Wirtschaftsübersetzerin / Erwachsenenbildung?

Englisch, Französisch...
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Malena
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Hallo,
ich studiere jetzt seit fast zwei Jahren Wirtschaftsübersetzen bei der AKAD und stelle immer mehr fest, dass ich eigentlich viel lieber Sprachen unterrichten würde, als nach dem Studium weiterhin in der Wirtschaft zu bleiben. Ich habe 4 Jahre im Im- und Export gearbeitet, bin seit einem Jahr im Verlag und habe nach wie vor das Gefühl, dass das nicht das Richtige für mich ist. Kann mir evtl. irgendjemand einen Tipp geben, wie die Chancen stehen, nach dem Diplom an privaten Schulen, Volkshochschulen o.ä. zu arbeiten? Ich habe z.B. daran gedacht, an Berufsfachschulen für Fremdsprachenkorrespondenz (bin selber gelernte Europasekretärin) Wirtschaftssprachen zu unterrichten; Deutsch als Fremdsprache würde mich auch wahnsinnig interessieren. Ich durchforste schon seit Wochen das Internet auf der Suche nach einem Zusatz- oder Aufbaustudium oder einer sonstigen Weiterqualifizierung, um danach unterrichten zu können, finde aber leider nichts in der Richtung. Und um nach der AKAD nochmal an die Uni zu gehen, fühle ich mich irgendwie zu alt (27 J.). Also, ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn mir jemand aus eigener Erfahrung etwas dazu berichten könnte oder sonstige Anregungen und Denkanstöße hat! Schonmal herzlichen Dank im Voraus!!!
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marcomondavi
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Hallo Malena!

An privaten Einrichtungen kannst Du mit dem AKAD-Diplom unterrichten. Zumindest was den Bereich der Englisch-Kurse, Fortbildungen etc. angeht.

Wenn Du darüber hinaus Interesse an einer Tätigkeit als Berufsschullehrerin o.ä. hast, kannst Du das Aufbaustudium Wirtschaftspädagogik an der AKAD dranhängen. Dies ist mit dem Handelslehrer gleichgestellt und Du könntest als reguläre Lehrkraft an staatlichen Schulen unterrichten.

Berufsschullehrer werden in fast allen Bundesländer händeringend gesucht und auch gehaltlich ist dieser Beruf sehr attraktiv.

Hier in Hamburg gibt es auch eine Fortbildung zum "Lehrer für Fachpraxis". Dieser soll Quereinsteigern die Möglichkeit geben, ihre Berufspraxis in der Unterricht an Gewerbe- oder Berufsschulen mit einzubringen.

Gruß + viel Erfolg!
marcomondavi
Zuletzt geändert von marcomondavi am 30.08.06 20:11, insgesamt 1-mal geändert.
weiterbildung-deutschland
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Wie wäre es zum Beispiel mit dem CELTA (Certificate in English Language Teaching to Adults) von Cambridge ESOL (University of Cambridge ESOL Examinations)? Das CELTA ist vor allem bei privaten Sprachschulen sehr angesehen. Du kannst das CELTA als Teil- oder Vollzeitkurs belegen. In Deutschland ist das in Berlin, Hamburg und München möglich. Weitere Infos unter: http://www.cambridgeesol.org/teaching/celta.htm
[url]http://www.weiterbildung-deutschland.de/[/url]
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marcomondavi
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Hallo weiterbildung-deutschland,

mal eine Frage außer der Reihe: Auf Deiner Homepage befinden sich (fast) ausschließlich Angebote der Klett-Gruppe. Ist das ein Zufall?!

Gruß,
marcomondavi
Malena
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Hallo,

vielen Dank für die guten Tipps! Über das Aufbaustudium Wirtschaftspädagogik bei AKAD hatte ich auch schon einmal nachgedacht, allerdings ist der Preis wirklich sehr heftig (wer hat schon 560 Euro im Monat übrig?) und wenn ich das richtig sehe, könnte ich als Wirtschaftspädagoge ja auch "nur" Wirtschaft und keine Wirtschaftssprache unterrichten, oder? Herzlichen Dank auch für den Tipp mit dem CELTA - gibt es so etwas eigentlich auch für Französisch und Spanisch?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
weiterbildung-deutschland
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Für Spanisch habe ich beim Instituto Cervantes das Folgende gefunden: http://www.cervantes.es/seg_nivel/lect_ ... master.jsp. Weiss aber nicht wie bekannt das ist. Am besten mal nachfragen.
[url]http://www.weiterbildung-deutschland.de/[/url]
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Reinold Skrabal
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Hallo Malena,

für Sie wäre vermutlich eine pädagogische Zusatzausbildung im Fernunterricht die ideale Lösung, es muss ja nicht gleich die Große Fakultas oder gar die venia docendi sein. Gefordert wird jedoch auch dafür - zum Einstieg - eine längere Unterrichtserfahrung im Sachfach Deutsch, wenn keine germanistische Ausbildung nachgewiesen werden kann.

Mit einem Hochschul- bzw. Fachhochschulabschluss (Mindeststudiendauer: sechs Semester) ohne germanistische oder neuphilologische Ausrichtung, jedoch Unterrichtserfahrung im Fach Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache, ggf. auch einer anderen Fremdsprache, oder bei einer Tätigkeit im interkulturellen Bereich, können Sie z.B. an der Universität Kassel den Fernstudienkurs "Didaktik und Methodik Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache" belegen, der mit einem Hochschul-Zertifikat des Instituts für Weiterbildung im Fach Deutsch als Fremdsprache abschließt. Als Nachweis einer Weiterbildung ist dieses Zertifikat für viele Tätigkeiten im Sprachlehrbereich völlig ausreichend, aber leider nicht für eine Lehrtätigkeit an der Uni.

Absolvent(inn)en mit Übersetzerdiplom kommen für ein Zusatzstudium dieser Art nur in Frage, wenn sie ihre Ausbildung an einer Universität gemacht und Lehrveranstaltungen in Linguistik besucht haben (Nachweis über Scheine/Studienbuch). Auch hier ist die o.g. Unterrichtserfahrung in Deutsch als Fremdsprache erforderlich, um das Zulassungsverfahren einleiten zu können. Das AKAD-Übersetzerstudium reicht hier also nicht aus, weil die sprachwissenschaftliche Ausbildungstiefe und -Breite in Deutsch und in der Fremdsprache fehlen.

Ein für Sie nach Zeit- und Mitteleinsatz akzeptabler Weg dürfte die von der Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigburg e.V. im F e rn unterricht mit 8 Präsenzphasen (jeweils freitags und samstags, mit umfangreichem Studienmaterial; Gesamtdauer 2 Semester; ca. 1400 €, zahlbar in 2 Raten) angebotene pädagogische Zusatzausbildung sein (rein pädagogisch, nicht explizit auf Deutsch oder Fremdsprachen ausgerichtet), wahlweise mit Hochschulzertifikat oder nur mit Teilnahmebescheinigung.

Zielgruppe: Dozent/innen mit praktischer Erfahrung in der Erwachsenenbildung. Die bereits erworbenen berufspraktischen Fähigkeiten und Kenntnisse im Unterrichten werden in Beziehung gesetzt zu wissenschaftlichen Verfahren, Theorien und neueren Forschungsergebnissen. Die erwachsenenpädagogische Handlungskompetenz wird erweitert und vertieft. Siehe Inhalte, Methoden und Arbeitsweise unter:

www.ph-ludwigsburg.de/3112.html

Sie müssten allerdings schon praktische Unterrichtstätigkeit an Privat- oder Volkshochschulen mitbringen, um in der Theorie an diese praktischen Erfahrungen (z.B. in der Gruppenarbeit) anknüpfen zu können.

Grundkenntnisse in Germanistik (Standardsprache der Gegenwart, Sprachstruktur, Semantik, Etymologie, Rhetorik, Stilistik und Grammatikformen könnten Sie sich in beschränktem Umfang auch selbst, in Zusatzseminaren oder als Gasthörerin beibringen. Dies gilt auch für die Fremdsprache. Auf germanistische Literaturwissenschaften und Mediävistik können Sie hingegen getrost verzichten, wenn Sie sich auf „Wirtschaftssprachen“ spezialisieren.

Eine akademische Grundausbildung in Pädagogik wäre als Startqualifikation für eine Unterrichtstätigkeit also schon ratsam, primär natürlich als „Türöffner“ (auch auf internationaler Ebene) und weil die Lehrenden im gehobenen Bildungsbereich in zunehmendem Maße mit studentischen Lehrveranstaltungsevaluierungen konfrontiert werden. Auch ich muss mich in meinen Lehrfächern (Deutsch und Wirtschaftsdeutsch, Außenwirtschaft, Fremdsprachen und Management) im Rahmen der Qualitätssicherung in Forschung und Lehre an der Uni regelmäßig diesen Evaluierungen stellen.

Für die Erreichung Ihres Ziels wünsche ich Ihnen vollen Erfolg!

Senator E.h. Univ.-Lektor Reinold Skrabal
Vorsitzender der akademischen Prüfungsausschüsse für Wirtschaftskorrespondenten und Übersetzer (HfWU)
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