Welche Module für angehende Übersetzer wirklich sinnvoll?

Englisch, Französisch...
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JaneDoe
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Registriert: 05.03.12 16:55

Hallo zusammen,

Achtung, das hier wird ein langer Text mit einem regelrechen Fragen-Bombardement, aber es wäre echt nett, wenn ihr ihn lesen :) und mir zu folgendem eure Meinung schreiben könntet:

Ich habe mir die Modulinhalte des Akademie-Zertifikatsstudiums „Wirtschaftsübersetzen“ und des Vorbereitungs-Lehrganges zum staatl. geprüften Übersetzer angeschaut.

Da ich nicht den deutschen staatlich geprüften Übersetzer anstrebe, sondern das DipTrans (Diploma in Translation) des IOL, überlege ich mir, welche AKAD-Module wirklich sinnvoll sind und welche eher als kostenintensives, nicht unbedingt notwendiges „Beigepäck“ angesehen werden können.

Bei der IOL-Prüfung werde ich als Prüfungstexte zusätzlich zum general text wahrscheinlich a) social science und dann noch b) business wählen.

Nach den AKAD-Modulen habe ich vor, noch den Fernvorbereitungskurs der City University London zu belegen, bevor ich mich an die DipTrans-Prüfung wage.

Und nun zur eigentlichen Fragestellung: Welche AKAD-Module machen wirklich Sinn für angehende Übersetzer?

Hier sind die Module, die ich auf den ersten Blick für sinnvoll halte:

a) DGL01 Deutsche Sprache
b) EUL01 Allgemeine Übersetzungslehre Engl/Dt.
c) EAT01 Übersetzen allgemeiner Texte Engl/Dt.
d) EWT01 Übersetzen von Wirtschaftstexten Engl/Dt.
e) EHM01 Tools for Translators



Und hier die Module, die ich als weniger sinnvoll betrachte (was ist eure Meinung dazu? Sind diese Module nicht eher für den deutschen staatl. geprüften Übersetzer wichtig, da hier ja auch eine mündliche Prüfung stattfindet, oder sind die Inhalte auch empfehlenswert für das DipTrans?)


a) ELK01 Study of anglo-saxon countries
b) DLK01 Kultur Deutschland


Und schließlich: Diese Module halte ich für überhaupt nicht notwendig:

a) EVW01 economics

(ist wahnsinnig teuer (1680 Euro) und klingt für mich nach VWL auf Englisch – wäre dieses Modul denn wichtig für den Aufbau des Wirtschafts-Vokabulars, oder geht es eher darum, ein gewisses Verständnis für volkswirtschaftliche Thematik zu entwickeln? In letzterem Fall wäre es ja kein Muss für angehende Übersetzer, die keine totalen BWL/VWL-Neulinge sind. Ich habe zum Beispiel eine Ausbildung zur Industriekauffrau und 2 Semester International Business an einer FH studiert, ganz fremd sind mir wirtschaftliche Themen also nicht).

b) ENC21 English for prof. purposes

(weiß jemand, um was es da hauptsächlich geht? Grammatik? Wortschatz? Wie verteilt sich das prozentual ungefähr? Haltet ihr den Inhalt sinnvoll fürs Übersetzen?)


Und abschließend:

1. Was meint ihr? Haltet ihr die von mir unter ‚sinnvoll‘ gelisteten AKAD-Module für das DipTrans ausreichend, oder denkt ihr, es müsste noch mehr sein, z.B. im Bereich Wirtschaft?

2. Seid ihr auch der Meinung, dass es in meinem Fall am meisten Sinn macht, wenn ich mich weder für das Zertifikatsstudium „Wirtschaftsübersetzen“ noch für den Fernlehrgang zum staatl. geprüften Übersetzer einschreibe, sondern lediglich die sinnvollen Module buche?

Oder seht ihr bei meiner Methode irgendwelche Nachteile?

3. Haltet ihr dieses Vorgehen (zuerst die sinnvollen AKAD-Module belegen und anschließend Vorbereitungskurs der City University London) für einen guten Weg zur IOL-Prüfung? Oder seht ihr irgendwo Nachteile/etwas, das ich nicht beachtet habe? Oder bessere Alternativen?

Zur Gesamtbeurteilung evtl. noch hilfreich: mein Sprachniveau: Ich habe kein Anglistik-Studium, aber im Rahmen eines anderen Studiums fast 1 Jahr lang an einer irischen Uni studiert - den AKAD-Eignungstest für den Fernlehrgang zum staatl. geprüften Übersetzer, den man an einem AKAD-Standort ablegt, fand ich eher einfach.
Auch in Germanistik habe ich keinen Hochschulabschluss, allerdings (bis auf kleinere Grammatiksünden, die ich noch ausbügeln werde) schätze ich mein muttersprachliches Niveau als gut genug ein.


Und das steckt hinter meinen vielen Fragen:

Ich will das DipTrans aus 2 Gründen:

1. weil es damit an einer britischen Fern-Uni (Name gerade entfallen) möglich ist, sofort in den Master-Translation-Studiengang einzusteigen (hat jemand hier vielleicht auch dazu eine Meinung oder gar Erfahrungen?)

2. weil ich mit dem DipTrans auch schon während des Master-Studiums versuchen könnte, an kleinere Übersetzungs-Aufträge aus dem Ausland ranzukommen


So, wer bis hier alles gelesen hat, verdient einen Orden - und wer antwortet, mindestens das Bundesverdienstkreuz! ;-)

Schon mal vielen vielen Dank und liebe Grüße

Jane
Finchley
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Registriert: 07.08.09 20:24

Hi JaneDoe,

generell hängt es von deinen Vorkenntnissen ab, welches Modul jetzt besonders sinnvoll ist und welches nicht. Viele der Fertigkeiten könntest du dir auch über andere Literatur aneignen, wenn du eh nicht den ganzen Kurs machen willst.

DGL01: Deutsche Grammatik pur. Kann man sich sicher auch andersweitig aneignen. Gute Grundlage, da man sich der eigenen Sprachregeln wieder bewußt wird, jedoch generell fürs Übersetzen nicht SO erforderlich.
EUL01: Sehr interessantes Modul, jedoch gibt es auch hier andere Literatur.
EAT01: Übersetzungsübungen - Praxis
EWT01: Übersetzungsübungen - Praxis
EHM01: Kannst du dir schenken. Ganz interessant, aber die Infos, welche Hilfsmittel man wie benutzen kann, kriegst du auch andersweitig.
ELK01 und DLK01: Hier dachte ich auch erst: "Was hat das mit Übersetzen zu tun?", wurde aber eines besseren belehrt. Die Module vermitteln allgemeines Wissen zum deutsch- und englischsprachigen Raum. Man kann einen Text nur gut übersetzen, wenn man die Thematik versteht. Daher sehr sinnvoll. Zumal ja in allen englischen Modulen das Vokabular entsprechend erweitert wird. Wenn du bereits über dieses Allgemeinwissen und Vokabular verfügst, brauchst du diese Module natürlich nicht. Letzten Endes gibt es auch ganz gute Abitur-Hilfen zum Thema Landeskunde usw. Viel mehr steht in den AKAD-Heften auch nicht. Ist halt extrem zusammengefasstes Wissen.
EVW01: Fand ich SEHR sinnvoll, da es 1. wirtschaftliche Grundlagen vermittelt bzw. wiederholt und zweitens hilft, das eigene Vokabular in den Bereichen zu erweitern. Teilweise ist der Text zweisprachig. Könnte jedoch sein, dass du nach 2 Semestern International Business dort nix Neues erfährst...
ENC21: Allgemeiner Englischkurs auf C2-Niveau. Grammatik wird großteils bereits vorausgesetzt. Es werden Wortschatz und Feinheiten vermittelt. Hat mit Übersetzen wenig zu tun, soll aber sicherstellen, dass das erforderliche Sprachniveau erreicht wurde.

Zu DipTrans kann ich nichts sagen, da ich mich auf die staatliche Prüfung vorbereite. Ob es für dich Sinn macht, einzelne Module zu belegen, solltest du mit der AKAD besprechen. Wenn es nur um wenige hundert Euro mehr oder weniger geht, würde ich lieber den ganzen Kurs machen. Oder mich ohne AKAD auf DipTrans vorbereiten.

Wenn du hier in Deutschland arbeiten willst: Wieso machst du nicht gleich die staatliche Prüfung? Wegen der verschiedenen Abschlüsse: Schau doch mal bei proz.com nach, inwiefern DipTrans etc. hier geläufig sind...

So oder so, viel Spaß und viel Erfolg beim Lernen!

Finchley
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