Hallo Fernstudenten und die, die das Fernstudium bereits erfolgreich abgeschlossen haben,
ich bin 43 J. alt, seit 1981 ausgebildete Fremdsprachenkorrespondentin für englisch, französisch und spanisch - alle drei Sprachen mit Note 2. In meinen Berufsleben habe ich bis jetzt fast nur englisch als Fremdsprache gebraucht. Französisch und spanisch dagegen sehr selten und wenn, dann habe ich mich hiermit in meiner Freizeit beschäftigt (durch Lesen von Le Monde, El País, Écoute und Ecos und ständigem Wiederholen der Grammatik), um nicht aus der Übung zu kommen.
Generell hatte ich mir unter dem Beruf Fremdsprachenkorrespondentin etwas ganz anderes vorgestellt, nämlich täglich viel fremdsprachliche Korrespondenz und auch Übersetzen von Wirtschaftstexten. Jedoch musste ich nach mehrmaligen Firmenwechseln, die auf mein Faible für Sprachen beruhen - ja, dieses Faible ist mir in meinem Berufsleben wirklich zum Verhängnis geworden -, die Erfahrung machen, dass die Unternehmen oft gute Sprachkenntnisse fordern und dies auch schön und gut finden, in den Vorstellungsgesprächen die tollsten Versprechungen machten, wie ich mich mit meinen Sprachkenntnissen entfalten könnte und welche Möglichkeiten mir hierdurch offenständen, aber diese Unternehmen letztendlich eine Sekretärin für die Büroorganisation (Bestellen von Büromaterial, Kaffee, Seife und Toilettenpapier), die Ablage, Beschriften von Ordnern, das Führen von Terminkalendern, Kaffeekochen, Eindecken von Meetingräumen und anschließendes Geschirrabräumen suchten. Diese Aufgaben haben mich nie befriedigt und ich wurde sehr unzufrieden, freute mich auf meinen Feierabend, die Wochendenden und meine Urlaube, um mich meiner Leidenschaft für Sprachen widmen zu können.
Gespräche über meine konkreten Vorstellungen führten in allen Unternehmen zu keinem positiven Ergebnis, außer dass ich froh sein sollte, überhaupt arbeiten zu dürfen und ich mich damit abfinden müsste, dass ich nun einmal nichts nach meinen Wünschen haben könnte, das wäre nun einmal so und würde sich auch nie ändern. Ich wäre nicht anpassungs- und nicht einsichtsfähig.
Nun liebäugele ich seit einiger Zeit mit einem Fernstudium zur staatlich geprüften Übersetzerin für englisch (evtl. später auch noch französisch) bei der AKAD, um anschließend freiberuflich als Übersetzerin zu arbeiten.
Auch hier höre ich sowohl von Freunden, Verwandten, Bekannten, ehemaligen Kollegen und sogar vom Arbeitsamt, ich solle mir nur ja keine Illusionen machen. Übersetzungen wären einfach zu teuer, die würden in den Unternehmen lieber selbst angefertigt (auch wenn sie laienhaft wären) und es wäre kaum jemand bereit, dafür Geld auszugeben, ich solle mir das viele Geld für diese Ausbildung bei der AKAD sparen und lieber in meine Altersvorsorge investieren, um später niemandem finanziell zur Last zu fallen.
Ist es tatsächlich so, dass man von der freiberuflichen Übersetzertätigkeit nicht leben kann?
Vor längerer Zeit hatte ich einmal die Übersetzer hier in meiner Region angeschrieben, aber keine Antworten bekommen.
Es wäre nett, wenn mir jemand etwas Positives berichten könnte.
Wenn ja, sage ich schon im Voraus recht herzlichen Dank.
Sabrina
Übersetzer - lohnt sich dieser Beruf überhaupt?
- Reinold Skrabal
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Hallo Sabrina,
ich bin Betriebswirt und Fachkaufmann für Außenwirtschaft, habe mich während meiner Berufstätigkeit im Exportbereich eines Großbetriebs berufsbegleitend im Selbststudium (ohne jede Ausbildung, nur mit dem Praxishintergrund) in meinen zwei Hauptsprachen Französisch + Italienisch auf vier staatl. Abschlussprüfungen vorbereitet (2 x staatl. gepr. Wirtschaftskorrespondent und 2 x staatl. gepr. Übersetzer), bin dann auf Grund der ersten beiden Prüfungen (Kultusministerium, keine Handelskammer) und langjähriger nachgewiesener Übersetzertätigkeit als externer Kandidat zu den beiden Übersetzerprüfungen zugelassen worden und habe mich 1979 als Fachübersetzer mit drei Monatsgehältern als Reserve selbständig gemacht.
Die ersten fünf Jahre waren - wie bei jedem Freiberufler - hart. Heute arbeite ich nur noch für handverlesene Kunden in den Fachbereichen Wirtschaft, Jurisprudenz und Urkunden und kann wegen des ständig hohen Auftragsvolumens keine Neukunden mehr annehmen.
Der Anfang ist hart, weil man zum einen Kunden gewinnen muss und sich zum anderen - das ist das Hauptproblem - fundierte Fachkenntnisse in den meistgefragten Fachrichtungen Wirtschaft - Technik - Jurisprudenz - Urkunden aneignen muss. Den jungen KollegInnen gebe ich den Rat, zunächst mal freiberuflich für Übersetzungsbüros zu arbeiten, um Erfahrung zu sammeln. Die schlechten Zeilensätze muss man als Lehrgeld schlucken, daran führt kein Weg vorbei. Ideal wäre natürlich eine mehrjährige Praxis in einem stark exportorientierten Betrieb mit täglich 8 Stunden ununterbrochenem Fremdspracheneinsatz (Übersetzen, Dolmetschen), aber die Betriebe stellen heute kaum noch ÜbersetzerInnen ein.
Den größten Fehler, den ein Berufsanfänger begehen kann, ist, sich sofort auf den Markt zu stürzen. Viele vergessen, dass die Prüfungsurkunde bzw. das Diplom buchstäblich nur der allererste Anfang ist. Bezahlt wird nur für Erfahrungen und exzellente Leistungen. Schon vor vielen Jahren habe ich Aufträge an Berufsanfänger vergeben, aber nur unsäglichen Stuss erhalten ("aber hören Sie mal, ich bin schließlich staatlich geprüft"!). Viele meiner Kollegen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass sich die Anfänger maßlos überschätzen. So paradox es klingt: Das Lernen fängt nach dem Diplom erst richtig an. Ich brauchte Jahre, um mir im juristischen Bereich gute und tragfähige Fachkenntnisse anzueignen. Wer sich vereidigen lässt, muss auch in dieser Fachrichtung fit sein, aber die AKAD bildet leider nur für den Wirtschaftsbereich aus.
Nach dem Abschluss wollen aber viele nichts mehr investieren, sie stöhnen ja jetzt schon über die ach so hohen Ausbildungskosten, die in meinen Augen überhaupt nicht hoch, sondern eher lächerlich niedrig sind. Wer jahrzehntelang gutes Geld verdienen will, muss entsprechend investieren; die Meisterprüfung verschlingt ein Vielfaches. Aber den Nur-Übersetzern fehlt es - und das unterstreiche ich ganz dick drei Mal - ganz gewaltig an kaufmännischem Denken. Die Gesetze der Wirtschaft verbieten es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten (John Ruskin, engl. Sozialkritiker).
Tja, liebe Sabrina, der ebenso schöne wie verantwortungsvolle Beruf des Übersetzers ernährt den Mann / die Frau schon ganz ordentlich, wenn man es richtig anpackt, aber vor den Erfolg haben sie Sprachengötter nun mal den Schweiß gesetzt. Den "Schein" braucht man nur zur Vereidigung, danach verliert er jeden Wert. Dann zählen ganz andere Dinge wie eiserne Fortbildung, Durchboxen, Akquisitionsfähigkeit und die ständige Bereitschaft, sich F e r t i g k e i t e n und F ä h i g k e i t e n anzueignen, denn nur mit den letzteren beiden verdient man Geld, nicht mit der auf dem Papier bescheinigten Theorie.
Dazu gäbe es noch viel zu sagen. Ich habe der AKAD zu diesem Themenkreis ein Seminar angeboten, aber ein Termin ist noch nicht in Sicht. Wer Ausbildung anbietet, sollte auch Nachsorge betreiben und Beratung anbieten! - Herzlich Reinold
ich bin Betriebswirt und Fachkaufmann für Außenwirtschaft, habe mich während meiner Berufstätigkeit im Exportbereich eines Großbetriebs berufsbegleitend im Selbststudium (ohne jede Ausbildung, nur mit dem Praxishintergrund) in meinen zwei Hauptsprachen Französisch + Italienisch auf vier staatl. Abschlussprüfungen vorbereitet (2 x staatl. gepr. Wirtschaftskorrespondent und 2 x staatl. gepr. Übersetzer), bin dann auf Grund der ersten beiden Prüfungen (Kultusministerium, keine Handelskammer) und langjähriger nachgewiesener Übersetzertätigkeit als externer Kandidat zu den beiden Übersetzerprüfungen zugelassen worden und habe mich 1979 als Fachübersetzer mit drei Monatsgehältern als Reserve selbständig gemacht.
Die ersten fünf Jahre waren - wie bei jedem Freiberufler - hart. Heute arbeite ich nur noch für handverlesene Kunden in den Fachbereichen Wirtschaft, Jurisprudenz und Urkunden und kann wegen des ständig hohen Auftragsvolumens keine Neukunden mehr annehmen.
Der Anfang ist hart, weil man zum einen Kunden gewinnen muss und sich zum anderen - das ist das Hauptproblem - fundierte Fachkenntnisse in den meistgefragten Fachrichtungen Wirtschaft - Technik - Jurisprudenz - Urkunden aneignen muss. Den jungen KollegInnen gebe ich den Rat, zunächst mal freiberuflich für Übersetzungsbüros zu arbeiten, um Erfahrung zu sammeln. Die schlechten Zeilensätze muss man als Lehrgeld schlucken, daran führt kein Weg vorbei. Ideal wäre natürlich eine mehrjährige Praxis in einem stark exportorientierten Betrieb mit täglich 8 Stunden ununterbrochenem Fremdspracheneinsatz (Übersetzen, Dolmetschen), aber die Betriebe stellen heute kaum noch ÜbersetzerInnen ein.
Den größten Fehler, den ein Berufsanfänger begehen kann, ist, sich sofort auf den Markt zu stürzen. Viele vergessen, dass die Prüfungsurkunde bzw. das Diplom buchstäblich nur der allererste Anfang ist. Bezahlt wird nur für Erfahrungen und exzellente Leistungen. Schon vor vielen Jahren habe ich Aufträge an Berufsanfänger vergeben, aber nur unsäglichen Stuss erhalten ("aber hören Sie mal, ich bin schließlich staatlich geprüft"!). Viele meiner Kollegen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass sich die Anfänger maßlos überschätzen. So paradox es klingt: Das Lernen fängt nach dem Diplom erst richtig an. Ich brauchte Jahre, um mir im juristischen Bereich gute und tragfähige Fachkenntnisse anzueignen. Wer sich vereidigen lässt, muss auch in dieser Fachrichtung fit sein, aber die AKAD bildet leider nur für den Wirtschaftsbereich aus.
Nach dem Abschluss wollen aber viele nichts mehr investieren, sie stöhnen ja jetzt schon über die ach so hohen Ausbildungskosten, die in meinen Augen überhaupt nicht hoch, sondern eher lächerlich niedrig sind. Wer jahrzehntelang gutes Geld verdienen will, muss entsprechend investieren; die Meisterprüfung verschlingt ein Vielfaches. Aber den Nur-Übersetzern fehlt es - und das unterstreiche ich ganz dick drei Mal - ganz gewaltig an kaufmännischem Denken. Die Gesetze der Wirtschaft verbieten es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten (John Ruskin, engl. Sozialkritiker).
Tja, liebe Sabrina, der ebenso schöne wie verantwortungsvolle Beruf des Übersetzers ernährt den Mann / die Frau schon ganz ordentlich, wenn man es richtig anpackt, aber vor den Erfolg haben sie Sprachengötter nun mal den Schweiß gesetzt. Den "Schein" braucht man nur zur Vereidigung, danach verliert er jeden Wert. Dann zählen ganz andere Dinge wie eiserne Fortbildung, Durchboxen, Akquisitionsfähigkeit und die ständige Bereitschaft, sich F e r t i g k e i t e n und F ä h i g k e i t e n anzueignen, denn nur mit den letzteren beiden verdient man Geld, nicht mit der auf dem Papier bescheinigten Theorie.
Dazu gäbe es noch viel zu sagen. Ich habe der AKAD zu diesem Themenkreis ein Seminar angeboten, aber ein Termin ist noch nicht in Sicht. Wer Ausbildung anbietet, sollte auch Nachsorge betreiben und Beratung anbieten! - Herzlich Reinold
Guten Morgen, Herr Skrabal,
vielen Dank für Ihre ausführlichen Informationen, die ich bei meinem Vorhaben beherzigen werde.
Sie haben Recht, fachliches Können, ständige Weiterbildung, Spezialisierung und kaufmänn. Denken gehen vor dem "Schein".
Gruß
Sabrina
vielen Dank für Ihre ausführlichen Informationen, die ich bei meinem Vorhaben beherzigen werde.
Sie haben Recht, fachliches Können, ständige Weiterbildung, Spezialisierung und kaufmänn. Denken gehen vor dem "Schein".
Gruß
Sabrina
Liebe Sabrina, lieber Herr Skrabal!
Mit Interesse habe ich Euren Meinungsaustausch verfolgt und ich hoffe, Ihr
haltet mich nicht für dreist, wenn ich meine Meinung auch noch beitrage.
Sabrina, dass Du an Deinen bisherigen Arbeitsplätzen so unzufrieden warst, tut mir sehr leid. Ich möchte mich keinesfalls als Feministin auf dem Kriegspfad verstanden wissen, wenn ich behaupte, dass ein Teil Deines Problemes sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass solche
Arbeiten wie Geschirr abräumen, Kaffee kochen usw. in unserer Gesell-
schaft als "typisch" weiblich gelten. Ich selber mache diese Erfahrung
immer wieder, wenn in dem Betrieb, in dem ich arbeite, Ausstellungen
oder Messen anstehen. Nur allzu schnell sieht man sich ans Tablett mit
den Sektgläsern gedrängt, weil es doch so einen "netten" Eindruck
macht, wenn "frau" lieblich lächelnd Sekt anbietet. Es ist nun keinesfalls
so, dass ich diese Dinge grundsätzlich ablehne, nein, ich habe diese
Tätigkeiten durchaus schon verrichtet . Ich halte es
allerdings für sehr, sehr wichtig, dass man den richtigen Moment nicht
versäumt, die Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen, dass es
für alles eine Grenze gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche
Situationen durchaus auch dazu geeignet sind, kleine Kurskorrekturen
bezüglich der Arbeitsweise und vor allen Dingen auch des Tätigkeits-
feldes vorzunehmen. Ganz zu schweigen davon, dass gesunde Kritik
im richtigen Moment und auf die richtige Art und Weise vorgetragen
eigentlich von den meisten Menschen akzeptiert wird.
Aber wahrscheinlich hast Du in diesen Dingen ja selber schon
ausreichend Erfahrungen gesammelt.
Lieber Herr Skrabal, an Ihrem Beitrag hat mich am meisten die
Passage beschäftigt, in der Sie davon sprechen, dass die von Ihnen
vergebenen Aufträge an Berufsanfänger absoluter "Stuß" waren.
Nun möchte ich keinesfalls irgendjemanden in Schutz nehmen, der
in reiner Selbstüberschätzung von sich behauptet "ziemlich gut, weil ja
schließlich staatlich geprüft" zu sein. Solche Verhaltensweisen sind
nun doch noch ein riesiges Stück weit entfernt von Professionalität
in jedweder Form.
Da ich aber nun einmal eine Verfechterin der Theorie des "Probleme
von mehreren Seiten betrachtens" bin, möchte ich doch darauf hin-
weisen, dass es meiner Meinung nach grundsätzlich immer schwieriger
werden dürfte, gute Übersetzer zu finden. Denn in einer Zeit der
totalen "Kommunikationsarmut" Menschen zu finden, die über einen
relativ gut ausgeprägten Wortschatz verfügen, halte ich für sehr
schwer. Es kann doch aber nur der ein "Fremdsprachenprofi" sein,
der auch seine Muttersprache beherrscht. Da die Entwicklung der
"Sprachminimierung" schon über einen längeren Zeitraum fortdauert
und ein Ende auch immer noch nicht abzusehen ist, haben viele Berufs-
anfänger vielleicht überhaupt nicht bemerkt, dass auf Ihrer Seite ein
Manko existiert? Denn bevor man sich an die Lösung eines Problems
machen kann, muss man es doch schließlich erst einmal erkennen!
Ich zweifele nicht daran, dass Sie die Berufsanfänger mit Ihrer
Negativ-Kritik dazu gebracht haben, Ihre Arbeitsweise noch einmal
zu überdenken, so dass jetzt sicherlich einige "gute" Übersetzer unter
ihnen weilen.
Henry Ford hat einmal gesagt: " Immer einen Schritt voraus zu denken,
immer daran zu denken, etwas mehr zu tun - daraus entsteht eines
Geisteshaltung, in der nichts unmöglich ist." Zweifelsohne hat er Recht,
aber so mancher muss halt lange gehen bis er zu dieser Erkenntnis
gelangt!
Andrea
Mit Interesse habe ich Euren Meinungsaustausch verfolgt und ich hoffe, Ihr
haltet mich nicht für dreist, wenn ich meine Meinung auch noch beitrage.
Sabrina, dass Du an Deinen bisherigen Arbeitsplätzen so unzufrieden warst, tut mir sehr leid. Ich möchte mich keinesfalls als Feministin auf dem Kriegspfad verstanden wissen, wenn ich behaupte, dass ein Teil Deines Problemes sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass solche
Arbeiten wie Geschirr abräumen, Kaffee kochen usw. in unserer Gesell-
schaft als "typisch" weiblich gelten. Ich selber mache diese Erfahrung
immer wieder, wenn in dem Betrieb, in dem ich arbeite, Ausstellungen
oder Messen anstehen. Nur allzu schnell sieht man sich ans Tablett mit
den Sektgläsern gedrängt, weil es doch so einen "netten" Eindruck
macht, wenn "frau" lieblich lächelnd Sekt anbietet. Es ist nun keinesfalls
so, dass ich diese Dinge grundsätzlich ablehne, nein, ich habe diese
Tätigkeiten durchaus schon verrichtet . Ich halte es
allerdings für sehr, sehr wichtig, dass man den richtigen Moment nicht
versäumt, die Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen, dass es
für alles eine Grenze gibt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche
Situationen durchaus auch dazu geeignet sind, kleine Kurskorrekturen
bezüglich der Arbeitsweise und vor allen Dingen auch des Tätigkeits-
feldes vorzunehmen. Ganz zu schweigen davon, dass gesunde Kritik
im richtigen Moment und auf die richtige Art und Weise vorgetragen
eigentlich von den meisten Menschen akzeptiert wird.
Aber wahrscheinlich hast Du in diesen Dingen ja selber schon
ausreichend Erfahrungen gesammelt.
Lieber Herr Skrabal, an Ihrem Beitrag hat mich am meisten die
Passage beschäftigt, in der Sie davon sprechen, dass die von Ihnen
vergebenen Aufträge an Berufsanfänger absoluter "Stuß" waren.
Nun möchte ich keinesfalls irgendjemanden in Schutz nehmen, der
in reiner Selbstüberschätzung von sich behauptet "ziemlich gut, weil ja
schließlich staatlich geprüft" zu sein. Solche Verhaltensweisen sind
nun doch noch ein riesiges Stück weit entfernt von Professionalität
in jedweder Form.
Da ich aber nun einmal eine Verfechterin der Theorie des "Probleme
von mehreren Seiten betrachtens" bin, möchte ich doch darauf hin-
weisen, dass es meiner Meinung nach grundsätzlich immer schwieriger
werden dürfte, gute Übersetzer zu finden. Denn in einer Zeit der
totalen "Kommunikationsarmut" Menschen zu finden, die über einen
relativ gut ausgeprägten Wortschatz verfügen, halte ich für sehr
schwer. Es kann doch aber nur der ein "Fremdsprachenprofi" sein,
der auch seine Muttersprache beherrscht. Da die Entwicklung der
"Sprachminimierung" schon über einen längeren Zeitraum fortdauert
und ein Ende auch immer noch nicht abzusehen ist, haben viele Berufs-
anfänger vielleicht überhaupt nicht bemerkt, dass auf Ihrer Seite ein
Manko existiert? Denn bevor man sich an die Lösung eines Problems
machen kann, muss man es doch schließlich erst einmal erkennen!
Ich zweifele nicht daran, dass Sie die Berufsanfänger mit Ihrer
Negativ-Kritik dazu gebracht haben, Ihre Arbeitsweise noch einmal
zu überdenken, so dass jetzt sicherlich einige "gute" Übersetzer unter
ihnen weilen.
Henry Ford hat einmal gesagt: " Immer einen Schritt voraus zu denken,
immer daran zu denken, etwas mehr zu tun - daraus entsteht eines
Geisteshaltung, in der nichts unmöglich ist." Zweifelsohne hat er Recht,
aber so mancher muss halt lange gehen bis er zu dieser Erkenntnis
gelangt!
Andrea
Liebe Sabrina,
nun, nachdem ich deine "Leidensgeschichte" gelesen habe, kann ich nicht anders, als auch "meinen Senf dazuzugeben", denn wir haben gewisse Parallelen im Lebenslauf.
Als 4-sprachig ausgebildete Europasekretärin kenne ich diese relativ leeren Versprechungen und die unausgesprochene Tatsache, dass geistig wenig anspruchsvolle Arbeiten wie Kaffee kochen, Ordner beschriften, Büromaterial bestellen etc. von Sekretärinnen erledigt werden müssen (weshalb es auch kaum männliche Konkurrenz in dieser Domäne gibt!!!). Eine Berufsweiterentwicklung halte ich da für eine willkommene Problemlösungs-Strategie!!!
Und gerade wegen dieser Erfahrung (neben familiären Gründen) bin ich im Übersetzerstudiengang gelandet. Nächstes Jahr will ich mich selbständig machen. Vielleicht sollten wir in Kontakt bleiben, damit ich dir berichten kann, ob es sich wirklich lohnt. Als Optimist bin ich da sehr zuversichtlich!!!
Gruß
Karin
nun, nachdem ich deine "Leidensgeschichte" gelesen habe, kann ich nicht anders, als auch "meinen Senf dazuzugeben", denn wir haben gewisse Parallelen im Lebenslauf.
Als 4-sprachig ausgebildete Europasekretärin kenne ich diese relativ leeren Versprechungen und die unausgesprochene Tatsache, dass geistig wenig anspruchsvolle Arbeiten wie Kaffee kochen, Ordner beschriften, Büromaterial bestellen etc. von Sekretärinnen erledigt werden müssen (weshalb es auch kaum männliche Konkurrenz in dieser Domäne gibt!!!). Eine Berufsweiterentwicklung halte ich da für eine willkommene Problemlösungs-Strategie!!!
Und gerade wegen dieser Erfahrung (neben familiären Gründen) bin ich im Übersetzerstudiengang gelandet. Nächstes Jahr will ich mich selbständig machen. Vielleicht sollten wir in Kontakt bleiben, damit ich dir berichten kann, ob es sich wirklich lohnt. Als Optimist bin ich da sehr zuversichtlich!!!
Gruß
Karin
Reinold Skrabal hat geschrieben:Hallo Sabrina,
ich bin Betriebswirt und Fachkaufmann für Außenwirtschaft, habe mich während meiner Berufstätigkeit im Exportbereich eines Großbetriebs berufsbegleitend im Selbststudium (ohne jede Ausbildung, nur mit dem Praxishintergrund) in meinen zwei Hauptsprachen Französisch + Italienisch auf vier staatl. Abschlussprüfungen vorbereitet (2 x staatl. gepr. Wirtschaftskorrespondent und 2 x staatl. gepr. Übersetzer), bin dann auf Grund der ersten beiden Prüfungen (Kultusministerium, keine Handelskammer) und langjähriger nachgewiesener Übersetzertätigkeit als externer Kandidat zu den beiden Übersetzerprüfungen zugelassen worden und habe mich 1979 als Fachübersetzer mit drei Monatsgehältern als Reserve selbständig gemacht.
Die ersten fünf Jahre waren - wie bei jedem Freiberufler - hart. Heute arbeite ich nur noch für handverlesene Kunden in den Fachbereichen Wirtschaft, Jurisprudenz und Urkunden und kann wegen des ständig hohen Auftragsvolumens keine Neukunden mehr annehmen.
Der Anfang ist hart, weil man zum einen Kunden gewinnen muss und sich zum anderen - das ist das Hauptproblem - fundierte Fachkenntnisse in den meistgefragten Fachrichtungen Wirtschaft - Technik - Jurisprudenz - Urkunden aneignen muss. Den jungen KollegInnen gebe ich den Rat, zunächst mal freiberuflich für Übersetzungsbüros zu arbeiten, um Erfahrung zu sammeln. Die schlechten Zeilensätze muss man als Lehrgeld schlucken, daran führt kein Weg vorbei. Ideal wäre natürlich eine mehrjährige Praxis in einem stark exportorientierten Betrieb mit täglich 8 Stunden ununterbrochenem Fremdspracheneinsatz (Übersetzen, Dolmetschen), aber die Betriebe stellen heute kaum noch ÜbersetzerInnen ein.
Den größten Fehler, den ein Berufsanfänger begehen kann, ist, sich sofort auf den Markt zu stürzen. Viele vergessen, dass die Prüfungsurkunde bzw. das Diplom buchstäblich nur der allererste Anfang ist. Bezahlt wird nur für Erfahrungen und exzellente Leistungen. Schon vor vielen Jahren habe ich Aufträge an Berufsanfänger vergeben, aber nur unsäglichen Stuss erhalten ("aber hören Sie mal, ich bin schließlich staatlich geprüft"!). Viele meiner Kollegen haben ähnliche Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass sich die Anfänger maßlos überschätzen. So paradox es klingt: Das Lernen fängt nach dem Diplom erst richtig an. Ich brauchte Jahre, um mir im juristischen Bereich gute und tragfähige Fachkenntnisse anzueignen. Wer sich vereidigen lässt, muss auch in dieser Fachrichtung fit sein, aber die AKAD bildet leider nur für den Wirtschaftsbereich aus.
Nach dem Abschluss wollen aber viele nichts mehr investieren, sie stöhnen ja jetzt schon über die ach so hohen Ausbildungskosten, die in meinen Augen überhaupt nicht hoch, sondern eher lächerlich niedrig sind. Wer jahrzehntelang gutes Geld verdienen will, muss entsprechend investieren; die Meisterprüfung verschlingt ein Vielfaches. Aber den Nur-Übersetzern fehlt es - und das unterstreiche ich ganz dick drei Mal - ganz gewaltig an kaufmännischem Denken. Die Gesetze der Wirtschaft verbieten es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten (John Ruskin, engl. Sozialkritiker).
Tja, liebe Sabrina, der ebenso schöne wie verantwortungsvolle Beruf des Übersetzers ernährt den Mann / die Frau schon ganz ordentlich, wenn man es richtig anpackt, aber vor den Erfolg haben sie Sprachengötter nun mal den Schweiß gesetzt. Den "Schein" braucht man nur zur Vereidigung, danach verliert er jeden Wert. Dann zählen ganz andere Dinge wie eiserne Fortbildung, Durchboxen, Akquisitionsfähigkeit und die ständige Bereitschaft, sich F e r t i g k e i t e n und F ä h i g k e i t e n anzueignen, denn nur mit den letzteren beiden verdient man Geld, nicht mit der auf dem Papier bescheinigten Theorie.
Dazu gäbe es noch viel zu sagen. Ich habe der AKAD zu diesem Themenkreis ein Seminar angeboten, aber ein Termin ist noch nicht in Sicht. Wer Ausbildung anbietet, sollte auch Nachsorge betreiben und Beratung anbieten! - Herzlich Reinold
Guten Tag Herr Skrabal,
in meiner Internetsuche unter dem Stichwort "Fernstudium Fremdsprache" bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe hier doch einige Kommentare und wietere Stichworte gelesen, die mir im Moment noch viele Fragezeichen hinterlassen.
Ich habe auch in kurzen Stichworten Ihren beruflichen Werdegang gelesen. Ich selbst wollte während meiner Vorbereitung auf's Abitur später auf jeden Fall etwas mit Fremdsprachen machen. Es kam dann aber irgendwie doch anders; ich habe zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht, bin mittlerweile Bankbetriebswirt und in der Auslandsabteilung in unsrem Hause tätig. In diesem Rahmen habe ich auch spezielle Fachseminare im Bereich Auslandsgeschäft besucht.
Weiterbildung und ständiges Lernen ist für mich nicht schlimm, im Gegenteil, es macht mir Spaß. Daher überlege ich im Moment an meinen Betriebswirt noch ein Diplom anzuhängen, wenn möglich, in der Fachrichtung Fremdsprache.
Gibt es eine Möglichkeit, per Fernstudium, im Berich Fremdsprachen, auf meinen Betriebswirt aufzubauen bzw. diese Ausbildung anzurechnen?
Meine Vorstellung wäre etwa "staatl. geprüfter (Außen-)Wirtschafts-assistent, Fachbereich Fremdsprachen". Das wäre natürlich optimal, aber vielleicht können Sie mir noch andere Vorschläge in dieser Richtung machen.
Jetzt schon vielen Dank für Ihre Informationen
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.
Viele Grüsse
Nadine
- Reinold Skrabal
- Forums-Scout
- Beiträge: 298
- Registriert: 19.01.03 19:32
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Hallo Nadine,
es gibt mehrere Abschlüsse, die nach Ihren Vorstellungen sinnvoll sein könnten, z.B.
1. Fremdsprachenkorrespondent/in IHK (Englisch etc.)
2. Handelsenglisch (London Chamber Certificate)
3. Fremdsprachen-Kaufmann IHK (Englisch etc.)
4. Fachkaufmann Außenwirtschaft IHK
5. Auslandsreferent
Zu 1:
Per Fernunterricht erreichbar, z.B. bei der ILS Hamburg, Abschlussprüfung vor einer IHK Ihrer Wahl.
Zu 2:
Ebenfalls bei der ILS im Fernunterricht belegbar, eventuell auch bei der AKAD.
Zu 3:
Sprachlich wie fachlich anspruchsvolle Fortbildungsprüfung der IHK; liegt erheblich über dem Niveau von 1. Wird nicht im Fernunterricht angeboten; man kann sich jedoch nach kaufm. Lehre und ein paar Praxisjahren direkt zu dieser Prüfung anmelden, sollte aber in der Prüfungssprache über eine mehrjährige Berufspraxis im Außenwirtschaftsbereich verfügen. Nur ganz wenige Interessenten melden sich zu dieser Prüfung, sie wird deshalb auch nicht von allen IHKn angeboten. Die wirtschaftlich orientierten Fremdsprachenkenntnisse müssen wirklich sehr gut sein (z.B. Abfassung fremdsprachlicher Vertretungsverträge etc.). Ihre Tätigkeit in der Auslandsabteilung der Bank dürfte aber auf jeden Fall für die Zulassung ausreichen und Ihre Fachseminare in diesem Bereich sind ja fast schon die halbe Miete, so dass Sie sich eventuell noch fehlende fachliche Teile auch im Selbstunterricht aneignen könnten. Da gibt es sehr gute Literatur!
Der Knackpunkt sind nur die vertieften Sprachkenntnisse im Fachbereich Wirtschaft.
Zu 4.
Industrieorientiert, in der Bank kaum anwendbar. Rein export/import-orientiert, ohne sprachliche Inhalte, wird nur im Präsenzunterricht angeboten, z.B. von der Verwaltungsakademie Bad.-Württ. in Stuttgart.
Zu 5.
Ohne sprachliche Inhalte, aber im Fernunterricht (mit Präsenzphasen)belegbar ((Export-Adademie Baden-Württemberg, Reutlingen).
Ich könnte mir vorstellen, dass Schritt 1 für Sie zunächst die beste Lösung wäre, auch die neutralste, weil Sie leichter in die freie Wirtschaft wechseln könnten. Die Anrechnung gewisser Ausbildungsmodule wie BWL, VWL und Bankwesen müsste mit dem Ausbildungsträger abgesprochen werden. Schritt 1 wäre auch dann empfehlenswert, wenn Ihre wirtschaftsgestützten Sprachkenntnisse einschl. Fachkorrespondenz noch erheblich ausbildungsbedürftig sind.
Rufen Sie mich gegebenenfalls an, wenn Sie noch Fragen haben (auch am Wochende). Telefonisch lässt sich manches leichter besprechen. Speziell zu Punkt 3 könnte ich Ihnen noch praxis- und prüfungsorientierte Tipps geben.
Wenn Sie dann in Ihrer Wunschsprache so richtig fitt sind, dann könnten Sie später immer noch den "Übersetzer" draufsatteln.
Viele Grüße
Reinold Skrabal
es gibt mehrere Abschlüsse, die nach Ihren Vorstellungen sinnvoll sein könnten, z.B.
1. Fremdsprachenkorrespondent/in IHK (Englisch etc.)
2. Handelsenglisch (London Chamber Certificate)
3. Fremdsprachen-Kaufmann IHK (Englisch etc.)
4. Fachkaufmann Außenwirtschaft IHK
5. Auslandsreferent
Zu 1:
Per Fernunterricht erreichbar, z.B. bei der ILS Hamburg, Abschlussprüfung vor einer IHK Ihrer Wahl.
Zu 2:
Ebenfalls bei der ILS im Fernunterricht belegbar, eventuell auch bei der AKAD.
Zu 3:
Sprachlich wie fachlich anspruchsvolle Fortbildungsprüfung der IHK; liegt erheblich über dem Niveau von 1. Wird nicht im Fernunterricht angeboten; man kann sich jedoch nach kaufm. Lehre und ein paar Praxisjahren direkt zu dieser Prüfung anmelden, sollte aber in der Prüfungssprache über eine mehrjährige Berufspraxis im Außenwirtschaftsbereich verfügen. Nur ganz wenige Interessenten melden sich zu dieser Prüfung, sie wird deshalb auch nicht von allen IHKn angeboten. Die wirtschaftlich orientierten Fremdsprachenkenntnisse müssen wirklich sehr gut sein (z.B. Abfassung fremdsprachlicher Vertretungsverträge etc.). Ihre Tätigkeit in der Auslandsabteilung der Bank dürfte aber auf jeden Fall für die Zulassung ausreichen und Ihre Fachseminare in diesem Bereich sind ja fast schon die halbe Miete, so dass Sie sich eventuell noch fehlende fachliche Teile auch im Selbstunterricht aneignen könnten. Da gibt es sehr gute Literatur!
Der Knackpunkt sind nur die vertieften Sprachkenntnisse im Fachbereich Wirtschaft.
Zu 4.
Industrieorientiert, in der Bank kaum anwendbar. Rein export/import-orientiert, ohne sprachliche Inhalte, wird nur im Präsenzunterricht angeboten, z.B. von der Verwaltungsakademie Bad.-Württ. in Stuttgart.
Zu 5.
Ohne sprachliche Inhalte, aber im Fernunterricht (mit Präsenzphasen)belegbar ((Export-Adademie Baden-Württemberg, Reutlingen).
Ich könnte mir vorstellen, dass Schritt 1 für Sie zunächst die beste Lösung wäre, auch die neutralste, weil Sie leichter in die freie Wirtschaft wechseln könnten. Die Anrechnung gewisser Ausbildungsmodule wie BWL, VWL und Bankwesen müsste mit dem Ausbildungsträger abgesprochen werden. Schritt 1 wäre auch dann empfehlenswert, wenn Ihre wirtschaftsgestützten Sprachkenntnisse einschl. Fachkorrespondenz noch erheblich ausbildungsbedürftig sind.
Rufen Sie mich gegebenenfalls an, wenn Sie noch Fragen haben (auch am Wochende). Telefonisch lässt sich manches leichter besprechen. Speziell zu Punkt 3 könnte ich Ihnen noch praxis- und prüfungsorientierte Tipps geben.
Wenn Sie dann in Ihrer Wunschsprache so richtig fitt sind, dann könnten Sie später immer noch den "Übersetzer" draufsatteln.
Viele Grüße
Reinold Skrabal
Hallo Herr Skrabal,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Es hört sich alles interessant an - das ist das Problem - am liebsten würde ich natürlich gleich anfangen, aber wo und wie will ja gut überlegt sein.
Ich lasse mir jetzt auf jeden Fall einmal Informationsmaterial der ILS zur Fremdsprachenkorrespondentin IHK zukommen. Hierbei awr ich mir nur nicht sicher, da Sie in einem weiteren Kommentar meinten, ein Abschluß über die IHK wäre nicht ganz so anerkannt wie z.B. ein Abschluß über die FH.
Sofern ich dann noch weitere Fragen habe, werde ich mich gerne noch mal an Sie wenden, evtl. auch telefonisch.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
und
viele Grüsse
Nadine
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Es hört sich alles interessant an - das ist das Problem - am liebsten würde ich natürlich gleich anfangen, aber wo und wie will ja gut überlegt sein.
Ich lasse mir jetzt auf jeden Fall einmal Informationsmaterial der ILS zur Fremdsprachenkorrespondentin IHK zukommen. Hierbei awr ich mir nur nicht sicher, da Sie in einem weiteren Kommentar meinten, ein Abschluß über die IHK wäre nicht ganz so anerkannt wie z.B. ein Abschluß über die FH.
Sofern ich dann noch weitere Fragen habe, werde ich mich gerne noch mal an Sie wenden, evtl. auch telefonisch.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
und
viele Grüsse
Nadine
Hi Sabrina,
wie schön, dass es noch mehr Leuten so geht wie mir. Ich bin seit 3 Jahren Fremdsprachenkorrespondentin (Engl./Spanisch) u. habe auch die Erfahrung gemacht, dass man einfach als Sekretärin abgestempelt wird, die eben zufällig gute Sprachkenntnisse besitzt. Ich arbeite in einer amerikanischen Firma u. bei dem Einstellungsgespräch wurden mir auch leere Versprechen gemacht (viel Kontakt mit Kunden im Ausland, täglich Korrespondenz, Übersetzungen der Broschüren usw.) Bis jetzt musste ich noch keine einzige Übersetzung machen u. ich schreibe vielleicht 2x in der Woche einen Brief in Englisch. Es ist deshalb so ärgerlich, weil ich mich richtig in die Ausbildung reingehängt habe u. meine jetzige Arbeit genauso gut mit meinem Realschulabschluss machen könnte.
Ich hab im Mai mit einem Fernstudium zum staatl. geprüften Übersetzer Engl. angefangen u. es macht mir auch richtig Spaß. Es ist kaum zu glauben wie viel ich in den letzten 3 Jahren an Englisch verlernt habe!
Ich werde jetzt auch wieder anfangen mein Spanisch aufzufrischen u. vielleicht auch noch den Übersetzer Lehrgang machen. Mal schauen.
Grüße,
Maria
wie schön, dass es noch mehr Leuten so geht wie mir. Ich bin seit 3 Jahren Fremdsprachenkorrespondentin (Engl./Spanisch) u. habe auch die Erfahrung gemacht, dass man einfach als Sekretärin abgestempelt wird, die eben zufällig gute Sprachkenntnisse besitzt. Ich arbeite in einer amerikanischen Firma u. bei dem Einstellungsgespräch wurden mir auch leere Versprechen gemacht (viel Kontakt mit Kunden im Ausland, täglich Korrespondenz, Übersetzungen der Broschüren usw.) Bis jetzt musste ich noch keine einzige Übersetzung machen u. ich schreibe vielleicht 2x in der Woche einen Brief in Englisch. Es ist deshalb so ärgerlich, weil ich mich richtig in die Ausbildung reingehängt habe u. meine jetzige Arbeit genauso gut mit meinem Realschulabschluss machen könnte.
Ich hab im Mai mit einem Fernstudium zum staatl. geprüften Übersetzer Engl. angefangen u. es macht mir auch richtig Spaß. Es ist kaum zu glauben wie viel ich in den letzten 3 Jahren an Englisch verlernt habe!
Ich werde jetzt auch wieder anfangen mein Spanisch aufzufrischen u. vielleicht auch noch den Übersetzer Lehrgang machen. Mal schauen.
Grüße,
Maria
Hi Maria,
mir ging's fast genauso wie dir. Hab auch in Eng. und Spa. die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin gemacht (vor 3 Jahren), bin dann zuerst zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen und durfte da nur stupide Zahlenkolonnen eintippen. Das hat mich total deprimiert und demotiviert. Ich hab keinen gescheiten Job bekommen weil ich keine Arbeitserfahrung hatte, und hab keine Arbeitserfahrung bekommen weil ich keinen Job hatte.
Dann habe ich mich dazu entschlossen, noch eine kaufmännische Ausbildung zu machen. Im Moment hab ich in meiner Ausbildungsfirma ganz gute Aussichten auf eine schöne Stelle wo ich auch meine Sprachkenntnisse brauche. Hab auch schon während meiner Ausbildung viele Sachen übersetzt und gemerkt, dass mir das total Spaß macht (auch wenn es manchmal gar nicht so einfach war). Deswegen will ich jetzt auch das Übersetzerstudium in Englisch anfangen wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe. Ich hab schon gehört dass es sehr anspruchsvoll sein soll, aber ich freu mich drauf!!
Liebe Grüße,
Maria
mir ging's fast genauso wie dir. Hab auch in Eng. und Spa. die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin gemacht (vor 3 Jahren), bin dann zuerst zu einer Zeitarbeitsfirma gegangen und durfte da nur stupide Zahlenkolonnen eintippen. Das hat mich total deprimiert und demotiviert. Ich hab keinen gescheiten Job bekommen weil ich keine Arbeitserfahrung hatte, und hab keine Arbeitserfahrung bekommen weil ich keinen Job hatte.
Dann habe ich mich dazu entschlossen, noch eine kaufmännische Ausbildung zu machen. Im Moment hab ich in meiner Ausbildungsfirma ganz gute Aussichten auf eine schöne Stelle wo ich auch meine Sprachkenntnisse brauche. Hab auch schon während meiner Ausbildung viele Sachen übersetzt und gemerkt, dass mir das total Spaß macht (auch wenn es manchmal gar nicht so einfach war). Deswegen will ich jetzt auch das Übersetzerstudium in Englisch anfangen wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe. Ich hab schon gehört dass es sehr anspruchsvoll sein soll, aber ich freu mich drauf!!

Liebe Grüße,
Maria
Ja, es ist sehr anspruchsvoll, aber es macht auch Spaß. Zwar war ich froh, als der ganze Stress vorbei war, aber ich möchte diese Zeit auch nicht missen.Maria-J. hat geschrieben:... Ich hab schon gehört dass es sehr anspruchsvoll sein soll, aber ich freu mich drauf!!![]()

Gruß
Buddel
Um den Meinungspool zu vervollstaendigen, hier noch eine Meinung einer Studentin, die gerade dabei ist, das FH Studium Wirtschaftsuebersetzen abschliessen.
Ja, ich denke, dass auch in Zukunft ein grosser Bedarf an talentierten, gutausgebildeten Uebersetzern besteht, die neben den Sprachkenntnissen sich zusaetzlich entweder im technischen oder wirtschaftlichen Bereich spezialisieren, egal ob freiberuflich oder angestellt.
Das Problem liegt darin, dass viele der Meinung sind, gute Fremdsprachenkenntisse reichen aus um ein Uebersetzerstudium zu beginnen. Dies ist nur die halbe Wahrheit. Neben sehr guten Fremdsprachenkenntnissen gehoeren natuerlich auch sehr gute Kenntnisse in der Muttersprache dazu. Dies wird haeufig ein wenig ausser Acht gelassen oder in den Hintergrund gedraengt.
Will man in diesem Beruf erfolgreich sein, so muss man fexibel auf den Kunden zugehen koennen und einen geregelten Tagesablauf im Sinne von 09.00 bis 17.00 oder 18,00 Uhr ist haeufig auch nicht realisierbar, darueber sollte man sich von Anfang an im Klaren sein besonders am Anfang, wenn man sich einen Kundenstamm aufbauen muss. Da ist Durch-haltevermoegen angesagt und natuerlich auch fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um sich nicht ueber den Tisch ziehen zu lassen.
Egal ob universitaere Ausbildung oder staatlich geprueft, es ist ein Beruf, der lebenslanges Lernen erfordert und das Uni-Diplom oder das Zeugnis der staatlichen Pruefung sind ein erster Schritt sich in diesem Metier zu etablieren. Ohne eine Vertiefung in einem Spezialgebiet sei es Technik, Recht oder Wirtschaft ist es schwer sich hier zu etablieren.
Das einzige Problem eines Fernstudiums liegt darin, dass vielen das Niveau der Sprachkennntisse, das sie mitbringen muessen nicht klar ist, da bei beiden Ausbildungswegen keine Zeit bleibt, fundamentale grammatische Maengel jeglicher Art auszugleichen. Das ist vielen so nicht bewusst und an einer Prasenzuni oder staatlichen Sprachenschule ist die Moeglichkeit durch Auslandsaufenthalte eher gegeben diese Maengel auszugleichen als bei einem Fernstudium.
Gruss
AS
Ja, ich denke, dass auch in Zukunft ein grosser Bedarf an talentierten, gutausgebildeten Uebersetzern besteht, die neben den Sprachkenntnissen sich zusaetzlich entweder im technischen oder wirtschaftlichen Bereich spezialisieren, egal ob freiberuflich oder angestellt.
Das Problem liegt darin, dass viele der Meinung sind, gute Fremdsprachenkenntisse reichen aus um ein Uebersetzerstudium zu beginnen. Dies ist nur die halbe Wahrheit. Neben sehr guten Fremdsprachenkenntnissen gehoeren natuerlich auch sehr gute Kenntnisse in der Muttersprache dazu. Dies wird haeufig ein wenig ausser Acht gelassen oder in den Hintergrund gedraengt.
Will man in diesem Beruf erfolgreich sein, so muss man fexibel auf den Kunden zugehen koennen und einen geregelten Tagesablauf im Sinne von 09.00 bis 17.00 oder 18,00 Uhr ist haeufig auch nicht realisierbar, darueber sollte man sich von Anfang an im Klaren sein besonders am Anfang, wenn man sich einen Kundenstamm aufbauen muss. Da ist Durch-haltevermoegen angesagt und natuerlich auch fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse, um sich nicht ueber den Tisch ziehen zu lassen.
Egal ob universitaere Ausbildung oder staatlich geprueft, es ist ein Beruf, der lebenslanges Lernen erfordert und das Uni-Diplom oder das Zeugnis der staatlichen Pruefung sind ein erster Schritt sich in diesem Metier zu etablieren. Ohne eine Vertiefung in einem Spezialgebiet sei es Technik, Recht oder Wirtschaft ist es schwer sich hier zu etablieren.
Das einzige Problem eines Fernstudiums liegt darin, dass vielen das Niveau der Sprachkennntisse, das sie mitbringen muessen nicht klar ist, da bei beiden Ausbildungswegen keine Zeit bleibt, fundamentale grammatische Maengel jeglicher Art auszugleichen. Das ist vielen so nicht bewusst und an einer Prasenzuni oder staatlichen Sprachenschule ist die Moeglichkeit durch Auslandsaufenthalte eher gegeben diese Maengel auszugleichen als bei einem Fernstudium.
Gruss
AS
- Reinold Skrabal
- Forums-Scout
- Beiträge: 298
- Registriert: 19.01.03 19:32
- Wohnort: Göppingen
- Kontaktdaten:
Hallo AS,
Ihre Situationsanalyse ist sehr fundiert und erfreulich pragmatisch. Diese Einschätzung wird Ihnen im Beruf manches erleichtern.
Auch mit der Anmerkung "guter Kenntnisse in der eigenen Muttersprache" liegen Sie richtig. Nicht von ungefähr ist die Durchfallquote bei den Übersetzungen ins Deutsche (also in die eigene Muttersprache!) höher als vom Deutschen in die Fremdsprache.
Viel Erfolg und freundliche Grüße
Reinold Skrabal
Ihre Situationsanalyse ist sehr fundiert und erfreulich pragmatisch. Diese Einschätzung wird Ihnen im Beruf manches erleichtern.
Auch mit der Anmerkung "guter Kenntnisse in der eigenen Muttersprache" liegen Sie richtig. Nicht von ungefähr ist die Durchfallquote bei den Übersetzungen ins Deutsche (also in die eigene Muttersprache!) höher als vom Deutschen in die Fremdsprache.
Viel Erfolg und freundliche Grüße
Reinold Skrabal