Projektbericht/Diplomarbeit im eigenen Unternehmen

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Hawkmoon082
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Hallo zusammen,

ich studiere Wirtschaftsinformatik auf Diplom, hab bis auf eine Prüfung und ein offenes Prüfungsergebnis das Hauptstudium hinter mir und überlege jetzt, wie ich meinen Projektbericht anfange.

Ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige hier bei dem es die eigene Firma nicht wirklich interessiert ob, was und wie man studiert..

Deshalb die große Frage: Wie bekomme ich mein Unternehmen dazu, mich bei der Erstellung der o.g. Arbeiten zu unterstützen?

Klar könnte ich sagen: "Hey, hört mal zu, ich möchte gerne untersuchen, ob wir mit unseren Kundenmanagement-Werkzeugen und unserem DWH die Anforderungen an ein komplexes, zukunftssicheres CRM-System erfüllen!" Aber irgendwie habe ich keine Ahnung bei wem ich das anbringen soll und wie ich meine Vorgesetzten bzw. die Herren im Vorstand dazu bringe zu sagen: "Tu das, das bringt ja auch uns was, wir stehen hinter dir und unterstützen dich!"

Hat da schon jemand Erfahrung gesammelt?

*ratlos*

Daniel
Toby66
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Hallo Hawkmoon082,

leider kann eigentlich nur EINER da eine brauchbare Antwort geben, nämlich Du selber.

Meine Antwort war leider falsch - aber ohne daß ich das zu dem Zeitpunkt ahnen konnte. Ich habe meine Vorschläge mit einem Chef erörtert, der leider kurz danach nicht mehr mein Chef war. Leider habe ich mich überzeugen lassen, daß auch der neue Chef interessiert ist. Das war ein Fehler, der mich glücklicherweise nur wenig Note, aber viel Nerven und viel Spaß gekostet hat. Aber genau daran sieht man, wie abhängig es vom eigenen Umfeld ist und wie schwierig allgemeine Tips dazu sind.

Ein Punkt, der mir vom "neuen" genannt wurde, weshalb er das nicht mag: ich koste ihn Geld, wenn ich dort die Diplomarbeit schreibe, und danach suche ich mir womöglich einen anderen Job und das investierte Geld ist sozusagen futsch. Er wollte somit eine Garantie, daß ich den Laden (und zwar die Abteilung - es ging nicht um Unternehmenswechsel) nicht hinterher verlasse. Die wollte ich so nicht geben, was unser Verhältnis schon eingetrübt hat. Dies nur als Beispiel.

Was gar nicht geht: am eigenen Chef vorbei mit anderen Abteilungen etwas anfangen.

Wenn Du ein geeignetes Thema hast und die Informationen hast und sie so entfremden kannst, daß man Deine Firma nicht mehr erkennen kann, würde ich nötigenfalls einfach über eine fiktive Firma schreiben, aber die internen (verfremdeten) Informationen benutzen. Genau dies hätte ich besser auch getan.

Daß ich die Haltung vieler Unternehmen (oder zumindest einer Vielzahl der Führungskräfte in den Unternehmen - bei uns gibt's da ja auch eine krasse Diskrepanz zwischen dem Verhalten dieser und dem Leitbild) bezüglich Desinteresse von Weiterbildungswilligen nicht begreife, steht auf einem anderen Blatt - einerseits Fachkräftemangel, andererseits staunt man, wieviele AKADianer ihr Studium sogar vor dem Arbeitgeber verheimlichen (müssen). Das ist mir in jedweder Hinsicht unverständlich. Erklären kann ich es leider schon: man kann jemandem, der nebenberuflich studiert, auch unterstellen, er sei nicht ausgelastet oder er würde zu Gunsten seines Studiums nur mit 50 % Engangement arbeiten.

Ich weiß, das hilft nicht wirklich - aber wie gesagt: im Endeffekt kann man nur selber tippen, was wieviel Sinn macht.

Übrigens nicht falsch verstehen: es gibt natürlich nicht nur Negativ-Beispiele. Ich habe auch Kommilitonen kennen gelernt, bei denen der Chef sogar bei der Suche nach höherwertigen Jobs behilflich war - im besten Sinne also als Förderer. Gibt's auch!

Viele Grüße und viel Erfolg bei der (dann hoffentlich richtigen) Entscheidung
Thomas
realelninio
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Tja, leider wahre Worte. Wenn man den AKAD Schein in der Tasche hat wird man mit Kusshand empfangen und bestaunt, aber wenn man mitten im Weiterbildungsprozess ist, ist man für den Arbeitgeber ein zeitlich befristeter Arbeitnehmer,der seine Kapazitäten auch noch an einem Studium 'verschwendet' und der das Unternehmen sowieso verlassen wird.

Das man im Falle der Unterstützung und auch der Ermöglichung einen besser bezahlten Posten zu bekommen, schon allein aus Überzeugung im gleichen Laden bleiben würde, kommt kaum einen in den Sinn.

Für den besseren Posten holt man sich dann am besten einen von der Stange, der den Job schon x Jahre gemacht hat.
SebastianMA
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Hawkmoon082 hat geschrieben:Deshalb die große Frage: Wie bekomme ich mein Unternehmen dazu, mich bei der Erstellung der o.g. Arbeiten zu unterstützen?

Klar könnte ich sagen: "Hey, hört mal zu, ich möchte gerne untersuchen, ob wir mit unseren Kundenmanagement-Werkzeugen und unserem DWH die Anforderungen an ein komplexes, zukunftssicheres CRM-System erfüllen!" Aber irgendwie habe ich keine Ahnung bei wem ich das anbringen soll und wie ich meine Vorgesetzten bzw. die Herren im Vorstand dazu bringe zu sagen: "Tu das, das bringt ja auch uns was, wir stehen hinter dir und unterstützen dich!"
Kannst du dich mit dem Studium für eine anderen Stelle empfehlen oder
gibt es Themen, die du bearbeiten kannst, die dich für eine bestimmte zukünftige Tätigkeit qualifizieren können?

Ich bin in meinem Erststudium einfach zum Chef gegangen und wir haben ein Thema gesucht. Das ich das dann aufgrund von Zeitmangel nur theoretisch betrachten konnte bzw. nur fiktiv praktisch beschrieben habe und das Ergebnis auch nicht verwendbar war, hat im Nachhinein wirklich Niemand interessiert. Von der Qualität und dem Verlauf war ich ehrlich gesagt enttäuscht, schade um die Arbeit und den Stress.

D. h. entweder ist wirklich ein praktischer Nutzen für die Firma absehbar/ableitbar und der Chef verfügt auch über geeignete Kompetenzen, dich zu unterstützen oder lieber einer eher theoretisch fiktiven Ansatz nehmen und das so durchziehen.

Ich hoffe, ich konnte wenigstens bißchen helfen.
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