Laborablauf

dem Ingenieur ist nichts zu schwere - er überbrückt die Flüsse und die Meere
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florinox
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier und spiele gerade mit dem Gedanken ein Fernstudium zu beginnen. Ich studiere Elektro- und Informationstechnik und bin im zweiten Semester. Momentan bin ich noch an einer Fachhochschule immatrikuliert, fühle mich aber nicht wohl. Erwähnen sollte ich außerdem, dass ich das jetzige Semester aller Voraussicht nach wiederholen müsste, weil ich 3 von 6 Klausuren nicht bestanden habe. Ich habe schon mehrere Informationen (auch von Seiten AKADs) eingeholt. Allerdings gibt es noch mehrere Fragezeichen zum Ablauf. Nun zu meiner Frage:

- Wie viel Zeit steht mir beim Durchführen der Versuche bei Laborterminen zur Verfügung?
Habe diesbezüglich nämlich schlechte Erfahrungen gemacht, da an der Fachhochschule ein sehr enger Zeitplan herrscht.

- Wie sieht der Ablauf aus?

- Wie kann ich mir die Präsenzseminare vorstellen?

- Wie sind eure Erfahrungen und Feedbacks beim Fernstudium?

- Lernt ihr in Lerngruppen via WhatsApp oder mit Skype?

Über ehrliche Antworten würde ich mich sehr freuen. Vielleicht finden sich ja auch andere Kollegen, die sich überlegen, mit einem solchen Studium zu beginnen.

Ich hoffe, dass ich euch nicht mit (dummen) Fragen nerve.

Vielen Dank schon jetzt.

Florinox
BastiTI
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Hallo Florinox,

da ich ebenfalls vor meinem Fernstudium ETek an einer staatl. Fachhochschule für zwei Semester studiert habe kann ich deine Lage sehr gut nachempfinden. Nun zu deinem Fragen:

Labortermine:
Es gibt im Jahr eine Hand voll Labortermine (Dauer Max. 2 Tage), die meisten finden in der Partnerhochschule in Pforzheim statt (zB Messtechnik). Der Ablauf ist dort wie folgt: Hingehen, Notizen von den Versuchen machen, danach eine Laborarbeit über die durchgeführten Versuche ubd erzielten Resultate schreiben, fertig. Für die Hausarbeit hatte man früher 8 Wochen Zeit, mittlerweile haben sie es glaub ich auf 12 Wochen aufgestockt.

Präsenzseminare:
Hier möchte ich dir nichts vormachen - es gibt schlicht weg keine mehr seit der Umstellung auf das neue Studienmodell. Für uns Ingenieure ist das in manchen Fächern echt schlimm, da man oft über physikalische oder mathematische Aufgaben / Stoff hockt die man sich mittels YouTube oder anderer Literatur selber beibringen muss. Es gibt zwar vereinzelt Onlinr Seminare aber ich denke du weißt selber dass das für mathematische und physikalische Fächer nicht zielführend ist - wie will man lange Aufgaben auf eine Power Point Folie bringen :D

Generelles Feedback:
Mit einem Wort - durchwachsen. Manche (mich eingeschlossen) sehen die Umstellung auf das neue Studienmodell und der damit einhergende Wegfall der Präsenzseminare als kritisch, hatte man dort immer guten Kontakt zu den Dozenten und wurde viel geübt und vorbereiter. Andere wiederum finden den Wegfa der Präsenzseminsre gut, beschweren sich aber dann über die "Schwere Klausur". Besonders für Ingeniere sind Übungstutorien das A und O. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung.

Herangehensweise beim Lernen:
Ich lerne für mich alleine - habe aber noch zwei Kommilitonen mit denen ich mich rege über den Stoff austausche.

Bei weiteren Fragen schick mir einfach ne PN.

VG
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florinox
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Hallo Basti,

vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort. Ich bin mir halt mit dem Fernstudium unsicher, hingegen mit dem Präsenzstudium unzufrieden. Exmatrikulieren möchte ich mich an der Präsenzfachhochschule erst, wenn ich mit dem Fernstudium beginnen kann- studieren möchte ich auf jeden Fall.

Die Sache mit den Tutorien ist an meiner Fachhochschule auch nicht gut geregelt. In den Elektrotechnikstudiengängen sind Tutorien Pflicht. Und das sagt dann schon viel über die Tutorien aus: die meisten Tutoren (Studenten aus höheren Semestern) haben selbst keine Ahnung, wie die Aufgaben gerechnet werden sollen. Dementsprechend hoch ist dann bekanntlich auch der Lerneffekt.

Der Ablauf bei uns im Labor war folgendermaßen: Bearbeiten der Vorbereitungsaufgaben zu Hause (meist eine Woche vor dem Labortermin), Durchführen der Versuche nach Aufgabenstellung und Führen der Protokolle, Abgeben der Unterschriften und Kontrolle der Aufgaben durch den Professor mit Besprechung der Vorbereitungsaufgaben im Plenum, Anfertigen der Ausarbeitung und Abgeben der Arbeiten zum nächsten Labortermin meist eine Woche später. Das hört sich vielleicht jetzt nicht so stressig an, die Aufgaben waren aber extremst aufwendig- und es gab ja noch genügend andere Fächer...

Nochmals eine Frage zu den Laborarbeiten:
- gibt es Vorbereitungsaufgaben?
- kann man nachschauen, welche Versuche anstehen und sich so zu Hause ein bisschen vorbereiten?
- werden die Protokolle durch die Professoren kontrolliert oder spielt lediglich die Ausarbeitung die Rolle?

Wie dem auch sei, die nächsten Wochen werden mich für entscheidend sein. Ich werde mich auf jeden Fall noch mal melden.

Nochmals vielen Dank

MfG
BastiTI
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Hallo Florinox,

Es gibt keine Vorbereitungsaufgaben wie du es von der staatl. Hochschule kennst. Es kann in ein paar vereinzelten Modulen sein das der Prof von dir eine Präsentstionsvostellung zu einem Thema oder eine kleine Vorbereitungsaufgabe (dann ist es aber max. Auch nur eine für das gesamte Modul und nicht wöchentlich eine wie du es bisher kennst) möchte, das wars dann aber auch schon. So wie wir das von zB Digitaltechnik Labor an der staatl Hochschule kennen das zB immer ein Testat am Anfang geschrieben wird und die die es nicht bestehen rausfliegen gibt es definitiv nicht - auch verstehen es die Professoren wenn man nebenbei Arbeitet und mal nicht unbedingt zur Vorbereitung gekommen ist.
Bzgl den Aufgaben: Das kommt aufs Modul an. Ich hatte bisher nur bei einem Modul (Messtechnik Labor) das ich wirklich ein Laborprotokoll in Form der Beschreibung und Resultat der Versuche ausarbeiten musste. In allen anderen Modulen wurde vom Professor eine Aufgabe vergeben, die innerhalb von 8 Wochen bearbeitet werden musste und in Form einer Ausarbeitung eingereicht wird. Der Professor der die Aufgabe stellt korrigiert auch die Ausarbeitung.

Ich persönlich habe aber nie länger als max. 3 Wochen für eine Ausarbeiting gebraucht - und dabei habe ich mir moch Zeit gelassen. Ist auch fast jedesmal eine 1,x geworden - bis auf ein paar vereinzelte 2,0er.

Viele Grüsse
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David2014
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In welchem Studiengang möchtest du dich immatrikulieren?

Ich kann nur von mir und Wirtschaftsingenieurwesen sprechen.
Auch ich habe, bevor ich bei der Akad angefangen habe, drei Semester Fahrzeugtechnik an einer HS studiert (musste leider wegen persönlichen Gründen aufhören :().
Eigenartigerweise komme ich seit der neuen Umstellung besser zurecht, dass die Seminare weggefallen sind ist für mich nicht hinderlich (bisher).
Die Klausuren (die ich bisher geschrieben habe) waren fast alle bewältigbar , bei den anderen lag es großteils an mir selbst (und einmal an meinem verdammten TR der meinte den Dienst zu quittieren).
Zu den Assignments kann ich nur sagen, dass ich damit mehr Probleme habe wie mit den "wissenschaftlichen Arbeiten" an der HS damals ...

Zumindest bei uns (Wing) gibt oder gab es keine "Eingangstests z.B. in Elektrotechnik" wie z.B. bei der HS wo ich war, wo man zu Beginn jedes Mal einen Test absolvieren und mind. 60% erreichen musste um zugelassen zu werden (es mussten 11 von 12 Tests im Semester bestanden werden, mit mind. 60%). Vorbereitet hat man sich darauf zuhause, ca. zwei Wochen vorher.
Das Problem welches du mit den Tutorien hast, hatte ich damals auch .
Wer hat schon groß Lust auf Pflichtutorien, die einem nicht wirklich etwas bringen und man nur besucht da es Pflicht ist, nach 8 Std. Vorlesungen und am besten im Sommer bei 40°C, ohne Klima in einem gläsernen Raum *juhu* .

Ich lerne alleine, also kein Skype, WhatsApp oder ähnliches.
Teilweise frage ich bei den Dozenten oder der Betreuung nach (beides bisher aber nur einmal).
Man bekommt seit der Serviceumstellung (und etwas Einlaufzeit) auch sehr schnelle Antworten.
Bei der staatl. HS musste man eig. immer einen Termin beim Prof. ausmachen ...
Das meiste entnehme ich aus den Skripten der Akad, von anderen HS, Universitäten und TUs und Sekundärliteratur. Teilweise findet man auch hier gute Informationen.Der Austausch von Informationen ist hier, bei den Naturwissenschaften (leider) teilweise nicht sonderlich redlich (Konkurrenzdenken?), aber mit der Zeit bekommt man raus wer einem und wen man selbst gegenseitig helfen kann/möchte.
Was ich negativ finde ist, dass man nicht über Neuerungen in den Skripten oder Fehlern darin unterrichtet wird ... man muss also stets auf der Hut sein und im Campus im jeweiligen Forum Ausschau halten und die Versionen prüfen.

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Du kannst bei der Akad jederzeit anfangen, nicht wie bei einer Präsenzhochschule zum SS oder WS.
Ob du in zwei Hochschule gleichzeitig immatrikuliert sein kannst weis ich nicht (als Student + Gasthörer geht jedenfalls).

Im Großen und Ganzen ist es also ganz okay.
Preislich empfinde ich es auch als sehr human.
florinox
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Hallo David,

ich werde mich im Studiengang Elektro- und Informationstechnik immatrikulieren (die Richtung hatte ich bereits zwei Semester an der Fachhochschule studiert). Bin ja auch in dem Fall durch meine Ausbildung als Mechatroniker "vorbelastet". Momentan warte ich noch auf meine Unbedenklichkeitsbescheinigung. Naja ich weiß nicht so recht- vielleicht habe ich mich an der Präsenzfachhochschule nicht wohl gefühlt, weil ich fast sieben Jahre älter war als der Rest der Gilde.
Ich versuche schon frühzeitig Mitstreiter zu finden, da ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, dass Lerngruppen einen hohen Wirkungsgrad haben. Meinen früheren Professoren konnte man manchmal gar nicht mehr zuhören, da selbst die einfachsten Sachverhalte extremst kompliziert erklärt wurden- da hat youtube gerade in Mathematik und beim Programmieren Wunder bewirkt :D .
Versprechen tue ich mir sehr viel von dem Studiengang, da mich das Thema Elektrotechnik wirklich interessiert. An meiner alten Fachhochschule herrschte immer das Motto: "Bestehen anstatt verstehen" :wink: . Aus diesem Grunde ist es mir auch wert, ein bisschen Geld in die Hand nehmen zu müssen. Sicherlich geht es später um den Titel, aber am Ende einer Ausbildung sollte man halt eben auch schlauer sein als am Anfang. Ich persönlich habe mein Präsenzstudium eher als Demotivation empfunden, da ich stets viel gelernt hatte, aber immer schlechte Noten erhielt.
BastiTI
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Hallo Flo,

du weißt aber schon das ein Fernstudium gerade im technischen Bereich auch weiterhin aus 80 % YouTube bestehen wird. Die Hefte sind meistens gut - allerdings sind die Aufgaben zum manifestieren des Wissens relativ gering und Übungsseminare wie man es von einer Präsenzhochschule kennt gibt es leider nicht.

Btw: Die Demotivation im (Präsenz)Studium kann ich nachempfinden - mir ging es genauso das ich gelernt und gelernt habe und es in Mathe / E-Tek dann nur ne 4,0 geworden ist obwohl ich echt fit war.... Kann dich aber beruhigen: Im Fernstudium hatte ich bisher mit weniger Lernaufwand dann in jedem technischen / naturwissenschaftlichen Modul eine 1,x - 2,0. Du hast einfach mehr Zeit um dich auf ein Fach zu konzentrieren und erreichst damit auch besseres Verständnis und bessere Noten.

VG
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David2014
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Man muss auch dazu sagen, dass die Skripte wirklich verständlich sind (gerade Mathe).
Bei Mathe habe ich damals nur ??? gesehen (kann auch daran liegen dass der Prof. von der TU aus dem Bereich Informatik kam ...) und das 200 Seiten Skript je Mathemodul war eher eine Last!
Physik mit nahe 2000! Seiten war dort im ersten Semester ein BRECHER und nicht besser ,gleichte eher einer Abschrift des Giancoli.
Eine Klausur mit 70 Seiten xD, rund zwölf habe ich damals geschafft.
Bei der Akad ist es dahingehend schon angenehmer.

Andere Skripte finde ich bei uns Wing. nicht so toll , z.B. Reglungstechnik ... wo z.B. die Laplace-Transformation drankommt, welche als Voraussetzung angesehen wird aber in keinem Matheskript der Wings. steht ;).
Der betreuende Prof. kann einem da aber ein Skript aus dem Maschinenbau stellen.

Youtube kann gut sein, allerdings gibt es auch sehr oft nichts zum Thema (oder in Fremdsprachen wie spanisch, russisch, französisch ...).
Mit den Heften, etwas Recherche und Zusatzliteratur fallen mir die Akad-Prüfungen meist etwas leichter.

Bestehen anstatt von verstehen kommt mir bekannt vor, ich glaube seit dem Bologna-Prozess wird darauf abgezielt. Möglichst viele , möglichst gute "Zertifikate" aber am Ende nichts Wissen. Bulimielernen !
Ein Grund mehr für ein Fernstudium.
florinox
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Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für die gut gemeinten Ratschläge. Ich bin nun auch endlich ein Fernstudent (hatte gar nicht gedacht, dass Formalitäten so viel Ärger machen können...)
Als Einstieg habe ich den Physikvorkurs belegt, da ich dort früher immer Probleme gehabt habe. Mit den Unterlagen bin ich, soweit ich das jetzt schon beurteilen kann, sehr zufrieden- kein Vergleich zu meinen bisherigen Vorkursen. Momentan suche ich noch Mitstudenten, die einen ähnlichen Studiengang belegen. Bisher habe ich nur relativ wenige Beiträge zum Thema Elektro- und Informationstechnik gelesen. Vielleicht findet sich ja da noch die ein oder andere Person.

P.S.: gibt es eigentlich eine App von der AKAD? Habe da zwar was gefunden, habe aber Probleme mit dem Einloggen, da der Benutzername nicht erkannt wird (AKAD Learnow).

Bis dann
David2014
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Ob es von der Akad eine App gibt, keine Ahnung.
Wegen dem Informationsmangel ... ist normal bei den MINT-Studiengängen, da wird gerne gegeizt. :roll: .
Es gibt aber auch gut eine handvoll Leute, die auch gerne weiterhelfen.
florinox
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Noch ein kurzes Update zu meiner gestrigen Frage. Bei der App handelt es sich um ein Produkt der AKAD Schweiz. Da AKAD Deutschland nicht mit den Schweizern zusammen arbeitet, ist das Angebot mit unserem Account nicht nutzbar.
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