Erfahrungsbericht Prüfung Fremdsprachenkaufmann (IHK)

Englisch, Französisch...
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pinkpanther
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Hallo ihr Lieben,

zuerst einmal muß ich sagen, daß ich zutiefst schockiert bin über das, was ich eben alles gelesen habe. So lange war ich nun auch nicht weg, aber wer hätte gedacht, daß hier alles drunter und drüber geht?

Aber kommen wir erstmal zum Wichtigsten - dem Grund, weshalb ihr diesen neuen Thread aufgerufen habt -, nämlich zu dem angekündigten Erfahrungsbericht über die Fortbildungsprüfung Fremdsprachenkaufmann (IHK), der ich mich gestern in Bayreuth unterzogen habe.

Der schriftliche Teil der Prüfung bestand aus insgesamt fünf Teilen, zu denen ich im folgenden stichpunktartig das Nötigste ausführe:

1. Diktat, 30 Minuten. Thema war die durch die Globalisierung hervorgerufene (Kinder)Armut auf der Welt. Der Text war machbar und fair. Aber Diktate mochte ich schon immer, deshalb ist das jetzt alles subjektiv.

2. Englischer Geschäftsbrief nach englischen Angaben, 60 Minuten. Es ging um eine Lieferverzögerung aufgrund eines längeren Streiks; der Geschäftspartner hatte einen bösen Brief geschrieben, den es zu beantworten galt. Auch dieser Brief war machbar, wenngleich relativ schwierig, wenn man sowas nicht jeden Tag macht. Aber machbar war auch dieser zweite Teil der Prüfung.

3. Übersetzung DE-EN, 60 Minuten. Titel des Texts: Rohölpreise ziehen kräftig an. In diesem Stil war der ganze Text gehalten. Von den anderen Kandidaten hörte ich, daß sie den Text schwierig fanden, vor allem grammatikalisch betrachtet. Dem kann ich mich nur anschließen. Das war sicherlich der schwierigste Teil der Prüfung.

4. Englischer Geschäftsbrief nach deutschen Angaben, 45 Minuten. Vorgegeben wurde ein Sachverhalt, aufgrunddessen man einen Brief zu schreiben hatte. Vorgegeben war eine Liste von Stichpunkten, die in dem Brief Erwähnung finden sollten und anhand derer man sich systematisch durcharbeiten konnte. Fazit: Dieser Teil der Prüfung war ebenfalls machbar und fair.

5. Übersetzung EN-DE, 60 Minuten. Titel: A short guide to buying property abroad. Ein machbarer Text, doch steckte hier der Teufel sicherlich im Detail. Alles in allem sehr fair, ideal zur "Entspannung" nach den anderen vier Teilen.

Wie sich schon aus den einzelnen Punkten ergibt, fand ich die Prüfung insgesamt machbar. Das kann aber vielleicht auch daran liegen, daß ich vor einigen Jahren schon den Abschluß als Fremdsprachenkorrespondentin gemacht habe und dadurch quasi "vorbelastet" war/bin. Ich mußte sehr viel wiederholen, weil man doch sehr viel vergißt, besonders wenn man sich gerade in ein völlig anderes Gebiet einarbeitet, aber trotz allem war die Prüfung nichts Unmögliches.

Leider kann ich euch nicht sagen, was ich für ein Gefühl habe. Da ich mich in Eigenregie auf diese Prüfung vorbereitet und nicht, wie alle anderen Prüfungskandidaten außer mir (insgesamt waren wir acht oder neun), an einem (einjährigen!) Vorbereitungskurs der IHK teilgenommen habe, weiß ich somit natürlich nicht, wie das nun alles korrigiert wird. Ich weiß nicht, ob meine Formulierungen, wie ich sie in den Briefen und den Übersetzungen gewählt habe, "korrekt" sind oder dem entsprechen, was man den anderen beigebracht hat. Alles, was ich tun konnte, war, zu schreiben, was mir so einfiel. Und zu hoffen, daß es anerkannt wird. Ja, ich hatte vorbereitende Literatur zu Hause, davon sogar mehr als genug, aber natürlich weiß man niemals im Voraus, was genau auf einen zukommt. Hoffen wir einfach, daß ich bestanden habe.

Wenn dem so ist, darf ich im Dezember noch einmal die Reise nach Bayreuth antreten und dort an der mündlichen Prüfung teilnehmen. Die Zugverbindung ist ziemlich blöd, aber ich hoffe natürlich trotzdem! :D

Die anderen Kandidaten schienen für mich allesamt jünger zu sein (bis auf zwei Ausnahmen), so Anfang bis Mitte 20 vielleicht. Durch die zwei älteren Semester, die mit von der Partie waren, bin ich aber nicht aus dem Rahmen gefallen. Irritierte Gesichter gab es nur, als man mich fragte, ob ich auch aus Bayreuth käme, ich dies verneinte und sagte, ich käme aus Wiesbaden. Von den Gesichtern konnte man einhellig folgende Frage ablesen: "Wos is'n dös?" :lol:

So, das war's erstmal von mir. Auch wenn ich ab heute wieder aktiv am Leben teilnehme - die letzten Wochen der Vorbereitung waren trotz eines zweiwöchigen Abstands in Form von Urlaub in Südfrankreich verdammt anstrengend und sind mir ganz schön an die Substanz gegangen -, heißt das ja nicht, daß ich es gleich übertreiben will...

In diesem Sinne ein schönes Wochenende euch allen. Falls irgendwer noch weitergehende Fragen zu der obigen Prüfung hat - ihr wißt ja, wo ich zu finden bin! Nur zu! :D

Viele Grüße
Judith
-Christian-
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Hallo Judith,

das hört sich doch alles ganz positiv an! Ich bin sicher, nein, ich bin sogar davon überzeugt, dass du diese Prüfung schon so gut wie bestanden hast. Wird schon klappen! :D

Viel Erfolg wünscht dir
Christian

PS: Nennst du dich dann Fremdsprachenkauffrau oder vielleicht sogar "Fremdsprachenkaufmännin? 8O :D
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pinkpanther
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Hallo Christian,

na, ich denke, wenn ich die Prüfung bestanden habe (und auch den zweiten Teil bestehe :? ), werde ich den Kaufmann beibehalten. Nix mit Kauffrau. Das hat in meinen Augen für die Außenwelt etwas, was diese Prüfung "geringer" wirken läßt. Ich denke da an meine Chefs, für die ohnehin alles gleich ist, ob du nun einen Uniabschluß oder nur ein VHS-Zeugnis anschleppst.

Am ehesten könnte ich mich ja noch mit der "Kaufmännin" anfreunden... :wink: :lol:

Liebe Grüße - und danke, daß du so viel Vertrauen in meine Fähigkeiten (?) setzt!

Judith
-Christian-
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pinkpanther hat geschrieben: Am ehesten könnte ich mich ja noch mit der "Kaufmännin" anfreunden... :wink: :lol:
"-männin" ist übrigens keine Erfindung von mir, gibt es wirklich! Der "-männin" begegnet man heute allerdings vorwiegend nur noch in der öffentlichen Verwaltung. Wer als Oberinspektorin das Glück hat befördert zu werden, darf sich dann anschließend entweder als Amtfrau oder Amtmännin bezeichnen; Amtmann bleibt nach wie vor nur den Männern vorbehalten.

Der DUDEN definiert die "-männin" folgendermaßen:
-männin: Die weiblichen Substantive zu männlichen Personenbezeichnungen auf -mann werden in einigen Fällen mit -männin gebildet: Landsmännin, Amtmännin, Obmännin usw. Diese Formen entsprechen heute nicht mehr dem aktuellen Sprachgebrauch und werden deshalb zunehmend durch die femininen Entsprechungen mit -frau ersetzt: Landsfrau, Amtfrau, Obfrau usw.
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pinkpanther
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Hallo Christian,

ja, der "Amtmännin" bin ich durchaus schon begegnet. Am schönsten finde ich aber noch den "Regierungsoberamtmann" (oder so in der Art), den ich mal in irgendeinem Amtsbescheid gelesen habe. Einfach köstlich, das Behördendeutsch! :lol:

Dann habe ich ja Glück, daß ich mich mit der "-männin" anfreunden kann! :wink:

Aber erstmal will die Prüfung jetzt bestanden werden, dann sehen wir weiter. Am Ende geht's daneben, dann war die ganze Spekulation ohnehin umsonst...

Liebe Grüße
Judith
Andreas Ulonska
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Hallo zusammen,

ich durfte mich am vergangenen Freitag ebenso der Prüfung zum Fremdsprachenkaufmann unterziehen, allerdings bei der IHK in Bamberg.

Gegenüber Judith hatte ich sicherlich den Vorteil, dass ich erst vor wenigen Monaten die Abschlussprüfung zum Staatl. gepr. Fremdsprachenkorrespondent abgelegt habe und mir daher viele der in der englischen Handelskorrespondenz gebräuchlichen Wendungen noch präsent waren. Was den allgemeinen Schwierigkeitsgrad angeht, kann ich ihr zustimmen. Durchaus machbar, wobei die Übersetzung DE-E für mich wirklich sehr schwierig war – ich hoffe, da ist nichts daneben gegangen....

Viele Grüße

Andreas Ulonska
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pinkpanther
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Hallo Andreas,

hattest du eigentlich die gleichen Aufgaben wie ich, so vom Titel bzw. Inhalt her, oder waren es andere? Ich gehe mal davon aus, daß es die gleichen waren, denn wie sollten die das sonst "gerecht" korrigieren?

Frage mich ohnehin, wie die das korrigieren...

Waren bei dir noch weitere Externe dabei oder warst du auch der Einzige? Wie schon weiter oben angedeutet, waren die anderen Kandidaten bei mir ziemlich überrascht, daß sich jemand so ohne Vorbereitung an diese Prüfung heranwagen konnte. Keine Ahnung, was man ihnen in dem Vorbereitungslehrgang beigebracht hat und inwieweit es sich von dem unterscheidet, was ich da jetzt reingeschrieben habe. Was soll's - Hauptsache, es ist jetzt erstmal vorbei!
Bei mir setzt nun langsam :!: etwas Entspannung ein. Der Druck, der sich über mehrere Wochen hinweg aufgebaut hat, kann aber auch nicht einfach von jetzt auf gleich verschwinden. :wink:

Im übrigen fiel mir letzte Nacht (!) gleich ein ziemlich dicker Fehler ein, von dem ich mir sicher bin, ihn gemacht zu haben. Das war mir in der Prüfung selbst aber nicht bewußt, so daß ich ihn wahrscheinlich gerade wieder machen würde, müßte ich jetzt alles nochmal schreiben...

Bei dir sehe ich im übrigen keine Probleme; du hast die Prüfung mit Sicherheit bestanden. :D Du sagtest ja selbst, du warst noch drin, weil du gerade erst die andere Prüfung hinter dich gebracht hattest, noch dazu so erfolgreich. Na ja, hoffen wir einfach das Beste!

Liebe Grüße
Judith
Andreas Ulonska
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Hi Judith,

genau - die Prüfung war in Bamberg exakt dieselbe. Ich war auch der einzige Externe, fast schon ein Opa unter fast ausschließlich jungen Damen.... :wink:

Was die Korrektur anbelangt haben wir sicherlich den Nachteil, dass wir eben als Externe nicht wissen, worauf die Dozenten Wert legen - lassen wir uns mal überraschen :D !

Die äußerst netten Prüferinnen in Bamberg wollten mir noch Infos über ein Buch zukommen lassen, das dort zur Vorbereitung auf die mündliche Prüfung verwendet wird. Teile ich Dir dann sofort mit!

Liebe Grüße und gute Erholung

Andreas
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pinkpanther
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Hallo Andreas!

Danke für die Antwort! Von einem solchen Buch weiß ich nichts, aber es wäre lieb, mir Bescheid zu geben. Danke schon mal! :D

Mir hat dafür eine der anderen Prüfungsteilnehmerinnen gesagt, daß zur mündlichen Prüfung ein Lebenslauf in englischer Sprache mitzubringen ist. Als Gesprächsbasis zur Einleitung oder so in der Art. Falls du das also noch nicht wußtest, kannst du dich schon mal drauf einstellen. :wink:

Ansonsten auch dir gute Erholung!

Liebe Grüße
Judith
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pinkpanther
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Hallo zusammen!

Nachdem ich die schriftliche Prüfung bestanden hatte und heute die mündliche Prüfung ablegen durfte, will ich euch das Ergebnis bzw. nähere Einzelheiten nicht vorenthalten.

Zunächst einmal vorab: ich habe sie bestanden.

Zu den Einzelheiten:

Nachdem ich in den Prüfungsraum hineingerufen worden war, sollte ich mir zunächst einen von drei mit der beschriebenen Seite nach unten liegenden Texten aussuchen, die auf dem Platz verteilt lagen. Mit diesem Text wurde ich in den Vorbereitungsraum nebenan geschickt. Nach etwa fünf Minuten, während derer ich ausreichend Zeit hatte, mir alles durchzulesen und mir erste Gedanken darüber zu machen, wurde ich wieder abgeholt.

Die Prüfung begann damit, daß ich den Text - ein Geschäftsbrief übrigens, der davon handelte, daß eine Firma jemanden suchte, der sie und ihre Produkte in Bombay vertreten würde - zunächst einmal vorzulesen hatte. In der Zeit machten sich die insgesamt drei Frauen, die mir gegenüber saßen (plus ein Herr von der IHK, der so mit dabei saß und der mir eigentlich auch sagte, wer er ist - aber ich hab's schlicht vergessen :oops: ), eifrig Notizen.

Dann war eine Stegreifübersetzung eben dieses Textes angesagt. Wieder machten sich die drei Frauen eifrig Notizen.

Anschließend begann die "Fragestunde": Mir wurden Fragen zur Geschäftsanbahnung (wie geht sie vonstatten usw.) gestellt, darüber, was bei der Abwicklung eines Geschäfts alles schiefgehen kann (sehr weit gefaßte Frage, wenn man darüber nachdenkt), sowie zum Thema "reminders", d.h. Mahnungen. Welche Arten es gibt, wodurch sie sich unterscheiden usw. Auch bei diesem Teil schrieben sie wieder alle mit, mit Ausnahme der Frau, die mir die Fragen gestellt hatte.

Zum Schluß wurde ich zu meinem Lebenslauf befragt; die Prüfungskandidaten hatten zur mündlichen Prüfung einen Lebenslauf in englischer Sprache mitzubringen, der dann als Ausgangspunkt für ein Gespräch genutzt werden sollte.
Diesmal fragte mich die zweite Frau, während sich die jeweils anderen wieder Notizen machten. Sie fragte bei einigen Punkten nach, die sie besonders interessant fand, und das in Form mehrerer Fragen (an die ich mich jetzt aber nicht mehr im einzelnen erinnern kann).

Alle drei Frauen sowie auch der freundliche unbekannte Herr :oops: waren sehr nett und ich hatte, wie auch schon beim schriftlichen Teil, nicht das Gefühl, daß man mich reinreiten wollte. Sie wollten vielmehr einfach noch mal überprüfen, was ich denn so alles weiß. Fallen in dem Sinne wurden mir keine gestellt; die Prüfung war insgesamt machbar. Umso mehr freut es mich natürlich, bestanden zu haben.

Da ich die drei Kandidatinnen, die nach mir an der Reihe waren (jede Prüfungsrunde dauerte übrigens insgesamt 30 Minuten, was an sich nicht viel ist), noch gesehen habe, ehe ich wieder zum Bahnhof mußte, hatte ich Zeit für kurze Gespräche.
Daraus ergab sich, daß die Prüfung für die anderen, die im übrigen alle an einem ca. einjährigen Vorbereitungskurs der IHK teilgenommen hatten und somit "Interne" waren, alles andere als einfach war und daß auch der Notendurchschnitt nicht so gut war. Die anderen Prüfungskandidaten haben wohl sogar einen Beschwerdebrief geschrieben, weil sie sich nicht gut vorbereitet gefühlt haben.
Das kommt eben, wenn man Leute unterrichten läßt, die von Praxis keine Ahnung haben... :roll:

Was lernen wir daraus? Selber vorbereiten ist halt doch besser! :wink:

So, Andreas, jetzt bist du dran - ich gehe davon aus, daß du morgen geprüft wirst. An dieser Stelle viel Glück!! Aber ich bin auch so überzeugt, daß du es schaffen wirst.

Euch anderen noch einen schönen Abend!

Viele Grüße
Judith
- Christian -

Liebe Judith!

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Bei dieser Gelegenheit wünsche ich auch allen anderen Prüfungskandidaten viel Glück bei dieser Prüfung. Und da ich in den kommenden Wochen nicht dazu kommen werde, hier mitzulesen, wünsche ich allen Mitgliedern und Gästen dieses Forums schon heute ein besinnliches Weihnachtsfest und vor allem ein friedliches Jahr 2006. Vielleicht wird es ja im kommendem Jahr möglich sein, dass hier wieder Frieden einkehrt. An mir soll es jedenfalls nicht liegen. :)

Liebe Grüße
Christian
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pinkpanther
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Hallo Christian,

vielen lieben Dank für deine Glückwünsche, über die ich mich sehr freue! Und auch dir schon jetzt die besten Wünsche für Weihnachten und das neue Jahr! :D


Bereits heute hatte ich den Bewertungsbogen der IHK Bayreuth in der Post, der mir das Ergebnis schriftlich bestätigte; ich habe die Prüfung also tatsächlich bestanden. 8)
Wobei ich noch nicht weiß, ob die Freude über das "Bestanden" und das Gesamtergebnis größer ist oder ob es die Erleichterung darüber ist, daß die Lernerei endlich mal ein Ende hat. Vorübergehend zumindest... :wink:


Danken möchte ich an dieser Stelle übrigens auch noch sehr herzlich dem uns allen bekannten Herrn Skrabal, der mich überhaupt erst auf diese Prüfung gebracht hat. :D
Ohne seine tatkräftige Unterstützung und seinen Sachverstand und ohne die Tatsache, daß er immer für mich da war, wenn ich zwischendurch jemanden brauchte, der mich wieder motivierte, wenn ich das Gefühl hatte, es geht nicht mehr weiter, hätte ich es nicht so weit gebracht.
Danke, lieber Reinold, vielen herzlichen Dank! :D

Ein schönes Wochenende noch!

Liebe Grüße
Judith
Andreas Ulonska
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Hallo!!!

Erstmal herzlichen Glückwunsch an Judith zur bestandenen Prüfung!!! Ich habe ebenfalls gestern (um 14.00) die mündliche Prüfung zum Fremdsprachenkaufmann erfolgreich abgelegt, allerdings bei der IHK in Bamberg.

So traf ich dann am gestrigen Tage um ca. 11 Uhr in Bamberg ein und konnte die Zeit vor der Prüfung noch für einen kleinen Rundgang durch die sehenswerte Altstadt nebst Weihnachtsmarkt nutzen.

Die Prüfer in Bamberg waren (wie in Bayreuth) äußerst höflich und nett, diesbezüglich braucht also niemand besorgt zu sein.

Der Ablauf war fast genauso wie bei Judith: Ich durfte ein Blatt mit einem englischen Geschäftsbrief ziehen und mich dann mit selbigem 10 Minuten in ein stilles Kämmerlein zurückziehen. Danach wurde ich vor die dreiköpfige Kommission gerufen. Der besagte Brief sollte zunächst auf Englisch vorgelesen und dann ins Deutsche übersetzt werden.

Im Anschluss wurden 3 Fragen auf Englisch zum Themenkomplex „Commerce“ gestellt. In meinem Fall: Welche Arten von Aufträgen gibt es (z.B. firm order, standing order, merchandise on call, etc.) und erläutere diese näher. Welche Zahlungsmodalitäten kennen Sie im Inland (z.B. payment on invoice, COD, cash in advance, 10 days 2%.....) Warum ist ein Akkreditiv eine sichere Zahlungsweise im Außenhandel? Hier erläuterte ich die Unterschiede bestätigt / unbestätigtes Akkreditiv, die Rolle der Banken, der Weg der Dokumente....

Zu guter letzt dann Konversation in der Fremdsprache. In Bamberg musste kein Lebenslauf vorgelegt werden, ich wurde zu meinen beruflichen Zielen für die Zukunft befragt. Ein besseres Thema konnte ich mir nicht wünschen...Ich hielt dann also einen ausführlichen Vortrag über diverse Übersetzerabschlüsse und akademische Sprachenzeugnisse (gell Reinold :wink: ) bis hin zu möglichen Abschlüssen im angelsächsischen Recht (BA Law, J.D)...um mich zu bremsen, musste ich schließlich gewaltsam aus dem Prüfungsraum entfernt werden :twisted: ....Spaß beiseite, sicherlich gehört manchmal etwas Glück dazu, zu einem Thema befragt zu werden, wo einem gerade viel dazu einfällt.

Ich kann der Aussage von Judith nur zustimmen. Ich hatte selbst bei der Vorbereitung auf den Staatl.gepr.Fremdsprachenkorrespondent 2 Jahre lang den Unterricht eines gelangweilten, unmotivierten Herrn genossen, der irgendwann mal vor 20 Jahren die Prüfung zum Staatl.gepr.Übersetzer ablegte und seither nicht einen Tag als Übersetzer gearbeitet hat... Fazit: Wer die notwendige Bereitschaft und Disziplin zu harter Arbeit mitbringt, sollte eher ein Selbststudium bevorzugen!

Allen noch ein schönes Wochenende

Andreas Ulonska
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Reinold Skrabal
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Hallo Judith,

auch von mir herzliche Glückwünsche, insbesondere auch zur Traumnote 1,1! Du dürftest damit die beste Absolventin Bayerns in diesem Durchgang sein.

Mit dieser Gesamtnote hast Du mich links überholt, ich habe damals an der IHK Karlsruhe in der gleichen Prüfung nur einen Schnitt von 1,2 geschafft. Allerdings waren k e i n e Hilfsmittel zugelassen, man musste einen kompletten Vertretungsvertrag in der Fremdsprache (!) entwerfen und im mündlichen Teil 10 Minuten lang ohne Notizen dolmetschen. Die Vorsitzende war eine franz. Lektorenkollegin von der Uni Mainz-Germersheim, einer der beiden Beisitzer ein berufserfahrener Exportleiter, die zweite Beisitzerin eine Exportsachbearbeiterin, da gings in die Vollen! Ohne jahrelange Exportpraxis war diese Prüfung gar nicht zu schaffen. Wegen des enormen Schwierigkeitsgrades meldeten sich kaum noch Prüflinge. Die Prüfung wurde dann aus dem Programm genommen. Das will was heißen, denn die IHK Karlsruhe ist immerhin die Fremdsprachen-Schwerpunktkammer von Baden-Württemberg.

Es scheint, dass die Anforderungen von Kammer zu Kammer stark schwanken. Beunruhigend ist, dass für die Ausbildung und Beratung Leute eingesetzt werden, die zwar staatl. gepr. Übersetzer sind, aber - wie Andreas schreibt - noch nie als Übersetzer gearbeitet haben und vermutlich auch keine mehrjährige Erfahrung in der freien Wirtschaft im sprachlichen Bereich haben. Das ist kaum fassbar und macht auch jede Prüfungsurkunde wertlos!

Andreas wünsche ich eine ähnlich gute Gesamtnote!

Viele Grüße
Reinold
-Christian-
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Hi Andreas,

auch von mir die allerbesten Glückwünsche zur bestandenen Prüfung! 8)

Gruß
Christian
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