl besser an einer Uni aufgehoben ...
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robina_1966
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vandyk hat geschrieben:Die Frage ist doch nicht Fernstudium vs. Vollzeitstudium, sondern vielmehr FH-Studium vs. Uni-Studium, und da ist wohl kaum die Frage, was einem mehr abfordert ...

Wer sich nicht selbst in die Tasche lügen will sollte wissen, dass ein FH-Studium deutlich weniger fordert als ein Uni-Studium, ergo ist ein FH-Studium prädestiniert für ein berufsbegleitendes Fernstudium. Wer dagegen ein Vollzeitstudium machen möchte, ist wohl besser an einer Uni aufgehoben ...
da muss ich widersprechen: titel des thread ist fernstudium vs vollzeitstudium...hier geht es nicht darum, uni und fh zu vergleichen, sondern das nebenberufliche studium mit dem präsenzstudium an einer FH :wink:
grüsse
Robi :D
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pacificblue
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Ich studiere bei der AKAD nebenberuflich, Aufbaustudium.

Wenn ich das Studium hier an der FH und an der Uni vergleiche, ist das Fernstudium vom Stoff her deutlich konzentrierter. An der Uni gibts zwar auch die Skripte zu den Vorlesungen, dann braucht man aber auch oft noch die Bücher der Dozenten etc. Unter dem Strich wohl mehr zu lesen, aber vieles wird auch ausführlicher erklärt, was natürlich Zeit kostet.

Bei der AKAD geht man davon aus, dass das zu vermittelnde Wissen ergänzt wird durch die Berufserfahrung - quasi ein Synergieeffekt. So kann es schon sein, dass an der Uni etwas mehr Zeit aufgewendet wird als bei einem Fernstudium - ob sie effizienter genutzt wird, sei mal dahingestellt.

Nebenberuflich studieren heißt natürlich mehr "Freiheiten" in der Zeiteinteilung, weil man nicht jede Woche in x Vorlesungen muss. Die "Freiheit" relativiert sich aber, da eigentlich nur die Abendstunden und das Wochenende Zeit bleibt, zu lernen. Und Semesterferien gibts bei der AKAD auch nicht...

Ich für meinen Teil lerne bei der AKAD deutlich konzentrierter, da auch der Stoff straffer ist. An der Uni wurde eben auch viel wiederholt. Das vermittelte Wissen ist unterm Strich vergleichbar, sonst wären die Abschlüsse nicht staatlich anerkannt. Denn geschenkt wird einem auch bei der AKAD nichts.
Michael123
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Also ich kann da auch etwas dazu sagen, hatte vor kurzem mehrere Bewerbungsgespräche und das Fernstudium kam immer sehr gut an, obwohl ich erst im 1. Semester bin.

Hatte mich übrigens auch auf klassische Trainee-Stellen etc. beworben.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass ein Studium nur eine Qualifikation für den Berufseinstieg ist, alles weitere: Karriere, Gehalt etc. entscheidet sich danach, ob man das Erlernte auch in der Praxis anwenden und Gas geben kann.
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