Selbstständigkeit

...hier stehen alle die Themen, die in den anderen Foren offtopic sind. :-)
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Nonoo
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Hey Leute,

mir schwirrt da so was im Kopf rum.
Nur ich hab keine Ahnung, ob sowas potential hat oder nicht.
Die Frage wie steht Ihr zur Selbstständigkeit. Hat jemand den Schritt schon gewagt
bzw Erfahrungen sammeln können?

LG Oli
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Toby66
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Hallo Oli,

mir ist bei DER Fragestellung nicht so recht klar, was Du da für eine Antwort erwartest. Das ist so allgemein gefragt, daß man da kaum konkret antworten kann. Du mußt auf jeden Fall erstmal ein tragfähiges Geschäftskonzept entwickeln - also nicht nur eine Idee haben, sondern auch ausarbeiten, wie man diese umsetzen kann, mit welchen Kosten und welchem Arbeitsaufwand das verbunden ist und welche Risikofaktoren es gibt. Soweit ich das der Presse und diversen Publikationen entnehme, gibt es sehr oft Leute, die in ihrem abhängigen Arbeitsverhältnis Frust erleiden und dann glauben, als Selbständiger alleine dadurch, daß man sein eigener Herr ist, keinerlei Frust mehr erleben zu müssen. Das ist aber meistens nicht so: man muß sich mit Behörden und Banken herumschlagen und ggf. mit widerspenstigen Kunden. Auch die Arbeitszeiten für Selbständige sind meist gar nicht so flexibel, wie man es bei oberflächlicher Betrachtung sehen mag.

Alles weitere kann man ja bestenfalls beurteilen, wenn man nähere Informationen hätte. Ich würde mir jedenfalls mal in einer guten Buchhandlung Literatur zum Thema besorgen. Leider habe ich momentan keine Ahnung, ob wir von AKADalumni nächstes Jahr wieder das "Existenzgründer-Seminar" mit Herrn Gieschen anbieten, das schon öfter viele begeisterte Teilnehmer hatte - das würde ich Dir sonst wärmstens empfehlen. Hier ist der Bericht vom letzten: http://www.akadalumni.com/2011ex00.html

Viele Grüße
Thomas
Pielm
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Die Frage ist vor allem, selbständig als WAS? Womit würdest du dich selbständig machen wollen?
Nicht jeder Beruf ist prinzipiell eine gute Grundlage zum selbständig machen.
Wie Toby schon geschrieben hat: man braucht ein Konzept.

Ich arbeite seit über 15 Jahren selbständig als freie Mitarbeiterin für Steuerberater und als Buchhalterin.
Hier sind z.B. freie Mitarbeiter durchaus gefragt. Ebenso gibt es z.B. BWLer, die Managementseminare
anbieten und damit gutes Geld machen, WENN das Geschäft in Gang gebracht wurde; ebenso selbständige
Informatiker, ....

Meine Erfahrung ist ausserdem: Man muß vom Typ her zur Selbständigkeit passen. Das ist wichtiger als man denkt.

Mein Ziel ist auch, mich nach dem IBC-Studium als Übersetzerin selbständig zu machen bzw. meine selbständige Tätigkeit in diese Richtung zu verlagern. Ich bin derzeit dabei mich über die Fachgebiete zu informieren, die für mich aufgrund meiner ersten Ausbildung in Frage kämen. Ich stelle jetzt, während des Studiums schon ein wenig die Weichen (Mitglied im BDÜ, Knüpfen von Kontakten zu anderen Übersetzern, Beteiligung an Übersetzerforen). Ich lese auch Bücher wie "Marketing für Übersetzer" und beabsichtige meine Bachelorarbeit - wenn ich dann irgendwann mal soweit im Studium fortgeschritten bin - so auszurichten, dass sie am besten mit meinem künftigen Fachgebiet zu tun hat.

Ich will damit sagen, wenn man sich selbständig machen möchte, sollte man sich mit allem, was dazu gehört, frühzeitig gedanklich beschäftigen. Ich finde gerade das Austauschen über Foren zu dem jeweiligen Thema sehr gut.
Toby66
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Man muß auch aufpassen, daß man sich die Selbständigkeit nicht selber schönredet. Einige Beispiele kenne ich. Der eine hat mal einen Computerladen eröffnet, weil er da in der Tat ein ausgewiesener Fachmann ist und seine Eltern einen Laden für Elektronikbedarf hatten. Der hat sich wie ein Schneekönig gefreut, wieviel Steuern er künftig sparen kann und und und. Haken an der Sache: man kann maximal soviel Steuern vom Staat erstattet bekommen, wie man gezahlt hat. Ohne Umsatz also sozusagen nichts. Und der Umsatz kam nicht im gewünschten Umfang zustande. Nach einem Jahr war die Selbständigkeit beendet und stattdessen ein ziemlich hoher Schuldenberg angehäuft.

Der andere Fall betraf einen Wein- und Teeladen. Kleines Ladenlokal mit Lagerräumen, aber B-Lage. Da kamen zwar auch nicht wenige Leute vorbei, aber eben nicht so viele wie in einer A-Lage in der Fußgängerzone. Also zog der Laden irgendwann in die Fußgängerzone um. Da die Ladenmieten dort sehr viel teurer sind, mußte Lagerraum außerhalb angemietet werden - was zur Folge hatte, daß immer wieder Dinge im Laden fehlten. Noch schlimmer: das Konzept "Wein zum probieren" ließ sich nicht mehr durchhalten, weil zwar sehr viel mehr Laufkundschaft in den Laden kam und sich durch das Sortiment probierte, aber dann doch nur eine einzelne Flasche gekauft hat oder gleich ganz zum Supermarkt gegangen ist. Daraufhin wurde das Probieren gestrichen. Konsequenz: Stammkunden waren sauer. Irgendwann war der Laden weg, die Schulden aber nicht.

Haarig ist es wohl öfter, wenn man das Hobby zum Beruf macht, weil man geneigt ist, sich vieles schönzureden. Und was man genau bei solchen Ideen auch nicht vergessen darf: während man als SAP-Fachmann vielleicht gerne zur Entspannung am Wochenende fotografiert, vergeht einem der Spaß am Fotografieren schnell, wenn man einen Fotoladen hat und sich täglich zwangsweise damit befassen muß.

Viele Grüße
Thomas
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Nonoo
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Ja danke euch für die Informationen.

Na ja ich hatte an sowas wie Lasertag gedacht.
Wer "How i met ur mother" kennt, weiss von was ich rede.
Das wäre halt hier totale Monopol, und nichts anderes wie ne Bowlingbahn.
In meinen Augen werden solche Sachen boooooomen, da sie ein Ausgleich zur täglichen
Arbeit sind und viel spaß machen.

:)
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Toby66
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... Du meinst dieses - ähem - Ballerspiel?
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Nonoo
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Naja Ballerspiel hört sich so böse an.
Ich würde eher sagen strategischer Sport, welcher
mit ungefährlichen Laserpistolen gespielt wird :D
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dnk
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Nabend, fangen wir mal ganz vorne an.

1. meines wissens nach wird lasetagspiel-bla nicht in §18 EStG als selbstständige Arbeit definiert.
2. erwarteter Umsatz im vergleich zu Erstinvestitionkosten um sich gegen 7 andere anlagen in deutschland zu profilieren...
3. Grundsätzlich unterscheidet der Gesetzgeber in Deutschland das Lasergame von Paintball.

das willst du dir antun als gewerbetreibender? die ersten anlagen gabs um 1990 warum sollte nun der markt boomen - wegen einer serie die im jahr 2005 ausgestrahlt wurde? Ich hab auch nichts davon gehört das durch two and a half men die prostitution zugenommen hat.

bleib lieber bei nichtselbstaendiger arbeit....
You may have gone to Cambridge but I'm an honorary graduate of Starfleet Academy!
Mr. D
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dnk hat geschrieben:Ich hab auch nichts davon gehört das durch two and a half men die prostitution zugenommen hat.
:lol: :lol: :lol: :lol:

im Ernst...für Lasertag gibt es bereits 11 Anlagen in Deutschland (http://www.trutnee.com/index.php?page=283) und wenn ich als Kunde die Auswahl hätte zwischen Paintball und Lasertag würde ich klar Paintball vorziehen ;)
Denke daher auch das diese Geschäftsidee nicht unbedingt eine solide Basis für die Selbstständigkeit sein kann, sorry.
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... ich bin ja gewiß kein Pazifist... aber kann die Begeisterung für diese Art "Spiel" auch absolut nicht (nichtmal ansatzweise) nachvollziehen. Insofern bin ich zur Bewertung der Geschäftsidee mit Sicherheit auch keine Referenz. Ich hatte lediglich am Rande in Wikipedia auf die Schnelle gesehen, daß sogar über gesetzliche Verbote nachgedacht wird ... alleine von daher würde ich behaupten, daß man sein Geld dann auch fast genausogut in griechische Staatsanleihen investieren könnte...

Unabhängig davon: wenn man an so etwas denkt, muß man mal recherchieren, wie die Markt-Situation wirklich ist: wieviel potentielle Kunden gäbe es; gibt es Wettbewerber, die nicht das gleiche Konzept, aber ein ähnliches abdecken? Ist es damit getan, einmal in Equipement zu investieren und man hat dann einen Selbstläufer oder muß man ständig weiter investieren? (qualifiziertes) Personal?

Es gibt auch gute Fachbücher zum Thema - aber so ad hoc sollte man solche Entscheidungen nicht treffen.

Viele Grüße
Thomas
Pielm
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dnk hat geschrieben:Nabend, fangen wir mal ganz vorne an.

1. meines wissens nach wird lasetagspiel-bla nicht in §18 EStG als selbstständige Arbeit definiert.
Du meinst wohl die eng umrissene "Freiberufler-Tätigkeit". Selbständig ist auch ein Gewerbetreibender; insoweit passt das ja.

Ich muß Thomas hier zustimmen. Gerade wenn Anlagen und Grundstücke im Spiel sind, reicht es wirklich nicht aus, sich einfach zu denken, dass es schon genug Kundschaft geben könnte.

Dabei gibt es Leute, die sehr "kreative" Ideen haben:

Aus meinem Arbeitsalltag :D :

eine Dame hatte als Konzept sich selbständig zu machen in folgendem Bereich:
Wellness-Massagen verbunden mit Finanzberatung für Frauen 8O

Ein Dr. Phil., Bekannter von mir, wollte einen Weinladen eröffnen (gute Weinsorten) und hatte sich
dadurch erhofft, gut situierte Kundschaft kennenzulernen, denen er dann Immobilien vermitteln könnte (die hätten ja
dann das Geld dafür).
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Nonoo
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