Bei Diplomarbeit Thema verfehlt? Erfahrungen!?

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lilian79
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Hallo zusammen,

ich habe mal eine ganz doofe Frage: Hat jemand von Euch schon mal von dem Fall gehört - oder ihn sogar selbst erlebt, dass jemand die Diplomarbeit bei der AKAD mit "Thema verfehlt" verhauen hat? :roll: :roll:

Ich habe eigentlich den Grobentwurf bereits fertig Titel "Organisationsentwicklung durch Mitarbeiterbefragung"....ich habe bei mir im Unternehmen eine Befragung durchgeführt und habe entsprechend Handlungsmaßnahmen aus den Ergebnissen abgeleitet und diese als Empfehlung in die Arbeit eingearbeitet.

Ich bin mir total unsicher, ob das so in Ordnung ist......Inhaltsverzeichnis usw. ist natürlich mit dem Prof abgestimmt. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass es total Sch... ist. Ich habe Angst durchzufallen.
:cry: :cry:

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht??

Danke und Liebe Grüße
Lilian
Schwani
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Hi Lilian,

damit Gott sei Dank nicht. Allerdings würde ich Dir empfehlen, den Aufbau und Deine Unsicherheiten in einem Gespräch mit Deinem Betreuer anzusprechen. Ich habe hier sowohl persönlich als auch vom Hörensagen die Erfahrung gemacht, dass die Betreuer bemüht sind, Dich zu beraten und Dir auch Hinweise zu geben, damit Du eben keinen falschen Weg einschlägst.

Darüber hinaus denke ich, dass es völlig normal ist, an einem Punkt zu landen, an dem man alles in Frage stellt. Mir ging es im letzten Drittel auch so, dass mir Gedanken, die ich gestern für genial hielt, heute als völlig trivial und unausgegaoren erschienen. Einmal durchatmen hat mir dabei geholfen.

Kopf hoch und viele Grüße

Jan
Toby66
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Hallo zusammen,

das Problem kenne ich auch - und ich denke, dieses ungute Gefühl ist einer der Hauptgründe, warum man auch kurz vor dem Abgabetermin einfach nicht fertig wird (man fängt plötzlich an, ganze Kapitel wieder umzuschreiben etc.). Insofern würde ich auch sagen: Kopf hoch - solche Zweifel sind völlig normal.

Ich würde auch den Betreuer auf die Zweifel ansprechen. Für gewöhnlich sind die Betreuer so fair, einem das mitzuteilen. Ich habe zwar durchaus von Betreuern gehört, die auf solche Fragen NICHT eingegangen sind - aber bei den Betroffenen war der Grund, daß die Ausarbeitungen so gut waren, daß der Betreuer nichts zu sagen brauchte. In meinem Fall wurde ich einmal vorsichtig darauf hingewiesen, daß ich noch einen zusätzlichen Gesichtspunkt beachten sollte. Man kann da keine sehr konkreten Hinweise erwarten, aber wenn etwas am Thema vorbei wäre, würde da sicherlich mindestens ein Wink mit dem Zaunpfahl kommen.

Ich denke, man sollte bei einem Gespräch mit dem Betreuer sich selber vorbereiten in der Art, daß man nicht nur ganz global fragt: "Meinen Sie, meine Arbeit ist am Thema vorbei?", sondern möglichst gezielt fragt "Ist es besser, wenn ich XXX noch näher ausarbeite" oder "Macht es Sinn, den Punkt XXX zusätzlich mit einzubauen?". Also Vorschläge machen, wo man selber Verbesserungspotentiale zu sehen glaubt. Selbst wenn keine Antwort kommt, bemerkt man ja (hoffentlich jedenfalls) die Reaktion und kann daraus Schlüsse ziehen (Beispiel: wenn der Betreuer anfängt nach Luft zu japsen, stimmt mutmaßlich etwas mit dem Vorschlag nicht).

Zweite Methode: jemanden, der grob vom Thema Ahnung hat, darum bitten, mal quer zu lesen.

Wichtig ist allerdings wirklich: Man kann sehr wohl das Thema verfehlen. Ein Beispiel: wenn man im Titel schreibt, man entwickele ein Kennzahlensystem zur Bewertung von irgendwas, dann müssen da hinterher auch Kennzahlen bei herauskommen - es hilft nichts, wenn man da ein noch so gutes Bewertungs-Schema (ohne Kennzahlen) oder Bewertungs-Konzept hat. Wenn da im Titel steht "Kennzahlen", dann müssen die auch herauskommen! Umgekehrt: wenn in einem Titel steht "Bewertungs-Schema", dann muß ein Schema herauskommen - das KANN dann aus Kennzahlen bestehen, muß aber nicht. Das sind so kleine Fallen, in die mancher hineintappt. Deswegen ist die Wahl des Titels gar nicht so unwichtig! Der muß exakt genug sein, daß man damit etwas anfangen kann - aber allgemein genug, damit man während des Schreibens noch etwas Spielraum hat. Den Titel darf man ja nicht mehr verändern!

Viele Grüße
Thomas
Schwani
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noch ergänzend zu Thomas: Und ausgehend von eben diesem Titel bzw. unter Einbeziehung desselben sollte man Ziele und Teilziele entwickeln, die, wie wir wissen, auch in der Einleitung zu formulieren sind. Anhand dieser Ziele würde ich meine Ausführungen betrachten und abgelichen, ob meine Ausführungen die von mir formulierten Ziele treffen und ob die Zeile erreicht wurden.

Grüße

Jan
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