Übersetzerprüfung im Alleingang??

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kiki 78
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Hallo zusammen!
Habe eine kurze Frage, die mir hoffentlich hier jemand beantworten kann.. Habe an der Uni 10 Semester Französisch und Deutsch auf Lehramt studiert, möchte aber inzwischen auf keinen Fall mehr als Lehrerin arbeiten. Habe das Studium auch noch nicht beendet, sondern bin stattdessen mehr oder weniger zufällig in einen Job gerutscht, der mir sehr viel Spaß macht und den ich momentan auch nicht aufgeben will. Allerdings hätte ich gerne zumindest in Französisch einen vernünftigen Abschluß, und ein Fernstudium z.B. an der AKAD klingt eigentlich sehr vernünftig. Allerdings: Ist dies wirklich nötig und sinnvoll, wenn man schon so lange studiert und auch sieben Monate in Frankreich gelebt hat? Oder sollte man das Geld sparen und sich selbst auf die Prüfung vorbereiten?? Ist das überhaupt machbar??
Wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, vielleicht hat ja jemand sogar noch bessere Ideen oder Vorschläge für mich?? Ich danke im Voraus!!
-Christian-
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Hallo!

Wenn ich dich richtig verstehe, hast du vor, dein Studium vorzeitig zu beenden. Auch wenn du auf gar keinen Fall als Lehrerin arbeiten möchtest, würde ich an deiner Stelle das Studium bis zum Ende durchziehen. So lange kann es doch icht mehr dauern, oder? Es wäre doch jammerschade, das Studium nach 10 Semestern aufzugeben. Dass du sehr an deinem jetzigen Job hängst, kann ich sehr gut verstehen, aber wäre es dennoch nicht besser, zunächst dein Studium zu beenden, um nach der ganzen Studiererei wenigstens einen vernünftigen Abschluss zu haben?

Ein Studium bei der AKAD ist durchaus sinnvoll. Du könntest dich beispielsweise zur staatl. gepr. Übersetzerin oder zur Dipl.-Wirtschaftsübersetzerin ausbilden lassen. Allerdings würde ich davon abraten, dich im Alleingang auf eine dieser Prüfungen vorzubereiten. Diese Prüfungen sind einfach zu anspruchsvoll, als dass man sich darauf selbständig vorbereiten kann. Dass jemand zwei Fremdsprachen beherrscht, bedeutet noch lange nicht, dass man auch etwas vom Übersetzen versteht. Es handelt sich hierbei um eine völlig eigenständige Disziplin. Dass viele Prüflinge teilweise völlig falsche Vorstellungen vom Übersetzen haben, belegen die hohen Durchfallquoten.

Aber wozu der ganze Aufwand? Gibt es denn keine Möglichkeit, nach Beendigung deines Studiums in deinen jetztigen Job zurückzukehren? Das Studium nach zehn Semester aufzugeben, halte ich wirklich für eine nicht so tolle Idee. Zwar hast du nicht vor, als Lehrerin zu arbeiten, aber du hättest dann zumindest einen vernünftigen Abschluss, mit dem sich bestimmt etwas anfangen ließe. Du kannst dich ja nach deinem Studium immer noch umorientieren, aber eine solche Umorientierung dürfte mit einem abgeschlossenen Studium erheblich einfacher sein als mit einem abgebrochenen Studium.

Fazit: Warum ein neues Studium aufnehmen, wenn man das alte in relativ kurzer Zeit beenden kann? Ich würde es mir zumindest noch einmal gründlich überlegen. Wäre doch wirklich bedauerlich, so kurz vor dem Ziel das Handtuch zu schmeißen!

Viele Grüße
Christian
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Reinold Skrabal
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Hallo Kiki,

Ihnen kann geholfen werden: Die Weiterbildungsakademie (WAF) unserer (Staatlichen) Hochschule bietet seit kurzem auf meinen Vorschlag hin eine akademische Fachübersetzer-Externenprüfung an (keine Konkurrenz zur Akad, weil wir nicht ausbilden!). Diese Prüfung baut auf nachweisbaren Vorkenntnissen im translatorischen Bereich bzw. auf einem vergleichbaren grundständigen Studium (oder langjähriger Praxis) auf und führt nach bestandener Prüfung zur Verleihung eines „Akademischen Sprachenzeugnisses“, das vom Prorektor der Hochschule und wissenschaftlichen Leiter dieses Projekts unterzeichnet wird. Bei dieser Prüfung handelt es sich um eine akademische Höherqualifikation, jedoch nicht um einen akademischen Abschluss im Sinne eines Hochschulgrades der wissenschaftlichen Diplom-, Bachelor- und Masterstudienabschlüsse (also auch hier keine Konkurrenz zum wissenschaftlichen Ausbildungsangebot der Akad).

Die Abschlussbezeichnung lautet:
"Fachübersetzer/in Hochschulakademie WAF-HfWU“.

Die Prüfung umfasst auf der Grundlage der PO vom 01.07.2005 sechs Übersetzungen gehobenen bzw. höheren Schwierigkeitsgrades: Gemeinsprachliche Übersetzung, Fachübersetzung „Wirtschaft“ und aus einem weiteren frei wählbaren Fachgebiet (Recht, Technik, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Politik), jeweils Deutsch-Fremdsprache-Deutsch, also 6 Teile (Vollprüfung). Gegenstand der schriftlichen Prüfung sind die translatorischen Kernkompetenzen (ohne Aufsatz, ohne Landeskunde, ohne mündliche Prüfung, weil diese Teile bereits Gegenstand vorangegangener Examen waren und die diesbezüglichen Kenntnisse vorausgesetzt werden). Geprüft wird in den Sprachen E, F, S, I, P sowie Russisch, Türkisch, Griechisch, Tschechisch, Polnisch, Slowakisch.
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Auf Anraten der Vizepräsidentin des BDÜ haben wir (ganz neu in Deutschland!) eine „Teilprüfung“ für Personen eingeführt, die grundsätzlich nur von der Fremdsprache ins Deutsche übersetzen. In diesem Fall besteht die Prüfung aus 3 Teilen (jeweils Fremdsprache > Deutsch). Sämtliche Prüfungsunterlagen sind über die Vizepräsidentin dem Vorstand des BDÜ zur Begutachtung eingereicht worden.

Vorbereitungskurse für beide Abschlussarten erfolgen nicht. Die Vorbereitung bleibt den Interessenten überlassen. Die Klausuren finden jeweils im Juli und Februar an unserer Hochschule statt.

Das Prüfungsangebot füllt eine lang erwartete Marktlücke und wird in ersten internen Umfragen von langjährigen Praktikern und von der Vizepräsidentin des BDÜ sehr begrüßt
(Kommentar eines versierten Praktikers und staatl. gepr. Übersetzers: „Ein Sahnehäubchen zum Draufpacken, damit erhöhe ich meine Akzeptanz am Markt“; „höchste Zeit für alternative Abschlussmöglichkeiten“).

Wichtiger Hinweis: Diese Prüfung ist nicht für Anfänger bestimmt! Die Zulassung erfolgt nur bei nachweisbarer, einschlägiger (!) und vergleichbarer Vorqualifikation (Ausbildung, Studium oder langjährige Praxis, nicht jedoch Abitur, Cambridge Certificate, Alliance Française, Prüfung B2 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, Advanced English Studies oder dergleichen).

Wenn Sie im Rahmen des Fremdsprachenprogramms Ihres Lehramtsstudiums translatorische Leistungen nachweisen können, dann besteht Aussicht auf Zulassung. Sie zahlen dann lediglich die Prüfungsgebühr (Vollprüfung: 580 €, Teilprüfung 360 €, jeweils MWST-frei).

Sollte dies nicht zutreffen, wäre der Ausbildungsweg über die Akad sinnvoller.

Ich habe die vorgenannte Vollprüfung als „Gabriel Mustermann“ in meinen Hauptsprachen Französisch und Italienisch in den Vertiefungsrichtungen Wirtschaft und Recht vor kurzem (testhalber) absolviert (die Bewertung erfolgte durch Fremdkorrektoren). Sie ist zu schaffen, wenn langjährige und einschlägige Erfahrungen im Übersetzen von Texten gehobenen Schwierigkeitsgrades vorliegen.

Info-Material wird demnächst von der Weiterbildungsakademie (WAF) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen e.V. und auf meiner eigenen Heimseite ins Netz gestellt.

Prüfungskoordinator und Mitglied der Hochschule (zuständig für Infos und Anmeldung):
Senator E.h. Reinold Skrabal, Univ.-Lektor und Lehrbeauftragter
reinold.skrabal@t-online.de
Moderator des Akad-Forums „Fremdsprachen“
-Christian-
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Hallo Kiki,

die von Herrn Skrabal vorgeschlagene Möglichkeit solltest du auf jeden Fall in Betracht ziehen. Da du dir in deinem bisherigen Studium sicherlich auch translatorische Fertigkeiten angeeignet hast, könnte diese Externenprüfung die Lösung für dich sein. Du hättest so also die Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit einen vernünftigen Abschluss zu erlangen. Und abgesehen davon, müsstest du nicht mehrere Monatsgehälter in ein zusätzliches Studium investieren. Mit deinem Anliegen solltest du dich direkt an Herrn Skrabal wenden, der diese Prüfung koordiniert.

Viel Erfolg bei deinem Vorhaben wünscht dir
Christian
Alexandra

Hallo Kiki,

die Idee mit der Fachpruefung ist sicherlich eine gute Idee, eine zusaetzliche Qualifikation zu erlangen, dennoch sie ersetzt deinen Abschluss nicht! Deshalb wuerde ich dir dringend empfehlen, dein Studium zu Ende zu bringen. Auch wenn du hinterher nicht planst hauptberuflich als Lehrerin taetig zu werden. Ich kenne Leute, die Lehramt studiert haben und hinterher auch etwas voellig anderes machen, z.B. im Vertrieb usw. gelandet sind, aber diese Tuere bleibt dir verschlossen, wenn du keinen Abschluss hast. Nach 10 Semestern sich mit einem Studium ohne Abschluss - sprich in deinem Fall das 1. Staatsexamen - auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben, ist wirklich nicht zu raten - nicht bei der momentanen und sich weiter verschaerfenden Arbeitsmarktlage in Deutschland aber auch weltweit!

Wenn du vorher keine betriebliche Ausbildung gemacht hast, auf die du alternativ zurueckgreifen kannst, dann ist ein abgebrochenes nicht beendetes Studium im Lebenslauf noch viel schwieriger zu vermarkten, dessen musst du dir bewusst sein und deshalb wuerde ich massiv von diesem Schritt abraten.

Gruss,

Alexandra

Des
kiki 78
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Hallo zusammen!!
Ich danke sehr herzlich für Ihre/Eure schnellen und sehr informativen Antworten! Allen, die mir geraten haben, mein Studium zu Ende zu bringen, sei gesagt, daß ich mich sicherlich nicht hopplahop entschieden habe, alles hinzuschmeißen, sondern diese Entscheidung lange mit mir herumgeschleppt habe. Für mich war einfach irgendwann Schluß, und seit diese Entscheidung gefallen ist, geht es mir endlich wieder richtig gut, und ich merke erst jetzt so richtig, welch psychische Belastung die vorherige Situation für mich war. Von daher kommt eine Rückkehr ins reguläre Hochschulstudium (momentan und sehr wahrscheinlich für immer) nicht mehr in Frage. Ich weiß, es ist schade, und ich habe mir dies - öfter als es irgendjemand hier tun könnte - selbst vorgehalten, aber nun ist es einfach so!!
Jetzt habe ich das Glück, in einem tollen Job zu arbeiten (@Alexandra: im Vertrieb;-)bei einem sehr renommierten deutschen Unternehmen), und die Erfahrungen, die ich dort sammle, und die Möglichkeiten, welche sich mir auftuen, möchte ich momentan nicht aufgeben. Trotzdem möchte ich mein Französisch in sinnvoller Weise zu Ende bringen.
Deshalb Ihnen, Herr Skrabal, an dieser Stelle herzlichen Dank für die Informationen zu dieser neuen Fachübersetzerprüfung. Diese Möglichkeit hört sich toll an und wäre so ziemlich genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Nun ist es nur so, daß ich im Rahmen meines Studiums zwar natürlich reichlich Erfahrung im Übersetzen gesammelt habe. Es ist jedoch so, daß dies in erster Linie sprach- oder literaturwissenschaftliche Übersetzungen waren, und daß ich diese auch nur bedingt durch Scheine nachweisen kann (vier insgesamt), da diese Übersetzungskurse der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten in diesem bereich dienen sollten und eine Klausur am Ende nicht zwingend notwendig war.
Ist schon absehbar, wann nähere Informationen ins Netz gestellt werden?? Und wird es eine Art Einstufungstest geben, so daß man in etwa abschätzen kann, was auf einen zukommt und ob man das entsprechende Niveau in der Fremdsprache hat?? Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre wirklich ausführliche Antwort, Sie haben mich sehr motiviert!
Gruß,
Kiki
Alexandra

Hallo Kiki,

Ich hatte mir das schon gedacht, dass du sehr wahrscheinlich im Vertrieb gelandet bist, da verschlaegt es haeufiger mal Lehramtler hin, die nicht in den Schulbetrieb moechten... Bittte bedenke jedoch, dass sich betriebliche Organisationsstrukturen und Fuehrungsstrukturen in einem Unternehmen sehr schnell aendern koennen, das heisst mit anderen Worten, wenn du die Leistung nicht mehr bringst, ein neuer Vorgesetzer die Abteilung fuehrt oder andere betriebliche Entwicklungen kommen, dann ist man als jemand, der keine betriebliche Ausbildung oder Studium hat, leider in der Regel der erste, der auf der Abschussliste steht. Verzeih, wenn ich jetzt so bist du den Job ganz schnell wieder los und der erste, der auf der Abschussliste steht.

Verstehe mich nicht falsch, ich wuensche dir das beileibe nicht, dennoch wird es dann um einiges schwieriger einen adequaten neuen Job zu finden. Du hast dann zwar Erfahrungen in dem Bereich, aber dir fehlt ein Abschluss! Ueberleg mal, mit wievielen teilweise hochqualifizierten Menschen du dich dann bewirbst. Eins muss dir klar sein, den Lebensarbeitsjob gibt es nicht mehr, auch nicht im Vertrieb! Deshalb wuerde ich dir unabhaengig zu deiner Entscheidung, dass Studium aufzugeben, als Alternative empfehlen zumindest eine kaufmaennische Grundausbildung neben den Sprachen zu machen, damit du etwas in der Hand hast.

Alles Gute fuer deine Zukunft!

Alexandra
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Reinold Skrabal
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Hallo Kiki,

die Kernfrage ist doch die, dass Sie einen Abschluss in Französisch wollen, wenn Sie das Lehramtsstudium aus irgendwelchen Gründen nicht zu Ende führen wollen. Und dazu besteht jetzt die Gelegenheit.

Nähere Infos werden bis ca. Mitte August ins Netz gestellt, auch ein Zeugnismuster. Einen Einstufungstest gibt es nicht, wohl aber können bei mir per E-Mail ab Mitte August frühere Prüfungstexte angefordert werden, um den Schwierigkeitsgrad kennenzulernen.

Ihre 10 Semester an der Uni sprechen für sich und dass Übersetzungen Bestandteil Ihres Studiums sind, ist mir bekannt.
Ob nur 4 oder 10 Scheine vorliegen, ist unerheblich.

Die PO bietet als Wahlfach u.a. "Literatur- und Geisteswissenschaften" an. Somit gibt es auch hier kein Problem.

A vous de choisir!
Meilleures salutations
Reinold Skrabal
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Hallo Kiki,

meinen Vorrednern kann ich mich nur anschließen: es ist nicht ganz ohne Risiko, das Studium abzubrechen, auch wenn du jetzt - ohne Abschluß - den absoluten Traumjob hast.
Es kann schneller gehen, als man denkt, schon sitzt man auf der Straße. Und dort sind leider auch sehr viele mit Abschluß versammelt, die ungeachtet ihrer tatsächlichen persönlichen Qualifikation/Eignung allein durch diese Tatsache einen fast 100%-igen Vorsprung haben.

Alexandras Vorschlag mit der kaufmännischen Grundausbildung halte ich für sehr gut; das Kaufmännische wird immer irgendwie gefragt sein, so daß du damit auf jeden Fall einen sehr soliden Grundbaustein hast. Und es ist besser als das "garnix", mit dem du dastehst, wenn du dein Studium jetzt abbrichst. Du weißt schon, was ich meine.

Wenn du entsprechende Erfahrung im Übersetzen sammeln konntest und das auch nachweisen kannst - auch wenn es "nur" vier Scheine sind; käme halt drauf an, um was für Scheine es sich hierbei handelt -, ist die Aufbauprüfung, wie Herr Skrabal sie weiter oben beschrieben hat, auf jeden Fall eine Alternative für dich.
Aber selbst wenn du sie bestehst und dann dieses Zeugnis in der Tasche hast, würde ich den Gedanken an die kaufmännische Grundausbildung im Hinterkopf behalten. Als Nur-Übersetzer ohne "I-Tüpfelchen" hast du nämlich fast genauso schlechte Chancen wie nach einem abgebrochenen Studium; der (Übersetzer-) Markt ist so voll, daß alles, was dich von den anderen da draußen noch ein bißchen mehr und noch ein bißchen besser unterscheidet, von sehr großem Wert sein kann, ganz gleich, ob es sich dabei nun um ein kaufmännisches Abschlußzeugnis oder um das Zusatzzeugnis eines Fachübersetzers handelt.

Was das "nochmal machen" angeht, das ich in deinem ersten Beitrag gelesen zu haben glaube, so kann ich da Christian weiter oben nur recht geben: sehr gute Sprachkenntnisse und ein in eine etwas andere Richtung gehendes Studium bedeuten noch lange nicht, daß man auch gut übersetzen kann.
Nur als Beispiel: In meiner Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin gehörten auch Übersetzungen mit zum Unterrichtsstoff; wir haben jeden Tag stundenlang nur übersetzt, kann man fast sagen :wink:, aber wie es wirklich geht, haben sie uns nicht beigebracht. Da ist es dann auch nicht aussagekräftig, wenn im Zeugnis eine gute Note steht und irgendwo ganz versteckt vielleicht ein Hinweis darauf zu finden ist, daß auch das Übersetzen (angeblich) mit unterrichtet wurde.
Daß es wirklich so etwas Schreckliches :lol: wie Übersetzungstechnik gibt, erfuhr und lernte ich erst, als ich mich auf das AKAD-Fernstudium zum staatl. gepr. Übersetzer stürzte. Und fand (finde) es haarsträubend, daß man mich allein auf Grundlage meiner Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin mit damals Null Ahnung in Bezug auf Übersetzungstechnik Übersetzungen hat machen lassen, die mitunter sehr schwierig und ziemlich "unverdaulich" waren (Kapitalmarktrecht, Finanzmärkte usw. usf.).

Das erübrigt sich bei dir wohl aber, da du schon einschlägige Erfahrungen sammeln konntest, wie ich aus deinen Beiträgen entnehme, und war wie angedeutet nur als erläuterndes Beispiel gedacht.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und daß du die für dich beste Entscheidung triffst!

Viele Grüße
Judith
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pinkpanther
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Und nochmal ich!

Nach Herrn Skrabals Beitrag, der sich mit meinem überkreuzt hat, kann ich nur sagen: Es könnte nicht nur eine Alternative für dich sein, Kiki, es ist eine Alternative, wenn nicht sogar die Alternative! :D
Martin0815
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Mit den Vorkenntnissen würde ich überlegen ein Studium zum Diplom Wirtschaftsübersetzer zu machen.

Hier wird noch einiges an BWL verlangt bzw gelehrt. Aber der Franzeteil sollte da ja kein Problem sein. Mit dem Diplom hätte man einen zukunftssicheren Abschluß.

Ansonsten die andere Alternative mit der Prüfung und dem akademischem Zeugnis (deutlich weniger Aufwand, dafür auch kein Diplom) eventuell kann man das Studium ja später noch einwerfen, wenn man das Geld und die Zeit investieren möchte!
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Reinold Skrabal
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Hallo Martin,
Hallo allerseits,

der Vorsitzende der Bundesaufnahmekommission des BDÜ (Bundesverband der Übersetzer und Dolmetscher) hat sich nach sehr eingehender und strenger Überprüfung der Prüfungsordnung der neuen akademischen Fachübersetzerprüfung (achtteilige Voll- und fünfteilige Teilprüfung, mit je zwei Fachgebieten) positiv zur Anerkennung dieser Prüfung geäußert.

Dies bedeutet, dass Absolvent/innen nach Bestehen dieser Prüfung den Mitgliederstatus im BDÜ erhalten und ihrem Namen das Kürzel "BDÜ" beifügen dürfen, wenn der Vorstand endgültig zugestimmt hat. Reizvoll ist dieser Abschluss, der einschlägige, durch Prüfungen bzw. langjährige Praxis erlangte Fachkenntnisse voraussetzt, vor allem auch in finanzieller Hinsicht. Die Kosten belaufen sich nur auf einen Bruchteil der vollakademischen Ausbildung. Nach Meinung vieler Berufsfremdsprachler füllt diese Prüfung eine Lücke im Ausbildungsspektrum der Übersetzer.

Infomaterial, PO und Zeugnismuster werden in ca. 14 Tagen auf der Heimseite der Weiterbildungsakademie der Hochschule sowie auf meiner Heimseite veröffentlicht.

Die bisher noch nicht angebotene und vom BDÜ empfohlene Teilprüfung mit fünf Übersetzungsteilen ausschließlich von der Fremdsprache ins Deutsche ist in Deutschland ein absolutes Novum und speziell für Teilnehmer/innen interessant, die nur von der Fremdsprache ins Deutsche übersetzen und bisher noch keinen Abschluss haben. Vor allem die Vizepräsidentin des BDÜ hat diese Prüfungsmöglichkeit befürwortet.

Die Feststellung, dass man das FH-Diplom später immer noch dranhängen kann, wenn man viel Zeit und Geld investieren möchte, unterstreiche ich nachdrücklich.

Viele Grüße
Reinold Skrabal
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