"Staatlich geprüft" versus "IHK"

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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Gast

Hallo!

Wo ist denn der Unterschied zwischen dem staatlich geprüften Betriebswirt und dem Betriebswirt (IHK)?

Danke
Gast

Beim IHK-Betriebswirt erreicht man keinen Diplom-Abschluss. Der Titel ist Betriebswirt (IHK). Des weiteren ist das -wie ein BA-Studium auch- ein institutsbezogener Abschluss, das bedeutet keine so große Anerkennung. Denn Anbieter von Betriebswirt-Studiengängen gibt es ja bekanntlich wie Sand am Meer...
Gast

Und der staatlich geprüfte ist ein Diplom Betriebswirt? Und wer bildet die aus? Und wo ist die Prüfung?

Danke :)
Gast

NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Der staatlich geprüfte Betriebswirt ist kein Diplomtitel. Er soll aber - weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe - vom Niveau her höher sein als der IHK-Abschluss.
Abgesehen davon ist m. E. die IHK eine Einrichtung, die sehr anerkannt ist und die auch die meisten Personalchefs kennen. Und sooooooo groß werden die Unterschiede zwischen IHK und anderen Anbietern dann auch nicht sein.

ich :idea:
Gast

Also nehmen sich staatlich geprüfte und IHK Betriebswirte nicht viel.
Laufen ja eh beide unter dem uninteressanten Titel "ohne Diplom".
Gast

Ja, genau so sehe ich das. Wieviel sie sich nehmen, weiß ich nicht, aber auf alle Fälle gibts da keinen akademischen Abschluss! :D O.K.?
Moertel

Welche inhaltlichen Unterschiede bestehen zwischen dem Staatlich gepr. Betriebswirt/in und den Betriebswirt/in der IHK ?
Eingangsvoraussetzung für die Weiterbildung zum/zur IHK-Betriebswirt/in ist der Abschluss IHK-Fachwirt/in (branchen- oder funktionsbezogen). Erst die anschließende Betriebswirteausbildung ist funktions- und branchenübergreifend. Beide Weiterbildungsgänge zusammen belaufen sich auf ein Stundenvolumen von 1.100 bis 1.300 Unterrichtsstunden. Die Kosten belaufen sich auf 5.000 € (inkl. IHK-Fachwirt/in). Die Prüfung ist eine Handelskammerprüfung.
Die dreijährige Weiterbildung zum/zur Staatl. gepr. Betriebswirt/in ist wesentlich umfangreicher (Regelstundenzeit 2.400). Sie ist von Anfang an branchen- und funktionsübergreifend angelegt. Den Abschluss bildet eine staatliche Prüfung.

Wird bei den Arbeitgebern der Staatl. gepr. Betriebswirt dem Dipl. Kaufmann gleichgesetzt ?
In einem Teilbereich des Arbeitsmarktes konkurrieren diese Abschlüsse miteinander. Der Dipl. Kaufmann ist eine akademische Ausbildung, somit wissenschaftlich und häufig als wenig praxisnah kritisiert. Die Weiterbildung zum Staatl. gepr. Betriebswirt ist stärker auf die betriebliche Praxis ausgerichtet. Durch die berufbegleitende Organisation ermöglicht sie die ausbildungsbegleitende Überprüfung der erlernten Inhalte in der Praxis und einen stärkeren Austausch mit der Praxis. Die Weiterbildung zum Staatl. gepr. Betriebswirt soll den Sprung von der Sachbearbeiterebene ins Management ermöglichen.
Es gibt Arbeitgeber, die für Dipl. Kaufleute ausgeschriebene Stellen nicht mit Staatl. gepr. Betriebswirten besetzen würden. Es gibt andere, die das sehr wohl tun. Für Dipl. Kaufleute spricht eine größere Erfahrung bei projektorientierter Arbeit und bei der selbst organisierten Wissensaneignung. Für Betriebswirte spricht die langjährige Praxiserfahrung und - bei Absolventen der AWS - die nachgewiesene Belastbarkeit. Letztlich geht es bei der Verwertbarkeit beider Abschlüssen um eine Kombination aus Qualifikation und Persönlichkeit.
(Quellen: AWS IHK)

Sollten Sie weitere Infos benötigen wenden Sie sich doch einfach an
die zuständige IHK
hier noch den einen oder anderen link
http://members.aol.com/tbw9901/
http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/B/ ... ung_a.html
http://www.bildungsserver.de/sek2.html?g=3.1.1
mit IHK finder nach Bundesland
http://www.ihk.de/
http://www.ksn.s.bw.schule.de/InfoFasc.html

hiermit sollte es Ihnen möglich sein weitere Infos zu erhalten.

Gruß
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Reinold Skrabal
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Der Beitrag von Moertel ist sehr informativ.

Nach meinen langjährigen Marktbeobachtungen ist der staatl. gepr. Betriebswirt immer noch die seriöseste Alternative zum Betriebswirt FH bzw. zum Diplom-Kaufmann, speziell für Berufstätige, die ihren Job nicht aufgeben wollen und meist schon eine solide kaufmännische Ausbildung und mehrjährige Erfahrung (!) mitbringen.

A propos Erfahrung: Eine meiner ehemaligen Wirtschaftsfranzösisch-Studentinnen im Fernunterricht (ILS), 40 J., mittl. Reife, gelernte Industriekauffrau, ohne BWL-Studium, fließend Englisch (Selbststudium), begnadete Praktikerin und Akquisiteurin, bearbeitet für ihre Firma (IT-Bereich) völlig selbständig fremde Märkte in einer Weise, die ihr Monatseinkommen von 6500 Euro eher bescheiden aussehen lassen. Dagegen wirkt jeder diplomierte Betriebswirt, der sein Diplom mit verklärtem Theorieblick wie eine Monstranz vor sich herträgt, wie eine schlechte Kopie!

Eine Ausnahme? Gewiss, aber von diesen versierten Praktikern ohne Diplom gibt es mehrere in der freien Wirtschaft. Für die Newcomer mag der akademische Schein beim heutigen Bewerberandrang und der starken Konkurrenz immer noch die solideste Basis darstellen, aber es gibt Gott sei Dank auch Personalchefs mit ausgeprägtem Blick für die Praxis und nach mehreren Jahren in derselben verblasst ohnehin jeder Schein. Viel wichtiger wird dann die Umwandlung von Kenntnissen in überragende Fähigkeiten.

Viele Grüße
Senator h.c. Reinold Skrabal
Univ.-Lektor und Lehrbeauftragter BWL + Außenwirtschaft
Gast

Das kommt eben darauf an was man sucht.

Bei größeren Unternehmen hat man auf jeden Fall Nachteile, wenn man mit einem "Diplomierten" konkurrieren muss. Natürlich gibt es Einzelfälle, wo sich Kompetenz durchsetzt.

Aber was ist, wenn sowohl der diplomierte als auch der undiplomierte Betriebswirt vergleichbare Fähigkeiten haben? Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, wo als Anforderungskriterium eben ein Diplom (oder vergleichbar) genannt wird, dann ist das ein Problem falls man mit 50 anderen konkurrieren muss. Hier wird es zumindest schwer in die engere Wahl zu kommen.

Ich denke eine Kombination der jeweiligen Vorteile (praxisbezug, Erfahrung auf der einen Seite und wissenschaftliches Studium auf der anderen) ist hier die beste Alternative. Daher halte ich ein AKAD-Diplom für sprechend "höherwertiger" für die eigenen Chancen.

Abert der Aufwand ist eben auch höher, daher muss jeder quasi eine Kosten/Nutzen Analyse machen, was der richtige Weg ist. Pauschal kann man das nicht sagen.
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Reinold Skrabal
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Bei vergleichbaren Fähigkeiten kommt es beim "Undiplomierten" auf dessen Arbeitgeberzeugnisse an. Sind die bescheinigten Fähigkeiten überragend und treffen sie punktgenau auf die ausgeschriebene Stelle zu, wird sich der Personalchef den undiplomierten Bewerber ganz bestimmt auch dann näher ansehen, wenn ein ganzer Waschkorb voll Bewerbungen eingeht, speziell im Vertriebsbereich, wo der theoretische BWL- und VWL-Schnickschnack (viel heiße Luft!) ohnehin in den meisten Fällen vernachlässigbar ist, weil eben praxisgestützte Fähigkeiten und Fertigkeiten gefordert werden.

Wenn 50 Bewerbungen und mehr eingehen, schauen die Personalchefs bei den Frischdiplomierten in erster Linie auf interessante Zusatzfächer wie Fremdsprachen außer Englisch, Projektmanagement, Wissensmanagement etc. etc.
Personalreferent

Vielleicht ist dem noch hinzuzufügen, dass heute jedoch keine Waschkörbe von 50 Bewerbungen mehr eingehen sondern bei interessanten Stellen, gerade bei renomierten Grossunternehmen, sind dies in der Regel zwischen 400-800 je nach dem.

Ich arbeite als Personalreferentin und bekomme hier eine Menge mit, Sprach- Auslandsaufenthalte etc. sind heute selbstverständlich je nach dem um was für eine Position es sich handelt.

Unsere Stellenausschreibungen gerade im WiWi-Bereich verlangen (leider) alle ein BWL/VWL Diplom und ich denke der Druck wird in Zukunft noch mehr zunehmen bei der Anzahl an generellen Bewerben und der Entwicklung des Arbeitsmarktes.

Teilweise verlangen Stellenausschreibungen für eine Produktmanager-Position oder Referent im Kommunikationsbereich bereits einen MBA oder gar den Dr.

Das ist verrückt, und mich erschreckt die Entwicklung aber im Zuge der Globalisierung ein gegebner Fakt - Die Firmen, die heute bei Neueinstellungen vornehmen (insbesondere im BWL-Bereich) setzen den IHK oder staatl. geprüften Betriebswirt dem Dipl.-Betriebswirt/Kaufmann in den seltensten Fällen gleich und sind definitiv in der Minderheit. Sicherlich, es gibt Ausnahmen...

Personalreferent
Guido
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Personalreferent hat geschrieben:Vielleicht ist dem noch hinzuzufügen, dass heute jedoch keine Waschkörbe von 50 Bewerbungen mehr eingehen sondern bei interessanten Stellen, gerade bei renomierten Grossunternehmen, sind dies in der Regel zwischen 400-800 je nach dem.
Und das wird noch "lustiger" werden. Denn Arbeitslose werden schon seit längerem vom Amt dazu verpflichtet sich auch auf solche Stellen zu bewerben, bei denen schon ein erstes Hinschauen ergibt, dass sie da keine Chance haben werden (z.B. Metzger bewirbt sich als Controller, ITler als Schreiner oder Sekretärin als Personalreferentin ...). Tun sie es nicht, so gibts Sperrzeiten und sonstigen Ärger.

Die Personaler dürfen diese Folge "aktivierender Sozialpolitik" dann halt ausbaden.

Viele Grüße,

Guido Strunck
Gast

Anonymous hat geschrieben:Beim IHK-Betriebswirt erreicht man keinen Diplom-Abschluss. Der Titel ist Betriebswirt (IHK). Des weiteren ist das -wie ein BA-Studium auch- ein institutsbezogener Abschluss, das bedeutet keine so große Anerkennung. Denn Anbieter von Betriebswirt-Studiengängen gibt es ja bekanntlich wie Sand am Meer...
Beim staatlich geprüften Betriebswirt gibt es ebenfalls kein Diplom.

Zu der Anerkennung: gibt es 1. Untersuchungen wo der Betriebswirt in Bekanntheit und ansehen besser abschneidet und 2. wurde der Lehrplan der IHK nach den Anforderungen und Wünschen der Wirtschaft in Zusammenarbeit erstellt.
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